Dachshund (Teckel, Dackel)

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Der Dackel oder Teckel zählt den bekanntesten Hunderassen weltweit. Der robuste Dachshund ist als niederläufiger Jagdgebrauchshund entstanden, längst zählt die kleine deutsche Hunderasse auch zu den beliebten Familien- und Begleithunden.

Steckbrief:
Dachshund

Es gibt beim Teckel verschiedene Haartypen (Langhaar. Kurzhaar, Rauhaar) und drei Größenklassen (Standarddackel, Zwergdackel und Kaninchendackel). Insgesamt wird der Dackel also in neun unterschiedlichen Varietäten gezüchtet.

Brustumfang
Standarddackel
ca. 35-47 cm
Zwergdackel

ca. 30-37 cm
Kaninchendackel

ca. 25-32 cm

Gewicht
Standarddackel
ca. 6-9 kg
Zwergdackel
ca. 4-5,5 kg
Kaninchendackel

ca. 3,5-4 kg

Hundetyp
Erdhund, Jagdhund

Lebensdauer
12-16 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der Dachshund gehört zusammen mit einigen kleineren Terriern zu den Erdhunden.

Die kleine Statur machte es möglich Dachse und Füchse in ihre unterirdischen Bauten zu folgen. Auch über der Erde wird dieser vielseitige kleine Jagdhund zum Aufstöbern und spurlauten Verfolgen sowie zum Nacharbeiten von Schweißfährten eingesetzt.

Tachs Kriecher 1719[10]

Niederläufige Bassets, Dachsbracken und Erdhunde sollen schon im Mittelalter aus ganz verschiedenen u.a. kurzbeinigen Jagdhunden hervorgegangen sein. Aber vermutlich erst seit dem 17. wurden Dachshunde in Deutschland als Jagdhunde eingesetzt und bewusst gezüchtet.

Zu den Verwandten der heutigen Dackel zählen u.a. Basset Hound und Bloodhounds[11]. Auch Pointer, Pinscher oder Schweißhunde könnten unter ihren Vorfahren zu finden sein. Das erklärt auch warum die Vorgänger des heutigen Dackels noch einiges massiger gewesen sein sollen.

Man unterschied bei diesen Hunden vor Beginn der systematischen Zucht ganz verschiedene Typen, von denen manche krummbeinig waren und andere eher gerade Beine hatten. Manche erinnerten eher an einen niederläufigen Terrier und andere eher an eine kurzbeinige Bracke.

Dachsbracke damals

Insgesamt hatte der Dackel damals noch deutlich mehr Beinlänge als der Dackel heute. Aber es gab schon immer größere und kleinere Exemplare.

Der rot-schwarze kurzhaarige Dachshund gilt als älteste Varietät der Jagdteckel.

Die Langhaardackel wurden aus den langhaarigen Welpen mancher kurzhaariger Dackel hervor. Rauhaardackel entstanden allerdings erst durch Einkreuzung anderer Hunderassen wie Terriern oder rauhaarigen Pinschern.

Dachshund mit Bein 1915[13]

Der moderne Dackel wurde erst durch die einheitliche Zucht rein auf äußere Merkmale erschaffen.

Gerade der sehr kurzbeinige und etwas wieselartige Körperbau der heutigen Teckel entstand vermutlich erst im 19. Jahrhundert.

Dachshund 1907[12]

Seit 1955 ist der Dachshund durch die FCI als Hunderasse anerkannt.

In der FCI-Nomenklatur haben die Dachshunde eine eigene Gruppe erhalten, obwohl es sich bei allen Varietäten und Felltypen um Vertreter nur einer einzigen Hunderasse handelt.

Dackel gelten als die kleinsten unter den anerkannten Jagdgebrauchshunden. Heute zählt der kernige kleine Vierbeiner aber auch zu den beliebten Familien- und Begleithunden. Und natürlich sind sie immer noch eine der häufigsten Hunderassen in Deutschland.

Größe und Aussehen

Beim Dachshund unterscheidet man drei Größenklassen. Dazu wird ab einem Mindestalter von 15 Monaten der Brustumfang gemessen und die Varietät des jeweiligen Teckels festgestellt:

BrustumfangRüdenHündinnen
Standarddackel37-47 cm35-45 cm
Zwergdackel32-37 cm30-35 cm
Kaninchendackel27-32 cm25-30 cm

Insgesamt wiegen Dachshunde etwa 3,5-9 kg und zählen zu den sehr kleinen bis kleinen Hunderassen.

Der Körperbau wirkt durch die verkürzte Beinlänge langgestreckt, Dackel sind ja offensichtlich niederläufig. Es handelte sich eigentlich um einen großen Hund mit kurzen Beinen, der anschließend durch Miniaturisierung etwas schlanker und feingliedriger gezüchtet wurde.

Große und kleine Dackel

Der muskulöse Rücken vom Brustbein bis zum Sitzbeinhöcker ist nicht ganz doppelt so lang wie die Widerristhöhe. Das Brustbein soll vorne aus dem voluminösen Brustkorb so weit herausragen, dass sich manchmal deutliche Gruben auf beiden Seiten bilden.

Dackel sollen möglichst gerade und gut gewinkelte Läufe haben. Nach innen oder außen gedrehte Ellenbogen sind nicht erwünscht, kommen aber vor.

Die Vorderbeine sollen so lang sein, dass der Abstand von Brustkorb zum Boden noch ein Drittel der Schulterhöhe beträgt. Das flüssige Gangbild soll flink und schwungvoll erscheinen.

Der Kopf ist nicht sehr breit und besitzt einen langen und manchmal leicht gewölbten Fang, der sich zur Nase hin deutlich verjüngt. Dackel haben Hängeohren, die eng an den Wangen liegend nach vorne geklappt sind.

Die leicht mandelförmigen Augen sind außer bei Tigerdackeln möglichst dunkelbraun. Ihr Blick ist aufmerksam und unternehmungslustig.

Felltypen beim Dackel

Es kommen drei verschiedene Felltypen vor:

  • Kurzhaardackel haben pflegeleichtes, glänzendes und dicht anliegendes Fell. Die Haarlänge ist am ganzen Körper etwa gleich.
  • Langhaardackel haben vor allem an der Unterseite, an der Brust, der Rute und an den Ohren eine deutliche Befederung
  • Rauhaardackel haben einen Bart und Brauen. Man findet am ganzen Körper dichtes Drahthaar mit Unterwolle.

Die typischen Fellfarben der Dackel können bei allen Varietäten vorkommen.

Dazu zählen einfarbig rot, schwarz-loh, braun-loh, Merle-loh und gestromtes Fell. Nur bei den rauhaarigen Dachshunden kann zusätzlich auch wildfarbenes Fell auftreten, das bei dieser Hunderasse als saufarben bezeichnet wird.

Temperament und Haltung

Auch wenn Dackel längst als kompakte und anpassungsfähige Familienhunde gehalten werden, haben die Waldis bis heute ein ziemlich kerniges und nervenstarkes Wesen. Dackel sind allgemeinhin bekannt als besonders charakterstarke Persönlichkeiten.

Denn wer sich trotz seiner kleine Größe mit Dachsen anlegen soll, braucht schließlich ein ganz schön großes Selbstbewusstsein, eine große Eigenständigkeit und auch eine gewisse Schärfe.

Mit den Terriern verbindet den Dackel die sehr hartnäckige und etwas eigensinnige Art. Regeln werden gerne mal auf die Probe gestellt und mit dem berühmten Dackelblick ergaunert sich der Dachshund gerne die eine oder andere Freiheit.

Dennoch lassen sich diese Hunde mit Konsequenz und Geduld auch durchaus erziehen und man kann ihnen auch komplexe Tricks beibringen. Sie bringen natürlich weniger Will to Please als ein Hütehund mit, aber Leckerchen und Spielzeug verdienen sie sich durchaus gern durch intelligente Aufgaben.

Denn es scheitert im Training bestimmt nicht an der Intelligenz dieser Hunde, sondern eher an veralteten Trainingsmethoden, der größeren Ablenkbarkeit der kleinen Jagdhunde und dem Image des sturen Dackels.

Ihr Bellen ist erstaunlich tief und durchdringend. Ein schöner Spurlaut hatte bei der Zucht schon immer eine hohe Priorität.

Das Fell aller drei Varietäten ist pflegeleicht. Langhaarige Dackel müssen ab und an mal gekämmt werden und bei Rauhaartecken trimmt man das lose Haar alle paar Wochen aus den Fell heraus.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Insgesamt gilt der Dackel als sehr robuster und auch sehr langlebiger Hund.

Problematisch ist der lange und kurzbeinige Körperbau. Dieser macht Dackel überdurchschnittlich anfällig für Rückenprobleme („Dackellähme„). Bewegungsmangel, Übergewicht und auch eine zusätzliche miniaturisierte Körperform gelten als weitere Risikofaktoren[7,8] .

Aber auch Erbkrankheiten und andere Erkrankungen kommen bei dieser Hunderasse vor, u.a.:

Anschaffung

Beim Dackel gibt es eine Trennung zwischen Schönheitszucht und jagdlicher Leistungszucht.

Durch Zucht rein nach Aussehen büßt der Teckel natürlich in kurzer Zeit einen Großteil seiner jagdlichen Eigenschaften ein. Viele der heutigen Züchter versuchen daher mit entsprechenden Arbeitsprüfungen eine erfolgreiche Kombination zwischen schönen und gebrauchstüchtigen Hunden hinzubekommen. Denn das eine sollte das andere ja nicht ausschließen müssen!

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Teckel-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 5607 und 7349[4].

Wer einen echten Arbeitsdackel aus jagdlicher Leistungszucht sucht, sollte auch mal beim Verein für Jagdteckel e.V. vorbeischauen. Dieser Zuchtverein ist Mitglied im Jagdgebrauchshundverband (JGHV) hat sich dem Ziel verschrieben den Dackel als Jagdhund zu erhalten.

Links

[1] FCI-Standard Nr. 148: Dachshund (2019). http://www.fci.be/de/nomenclature/DACHSHUND-148.html

[2] VDH-Rasseportrait: Dachshund.

[3] Deutscher Teckelklub e.V.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Schütz E, Brenig B, Scharfenstein M, Drögemüller C, Leeb T. Osteogenesis imperfecta in dachshunds. Vet Rec. 2013 Mar 23;172(12):319. doi: https://doi.org/10.1136/vr.f1823. PMID: 23525816.

[6] Dickinson Peter J., Bannasch Danika L.. Current Understanding of the Genetics of Intervertebral Disc Degeneration. Front. Vet. Sci., 24 July 2020. https://doi.org/10.3389/fvets.2020.00431

[7] Packer, R.M.A., Seath, I.J., O’Neill, D.G. et al. DachsLife 2015: an investigation of lifestyle associations with the risk of intervertebral disc disease in DachshundsCanine Genet Epidemiol 3, 8 (2016). https://doi.org/10.1186/s40575-016-0039-8

[8] Packer, R.M., Hendricks, A., Volk, H.A., Shihab, N.K., & Burn, C.C. (2013). How long and low can you go? Effect of conformation on the risk of thoracolumbar intervertebral disc extrusion in domestic dogsPLoS One;8:e69650. doi: https://doi.org/10.1371/journal.pone.0069650

[9] Teckelzucht-Info (ein Angebot des DTK 1888 e.V.)

[10] Hans Friedrich von Fleming (1719): Der Vollkommene Teutsche Jäger. In: Deutsches Textarchiv, abgerufen 10.2021. https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/311.

[11] Parker, Heidi & Dreger, Dayna & Rimbault, Maud & Davis, Brian & Mullen, Alexandra & Carpintero-Ramirez, Gretchen & Ostrander, Elaine. (2017). Genomic Analyses Reveal the Influence of Geographic Origin, Migration, and Hybridization on Modern Dog Breed Development. Cell Reports. 19. 697-708. https://doi.org/10.1016/j.celrep.2017.03.079

[12] Robert Leighton (1907): The new book of the dog. https://archive.org/details/newbookofdogcomp00leigrich/page/305/mode/1up

[13] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/63/mode/1up

[14] Crook A et al. 2011. Canine Inherited Disorders Database (CIDD)Dachshund (engl.).