English Cocker Spaniel

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Der English Cocker Spaniel ist ein kleiner Stöberhund, der heute vor allem als Begleit- und Familienhund gehalten wird. Cocker Spaniels gelten als lebhafte kleine Hunde, die durch ihr Temperament und ihren Arbeitseifer Bewegung und Beschäftigung brauchen.

Steckbrief:
English Cocker Spaniel

Der English Cocker Spaniel war einst eine kleinere Varietät der britischen Spaniels, der die gleichen Vorfahren wie der English Springer Spaniel besitzt.

Größe
 38-39 cm
♂ 39-41 cm

Gewicht
13-14,5 kg

Hundetyp
Stöberhund

Lebensdauer
12-14 Jahre

Geschichte und Herkunft

Spaniels als emsige Stöberhunde für die Jagd sind seit dem 14. Jahrhundert bekannt.

Man unterschied allerdings viele Jahrhunderte nur grob zwischen Wasser- von Landspaniels. Um 1800 erfolgte eine Trennung der Landspaniels in große Springer Spaniels und kleinere Cocker Spaniels für die Jagd auf Waldschnepfen (engl. woodcocks).

The Spaniel 1800[12]

Aber erst nach der Gründung des britischen Kennel Clubs 1873 begann man aus den verschiedenen Typen der britischen Spaniels die heute bekannten Spanielrassen zu entwickeln.

Der Cocker Spaniel ist daher auch eng mit dem Field Spaniel oder dem Sussex Spaniel verwandte. In den USA wurde er zum American Cocker Spaniel weiterentwickelt und auch mit den Toy Spaniels ist er lose verwandt.

1892 wurden auch der English Cocker Spaniel und der English Springer Spaniel schließlich als getrennte Hunderassen anerkannt. Aber noch bis 1900 wurden beide Varietäten teilweise im gleichen Wurf geboren und nur anhand ihrer Größe unterschieden.

The Cocker 1829[7]

Der Cocker Spaniel ist also ein kleiner Stöberhund aus England, der heute allerdings vor allem für sein elegantes Aussehen und als Begleithunde gezüchtet wird. Seit 1963 ist die Hunderasse durch die FCI anerkannt.

Bis heute ist der English Cocker Spaniel eine der beliebtesten Hunderassen in Deutschland, auch wenn man ihn nicht mehr so häufig sieht wie früher.

Die Mehrheit aller Hunde wird als Familienhund gezüchtet und gehalten, jagdliche Arbeitslinien und Working Cocker Spaniels sind in der Minderheit.

The Cocker 1904[8]

Größe und Aussehen

Der English Cocker Spaniel wird 38-41 cm groß und 13-14,5 kg schwer, es gibt im Vergleich zu anderen Hunderassen nur wenig Spielraum hinsichtlich der Körpergröße.

Cocker Spaniels gehören mehrheitlich zu den kleinen Hunden.

Der Körperbau soll sportlich und quadratisch sein. Das bedeutet, dass der Rücken etwa so lang sein soll wie die Schulterhöhe.

Vor allem der Kopf gibt dem Cocker Spaniel sein typisches Aussehen. Dazu gehören die langen und befederten Schlappohren, der eckige stumpfe Fang, die großen Augen und eine hohe Stirn mit ausgeprägtem Stopp.

Das halblange Fell ist seidig und weich, es soll glatt und eigentlich nicht wellig oder gelockt sein. Vor allem die lange Befederung an den Schlappohren kann aber schon mal etwas kraus werden.

Es gibt ganz verschiedene Fellfarben beim Cocker Spaniel.

So könne diese Vierbeiner einfarbig schwarz, braun, rot oder blond sein.

Mehrfarbige Hunde sind schwarz-loh oder braun-loh, auch dreifarbige Cocker Spaniels in schwarz-loh mit weiß oder braun-loh mit weiß kommen vor.

Ebenfalls möglich ist schwarz-weißes, braun-weißes, rot-weißes der blond-weißes Fell.

Bei zwei- oder dreifarbigen Hunden mit weißen Abzeichen kann sich durch Ticking und Roaning eine so genannte Schimmelung zeigen. Diese wird dann je nach Grundfarbe als blauschimmel (gemeint ist eigentlich schwarzschimmel), braunschimmel, orangeschimmel oder lemonschimmel sowie blauschmimmel mit loh oder braunschimmel mit loh bezeichnet.

Eine nicht standardkonforme Fellfarbe ist das so genannte Cocker Sable, bei dem die Fellfarbe durch eine seltene Domino-Genvariante verändert wird.

Cocker Sable

Temperament und Haltung

Cocker Spaniels sind meist gut gelaunte und fröhliche Vierbeiner. Insgesamt gelten sie als ausgeglichen mit mittlerem Energielevel. Aber auf Leistung gezüchtete Arbeitscocker ticken da etwas anders. Sie sind extrem begeisterungsfähig und eigentlich immer in Bewegung.

Typisch für alle Cocker Spaniels ist das wuselige und emsige Temperament und die dauerwedelnde Rute. In Großbritannien nennt man ihn auch den Merry Cocker, also den vergnügten Cocker. Beim Jagdspaniel-Klub nennt man ihn den charmanten Tausendsassa[10].

Cocker Spaniels sind sehr lebhaft und brauchen viel Bewegung im Grünen und täglich die Gelegenheit sich auszutoben. Durch ihre Stöberleidenschaft ist Freilauf allerdings u.U. je nach Hund und Wildaufkommen nicht immer machbar.

Als anhänglicher Begleithund ist der English Cocker Spaniel in der Regel sehr umgänglich, anpassungsfähig und unbefangen. Zudem sind sie leichtführig und sehr gelehrig und wollen es ihren Menschen recht machen. Apportieren lernen sie schnell, so dass vor allem fordernde Such- und Bringspiele als Beschäftigung eingesetzt werden können.

Die langen Ohren sollte man regelmäßig auf Entzündungen kontrollieren. Und das Fell kann mal weniger, mal weniger pflegeleicht sein. Denn langes seidiges Haar an der Rute oder hinter den Ohren sollte durchaus ab und an gekämmt werden, um nicht zu verfilzen.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Der Cocker Spaniel gilt als robuster und durchaus langlebiger Hund. Allerdings sind gerade in den Showlinien auch einige rassetypische Erkrankungen bekannt.

Diese Erkrankungen kommen beim English Cocker Spaniel u.a. vor:

  • Patellaluxation
  • Hüftgelenksdysplasie
  • Taubheit
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Bernard–Soulier Syndrom[5]
  • Dilatative Kardiomyopathie (DCM)
  • Lefzenekzem
  • Ektropium
  • Entropium
  • Allergien
  • Distichiasis
  • Trichiasis
  • Ektopische Zilien
  • Familiäre Nephropathie
  • Cockerwut
  • Gallenblasenmukozelen
  • Canine Ceroid Lipofuszinose (CCL)
  • Intervertebral Disc Disease (IVDD)[6]
  • Akrales Mutilationssydrom
  • Makrothrombozytopenie

Cockerwut

Fast jeder hat schon mal von der Cockerwut gehört, die heute auch als Sudden Onset Aggression (SOA) oder Rage Syndrome bezeichnet wird.

Die betroffenen Hunde verfallen in großen Zorn, greifen oft ihre Familienmitglieder oder andere Haustiere an, zeigen deutliche Aggression und beißen unvermittelt. Der Hund hat während der Episode einen glasigen Blick und scheint selbst nicht ganz mitzubekommen, was er da anrichtet.

Das Phänomen ist nicht auf Cocker Spaniels beschränkt, auch bei anderen Hunderassen kann die Erkrankungen vorkommen. Bei den Cocker Spaniels scheinen vor allem einfarbige rote und schwarze Hunde betroffen. Insgesamt ist diese Erkrankungen aber auch beim English Cocker Spaniel sehr, sehr selten. Das macht es allerdings auch bis heute schwierig die Ursache zu finden.

Vielfach werden zudem andere Formen der Aggression beim Cocker Spaniel schnell mal als Cockerwut fehldiagnostiziert. Denn die Beliebtheit als Familienhund hat eben auch dafür gesorgt, dass diese lebhaften kleinen Arbeitshunde oft in den denkbar falschen Händen landen und sich aus anderen Gründen so unverstanden fühlen, dass sie sich aggressive verhalten.

Anschaffung

Vor der Anschaffung sollte man natürlich wissen, ob man eher einen Begleithund oder einen Cocker Spaniel aus jagdlicher Leistungszucht sucht.

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von English Cocker Spaniel-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 739 und 1609[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 5: English Cocker Spaniel (2012). http://www.fci.be/de/nomenclature/ENGLISH-COCKER-SPANIEL-5.html

[2] VDH-Rasseportrait : English Cocker Spaniel.

[3] Cocker Club Deutschland e.V.: English Cocker Spaniel.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Gentilini F, Turba ME, Giancola F, Chiocchetti R, Bernardini C, Dajbychova M, et al. (2019) A large deletion in the GP9 gene in Cocker Spaniel dogs with Bernard-Soulier syndrome. PLoS ONE 14(9): e0220625. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0220625

[6] Dickinson Peter J., Bannasch Danika L.. Current Understanding of the Genetics of Intervertebral Disc Degeneration. Front. Vet. Sci., 24 July 2020. https://doi.org/10.3389/fvets.2020.00431

[7] Thomas Brown(1829): Biographical sketches and authentic anecdotes of dogs. https://archive.org/details/bub_gb_cC6FoV8cND4C/page/n273/mode/1up

[8] Herbert Compton (1904): The Twentieth Century Dog. https://archive.org/details/TheTwentiethCenturyDogVolume2sporting/page/n337/mode/1up

[9] Nancy Anisfield (2018): English Cocker Spaniel – Bird Dog Series (engl.). Project Upland. https://projectupland.com/hunting-dogs/english-cocker-spaniel/

[10] Jagdspaniel-Klub e.V.: Der English Cocker Spaniel.

[11] Verein Jagdgebrauchsspaniel e.V.: Der English Cocker Spaniel.

[12] Sydenham Edwards (1800): Cynographia Britannica. https://archive.org/details/McGillLibrary-rbsc_blackerwood_cynographia-britannica_folioOTCF26-20319/page/n33/mode/1up