Berger Blanc Suisse (Weißer Schweizer Schäferhund)

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Der Berger Blanc Suisse ist eine Hunderasse, die in der Schweiz aus aus Nordamerika importierten weißen Schäferhunden gezüchtet wurde. Bis zu einem Verbot dieser Fellfarbe galt weiße Schäferhund als Farbschlag des DSH. Heute ist der Weiße Schweizer Schäferhund eine eigene Hunderasse, die durch ihr Temperament vor allem als Sport- und Familienhund gehalten wird.

Steckbrief:
Berger Blanc Suisse

Obwohl der weiße Schäferhund einst ein Farbschlag des Deutschen Schäferhundes war, handelt es sich um eine Schweizer Hunderasse.

Größe
 53-61 cm, ♂  58-66 cm

Gewicht
25-35 kg, ♂  30-40 kg

Hundetyp
Schäferhund, Begleithund

Lebensdauer
10-14 Jahre

Geschichte und Herkunft

Weiße Hunde galten einst als normaler Farbschlag der Deutschen Schäferhunde, den man seit spätestens den 1880ern kannte.

1899 gründete Rittmeister von Stephanitz den Verein für Deutsche Schäferhund (SV).

Als erster Hund im Zuchtbuch des SV wurde ein Rüde eingetragen, welcher einen weißen Schäferhund unter seinen Ahnen hatte. So gelangten die Erbanlagen für diese Fellfarbe direkt zu Anfang in den Genpool des damals jungen DSH[3].

Stockhaariger Schäferhund, weiß[7]

1933 verbot man allerdings die Zucht mit weißen Hunden im SV, da man diese Fellfarbe fälschlicherweise für gesundheitliche Probleme verantwortlich machte.

In den USA und Kanada entwickelte man den weißen Farbschlag allerdings am deutschen Verbot vorbei zu einer eigenständigen Hunderasse, dem Amerikanisch-Kanadischen Weißen Schäferhund oder einfach White Shepherd.

Nachdem seit den 1960ern auch die nordamerikanischen Zuchtverbände nach und nach ein Ausstellungsverbot für diese Hunde aussprachen, organisierte man die Zucht fortan in eigenen Clubs und Verbänden.

Einige solcher Hunde wurden in den 1970-80ern in die Schweiz importiert und dort zu den Begründern der Zucht dieser Hunde auf europäischem Boden. In Deutschland galten die Hunde allerdings weiterhin als nicht standardkonformer Farbschlag des DSH.

Daher wurde der Berger Blanc Suisse seit 1991 daher ganz offiziell als eigenständige Schweizer Hunderasse registriert, die seit 2011 auch durch die FCI endgültig anerkannt wird.

Größe und Aussehen

Der Weiße Schweizer Schäferhund ist mittelgroß, eher groß.

Er ist kräftig und gut bemuskelt. Sein Körperbau ist minimal länger als hoch.

Als typischer Schäferhund trägt er seine Ohren aufrecht und hat doppellagiges Fell mit Unterwolle.

Auch bei diesen Schäferhunden gibt es zwei Varianten, eine mit kurzem Stockhaar und mittellangem Langstockhaar.

Durch ihre wetterfeste Frisur durchlaufen diese Hunde einen saisonalen Fellwechsel.

Ihre Fellfarbe soll natürlich Weiß sein.

Diese Schäferhunde sind aber keine pigmentlose Extremschecken, sondern allesamt reinerbig für rezessives Blond.

Nur eben mit einer so hellen Farbintensität, dass die meisten Hunde cremeweiß oder ganz weiß wirken.

Es kommt aber durchaus immer mal vor, dass einzelne Hunde minimal gelblich bis sandfarben sind oder etwas dunklere Ohrränder haben. Für Zuchthunde ist das allerdings nicht erwünscht.

Das Nasenpigment ist im Idealfall schwarz, aber typisch für diese Fellfarbe ist eine fleischfarbene Wechselnase, die im Laufe der Jahreszeiten ihre Farbe ändern kann.

Temperament und Haltung

Weiße Schweizer Schäferhunde werden schon lange als gutmütige Familien- und Begleithunde gezüchtet. Im Alltag sollen sie sich anpassungsfähig, nervenstark und überwiegend freundlich verhalten.

Durch ihre Gelehrigkeit und ihren Will to Please sind sie auch für verschiedene Ausbildungen geeignet, u.a. im Hundesport oder als Rettungshunde oder Therapiehunde.

Denn Weiße Schweizer Schäferhunde sind motivierbar, verspielt, temperamentvoll und bewegungsfreudig.

In der Regel sind sie auch deutlich weicher und ausgeglichener als andere Schäferhunde aus Arbeitslinien. Die weißen Schäferhunde sind aber keinesfalls träge, nur eben im Vergleich nicht ganz so impulsiv oder beuteorientiert.

Sie gelten als gelehrige und leichtführige Allrounder in Sachen Haltung und Training.

Alle diese Eigenschaften machen den Berger Blanc Suisse zu einem guten Familienhund.

Das Fell muss ab und an gebürstet werden, vor allem im Fellwechsel. Ansonsten sind die Schäferhunde sehr pflegeleicht.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Insgesamt gelten die Weißen Schweizer Schäferhunde als gesunde Hunderasse.

Es kommen allerdings einige Erkrankungen vor, über deren Risiko einen jeder verantwortungsvoller Züchter aufklären kann, u..a:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Hypophysärer Zwergwuchs
  • MDR1- Gendefekt
  • Degenerative Myelopathie

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Weisser Schweizer Schäferhund-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 304 und 539[5].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 347: Weißer Schweizer Schäferhund (2011). http://www.fci.be/de/nomenclature/WEISSER-SCHWEIZER-SCHAFERHUND-347.html

[2] VDH-Rasseportrait: Weißer Schweizer Schäferhund.

[3] Bundesverein für Weiße Schweizer Schäferhunde in Deutschland e.V.: Die Geschichte des Berger Blanc Suisse.

[4] Rassezuchtverein für Weisse Schweizer Schäferhunde e.V.: Beschreibung.

[5] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[6]  Gesellschaft Weisse Schäferhunde (CH)

[7] M. von Stephanitz (1921): Der deutsche Schäferhund in Wort und Bild (SV). https://archive.org/details/derdeutschesc00step/page/123/mode/1up