Pudel

[Werbung]: Wenn Du über einen unserer Affiliate-Links kaufst, bekommen wir eine Provision.

Der Pudel ist für sein Lockenfell in verschiedenen Farben und seine Intelligenz und Lernfähigkeit bekannt. Pudel sind anpassungsfähige und aktive Begleithunde, die sich vielseitig ausbilden lassen. Es gibt verschiedene Varietäten vom Toypudel bis zum Großpudel.

Steckbrief:
Pudel

Pudel erhielten ihren Namen vom altdeutschen puddeln (planschen), gelten heute aber als französische Hunderasse. Man unterscheidet je nach Größe zwischen Toypudel, Zwergpudel, Kleinpudel und Großpudel.

Größe
Toypudel
23-28 cm
Zwergpudel
28-35 cm
Kleinpudel
35-45 cm
Großpudel
45-62 cm

Gewicht
Toypudel
2-3 kg
Zwergpudel
3-6 kg
Kleinpudel
7-17 kg
Großpudel
18-25 kg

Hundetyp
Begleithund

Lebensdauer
12-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Pudel waren vielseitige Jagdhunde, die wohl im Mittelalter aus Hütehunden, Jagdhunden oder Wasserhunden entstanden waren.

Die genaue Abstammung der Pudel ist etwas unklar. Moderne Pudel sind lose mit den Bichons und den Wasserhunden verwandt[8].

Im späten Mittelalter wurden ähnliche Hunde abgebildet, oft schon in der für Wasserhunde typischen Schur mit kahl frisiertem Hinterteil. Durch die rein funktionale Frisur sollten die Hunde weniger schnell ermüden und weniger Dreck mit ins Boot bringen[6].

Hund mit Schur 1560[5

In Deutschland waren die Hunde noch um 1700 sehr weit verbreitet, wurden aber im 19. Jahrhundert nach und nach durch pflegeleichte britische Jagdhunde abgelöst.

Der Pudel blieb durch seine vielen positiven Eigenschaften aber als Begleit-, Zirkus- und Ausstellungshund erhalten blieb. 1893 gründeten einige Liebhaber schließlich den Deutschen Pudel-Klub, um die Zucht dieser Hunde besser zu organisieren.

In Frankreich kannte man die Hunde ebenfalls schon längere Zeit und sah im Pudel einen Nachfahren des Barbet. So einigte man sich 1936 auf Frankreich als Ursprungsland dieser Hunderasse.

Über die Jahre wurde der Standard mehrfach überarbeitet, der nach und nach um die heutigen Größenkategorien, Schuren und Fellfarben ergänzt wurde.

Schnürenpudel 1909[11]

Seit 1955 ist der Pudel durch die FCI anerkannt. Durch seine Intelligenz und Trainierbarkeit zählt zu den sehr beliebten Familien- und Begleithunden.

Größe und Aussehen

Beim Pudel unterscheidet man anhand der Schulterhöhe 4 verschiedene Varietäten:

  • Großpudel gehören mit 45-62 cm zu den mittelgroßen Hunderassen.
  • Kleinpudel bleiben mit 35-45 cm eher klein.
  • Zwergpudel werden etwa 28-35 cm hoch.
  • Toypudel sind mit 23-28 cm Schulterhöhe ziemlich winzig.

Heute werden die verschiedenen Größenklassen nur noch selten miteinander verpaart und als fast eigenständige Hunderassen gezüchtet. Sogar die einzelnen Farbschläge werden oft ziemlich getrennt gezüchtet.

Grundlegend sollen die verschiedenen Varietäten sich aber in ihrer Gesamterscheinung deutlich gleichen, eben nur als größere oder kleinere Ausgaben der gleich Hunderasse mit fließendem Übergang.

Der Körperbau ist nur wenig länger als hoch und sportlich elegant. Typisch ist ein tänzelndes Gangwerk.

Der Kopf des Pudel hat einen langen kräftigen Fang und soll weder zu breit noch zu zierlich sein. Der Fang und Schädel gehen fließend ineinander über, der Stirnansatz ist aber noch klar erkennbar.

Der Blick aus den mandelförmigen Augen ist aufgeweckt und unternehmungslustig. Die Hängeohren werden relativ lang, sind reichlich behaart und haben eine gerundete Spitze.

Das Lockenfell ist natürlich ein wichtiges Merkmal beim Pudel. Es soll wollig sein sowie dicht und elastische gekräuselt sein. Offiziell dürfen auch heute noch Schnürenpudel mit langen Filzkordeln ausgestellt werden.

  • Die Beurteilung eines Pudels bei einer Ausstellung ist auf keinen Fall eine Wettbewerbsbeurteilung der Schur. Es sollte nicht zu einer übertriebenen Schur ermutigt werden. (FCI-Standard Nr. 172)[1]

Im FCI-Standard werden verschiedene bei Ausstellungen zulässige Frisuren beschrieben, darunter u.a. die Löwenschur, Englische Schur, Skandinavische Schur oder Terrierschur.

Man beschränkt sich heute auch beim Showpudel auf die etwas weniger pompösen Schuren und stellt meist im so genannten Puppy-Clip oder in der Modeschur aus.

Und seinen Familienpudel kann man sich so aufwendig oder pflegeleicht frisieren wie man möchte, so lange es den Pudel nicht stört.

Die laut FCI-Standard zulässigen Farben sind jeweils einfarbig schwarz, weiß, braun, silbergrau, apricot und rotfalb. Im VDH werden auch die Farben schwarz-loh und Harlekin auf nationaler Ebene anerkannt.

Braune Pudel sind relativ selten und haben auch braunes Nasen- und Hautpigment und eine bernsteingelb Augenfarbe. Alle anderen Farbschläge sollen genotypisch schwarzes Pigment, also auch eine möglichst schwarze Nase und dunkle Augen haben.

Silberfarbene Pudel werden wie schwarze Pudel mit schwarzem Fell geboren, die Fellfarbe verblasst bei diesen Hunden aber bald zu einem helleren silbergrau oder einem dunkleren blaugrau.

Grundlegend könnte auch ein brauner Pudel progressives Grau zeigen, dass dann zu mausbraun, beige oder milchkaffeefarben aufgehellt wird. Aber die Kombination aus Braun und Greying ist beim FCI-Pudel nicht standardkonform.

Pudel in weiß, apricot und rot sind allesamt rezessiv blond, jeweils mit unterschiedlichen Pigmentintensitäten. Typisch für diese Fellfarbe ist eine oft etwas aufgehelltes Nasenpigment.

Temperament und Haltung

Pudel sind für ihre anpassungsfähige und leichtführige Art bekannt. Sie sind sehr gelehrig und vielseitig, so dass sie auch in ganz verschiedenen Disziplinen ausgebildet werden können.

Man findet Pudel heute nicht nur als Begleithunde, auch als Rettungshunde, Servicehunde, Spürhunde und im Hundesport machen sie eine gute Figur.

Der typische Pudel ist ein sportlicher und verspielter Hund, der trotz seines Images als Frisierpuppe oder Schoßhündchen gern derb spielt und viel Zeit im Grünen verbringt.

Auch als aktive Begleit- und Familienhunde sind Pudel bestens geeignet, bei guter Aufzucht gelten sie als meist kinderfreundliche und charmante Mitbewohner. Sie sind wachsam und bellen schon mal, wenn es an der Tür klingelt.

Viele Pudel zeige auch heute noch eine ausgeprägte Wasserfreude, manche der allzu stark überwinkelten Showpudel sind allerdings keine wirklich guten Schwimmer mehr. Ebenfalls noch vereinzelt vorhanden ist ein spürbarer Jagdinstinkt.

Pudel haaren nicht, dafür muss die Lockenpracht etwa alle 8 Wochen eingekürzt werden. Dazwischen muss man öfter mal gründlich bürsten, damit das wollige Haar nicht einfilzt.

Was der Pudel genau so wenig wie irgendeine andere Hunderasse besitzt ist ein „hypoallergenes Fell„. Denn auch ein Pudel verliert Haare, Schuppen und Speichel, es bleibt durch die Haartextur eben nur etwas mehr davon am Hund hängen als bei glatthaarigen Hunderassen.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Großpudel bilden eigentlich eine ziemlich eigenständige Hunderasse innerhalb der Pudel. Und auch die kleineren Varietäten und sogar einzelne Farbschläge werden als halbwegs genetisch isolierte Einheiten gezüchtet[7].

So kommt es, dass man beim Pudel je nach Varietät teilweise auch ganz unterschiedliche Probleme typisch sind. Ein verantwortungsvolle Züchter stellt Gesundheit über andere Kriterien und testet seine Zuchttiere freiwillig auf alle erblichen Risiken, für die Testets verfügbar sind.

Grundlegend kommen bei Pudeln Erkrankungen aus verschiedenen Bereichen vor, es sind u.a. orthopädische, kardiologische, immunbiologische Probleme bekannt:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Patellaluxation
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Hautprobleme
  • Ohrenentzündungen
  • Autoimmunerkrankungen

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Pudel-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 1749 und 2267[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 172: Pudel (2016). http://www.fci.be/de/nomenclature/PUDEL-172.html

[2] VDH-Rasseportrait: Pudel.

[3] Deutscher Pudel-Klub e.V.: Der Pudel.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Conrad Gessner (1560): Icones animalium. https://archive.org/details/iconesanimaliumq00gess/page/n34/mode/1up

[6] Gervase Markham (1621) The whole arte of Fowling by water and land. https://archive.org/details/hin-wel-all-00002354-001/page/n90/mode/1up

[7] Björnerfeldt S, Hailer F, Nord M, Vilà C. Assortative mating and fragmentation within dog breeds. BMC Evol Biol. 2008 Jan 28;8:28. DOI: https://doi.org/10.1186/1471-2148-8-28

[8] Parker, Heidi & Dreger, Dayna & Rimbault, Maud & Davis, Brian & Mullen, Alexandra & Carpintero-Ramirez, Gretchen & Ostrander, Elaine. (2017). Genomic Analyses Reveal the Influence of Geographic Origin, Migration, and Hybridization on Modern Dog Breed Development. Cell Reports. 19. 697-708. https://doi.org/10.1016/j.celrep.2017.03.079

[9] UC Davis Veterinary Genetics Laboratory: Genetic Diversity Testing for Standard Poodles (engl.).

[10] Pudel-Zucht-Verband 82 e.V.: Der Ursprung des Pudels.

[11] Croxton Smith (1909): Everyman’s book of the dog. https://archive.org/details/everymansbookofd00smitrich/page/266/mode/2up