Finnischer Lapphund (Suomenlapinkoira)

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Der Finnische Lapphund ist ein mittelgroßer nordischer Wach- und Hütehund. Die Hunde sind durch ihr aktives, souveränes und friedfertiges Wesen in Skandinavien schon lange als Familienhunde beliebt. Hierzulande kennen nur wenige Liebhaber diese Hunderasse.

Steckbrief:
Finnischer Lapphund

In Finnland heißt diese Hunderasse Suomenlapinkoira.

Größe
 ca. 44 cm
♂ ca. 49 cm

Gewicht
 13-22 kg
♂ 16-25 kg

Hundetyp
Nordischer Wach- und Hütehund

Lebensdauer
12-14 Jahre

Geschichte und Herkunft

Im Norden Fennoskandinaviens war der Lapinkoira schon lange als Landrasse mit heterogenem Aussehen bekannt.

Die Sámi als Urbevölkerung Lapplands nutzten diese spitzähnlichen Vierbeiner schon vor einigen Jahrhunderten zunächst für die Rentierjagd und als Wachhunde.

Später kam dann als Aufgabe das Hüten und Treiben der Rentierherden hinzu und der Lapphund wurde zum Wach- und Hütehund.

Erst im frühen 20. Jahrhundert begann man die Lapphunde gezielt als Hunderasse nach einheitlichen Kriterien zu entwickeln. Durch Meinungsverschiedenheiten entstand dabei neben dem Schwedische Lapphund ab 1940 auch der Finnischen Lapphund.

Lapland Sheepdog 1915[7]

1955 wurde der Finnische Lapphund durch die FCI als Hunderasse anerkannt, aber erst 1993 wurde der Name in Finnischer Lapphund geändert.

Um 1966 stellte man allerdings fest, dass die bislang in Finnland gezüchteten Lapphunde nicht der einzige Typ Hund der Sámi waren.

Daher wurde für die Zucht der etwas größeren kurzhaarigen Finnische Lapplandhirtenhund zunächst ein eigenes Register eröffnet, 1970 wurden die Lapphunde und Lappländische Rentierhunde schließlich als separate Hunderassen anerkannt.

Seit den 1960ern geht die Zahlen dieser Hunde in Lappland deutlich zurück, da man durch Quads und Schneemobile keinen so großen Bedarf mehr an Arbeitshunden sieht. Daher werden die Lapphunde in Finnland schon lange vor allem als aktive Familienhunde gehalten.

Größe und Aussehen

Mit etwa 41-52 cm Schulterhöhe gehören die Hunde zu den mittelgroßen Hunderassen.

Der Körperbau ist etwas langgestreckt, breit und kräftig. Die kleine dreieckigen Ohren werden stehend oder halbstehend getragen. Auch die Innenseiten der Ohren sind mit Haaren bedeckt.

Die buschige Rute kann hängen, wird jedoch meist in Bewegung über den Rücken gerollt.

Das lange Haarkleid ist sehr dicht und besitzt viel Unterwolle. Das Brust- und Mähnenhaar wird vor allem bei den Rüden sehr reichlich vorhanden.

Laut FCI-Standard sind alle Fellfarben erlaubt, in der Praxis kommen aber nur bestimmte Fellfarben beim Finnischen Lapphund vor:

Temperament und Haltung

Es handelt sich um aktive und ausdauernde Vierbeiner mit einem unternehmungslustigen und souveränen Wesen.

Als nordischer Arbeitshund erwartet der Finnische Lapphund daher auch regelmäßig Bewegung und Beschäftigung. Man findet sie hin und wieder auch im Hundesport, als Such- und Rettungshunde, Therapiehunde oder Reitbegleithunde.

Daheim verhalten sich Lappis meist ruhig, sanft und ausgeglichen und verbringen gern Zeit mit seiner Familie. Auch Kindern gegenüber gelten sie als sehr gelassen und tolerant und gelten allgemein als sehr sozial, einfühlsam und unkompliziert.

Sie werden in ihrer Heimat schon lange als aktive Begleit- und Familienhunde gehalten. Ein Vorteil ist sicherlich der wenig ausgeprägte Jagdinstinkt, der kaum noch vorhandene Hüteinstinkt und das friedfertige Temperament.

Auch diese nordische Hunderasse neigt bei allem Will to Please eines Hütehundes manchmal etwas zu eigensinnigem Verhalten, gilt aber auch als anhänglich, sensibel, aufgeweckt und lernbegierig. Sie brauchen eine geduldige und konsequente Erziehung.

Ungewöhnliche Geräusche und Fremde werden unerschrocken und mutig gemeldet, dabei bellen diese Hunde natürlich auch mal laut. Sie sollen aber nicht zum kläffen neigen.

Das Fell ist an sich pflegeleicht und selbstreinigend, nur große Sommerhitze mögen diese nordischen Hunde nicht so gern.

Während des saisonalen Fellwechsels muss man sich allerdings zeitweise auf einen etwas höheren Pflegeaufwand einstellen. Denn es dauert jeweils mehrere Wochen, in denen man täglich die ganze lose Unterwolle aus dem Hund herausbürsten muss.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Der Finnische Lapphund zählt zu den vitalen und gesunden Hunderassen mit wenigen erblichen Gesundheitsproblemen.

Diese Erkrankungen sind beim Finnischen Lapphund bekannt:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Erbliche Augenerkrankungen[8]
  • Glykogenspeicherkrankheit

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Finnischer Lapphund-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 77[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 189: Finnischer Lapphund (2018). http://www.fci.be/de/nomenclature/FINNISCHER-LAPPHUND-189.html

[2] VDH-Rasseportrait: Finnischer Lapphund.

[3] Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.: Finnischer Lapphund  (Lapinkoira).

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Nordic Kennel Union (NKU): Finnish Lapponian Dog (engl.).

[6] Suomen KennelliittoFinnish Lapponian Dog (engl.).

[7] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/94/mode/1up

[8] Aguirre-Hernández, J., Wickström, K. & Sargan, D.R. The Finnish lapphund retinal atrophy locus maps to the centromeric region of CFA9BMC Vet Res 3, 14 (2007). https://doi.org/10.1186/1746-6148-3-14

[9] www.lapphund-info.de