19 Molosser-Hunderassen: Doggen und Mastiffs

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Die doggenartigen Molosser erkennt man meist an ihrem besonders großen und wuchtigen Körperbau. Hier kannst Du Dir in einer Liste mit Bildern ansehen, welche Hunderassen zu den Doggen oder Mastiffs gehören.

Was ist ein Molosser?

Molosser gehören neben den Windhunden wohl zu den ältesten Typen von Hunden, die schon vor sehr langer zeit bewusst gezüchtet wurden.

Schon 3000 v. Chr. werden solche Hunde in europäischen und asiatischen Dokumenten erwähnt[1], vermutlich gelangten die Vorfahren unserer Molosser über Vorderasien nach Europa.

Mastiff
(Mesopotamien etwa 1500 v. Chr.)

Ihren heutigen Namen bekamen die Hunde vom Volk der Molosser, die in der fruchtbaren Region Epirus im Süden der Balkanhalbinsel große Hirtenhunde und Wachhunde züchteten.

Da in Epirus auch eine damals bedeutende Orakelstätte lag, konnten sich die großen Hunde der Molosser bald mit Pilgern und nomadischen Hirten in Europa ausbreiten.

Man geht also davon aus, dass sich die Doggen und Mastiffs vor langer Zeit aus kräftigen Hirtenhunden entwickelten. Doggen wurden während ihrer Geschichte vor allem als Wachhunde, aber auch als Jagdhunde, Metzgerhunde, Kriegshunde und Kampfhunde gehalten.

Le Dogue de forte race 1786[2]

Bei der FCI werden doggenartige Molosser heute anhand ihres Erscheinungsbildes neben den Berghunden in eine eigenen Untersektion der Molossoiden zusammengestellt.

Molosser sind meist sehr große und kräftig gebaute Hunde. Zu den doggenartigen Hunden zählt man heute vor allem Hunderassen mir breitem Schäfel, kurzem Fell, einem markanten Fang, Hängelefzen oder einer mehr oder weniger faltigen Stirn.

Molosser-Hunderassen

Die durch die FCI anerkannten Molosser findet man in FCI-Gruppe 2.

Dort werden die molossoiden Hunderassen in die hier vorgestellten doggenartige Hunde und die so genannten Berghunde aufgeteilt.

1

Deutsche Dogge

Die Deutsche Dogge ist ein eher hochbeiniger Molosser und eine der größten Hunderassen überhaupt. Eine Dogge ist soll elegant, schlank und muskulös gebaut sein. Der Fang hat eine normale Länge und die Haut soll nicht zu faltig werden.

Diese imposanten und nervenstarken Begleithunde entstanden aus Jagdmolossern des späten Mittelalters. Die Vorfahren der Dogge entstanden aus einer Kreuzung von britischen Mastiffs und Windhunden, man nutzte sie vor der Erfindung der Jagdschusswaffen als kräftige Saupacker.

2

Mastiff

Der britische Mastiff entstand im 19. Jahrhundert in Großbritannien. Seine Vorfahren waren doggenartige Hunde, die über Jahrhunderte als Jagd-, Wach-, Kriegs- und Kampfhunde genutzt wurden.

Bei der Zucht dieser Hunde gibt es keine Obergrenzen hinsichtlich Größe oder Gewicht, weshalb auch vereinzelt Hunde über 140 kg vorkommen. Die insgesamt eher ruhige und gutmütigen Vierbeiner sind heute sehr selten geworden. In Deutschland gelten sie zudem vielerorts als Listenhunde.

3

Cane Corso

Der Cane Corso Italiano ist mit seinen 40-50 kg etwas weniger substanzvoll gebaut als andere große Molosser. Dennoch handelt es sich um einen sehr kräftig bemuskelten großen Hund.

Er gilt als mutiger, selbstbewusster und aufmerksamer Begleit- und Wachhund und ist relativ sportlich unterwegs, aber molossertypisch natürlich auch recht eigenständig im Vergleich zu Arbeitshunden vom Schäferhundtyp.

4

Bordeauxdogge

Der Französische Mastiff soll ein Mindestgewicht von 45 kg auf die Waage bringen. Hündinnen werden etwa 58-66 cm hoch. Die Rüden sollen einen besonders großen Schädel haben und erreichen eine Schulterhöhe um die 60-68 cm.

Leider gibt es bei der meist rotbraunen Bordeauxdogge verschiedene gesundheitliche Probleme, sie gilt heute sogar als eine der kurzlebigsten Hunderassen!

5

Shar Pei

Ja, auch der chinesische Shar Pei wird bei den molossoiden Hunden einsortiert, vermutlich durch seinen Charakter und das fleischige und faltige Aussehen.

Korrekter wäre eigentlich eine Einteilung bei den asiatischen Spitzen! Denn der Shar Pei ist tatsächlich näher mit dem Chow Chow oder Akita verwandt als mit Mastiffs oder Doggen.

6

Broholmer

Der große Broholmer aus Dänemark wird bis zu 75 cm hoch und bis zu 70 kg schwer.

Diese Hunde sind womöglich Abkömmlinge britischer Mastiffs, die bereits im 16. Jahrhundert nach Dänemark gelangten. Die Broholmerhunde erhielten ihren heutigen Namen, nachdem sie ab etwa 1855 auf Schloss Broholm auf der dänischen Insel Fünen einheitlich gezüchtet wurde.

7

Dogo Argentino

Die Argentinische Dogge ist ein großer kurzhaariger Molosser, der bewusst ab 1928 im argentinischen Córdoba gezüchtet wurde.

Als Erstzüchter des Dogo Argentino gilt der Arzt Dr. Antonio Nores Martínez. Dieser kreuzte lokale Kampfhunde mit ganz verschiedenen Hunderassen wie u.a. Deutschen Doggen, Boxern, spanischen Mastíns, Bull Terriern, Pointern, Irish Wolfshounds und Bordeauxdoggen.

Nach planvoller Selektion entstand der athletische Dogo Argentino. Bald erkannte man die Qualitäten dieser weißen Doggen b ei der Jagd auf wehrhafte Beutetiere und züchtete sie als Jagdhund für die Großwildjagd. Heute gibt es in Deutschland nur wenige dieser Tiere, denn der Dogo gilt in manchen Regionen als Listenhund.

8

Rottweiler

Der Rottweiler wurde einst als vielseitiger Metzgerhund gezüchtet, er wurde als Wachhund, Treibhund und Lastenhund verwendet. Es soll sich um eine alte Hunderasse handeln, die schon vor langer Zeit u.a. aus römischen Molossern hervorging.

Allerdings ist die genaue Abstammung dieser Gebrauchshunde ziemlich unbekannt. Heute hält man den wuchtigen Vierbeiner vor allem als Sport- und Wachhund, als Diensthunde wird er nicht mehr sehr häufig ausgebildet.

9

Tosa

Der Tosa ist ein Molosser aus Japan, an dessen Entstehung viele verschiedene Hunderassen beteiligt waren. Unter den Vorfahren dieser großen Vierbeiner findet man unter anderem Bernhardiner, Deutsche Doggen und Mastiff.

Man züchtete den Tosa im 19. Jahrhundert bewusst für Hundekämpfe, heute wird er als Statussymbol und Wachhund gehalten. Die Haltung dieser großen doggenartigen Vierbeiner unterliegt allerdings in vielen Regionen Europas behördlichen Vorschriften.

10

Cimarrón Uruguayo

Die einzige offizielle Hunderasse Uruguays wird als Cimarrón Uruguayo bezeichnet. Diese doggenartigen Hunde werden mittelgroß und etwa 33-45 kg schwer.

Als Cimarrón werden verwilderte Haustiere bezeichnet. Und auch diese lebhaften und vielseitigen Vierbeiner sollen von verwilderten Hunden der iberischen Eroberer des 16. jahrhunderts abstammen.

11

Deutscher Boxer

Der Boxer ist eine deutsche Hunderasse, die im Münchner Raum aus mittelgroßen Jagdmolossern entstanden ist. Boxer werden nicht ganz so riesig und massiv wie andere Molosser. Sie sind stattdessen leichter und doggenartig gebaut und sollen nicht plump oder schwerfällig sein.

Als direkte Vorfahren dieser athletischen Familien- und Gebrauchshunde gelten so genannte Brabanter Bullenbeißer. Aber auch die damals noch etwas sportlicheren englischen Bulldoggen wurden eingekreuzt.

12

Mastino Napoletano

Der Mastino Napoletano ist ein wuchtiger und schwerer Vertreter der doggenartigen Hunde, der in den 1940ern aus Wachhunden in der Gegend um Neapel gezüchtet wurde. Es soll sich um einen Nachkommen antiker Molosser handeln, die faltigen Riesen sind eng mit dem Cane Corso verwandt.

Heute ist der bedächtige italienische Mastiff aber vor allem für seinen Überschuss an loser Haut bekannt, die vor allem am Kopf und an den schweren Hängelefzen viele Falten und Runzeln bildet.

Diese italienische Hunderasse wiegt 50-70 kg und wird etwa 60-75 cm hoch mit einem deutlich rechteckigen Körperbau.

13

Bulldog

Diese doggenartigen mittelgroßen Molosser aus Großbritannien machen vor allem durch ihre ausgeprägten brachycephalen Merkmale auf sich aufmerksam.

Die gesundheitlichen Probleme beim English Bulldog sind so vielfältig, dass sich dringend mal etwas in der Zucht dieser Tiere verändern müsste.

14

Ca de Bou

Der spanische Ca de Bou (‚Stierhund‚) ist ein relativ gedrungen und kompakt gebauter doggenartiger Hund.

Er erhielt seinen Namen, da er als Verwandter des Old English Bulldog im 18. Jahrhundert ebenfalls als Bullenbeißer genutzt wurde. Der mittelgroße Molosser kann bis zu 58 cm hoch und 38 kg schwer werden.

15

Fila Brasileiro

Ganz typisch für diese Wach- und Jagdhunde aus Brasilien ist der Überschuss an loser Haut. Denn zu den Vorfahren dieser brasilianischen Mastiffs zählt unter anderem auch Bloodhound, von dem die Hunde viel lose Haut und den etwas melancholischen Ausdruck mitbekommen haben.

Auch der wuchtige Fang und die Kehlwamme sind charakteristische Merkmale des großen Fila Brasileiro. Diese Molosser werden 60-75 cm groß und wiegen meist so um die 40-70 kg.

16

Bullmastiff

Der britische Bullmastiff entstand im 19. Jahrhundert als Schutz- und Wachhund der Wildhüter. Man nannte diese imposanten Vierbeiner auch Gamekeeper’s Night Dog.

Die großen und kräftigen Hunde entstanden aus einer Kreuzung von v.a. Bulldog und Mastiff (…wie Du Dir bei dem Namen sicherlich schon denken konntest).

17

Cão Fila De São Miguel

Der Cão Fila De São Miguel ist ein doggenartiger Hund, der auf der Azoreninsel Cão Fila De São Miguel als Treibhund für Kühe eingesetzt wird.

Auch als Begleithunde und Wachhunde werden diese mittelgroßen Molosser vereinzelt gehalten.

18

Presa Canario

Der kanarische Molosser entstand vermutlich schon vor langer Zeit durch Vermischung des einheimischen Majorero Canario mit Molossern der spanischen Kolonialzeit und später auch mit doggenartigen Hunden aus Großbritannien.

Erst 2018 wurde diese Hunderasse von Dogo Canario schließlich in Presa Canario umbenannt.

19

Continental Bulldog

Diese mittelgroßen Bulldoggen sind derzeit nur in der Schweiz und in Deutschland auf nationaler Ebene anerkannt.

Continental Bulldogs gelten als aktive und unternehmungslustige Familienhunde. Sie vereinen den typischen Charakter des Bulldog mit einem etwas sportlicheren Körperbau.

Doggenartige Begleithunde

Es gibt einige kleine Doggen, die durch ihre nicht ganz klare Abstammung oder ihre geringe Körpergröße eher bei den Begleithunden als bei den Molossern einsortiert wurden.

Die FCI führt diese kleinen molossoiden Hunderassen in FCI-Gruppe 9 bei den Gesellschafts- und Begleithunden in einer eigenen Kategorie auf.

20

Französische Bulldogge

Französische Bulldoggen ging aus einer kleinen Varietät des English Bulldogs hervor, die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Nordfrankreich gelangt war.

Nach Einkreuzung von Terriern entstanden diese athletischen kleinen Begleithunde mit den charmanten Fledermausohren.

21

Boston Terrier

Der Boston Terrier ist weder Bulldogge noch Terrier, sondern ein kleiner Begleithund mit Doggenoptik.

Er zählt zu den amerikanischen Hunderassen, wie man sich bei dem Namen denken kann.

22

Mops

Der Mops ist ein chinesischer Begleithund mit extrem kurzer Schnauze, gedrungener Statur, vielen Hautfalten und oft ebenso vielen gesundheitlichen Problemen.

Auch diese kleine Hunderasse gehört offiziell zu den kleinen doggenartigen Hunden.

Weitere Molosser

Es gibt natürlich weitere doggenartige Molosser aus aller Welt, hier nur einige Beispiele:

  • American Bulldog
  • American Bully
  • Alano Español
  • Bully Kutta
  • Campeiro Bulldog
  • Dogo Guatemalteco
  • Dogue Brasileiro
  • Olde English Bulldogge
  • Serrano Bulldog

Links

[1] Britannica, T. Editors of Encyclopaedia (2021, May 6). mastiff. Encyclopedia Britannica. https://www.britannica.com/animal/mastiff

[2] Georges Louis Leclerc Buffon (1786): Histoire naturelle de Buffonhttps://archive.org/details/histoirenaturel1178geor_0/page/n302/mode/1up