[Werbung]: Wenn Du über einen unserer Affiliate-Links kaufst, bekommen wir eine Provision.
Die Deutsche Dogge ist eine sehr große Hunderasse aus der Verwandtschaft der Molosser. Deutsche Doggen gelten als ausgeglichene und freundliche Begleit- und Familienhunde. Die sanften Riesen werden aufgrund ihrer enormen Körpergröße nur von Liebhabern gehalten.
Steckbrief:
Deutsche Dogge
Im Englischen werden die großen Molosser bis heute als Great Dane bezeichnet.
Größe
♀ 72-84 cm
♂ 80-90 cm
Gewicht
ca. 50-85 kg
Hundetyp
Doggenartige Molosser
Lebensdauer
8-10 Jahre
Geschichte und Herkunft
Die Vorfahren aller heutigen Molosser gelangten schon vor langer Zeit nach Europa. Große schwere Mastiffs gehören neben den Windhunden zu den ältesten bekannten Typen des Hundes.
Die moderne Deutsche Dogge geht auf mittelalterliche Hatz- und Saurüden für die Jagd auf große Wildtiere wie Schweine, Hirsche oder Bären zurück. Solche Jagdmolosser wurden vermutlich ab dem 16. Jahrhundert aus britischen Mastiffs und Irischen Wolfhound gezüchtet[3].
Aufgabe der kräftigen Hunde war es u.a. noch im 17. Jahrhundert wehrhafte Wild zu packen und zu halten bis der Jäger es erlegen konnte.
Da das für den Hund eine gefährliche Situation war, zog man den Saupackern manchmal sogar gepanzerte Rüstungen an. Besonders schöne und imposante Exemplare wurden auch schon damals als geschmückte Kammerhunde und Leibhunde geschätzt.
Bis ins 17. importierte man noch regelmäßig englische Doggen.
Aber nach Einführung der Schusswaffen für die Jagd wurden nach und nach keine Pack- und Hetzhunde mehr benötigt. Man begann eine eigene Zucht dieser großen Doggen in Deutschland als Wach- und Begleithunde, später dann auch als Ausstellungshunde.
Der Begriff „Dogge“ leitete sich zunächst allgemein vom englischen Dog ab, später bezeichnete man nur noch molossoide Vierbeiner als Doggen.
Bis ins späte 19. Jahrhundert gab es daher bereits verschiedene lokale Typen dieser doggenartigen Molosser, die u.a. einfach als Große Dogge, Deutscher Mastiff oder Hatzrüden bezeichnet wurden.
Die gefleckten Ulmer Doggen waren in Süddeutschland verbreitet, blaue und gelbe Molosser wurden in Norddeutschland auch als Dänische Doggen gezüchtet.
Einige Streitigkeiten um den Ursprung der Deutschen Dogge sorgten dafür, dass sie bis heute im Englischen noch als Great Dane bezeichnet wird[5]. Denn man glaubte u.a. „Le Great Danois“ aus einem unter Kynologen bekannten Buch aus dem 18. Jahrhundert vor sich zu haben.
Und auch die zunehmenden Spannungen zwischen Deutschland und anderen Ländern zu dieser Zeit machte den Namen „Deutsche Dogge“ sicherlich einfach unattraktiv. Es handelt sich dennoch wirklich nicht um eine dänische Hunderasse.
1878 beschloss man die Zucht der Doggen zu vereinheitlichen und ab 1880 wurden alle Varietäten schließlich zusammen als Deutsche Dogge bezeichnet.
Seit 1961 ist die Deutsche Dogge durch die FCI anerkannt.
Größe und Aussehen
Doggen gehören zu den größten Hunderassen der Welt. Bei einer Schulterhöhe von 72-90 cm wiegen die Hunde etwa 50-85 kg, teilweise sogar mehr.
Rekordhalter
Auch wenn der Irish Wolfhound die durchschnittliche größte Hunderasse ist, wurden als Rekordhalter vom Guinnessbuch immer deutsche Doggen erfasst.
Bislang zum Beispiel Titan (107 cm), Giant George (109 cm) oder Zeus (112 cm). Allesamt allerdings leider auch sehr kurzlebig, sollte man dazu sagen.
Der Körperbau ist etwa so lang wie hoch mit geradem Rücken, ausgeprägter Vorbrust und deutlich aufgezogener Bauchlinie. Der „Apoll unter den Hunderassen“ ist imposant gebaut, soll dabei aber weder zu schwerfällig noch zu schmal oder leicht gebaut sein.
Das Gangwerk ist geschmeidig und ein bißchen federnd.
Der Kopf soll besonders markant und edel erscheinen. Der Blick ist lebhaft und freundlich, die Ohren werden schon lange nicht mehr kupiert.
Der rechteckige Fang hat eine gute Länge und der Schädel soll nicht zu wuchtig werden. Der Nasenrücken ist gerade und breit, der Kopf wirkt aber u.a. durch die flachen Wangen insgesamt aber eher schmal und lang.
Die Lefzen hängen etwas, aber die Hunde sollen keine losen Flatterlippen haben oder gar aussehen wie frisch geschmolzen.
Das kurze Fell ist dicht und glänzend.
Bei der Dogge gibt es verschiedene Fellfarben, die nicht beliebig miteinander verpaart werden.
So werden schwarze und schwarz-weiße Doggen, gelbe und gestromte Doggen sowie blaue Doggen bis heute jeweils als isolierte Varietäten der Deutschen Dogge gezüchtet. Und auch einige Fehlfarben und weniger erwünschte Farben wie der Grautiger kommen bei den Doggen vor.
Temperament und Haltung
Man bezeichnet die Deutsche Dogge auch als einen sanften Riesen. Ihrer Familie und Freunden gegenüber verhält sie sich liebevoll und anhänglich. Fremden gegenüber bleiben sie manchmal reserviert, sollen aber nie grundlos ängstlich oder aggressiv sein.
Doggen sind in den richtigen Händen lernwillig und leichtführig. Ihr Auftreten ist meist sehr selbstbewusst und unerschrocken. Wobei Doggen sich ihrer Größe nicht unbedingt bewusst sind und sich auch gern mal als verkuschelte Schoßhunde betätigen.
Angehende Käufer sollten auf ein robustes Nervenkostüm der Elterntiere und eine solide Aufzucht der Welpen achten. Denn eine Dogge soll ja als Begleit- und Familienhund eine hohe Reizschwelle besitzen und sich insgesamt ausgeglichen verhalten.
Gerade Junghunde lassen aber ach gern mal die Sau raus, hier muss man körperlich mithalten können.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Einige gesundheitliche Probleme gehen mit dem Körperbau und Zuchtpraktiken einher.
Sehr mächtig und schwer gebaute Hunderassen leben insgesamt kürzer, das lässt sich bis zu einem gewissen Punkt leider nicht vermeiden. Doggen wachsen schnell und altern früh. Aber man muss nicht aus Mode absichtlich besonders schwere und enorm große Doggen züchten.
Auch orthopädische Probleme wie eine Hüftgelenksdysplasie sind natürlich bei einem schweren Körperbau tragischer und machen sich früh im Doggenleben bemerkbar.
Bei Doggen gilt die behutsame Aufzucht mit einem speziellen Futter für große Hunderassen und einem gemäßigten Bewegungspensum in den ersten beiden Lebensjahren als besonders wichtig. Bei der Fütterung sollte man das Risiko für eine Magendrehung im Hinterkopf behalten.
Tiere mit zu viel loser Haut, unzureichendem Lidschluss und versehentlich produzierte extreme Weißschecken oder Double Merles haben oft gesundheitliche Probleme.
Darüber hinaus kommen auch einige erbliche Erkrankungen bei den deutschen Doggen vor, u.a.:
- Hüftgelenksdysplasie
- Ellenbogengelenksdysplasie
- Wobbler-Syndrome
- Entropium
- Ektropium
- Degenerative Myelopathie
- Dilatative Kardiomyopathie (DCM)
- Andere Herzerkrankungen
- Erbliche Augenerkrankungen
- Magendrehung
- Taubheit
- Megaesophagus
- Leukoenzephalomyelopathie (LEMP)
- Faltendoggenerkrankung
- Zentronukleäre Myopathie (CNM)
- Hyperurikosurie
- Akrale Leckdermatitis
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
- Deutsche Dogge beim VDH
- Deutscher Doggen-Club 1888 e.V.
- Kynologische Gesellschaft für Deutsche Doggen e.V.
Die offizielle Anzahl von Deutsche Dogge-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 745 und 1905[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 235: Deutsche Dogge (2012). http://www.fci.be/de/nomenclature/DEUTSCHE-DOGGE-235.html
[2] VDH-Rasseportrait: Deutsche Dogge.
[3] Deutscher Doggen-Club 1888 e.V.: Die Historie der Deutschen Dogge.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Leonhard Hoffmann (1901): Das Buch vom gesunden und kranken Hunde. https://archive.org/details/dasbuchvomgesun00hoffgoog/page/n204/mode/2u
[6] Georges Louis Leclerc Buffon (1755): Histoire naturelle de Buffon. https://archive.org/details/A298162/page/n362/mode/1up
[7] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/61/mode/1up
[8] Ludwig Beckmann (1894): Geschichte und Beschreibung der Rassen des Hundes. https://archive.org/details/geschichteundbes2beck/page/9/mode/1up