[Werbung]: Wenn Du über einen unserer Affiliate-Links kaufst, bekommen wir eine Provision.
Zu den Hunderassen, die für die Arbeit an der Herde gezüchtet wurden, zählen Hunde mit ganz unterschiedlichen Arbeitseigenschaften. Man findet hier Hütehunde, Treibhunde, Schäferhunde, Hirtenhunde und verwandte Hunderassen. Diese Hunde sind oder waren dazu da, die Bewegung der Herdentier zu lenken und die Herde zusammenzutreiben.
Unterschiedliche Hütehunde
Hüte- und Treibhunde arbeiteten schon immer eng mit ihrem Menschen zusammen. Sie gelten als führig, gelehrig, flink unterwegs und meist sehr begeisterungsfähig und ausdauernd:
- Hütehunde halten die Herde zusammen. In diese Kategorie gehören Koppelgebrauchshunde wie der Border Collie oder Australian Shepherd und die vielen Hunderassen der Wanderschäferei wie Deutsche Schäferhunde oder die Altdeutschen Hütehunde.
- Treibhunde wurden gezüchtet, um vor allem Großvieh durch hackenzwicken voran zu treiben. Hierzu zählten früher auch mal einige Molosser wie der Rottweiler oder der Cane Corso, aber vor allem niederläufige Hunderassen wie der Lancashire Heeler oder Corgis.
- Schäferhunde im allgemeinen Sinn ist ein Synonym für Hütehund. Im engeren Sinne werden damit heute oft nur noch Hunderassen bezeichnet, die dem Typ der Deutschen Schäferhunde entsprechen wie Belgische Schäferhunde oder Holländische Schäferhunde.
In der FCI-Gruppe 1 findet man kurioserweise noch einige weitere Typen von Hunden bei den Hütehunden und Treibhunden:
- Hirtenhunde hingegen werden als Wachhunde und Herdenschutzhunde gehalten. Sie sind weder gelehrig noch besitzen sie den für Hütehunde typischen Will to Please. Dafür sind sie selbstständig dazu in der Lage Angriffe durch Raubtiere wie Bären und Wölfe abzuwehren.
- Und zu guter Letzt wurden hier auch einige Verwandte des Deutschen Schäferhunds eingeteilt wie der Berger Blanc Suisse, der Saarlooswolfhund und der Tschechoslowakische Wolfhund.
Andersherum wurden auch einige andere Vierbeiner gelegentlich mal auch zur Arbeit an der Herde genutzt, sind aber keine reinen Hütehunde, z.B. der Spanische Wasserhund, Schweizer Sennenhunde und einige nordische Hütespitze.
Schäferhunde
Es gibt viele verschiedene Schäfer- oder Hütehunde, die uns heute als Hunderassen bekannt sind:
1
Border Collie
Der Border Collie ist ein Spezialist unter den Hütehunden. Denn die Arbeit in den weitläufigen schottisch-englischen Border Lands machten einen athletischen leichtführigen Hund notwendig, der selbstständig die großen Herden zusammentreiben konnte, aber auch bei präzisen Arbeiten hilfreich war.
Heute findet man viele BC durch ihre Trainierbarkeit und ihren Arbeitseifer im Hundesport. Als reine Familienhunde sind sie aber höchstens bei erfahrenen Haltern gut aufgehoben, die diese Hunde angemessen und klug beschäftigen können ohne sie zu überfordern.
2
Berger de Picardie
Der Picardie-Schäferhund ist eine rustikale Hunderasse aus Nordfrankreich.
Typisch für den Berger Picard sind Stehohren und das mittellange raue Deckhaar in fauve, gestromt oder schwarz.
3
Bearded Collie
Mittlerweile trifft man Bearded Collies eher nur beim hobbymäßigen Hüten an. Denn es gibt heutzutage nur noch wenige echte Working Beardies.
Denn die Nachfolger der einstigen Highland Collies werden schon lange vor allem für ihr wuscheliges langes Haarkleid und ihren äußerst freundlichen Charakter gehalten.
4
Deutscher Schäferhund
Der Deutsche Schäferhund entstand aus den mittel- und süddeutschen Landrassen der alten Hütehunde. Er wurde von Anfang an als Gebrauchshund gezüchtet und wird auch heute vor allem als Wach-, Familien-, Dienst- oder Sporthund ausgebildet.
Einige Liebhaber nutzen den DSH aber auch heute noch zur Arbeit an den Schafen. Natürlich muss man sich hierfür ein bißchen nach dem richtigen Schäferhund aus der passenden Zucht umsehen. Denn Hüteinstinkt ist nach über 100 Jahren nicht mehr bei jedem Schäferhund vorhanden.
5
Shetland Sheepdog
Der Shetland Sheepdog stammt von den Hütehunden ab, die im 19. Jahrhundert von den Shetland Inseln nach England gelangten. Dort entwickelte man den Sheltie zu einem kleineren Abbild des Langhaar-Collies weiter.
Heute ist der Sheltie als kleine Hunderasse ein beliebter Begleit- und Sporthund. Er bringt zwar nicht mehr wirklich viel Hüteinstinkt mit, lernt aber rasant schnell und gilt als arbeitseifrig, kommunikativ und sensibel.
6
Gos D’Atura Català
Vor allem im Nordosten Spaniens werden diese mittelgroßen Arbeitshunde von Wanderschäfern in den Pyrenäen und vorgelagerten Ebenen gehalten.
Erst in den 1970ern begann man mit der einheitlichen Zucht dieser lebhaften Hütehunde. Der Katalanische Schäferhund gilt als intelligenter und ausdauernder Hund mit viel Eigeninitiative und einer manchmal eher selbstständigen Arbeitsweise.
7
Polski Owczarek Nizinny
Der Polski Owczarek Nizinny ist ein mittelgroßer Hütehund mit langem Fell und Zottelbart. Der rustikale Vierbeiner möchte gefallen und gilt als selbstbewusst, daheim verhält der intelligente Vierbeiner sich oft wachsam.
Durch seine kompakte Größe und das eher ausgeglichene Temperament ist der PON heute auch ein beliebter Begleit- und Familienhund.
8
Hrvatski Ovcar
Der Kroatische Schäferhund sieht dem ungarischen Mudi nicht nur durch Zufall ähnlich, die beiden Hunderassen sind eng miteinander verwandt.
Die Hütehunde aus Kroatien sind als sehr temperamentvolle und aktive Vierbeiner bekannt. Sie bellen viel, sind flink auf den Beinen und werden heute auch zunehmend häufig im Agility und anderen Sportarten ausgebildet.
9
Beauceron
Der Beauceron stammt von den schlanken wendigen Hirtenhunden der französischen Wanderschäferei ab. Der heutige Berger de Beauce ist relativ groß und kräftig, soll aber nicht schwerfällig sein.
Da er vor allem als Wach- und Gebrauchshund genutzt wurde, orientiert sich die Zucht dieser französischen Hunderasse allerdings schon lange nicht mehr rein an der Hüteleistung.
Heute findet man nur noch wenige dieser Hunde wirklich am Vieh, aber es werden durchaus in Frankreich und Deutschland Beaucerons an Schafen ausgebildet (Video) oder auf Wettbewerben vorgestellt.
10
Briard
Den lebhaften Briard kennt man hier hauptsächlich im Hundesport.
Auch als sehr aktiver Begleithund wird diese große französische Hunderasse gehalten. Beim Hüten allerdings sieht man diesen langhaarigen Verwandten des Beauceron nur noch selten.
Durch seine Vergangenheit als Hütehund denkt der Briard aber bis heute gern mit und gilt schon mal als sehr eigenständig.
11
Australian Shepherd
Der Australian Shepherd ist eine amerikanische Hunderasse. Er stammt von den Hunden baskischer Schäfer ab, welche diese bei ihrer Einwanderung über Australien mit in die USA brachten.
Diese vielseitigen Farmhunde[1] arbeiten mit eher losem Auge werden ihrer Heimat noch vereinzelt als Allrounder an Schafen und Rindern, teilweise auch an Geflügel gearbeitet. Allerdings besitzt heute nicht mehr jeder dieser Hunde einen ausgeprägten Hüteinstinkt.
12
Miniature American Shepherd
Der Miniature American Shepherd entstand nach 1960 als kleinere Varietät der Australian Shepherds. Erst 2019 wurde der Mini Aussie provisorisch durch die FCI anerkannt und es bahnt sich schon jetzt eine große Beliebtheit dieser aktiven und handlichen Sport- und Begleithunde an.
Denn wie sein großer Cousin kommt auch der Mini American Shepherd in einer Vielzahl von Fellfarben und besitzt das gleiche lebhafte Temperament und den Will to Please eines Hütehundes.
13
Australian Kelpie
Der Australian Kelpie ist die Ausstellungsversion des echten Working Kelpie. Die Hunde unterscheiden sich deutlich im Körperbau und der Australian Kelpie ist zudem heute meist einfarbig.
Der Australian Kelpie ist heute vor allem ein arbeitsfreudiger und aktiver mittelgroßer Sporthund. Diese Hunderasse bringt aber im Vergleich zum ursprünglichen arbeitenden Kelpie deutlich weniger Hüteinstinkt mit.
14
Västgötaspets
Interessant am Schwedischen Vallhund ist, dass er enger mit spitzartigen Vierbeinern wie dem Islandhund oder dem Norwegischen Elchhund als mit anderen Treibhunden wie den Corgis verwandt zu sein scheint.
Damit gilt dieser niederläufige Hütespitz als eine der älteren modernen Hütehunderassen.
15
Chodský pes
Die Vorfahren des Chodský pes waren wachsame Schäferhunde, die vielseitig eingesetzt wurden. Nachdem diese alte Hunderasse eigentlich verschwunden war, rekonstruierten interessierte Kynologen den Böhmischen Schäferhund in den 1980ern neu.
Diese mittelgroßen Vierbeiner gelten als ausgeglichen und leicht motivierbar. In ihrer Heimat starten einige Vertreter des Chodenhunds im Hundesport und vereinzelt auch bei Hüteprüfungen.
16
Langhaarcollie
Der Schottische Collie ist schon seit über 100 Jahren als besonders eleganter Begleithund beliebt. Er gilt als intelligent und aktiv, aber auch als weniger überschäumend, ausgeglichener und sensibler im Vergleich zu echten Arbeitshunden.
Diese Hunde stammen zwar von schottischen Farmhunden ab, sind heute aber nicht mehr für ernsthafte Hütearbeit einsetzbar.
Denn bereits im 19. Jahrhundert wurden sie als besonders beliebte Showhunde u.a. durch Einkreuzung des Barsoi „veredelt“ und exklusiv auf Schönheit gezüchtet.
17
Kurzharcollie
Der Kurzhaar-Collie war einst die kurzhaarige Varietät des Collies, die heute aber schon seit langer Zeit als separate Hunderasse gezüchtet wird. Auch diese Hütehunde aus Schottland werden schon seit dem 19. Jahrhundert vor allem als Begleithunde gezüchtet.
Im Vergleich zum Rough Collie sind die kurzhaarigen Collies sehr viel seltener anzutreffen. Ihnen fehlt eben das flauschige Fell, dass den „Lassie-Hund“ als Familienhund so attraktiv macht. Dafür sind sie etwas sportlicher unterwegs und deutlich pflegeleichter.
18
Welsh Corgi Cardigan
Dieser kurzbeinige Treibhund aus Großbritannien entstand aus kleineren Treibhunden, mit denen man unter anderem Rinder zum Markt brachte. Ursprüngliche Corgis waren noch nicht ganz so lang und niedrig gebaut wie der heutige Welsh Corgi Cardigan.
Diese britischen Hütehunde können eine Vielzahl an Fellfarben aufweisen, darunter auch Brindle oder Black Merle. Die Vierbeiner gelten als lustige und gelehrige Begleithunde.
19
Welsh Corgi Pembroke
Der Welsh Corgi Pembroke ist etwas kleiner und kompakter als der Cardigan Corgi gebaut, er ist zudem insgesamt nicht ganz so bunt und besitzt häufig eine angeborene Stummelrute.
Auch diese Hunderasse geht auf britische Treibhunde zurück, die man im vorletzten Jahrhundert als energische Hackenzwicker züchtete. Aber auch der Pembroke Corgi ist heute vor allem ein aktiver Familien- und Begleithund.
20
Puli
Diese kleinen Arbeitshunde aus Ungarn sind wachsam und lebhaft. Vor allem kennt man den Puli heute aber für seine auffällige Frisur aus vielen fast bodenlangen Filzkordeln.
21
Berger des Pyrénées
Der Pyrenäenhütehund ist ein mittelgroßer Arbeitshund, der in den französischen Pyrenäen zum zusammentreiben und bewegen von Viehherden genutzt wird. Er arbeitet in den zerklüfteten Landschaft oft auf große Distanz zu seinem Menschen und gilt daher als sehr selbstständig und intelligent.
Fremden gegenüber sollen sich diese Vierbeiner manchmal etwas zurückhaltend verhalten. Insgesamt gilt der der Berger des Pyrénées aber als lernwilliger Workaholic, der dringend eine fordernde Aufgabe und viel Bewegung braucht.
22
Mudi
Der Mudi ist die jüngste der mittelgroßen ungarischen Hütehunderassen.
Er hat einen spitzartigen Körperbau und gelocktes bis stark gewelltes Fell in verschiedenen Farben. Da diese seltene Hunderasse nie so wirklich Karriere als Showhund gemacht hat, hat er sich sein rustikales und etwas heterogenes Aussehen bis heute bewahrt.
Mudis werden als vielseitige Arbeitshunde gehalten, sie gelten als temperamentvoll, arbeitseifrig, anhänglich und feinfühlig. Der Arbeitsstil ist energisch und laut, denn Mudis gehören zu den bellfreudigen Hunderassen.
23
Nederlandse Schapendoes
Der Niederländische Schapendoes ist ein halbhoher Hütehund aus den Niederlanden. Die Hunde sind flink und ausdauernd, durch ihre gelehrige und arbeitsfreudige Art lernen sie gern neue Dinge und sind schnell für viele Hobbies zu begeistern.
Man sagt dem selbstständigen Schapendoes einen gewissen Eigensinn nach. Aber bei konsequenter Erziehung und ausreichend Beschäftigung wird er auch problemlos als lebhafter Familienhund gehalten.
24
Laekenois
Die drahthaarigen Laekenois stellen die seltenste Varietät der Belgischen Schäferhunde.
Sie sollen ein nicht ganz so impulsives Temperament als die anderen Belgier haben, müssen aber auch beschäftigt werden.
25
Tervueren
Die Tervueren zählen zu den langhaarigen Belgischen Schäferhunden.
Das halblange Fell dieser Varietät ist wie beim Malinois zobelfarben mit einer schwarzen Maske.
26
Groenendael
Einen Groenendael erkennt man leicht an seinem langen schwarzen Fell und den kleinen Stehohren.
Neben dem Tervueren stellen die Groenis die zweite der langhaarigen Varietäten des Belgischen Schäferhunds.
27
Malinois
Malinois werden schon sehr lange als Dienst- und Gebrauchshunde eingesetzt. Hüteleistung steht also auch bei diesen Belgiern schon seit sehr langer Zeit nicht mehr im Fokus der Zucht.
Der funktionale wendige Körperbau und der explosiven Arbeitseifer machen den Mali zu einem leistungsbereiten Arbeitshund. Aber nur sehr erfahrene Hundehalter sollten über die Anschaffung eines Mali nachdenken.
28
Bergamasker Hirtenhund
Die Bergamasker stammen aus der norditalienischen Lombardei. Von dort aus wurden sie als Hütehunde an Viehherden im Voralpen- und Alpenraum eingesetzt.
Heute gilt die Frisur mit vielen Filzzotten als typisches Merkmal dieser sehr seltenen und rustikalen Hunderasse.
29
Old English Sheepdog
Die Tage als Hirtenhund liegen längst hinter dem Old English Sheepdog. Denn die wuscheligen Bobtails werden schon seit dem Beginn der gezielten Zucht ab dem Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr auf Hüteleistung selektiert.
Dennoch hat die Hunderasse sich viel von ihrem Will to Please und ihrer Begeisterungsfähigkeit erhalten, so dass sie heute als Sport- und Familienhunde beliebt sind.
30
Hollandse Herdershond
Der Holländische Schäferhund ist eng mit den Belgischen Schäferhunden verwandt, aber im Vergleich deutlich seltener.
Auch diese Vierbeiner wurden als Hirtenhunde der Wanderschäfer und Viehhirten eingesetzt, bevor sich die Zucht ab etwa 1900 nach und nach eher nach den Eigenschaften eines leicht trainierbaren Gebrauchshundes richtete.
Heute hält man diese kräftigen und arbeitsfreudigen Hunde vor allem als Sport- und Diensthunde. Die seltenen langhaarigen und rauhaarigen Varietäten gelten als etwas ausgeglichener als die temperamentvollen kurzhaarigen Hollandse Herder.
31
Weißer Schweizer Schäferhund
Ja, auch die Vorfahren des Berger Blanc Suisse haben einst als Hirtenhunde gearbeitet. Denn diese Hunderasse ist aus dem weißen Farbschlag des frühen Deutschen Schäferhundes hervorgegangen.
Statt auf Hüteleistung oder Eigenschaften als Dienst- und Gebrauchshund, wurde bei der Zucht des Weißen Schweizer Schäferhunds aber eher auf ein kooperatives und leichtführiges Temperament geachtet.
32
Cão Da Serra De Aires
Der langhaarige Cão Da Serra De Aires stammt vermutlich von Briards ab, die im 19. Jahrhundert nach Portugal importiert wurden. Durch Einkreuzung anderer Hunderassen entstand der heutige portugiesische Schäferhund.
Diese mittelgroßen Arbeitshunde gelten als besonders quirlig und intelligent, allerdings sind sie heute selbst in Portugal ziemlich selten geworden.
33
Pumi
Diesen mittelgroßen Treib- und Hütehund aus Ungarn erkennst Du an seinem mittellangen Lockenfell und den nur halb stehenden Ohren mit der nach vorn gekippten Spitze.
Der Pumi gilt als temperamentvoller, bellfreudiger und wachsamer Begleit- und Arbeitshund, der als besonders unternehmungslustig und verspielt gilt.
34
Mallorca-Schäferhund
Der Ca de Bestiar ist ein Hirtenhund, der auf den Balearen an Ziegen- und Rinderherden arbeitete.
Heute sind die Hunde sehr selten und außerhalb Spaniens kaum bekannt.
35
Lancashire Heeler
Der Lancashire Heeler wurde in seiner heutigen Form ab 1960 aus Welsh Corgis und Manchester Terrier gezüchtet. Als Vorbild dienten die kleinen Treibhunde aus der nordenglischen Provinz Lancashire.
Der niederläufige kleine Heeler (Hackenzwicker) wurde 2016 provisorisch durch die FCI allerdings als Schäferhund anerkannt. Lancashire Heeler haben kurzes Fell in den Fellfarben schwarz-loh oder braun-loh.
Ihr charmanter und frecher Charakter und die kompakte Größe machen ihn zu einem guten aktiven Begleithund und aufgeweckten Partner im Hundesport. Diese Vierbeiner sind allerdings selbst in England ziemlich selten. Sie gelten dort als sehr sportliche, langlebige und arbeitsfreudige Begleithunde.
36
Schipperke
Der Schipperke wird heute bei den Schäferhunden einsortiert und oftmals sogar als kleiner Verwandter des Belgischen Schäferhundes angesehen.
Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass der temperamentvolle kleine Begleithund eigentlich von kleinen Spitzen abstammt.
Treibhunde
Theoretisch sind auch die Corgis und der Lancashire Heeler als Treibhunde gezüchtet worden. Aber nur erstaunlich wenige Hunderassen gelten in der FCI-Nomenklatur tatsächlich als echte Treibhunde:
37
Australian Cattle Dog
Der Australian Cattle Dog ist ein stämmiger Treibhund aus Australien, mit dem Viehherden über lange Distanzen bewegt wurden.
Diese energischen und lebhaften Arbeitshunde besitzen sehr dicht gesprenkeltes Fell in schwarz-loh oder zobelfarben, man bezeichnet diese Hunde je nach Fellfarbe auch als Blue Heeler oder Red Heeler.
38
Bouvier des Ardennes
Der Bouvier des Ardennes ist ein rustikaler Bauernhund mit zotteligem Fell. Diese seltene Hunderasse wurde vor allem als Treibhund an Milchvieh in den belgischen Ardennen eingesetzt.
Nachdem diese Hunde lange als ausgestorben galten, wurde die Hunderasse in den 1980ern aus zufällig entdeckten Restbeständen neu etabliert.
39
Bouvier des Flandres
Der Bouvier des Flandres ist ein kräftig gebauter und sehr willensstarker Arbeitshund, mit dem in Flandern Kuhherden bewegt und Karren gezogen wurden. Heute wird er als Hofhund, Wachhund oder Sporthund gehalten und gilt als ausgeglichener und dennoch wachsamer Gebrauchshund.
Hirtenhunde
Einige Hunderassen, die in der FCI-Nomenklatur als Schäferhunde klassifiziert werden, gehören eigentlich zu den Herdenschutzhunden. Klar handelt es sich auch um Hirtenhunde oder Herdengebrauchshunde, aber eben keinesfalls um Hütehunde.
Die Einteilung ist zudem etwas willkürlich, denn ganz ähnliche Vierbeiner werden bei den so genannten Berghunden eingeteilt.
Der große Unterschied zwischen Schäferhunden und Herdenschutzhunden besteht natürlich darin, dass so ein typischer Wachhund deutlich größer ist, viel unabhängiger agiert, ein eher moderates Energielevel hat, wachsam und beobachtend ist, wenig von Hundetraining hält und kaum Will to Please mitbringt.
40
Südrussicher Owtscharka
Langhaarige Vierbeiner findet man unter den Herdengebrauchshunden eher selten.
Der Südrussische Owtscharka entstand vermutlich durch Vermischung von europäischen Hütehunden mit Kaukasischen Schäferhunden und einer Prise Windhund.
41
Komondor
Der Komondor ist bekannt für seine weiße Zottenfrisur, es handelt sich um eine wahrscheinlich schon sehr alte ungarische Hunderasse.
Es handelt sich um einen wachsamen Herdenschutzhund, der dennoch von der FCI bei den Schäferhunden eingeteilt wurde.
42
Kuvasz
Auch dieser „Schäferhund“ wurde als Herdenschutzhund gehalten, bevor er eine Verwendung als Hof- und Wachhund in Ungarn fand.
Der Kuvasz ist ein ziemlicher großer und wachsamer Hirtenhund, gilt aber auch als besonders souverän, selbstsicher, ruhig und besonnen.
43
Tatra-Schäferhund
Fälschlicherweise als „Schäferhund“ bezeichnet wird auch der große Podhalaner.
Dieser bärige Herdenschutzhund aus der bergigen Podhale-Region im Süden Polens ist territorial und wachsam, er wird noch heute oft als Hof- und Wachhund gehalten.
44
Slovenský Cuvac
Dieser Slowakische Tschuvatsch teilt sich Vorfahren mit dem Tatra-Schäferhund. Es handelt sich ebenfalls um einen großen weißen Herdenschutzhund.
45
Maremmen-Abruzzen-Schäferhund
Auch der italienische Maremmen-Abruzzen-Schäferhund wird bei den Herdengebrauchshunden einsortiert, es handelt sich aber ebenfalls nicht um einen klassischen Schäferhund.
Denn auch dieser bärige Hirtenhund mit dem weißen Fell wurde traditionell in Mittelitalien zum Schutz der Viehherden vor großen Raubtieren gehalten.
46
Ciobanesc Românesc Mioritic
Diese zotteligen Hirtenhunde aus Rumänien gehören zwar auch in die Verwandtschaft der Schäferhunde, nehmen aber eine andere Aufgabe war.
Denn der große und kräftige Mioritic wird ursprünglich als Herdenschutzhunde in den rumänischen Karpaten gehalten.
47
Ciobanesc Românesc Carpatin
Auch diese rumänische Hunderasse gehört zwar zu den Schäferhunden, wird aber vor allem als Hofhund und Herdenschutzhund gehalten. Die Heimat des großen Carpatin liegt in in der Karpaten-Donau-Region.
Nordische Wach- und Hütehunde
Auch in Skandinavien und nordischen Regionen waren Viehhalter auf die Hilfe arbeitseifriger Vierbeiner zum Treiben und Sammeln ihrer Tiere angewiesen. Das führte dazu, dass man auch bei den nordischen Hunderassen einige Vierbeiner mit Hüteinstinkt findet.
Hier eine Auswahl dieser interessanten Hütespitze:
48
Islandhund
Islandhunde entstanden aus den Vierbeinern, die schon von den Wikingern im 9. Jahrhundert mit nach Island kamen. Durch die isolierte Lage formte sich mit der Zeit dieser kompakte, genügsame und lebhafte nordische Hütehund.
Durch ihr aufgewecktes, umgängliches und gelehriges Wesen werden die mittelgroßen Vierbeiner heute auch als aktive Familienhunde gehalten. Diese Hunderasse gilt als sehr robust und gesund, sie sind aber auch spitztypisch natürlich auch kommunikativ und wachsam.
49
Finnischer Lapphund
Vor langer, langer Zeit wurden diese nordischen Hunde von den Samen im Norden Skandinaviens als Jagdhunde eingesetzt. Mit der Domestikation des Rentiers wandelte sich die Aufgabe zum Hütehund der großen Rentierherden.
Da heute aber vielfach Quads und Schneemobile den Job des Suomenlapinkoira übernehmen, wird er vor allem als aktiver Familienhund gehalten. Das hat auch dazu geführt, dass nicht mehr jeder dieser Hunde einen deutlichen Hüteinstinkt besitzt.
50
Lapinporokoira
Diese Lapphunde werden als die ursprünglichen Arbeitshunde der Rentierhirten Lapplands angesehen. Die spitzartigen Schäferhunde fallen unter den nordischen Rassen durch das kürzere Fell und die nicht über den Rücken gerollte Rute auf.
Da bis heute jährlich auch noch echte Arbeitshunde aus dem Norden mit in die Zucht aufgenommen werden, bringen viele der Lappländischen Rentierhunde noch ihre ursprünglichen Arbeitsanlagen mit. Der Lapinporokoira gilt als ausdauernder Läufer, der die Herde v.a. durch lautes Bellen in Bewegung setzt.
Weitere Hütehunderassen
Nicht jeder Hütehund ist von der FCI anerkannt. Viele dieser Hunderassen sind nur in bestimmten Regionen dieser Erde als mehr oder weniger homogene Landrassen bekannt und ihre Zucht ist noch eng an die Viehhaltung geknüpft. Hier nur ein paar Beispiele:
- Altdeutsche Hütehunde (DE)
- Australian Koolie (AU)
- Pastor Garafiano (ES)
- Carea Leonés (ES)
- Carea Castellano Manchego (ES)
- Can de Palleiro (ES)
- Can de Chira (ES)
- Perro de Pastor Vasco (ES)
- New Zealand Huntaway (NZ)
- New Zealand Heading Dog (NZ)
- Blue Lacy (US)
- English Shepherd (US)
- McNab Dog (US)
- Welsh Sheepdog (UK)
- Ovejero Magallánico (CL)
- Pastore della Lessinia e del Lagorai (IT)
- Gaucho Sheepdog (BR)
Links
[1] The Australian Shepherd Club of America (ASCA): Working Description.