17 Hunderassen in Blue Merle

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Blue Merle ist eine der beliebtesten Modefarben, die man mag oder eben auch nicht. Aber nur bei wenigen Hunderassen kommt dieses wilde Fellmuster vor. Hier stellen wir Dir ein paar Hunderassen in Blue Merle vor. Bedenke aber immer: Jeder von uns hat eine Lieblingsfarbe, aber auch die schönste Fellfarbe allein sollte kein Grund dafür sein einen Hund anzuschaffen!

Die Eigenschaften und der individuelle Charakter sollten zu Deinen Lebensumständen passen, alles andere ist dem Hund gegenüber nicht fair. Und einen Hund vom Vermehrer zu kaufen, nur weil er Blue Merle ist, ist ebenfalls sehr oberflächlich, da wirst Du mir hoffentlich recht geben.

Was ist Blue-Merle?

Merle ist ein Muster im Fell unserer Hunde, das zu einer teilweisen Aufhellung in schwarzen oder braunen Anteilen des Hundefells führt.

Das hat zur Folge, dass der Hund ein graues bis geflecktes Muster bekommt. Merle fügt keine Farbe hinzu, Merle nimmt in manchen Bereichen etwas der eigentlich vorhandenen Farbe weg.

Ist kein schwarzes Fell vorhanden, dann kann man Blue Merle nicht sehen. Bei blonden Hunden oder Hunden mit viel Weißscheckung ist Merle also manchmal zwar genetisch vorhanden, aber am Hund nicht erkennbar.

Denn Phaeomelanin, das rötliche Fellpigment im Fell vieler Hunde, ist von Merle nicht betroffen. Deshalb haben viele Hunderassen mit Blue Merle und Tricolor deutlich abgegrenzte rote Tanmarken.

Ein schwarzer Hund mit Merle wird durch das hell gesprenkelte Fell in vielen Hunderassen als Blue Merle oder korrekter als Black Merle bezeichnet. Denn eigentlich sind es ja schwarze Hunde mit Merle.

Allerdings gibt es auch echte blaue Hunde (also mit verdünnter Fellfarbe), die zusätzlich Merle sind. Diese Hunde werden oft ebenfalls als Blue Merle oder manchmal als Slate Merle bezeichnet.

Manche Hunde mit Blue Merle sind eher gleichmäßig gesprenkelt, bei anderen gibt es Tweed-Muster mit großen Farbplatten in verschiedenen Schattierungen und weiß.

Es gibt auch Hunde, bei denen das Blue Merle einfach sehr minimal ausgeprägt ist. Wie genau Merle an einem Hund aussieht hängt damit zusammen, welche Genvariante von Merle bzw. welche Kombination von Genvarianten diese Hunde in sich tragen.

Und natürlich ist Merle auch so ein bißchen ein Zufallsmuster, das auch bei Wurfgeschwistern fast nie ganz gleich aussieht.

Auch das Pigment der Augen oder das des Nasenschwamms wird teilweise aufgehellt, so dass viele Blue Merle-Hunde blaue Augen oder eine getüpfelte Nase haben.

Wenn Du einen gefleckten Hund mit blauen Augen siehst, ist er also wahrscheinlich Merle.

Je nach Kombination von Genvarianten kann Blue Merle sich je nach Hund ganz anders präsentieren. Wenn Du Dich für die Genetik und Vererbung interessierst, kann ich Dir das E-Book von Mary Langevin ans Herz legen.

Neben Blue Merle gibt es auch Chocolate Merle, das bei vielen Hunderassen als Red Merle bezeichnet wird. Der Unterschied zwischen Chocolate Merle und Blue Merle ist, dass diese Hunde eine braune statt schwarze Grundfarbe haben.

Bei manchen Hunderassen wie dem Sheltie oder dem Beauceron gibt es nur Hunde mit schwarzem Pigment, so dass automatisch alle gemerlten Hunde Blue Merle sind.

Bei Hunderassen wie dem Aussie oder Border Collie hingegen kommen braun und schwarz als erlaubte Grundfarben vor, dass Blue Merle und Chocolate Merle möglich sind.

Und es gibt einige Hunderassen, bei denen laut FCI-Standard zwar alle Farben erlaubt sind, bei denen Merle allerdings gar nicht oder nicht mehr im Genpool vorhanden ist.

Eine gewisse Verwechslungsgefahr besteht zu Hunden mit sehr dichtem Ticking oder Roan wie dem Cattle Dog.

Diese Hunde sind nicht Blue Merle, sondern weiß mit einem zusätzlichen dichten Flecken bis Stichelmuster. Hier wurde keine Farbe aufgehellt, sondern dunkle Flecken wurden nachträglich hinzugefügt.

ACHTUNG, DIESER HUND IST NICHT BLUE MERLE!

Blue Merle-Hunderassen

Bei einigen der folgenden Hunderassen kommt Blue Merle ganz offiziell vor.

1

Australian Shepherd

Blue Merle Aussie

Beim Australian Shepherd können sowohl Welpen in Blue Merle als auch Chocolate Merle fallen. Da die meisten Aussies dreifarbig sind, haben auch gemerlte Hunde meist deutliches Copper. Bei dieser Hunderasse kommen häufig Tweed-Muster vor, d.h. sehr ungleichmäßiges Merle mit verschiedenfarbigen großen Farbplatten und großen aufgehellten Bereichen.

Aber auch klassisches Blue Merle mit gleichmäßig grau-schwarz gesprenkeltem Fell gibt es sehr oft. Solche Aussies werden meist im Laufe ihres Lebens immer dunkler. Beim Australian Shepherd kommt unabhängig zu Merle eine Genvariante vor, die wie beim Husky zu leuchtend blauen Augen führen kann. Nicht jeder Australian Shepherd mit hellen Augen ist also unbedingt auch gleichzeitig Merle!

2

Border Collie

Blue Merle BC

Bei diesen britischen Hütehunden stand züchterisch vor allem die Arbeitsleistung und nicht die Fellfarbe im Vordergrund (so sollte das auch sein), so dass es bis heute eine Vielzahl möglicher Farben gibt.

Border Collies gibt es z.B. in Lilac Merle, Slate Merle, Chocolate Merle und natürlich auch in Blue Merle. Auch bei dieser Hunderasse kann man verschiedene Ausprägungen von gesticheltem Muddy Merle hin zu kontrastreichen Tweed-Mustern beobachten.

3

Sheltie

Blue Merle Sheltie

Beim Sheltie gibt es zobelfarbene und dreifarbige Hunde. Bei letzteren kann auch Blue Merle vorkommen, so dass alle gemerlten Shelties neben den üblichen weißen Abzeichen an Blesse, Brust und Vorderläufen auch deutliche kupferfarbene Abzeichen haben.

4

Mudi

Blue Merle Mudi

Der Mudi ist ein mittelgroßer ungarischer Hütehund, der den meisten in einfarbig schwarzer Fellfarbe bekannt sein dürfte. Es sind allerdings noch weitere Farben erlaubt, darunter falbfarben, aschfarben, braun, weiß und Blue Merle (ungarisch: cifra).

Mudis mit gemerltem Fell sind oft recht dunkel gezeichnet und haben große schwarze Sprenkel, die durch das Merle teils zu blaugrau aufgehellt sind.

5

Welsh Corgi (Cardigan)

Der Welsh Corgi Cardigan ist eigentlich kein kleiner Hund, aber erreicht durch seine tiefergelegte Statur dennoch nur eine Schulterhöhe um die 30 cm. Zu den zulässigen Fellfarben zählen neben Zobel, schwarz-tricolor und gestromt auch Blue Merle.

6

Miniature American Shepherd

Blue Merle Mini Aussie

Diese kleine Hunderasse ist eng mit dem Australian Shepherd verwandt und wird daher auch oft als „Mini Aussie“ bezeichnet.

Allerdings ist die Bezeichnung tatsächlich irreführend, denn auch der große Aussie ist in Wahrheit eine amerikanische Hunderasse. Aber auch beim kleinen amerikanischen Schäferhund kommt Blue Merle als Fellmuster sehr häufig vor.

7

Berger des Pyrénées

Blue Merle Pyrenäen Hütehund

Sowohl die langhaarige wie auch die Varietät mit kurzhaarigem Gesicht kann es in graublau mit schwarzer Tüpfelung geben. Der Berger des Pyrénées ist ein temperamentvoller mittelgroßer Hütehund aus den französischen Pyrenäen.

8

Beauceron

Beim Berger de Beauce werden blau gefleckte Hund mit lohfarbenen Abzeichen als Harlekin bezeichnet. Oft überwieget bei diesen Hunden der Schwarzanteil und eine über die Jahre zunehmend dunkler werdende Pigmentierung in den gemerlten Fellanteilen ist üblich.

9

Dachshund

Ja, es gab schon immer Blue Merle-Dackel! Diese Tigerdackel sind allerdings sowohl in Jagd- als auch in Showzuchten schon immer sehr selten gewesen.

Bei den gemerlten Dachshunden ist eine Merlezeichnung erwünscht, bei der weder die Grundfarbe noch die aufgehellte Farbe überwiegt. Ohne große Platten sollen sich die grau bis beige aufgehellten Flecken über den ganzen Hund verteilen.

10

Deutsche Dogge

Blue Merle Dogge

Bei der Deutschen Dogge kommt eine Fellfarbe vor, die zu einem kontrastreich schwarz und weiß gefleckten Haarkleid führt. Um so eine Tigerdogge zu züchten, muss der Hund Blue Merle sein und zusätzlich eine fast nur bei dieser Hunderasse vorkommende Genvariante am Harlequin-Lokus tragen.

Es fallen dabei auch immer wieder Welpen, die einfach nur Blue Merle sind und kein Harlequin abbekommen haben.

Gestichelte Grautiger oder Amseldoggen in einfachem Blue Merle sind allerdings in der Doggenzucht nicht so wirklich erwünscht, was nach heutiger Kenntnis über die Genetik der Fellfarben schon ein bißchen albern ist…

11

Collie (Langhaar)

Blue Merle Collie Rough

Langhaar-Collies in Blue-Merle sind allesamt dreifarbig, haben also neben der gemerlten Decke auch satte rote Tanmarken und weiße Abzeichen.

Bei dieser Hunderasse wird weg von Tweed-Muster selektiert, so dass man selten graue Hunde mit schwarzen Flecken oder mehrfarbigen rötlichen bis schieferfarbenen Platten sehen kann. Die meisten Blue Merle-Collies sind daher recht gleichmäßig grau und schwarz marmoriert.

12

Collie (Kurzhaar)

Blue Merle Collie Smooth

Beim Kurzhaar-Collie in Blue Merle ist eine ähnliche Färbung wie bei der langhaarigen Varietät dieser britischen Hütehunde gewünscht. Auch bei dieser Hunderasse kommt also Blue Merle mit einem gleichmäßig silbrig und schwarz marmoriertes Blaugrau vor.

Aber auch schwarz-dreifarbige und zobel-weiße Hunde gibt es bei dieser Hunderasse. Wobei die „kurzhaarigen Lassies“ deutlich seltener und weniger bekannt sind als die langhaarigen Collies.

13

Bergamasker Hirtenhund

Bergamasker Hütehund grau

Bei dieser italienischen Hunderasse ist eine zottelige verfilzte Kordelfrisur erwünscht. Da die langen Zotten natürlich mit der Zeit ausbleichen, haben auch erwachsene Hunde mit eigentlich schwarzem Fell nach einer Weile eher graue Schattierungen und Farbnuancen am ganz Körper.

Ob so ein Hund zusätzlich auch noch Blue Merle ist, lässt sich also oft nur so richtig am gepflegten Junghundefell erahnen. Und wenn es diese Fellfarbe beim Bergamasco tatsächlich gibt, dann scheint sie insgesamt nicht wirklich häufig zu sein.

14

Catahoula Leopard Dog

Blue Merle Catahoula Leopard Dog

Diese amerikanische Hunderasse ist nicht von der FCI anerkannt. Da diese großen Gebrauchshunde allerdings auch in Deutschland immer beliebter werden und sogar ihren Namen ihrer sehr häufigen Merle-Zeichnung zu verdanken haben, möchte ich sie hier erwähnen.

Es waren übrigens Catahoulas, bei denen die Studie zur Erforschung der verschiedenen Merle-Genvarianten ihren Anfang nahm[1]. Denn diese bunt gefleckten Hunde kommen so oft in sehr variablen Leopard und Patchwork genannten Zeichnungen vor, dass sich hier gut beobachten ließ, dass Merle eben ganz unterschiedlich aussehen kann.

15

Koolie

Blue Merle Koolie

Der Koolie ist eine weitere Hunderasse, die nicht von der FCI anerkannt ist. Ähnlich wie der Kelpie wurde diese Hunderasse in Australien aus europäischen Hütehunden entwickelt und an die Bedürfnisse der australischen Farmer angepasst.

Merle kommt bei schwarzen wie braunen Hunden dieser recht heterogenen Arbeitshunde sehr oft vor. Hierzulande sind Koolies allerdings sehr selten.

16

Prager Rattler

Der Prager Rattler ist ein winziger Begleithund mit kurzem oder halblangem Fell.

Bei beiden Varietäten kommen unter anderem schwarze, blaue, braune und isabellfarbene Hunde mit Tanmarken vor, die zusätzlich auch Merle zeigen können.

17

Dunker

Blue Merle ist eine bei Jagdhunden eher ungewöhnliche Fellfarbe, kommt aber beim Norwegischen Laufhund durchaus häufig vor.

Alle Dunkerbracken haben zudem Tanmarken, die sich oft bis zu einer Sattelzeichnung ausbreiten können, und weiße Abzeichen. Diese mittelgroße Hunderasse in Blue Merle ist allerdings selbst in Norwegen ziemlich selten.

Das Problem mit Blue Merle

Merle sieht zwar hübsch aus, aber birgt ein gewisses Risiko bei der Zucht mit diesen Hunden.

Denn manche Verpaarungen zwischen gemerlten Hunden (und wie gesagt, Merle ist nicht bei jedem Hund im Fell sichtbar) können durch ungünstige Kombinationen zum Double Merle-Syndrom führen, bei dem der Pigmenthaushalt so sehr gestört wird, dass das Fell fast weiß bleibt, oft verbunden mit Taubheit, und auch die Augen krankhaft verändert sein können.

Mittlerweile sind allerdings detaillierte Informationen zu Merle vorhanden und es gibt Gentests für die Elterntiere, mit denen Probleme durch die Fellfarbe weitestgehend ausgeschlossen werden kann. Achte also auf einen Züchter, der sich mit der Vererbung dieses bunten Fellmusters auskennt und sich auch ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hat!

Denn neuerdings wird Merle außerhalb kontrollierter Zuchten in allerhand Hunderassen wie den Frenchie oder Pudel eingekreuzt. Da viele dieser Hunde von Vermehreren stammen und nur aufgrund der großen Nachfrage nach dieser Modefarbe produziert werden, mangelt es oft am notwendigen Hintergrundwissen oder dem allgemeinen Interesse am Tierwohl.

Folgende Hunde gibt es offiziell NICHT in Blue Merle:

Links

[1] Langevin M, Synkova H, Jancuskova T, Pekova S (2018). Merle phenotypes in dogs – SILV SINE insertions from Mc to Mh. PLoS ONE 13(9): e0198536. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0198536