Deutsche Dogge-Farben erklärt

[Werbung]: Wenn Du über einen unserer Affiliate-Links kaufst, bekommen wir eine Provision.

Hier dreht sich alles um die Fellfarben bei der Deutschen Dogge. Die typischen Deutsche Doggen-Farben sind gelb und gestromt, schwarz und gefleckt sowie blau.

Deutsche Dogge-Fellfarben

Laut FCI-Standard sind folgende Fellfarben bei der Deutschen Dogge zulässig[1]:

  • Gelb
  • Gestromt
  • Schwarz
  • Schwarz-weiß gefleckt
  • Blau

Allerdings dürfen nicht alle diese Farben miteinander verpaart werden.

  • Die Deutsche Dogge wird in drei selbstständigen Varietäten gezüchtet. (FCI-Standard Nr. 235)[1]

Denn bei der Deutschen Dogge werden bestimmt Farbschläge getrennt gezüchtet, so dass sich drei züchterisch getrennte Varietäten ergeben.

  1. Gelb & Gestromt
  2. Schwarz & Harlequin
  3. Blau

So kommt es, dass zwar theoretisch sehr viele Fellfarben möglich sind, aber nur sehr wenige davon bewusst gezüchtet werden und tatsächlich standardkonform sind!

Bei manchen Kombinationen ist diese Trennung sinnvoll. Bei anderen hingegen durchaus ein bißchen willkürlich.

Deutsche Dogge gelb

Die Farbe der gelben Dogge soll Hellgoldgelb bis satt Goldgelb sein.

Der Farbton des rotblonden Pigments Phaeomelanin wird über den Intensitäts-Lokus gesteuert und ist beim Doggengelb auf hellblonde Bereiche Nuancen eingeschränkt. Denn eine zu rötliche oder zu weißgelbe Fellfarbe ist nicht erwünscht.

Es handelt sich genetisch um die Fellfarbe Zobel. Bei der erwachsenen gelben Deutschen Dogge sollen keine der zobeltypischen dunkle Haarspitzen im Fell sichtbar sein.

Alle gelben Doggen haben eine schwarze Gesichtsmaske, die sich auf dem gelbblonden Fell kontrastreich abhebt.

Da die Farbschläge mit Merle oder blau getrennt gezüchtet werden, kommen gemerlte oder blaue Masken oder blau schattiertes Zobel nicht vor und gelten als Fehlfarben der gelben Doggen. Auch weiße Abzeichen sind nicht zulässig.

Deutsche Dogge gestromt

Die gestromte Dogge ist eine gelbe Dogge mit Brindle, es gibt keine weiteren Unterschiede.

Ist eine Dogge gestromt, werden auf ihrem goldgelben Fell schwarze Streifen sichtbar. Diese sollen möglichst scharf begrenzt und gleichmäßig verteilt sein.

Gestromte Dogge
[Rytis Mikelskas, modifiziert, CC BY-SA 3.0]

Die Streifen sollen auch nicht so dicht und breit werden, dass die Deutsche Dogge gelb-gestromt aussieht. Es sollen klar erkennbar dunkle Streifen auf der gelben Grundfarbe sichtbar sein. Aber das Spektrum reicht dennoch von milder Stromung zu sehr dichten Streifenmustern.

Auch bei dieser Deutsche Doggen-Farbe ist eine schwarze Maske erwünscht.

Auch die gestromte Deutsche Dogge kann Fehlfarben aufweisen. Weiße Abzeichen, blaue Streifen und eine blaue Maske und sogar Brindle Merle wären durch Vermischung mit den anderen Varietäten denkbar.

Deutsche Dogge schwarz

Die schwarze Dogge kann einfarbig lackschwarz sein oder durch weiße Abzeichen verschiedene Muster ausbilden.

Oft ist so eine Dogge schwarz mit kleinen weißen Abzeichen an der Brust und an den Pfoten. Bei anderen schwarzen Doggen werden die Abzeichen aber deutlich größer.

Natürlich sind solche Hunde zweifarbig, dennoch wird der Begriff „schwarz-weiße Dogge“ zur besseren Abgrenzung oft nur für die gefleckten Harlekindoggen genutzt. Zu denen kommen wir gleich.

Als Fehlfarben der schwarzen Dogge gelten rötliche Nuancen (evtl. selten mal durch Seal oder altes Pigment) und eine verdünnte blaue Fellfarbe.

Manteldoggen

Bei der Manteldoggen sollen weiße Abzeichen möglichst symmetrisch auf den Fang, die Brust, die Unterseite, die Läufe und Pfoten sowie die Rutenspitze begrenzt sein.

Man spricht auch von pseudo-irischer Scheckung.

Plattenhunde

Ist die Dogge weiß-schwarz mit großen schwarzen Platten auf weißer Grundfarbe, dann spricht man von einem Plattenhund. So ein Kuhfleckenmuster entsteht durch ausgedehnte asymmetrisch verteilte Weißscheckung.

Abgrenzen muss man so eine schwarz-weiße Dogge natürlich von den durch Merle und Harlekin weiß-schwarz getüpfelten Doggen. Denn beide sind zweifarbig schwarz-weiß.

Tigerdoggen: Deutsche Dogge gefleckt

Bei der Dogge gibt es eine Fellfarbe, die fast exklusiv nur bei dieser Hunderasse vorkommt.

Durch den so genannten Harlequin-Faktor wird aus einer normalen Black Merle-Dogge eine so genannte Tigerdogge oder Diamantdogge, indem das Pigment heftiger als üblich aufgehellt wird. Zurück bleibt weißes Fell mit schwarzen Sprenkeln.

So eine Deutsche Dogge ist schwarz-weiß und zeigt am ganzen Körper ungleichmäßig geformte bis handtellergroße lackschwarze Flecken auf weißer Grundfarbe. Auch kleine schwarze Striche, ein hoher Weißanteil und kleine Pünktchen kommen vor, sind aber nicht gewollt.

Ist eine Dogge gefleckt, kann das sehr beeindruckend und knallig aussehen.

Häufig kommen neben den schwarzen Flecken auch große und ineinanderlaufende Flecken oder mehrfarbige graue bis bräunliche Flecken vor.

Aber nicht vergessen: Aber Fellfarbe ist ja auch bei der Dogge nicht alles!

Der Harlequin-Faktor

Harlequin ist eine Modifizierung von Merle . Eine Dogge muss gemerlt (Mm) sein, damit Harlequin überhaupt sichtbar werden kann.

Allerdings gibt es nur Hunde mit einer Kopie der Harlequin-Genvariante (Hh). Embryos, die Harlequin von beiden Elternteilen erben (HH), sind nicht lebensfähig und werden nicht ausgetragen,

Da zwei sichtbar schwarz-weiß gefleckte Doggen ja aber gleichzeitig immer Merle sind (Hh Mm), verpaart man sie ohnehin nicht. Denn Merle x Merle (Mm x Mm) und damit auch Harlequin x Harlequin (Hh Mm x Hh Mm) birgt das Risko für Double Merle (MM).

Gefleckte Doggen (Hh Mm) werden daher als Varietät zusammen mit den nicht gemerlten schwarzen Doggen (hh mm) gezüchtet.

Deutsche Dogge Grautiger

Bei der Zucht der sehr beliebten schwarz-weiß gefleckten Tigerdoggen braucht man zunächst auch die separat vererbte Grundfarbe Merle, damit das spektakuläre Harlequin sichtbar wird.

Wie gerade gelernt, eine Harlequin-Dogge hat nur eine Kopie der Harlequin-Genvariante (Hh). Sie kann also Harlequin (H) oder Nicht-Harlequin (h) vererben.

Das führt allerdings dazu, dass in jeder Verpaarung zwischen einer Harlequindogge (Hh Mm) und einer schwarzen Dogge (hh mm) auch schwarze Hunde mit Merle, aber ohne Harlequin (hh Mm) geboren werden. Solche normalen Black Merle-Doggen werden als Grautiger bezeichnet.

Die Grautiger-Dogge besitzt merletypisch eine graue Grundfarbe mit schwarzen Flecken.

Will man gefleckte Doggen züchten, lassen sich Grautiger gar nicht vermeiden!

Dennoch galt dieser Farbschlag bis 2012 als zuchtausschließender Fehler und wird auch heute noch auf Ausstellungen diskriminiert. Die Grautiger-Doggenwelpen werden daher oft als Liebhaberhunde an Menschen ohne Zucht- und Showambitionen abgegeben.

Deutsche Dogge blau

Eine blaue Dogge soll möglichst einfarbig stahlblau sein. Die blaue Deutsche Dogge bildet neben schwarzen/gefleckten und gelben/gestromten Hunden die dritte Farbvarietät innerhalb der Doggen.

Blaues Pigment entsteht durch eine Farbverdünnung von schwarzem Eumelanin.

Kleine weiße Abzeichen an Pfoten und der Brust werden toleriert, zu ausgedehnte weiße Scheckung wie bei den schwarzen Mantel- oder Plattendoggen ist nicht gewünscht.

Blaue Doggen sollen keine ausgedehnte Weißscheckung wie zum Beispiel eine Manteldogge haben. Auch gefleckte blaue Doggen oder blau gestromte Doggen gibt es offiziell nicht. Manche blaue Doggen haben einen starken rötlichen bis gelben Schimmer im Fell (evtl. durch altes Pigment oder selten mal durch Seal).

Deutsche Dogge Fehlfarben

Es kommen wie gesagt verschiedene Fehlfarben vor, die die meisten Züchter sehr aktiv vermeiden. In Zeiten von Gentests ist es auch nicht mehr wirklich schwierig, wenn die Grundlagen der Farbenvererbung beim Hund klar sind.

Aber gerade in Ups-Würfen oder bei importierten Nachfahren von Mischwürfen der verschiedenen Varietäten kann man manchmal Überraschungen erleben.

Weißscheckung

Es ist genau vorgeschrieben, wo genau welche Doggenfarbe weiße Abzeichen haben darf oder nicht. Es gibt daher eine Fülle von „falsch gemusterten“ Hunden.

Gelbe und gestromte Doggen sollen zum Beispiel keine weißen Abzeichen und schon gar keine Mantelzeichnung haben. Bei Kreuzung mit schwarzen Mantel- oder Plattendoggen passiert das aber trotzdem.

Porzellantiger

Offiziell werden gefleckte Harlequin-Doggen ja nur mit schwarzen Doggen verpaart. Aber auch an gelben oder gestromten kann Harlequin theoretisch sichtbar werden[3].

Solche bunten Doggen werden als Porzellantiger bezeichnet.

Im Englischen nennt man die Farben auch Fawnequin (zobel + harlequin) oder Brindlequin (gestromt + harlequin). Solche Doggen sind weiß-gefleckt mit großen Abzeichen in der eigentlichen Grundfarbe.

Ebenfalls möglich ist eine Kombination aus blau, Merle und Harlekin. Dabei heraus kommen würde eine blaue Tigerdogge mit schieferblauen statt schwarzen Flecken.

Merle

Merle wird bei der Deutschen Dogge sehr bewusst nur mit der Fellfarbe schwarz gezüchtet, bei der das Merle auch sichtbar wird. Denn so ist Merle unverkennbar im Fell sichtbar und versehentlich Double Merle-Anpaarungen lassen sich leicht vermeiden.

Allerdings können auch gelbe, gestromte oder blaue Doggen gleichzeitig Merle sein.

Merle zeigt sich allerdings nur in den blauen und schwarzen Fellanteilen. Beim gelben Zobel-Merle also nur in der schwarzen Maske und beim gestromten Brindle-Merle in der schwarzen Maske und durch ungleichmäßig unterbrochene schwarze Streifen.

Auch blaue Doggen können gemerlt sein. Hierbei handelt es sich dann um echte Slate Merles mit grauer Grundfarbe und blaugrauen Flecken, ein blauer Grautiger also.

Deutsche Dogge weiß

Theoretisch kann eine Dogge durch eine zu ausgedehnte Piebald-Scheckung weißes Fell bekommen.

Ist eine Dogge weiß oder überwiegend weiß mit auffällig pinker Nase oder blauen Augen, könnte es sich allerdings um einen Hund mit Double Merle-Syndrom handeln.

So eine weiße Deutsche Dogge könnte versehentlich von beiden Elternteilen den kodominante Merle-Faktor geerbt haben. Das passiert zum Beispiel bei der Verpaarung von Grautigern oder Harlekindoggen untereinander. Man bezeichnet diese Fellfarbe in der Doggenzucht auch als Weißtiger.

Der Verdünnungseffekt addiert sich in solchen reinerbigen Merle-Doggen leider und führt zu einem extremen Pigmentmangel, weißem Fell und leider auch oft angeborener Taubheit oder Augendefekten.

Links

[1] FCI-Standard Nr. 235: Deutsche Dogge (2012)http://www.fci.be/de/nomenclature/DEUTSCHE-DOGGE-235.html

[2] Leigh Anne Clark, Kate L. Tsai, Alison N. Starr, Keri L. Nowend, Keith E. Murphy. A missense mutation in the 20S proteasome β2 subunit of Great Danes having harlequin coat patterning. Genomics. Volume 97, Issue 4. 2011. https://doi.org/10.1016/j.ygeno.2011.01.003

[3] (Jess Chappel): Colours and Patterns in the Great Dane. http://www.doggenetics.co.uk/danes.htm