Nackthunderassen: 5 haarlose Hunderassen

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Haarlose Hunde üben mit ihrer ungewöhnlichen Optik eine besondere Faszination auf viele Menschen aus. Auch für Allergiker scheinen Nackthunderassen eine interessante Alternative zu sein. Allerdings gibt es nicht allzu viele haarlose Hunderassen.

Zudem sollte die Entscheidung für eine Hunderasse natürlich nicht nur am Aussehen festgemacht werden. Zumal Nackthunde den Hunderassen vom Urtyp zugeteilt werden und man auch gesundheitliche Themen und die Bedürfnisse dieser Hunde (z.B. Kälteschutz) vor der Anschaffung bedenken sollte.

Die offiziellen Nackthunderassen

Hier findest Du eine Übersicht der haarlosen Hunderassen:

1

Chinesischer Schopfhund

Der Chinesische Schopfhund ist ein aktiver kleiner Begleithund mit einem relativ leichten Körperbau.

Die namensgebende attraktive Haarkrone auf dem Kopf ist nicht bei allen Chinese Crested Dogs vorhanden. Denn die Abstufungen reichen von ziemlich üppig behaarten Powder Puffs über die typische Haartolle auf dem Kopf hin zu komplett haarlosen Hunden.

Offiziell gilt der Crested Dog zwar als chinesische Hunderasse, allerdings ist die echte Herkunft dieser ungewöhnlichen Vierbeiner bis heute ziemlich unklar. Denn die nächsten Verwandten dieser Nackthunde scheinen vor allem zentralamerikanische Hunde wie der Chihuahua zu sein.

2

Xoloitzcuintle

Der Mexikanische Nackthund ist auch als Xoloitzcuintle bekannt, dieser aztekische Name bedeutet so viel wie „Hund des Gottes Xolotl„. Schon vor mehreren tausend Jahren kannte man Nackthunde auf dem amerikanischen Kontinent.

Spanische Naturforscher beschrieben den Xolo im 16. Jahrhundert als Haushund, der von den Einheimischen u.a. als Bettwärmer, Begleiter und sogar als Opferhund oder Fleischreserve gehalten wurde[2].

Nach der Eroberung Amerikas ab dem 15. Jahrhundert gingen allerdings viele Hunde der Alten Welt durch Vermischung mit europäischen Hunderassen für immer verloren. Im Genom des Xolos lassen sich aber bis heute Reste vorkolonialen Abstammung nachweisen[3].

Heute ist dieser Nackthund weltweit als exotischer Begleithund bekannt, er gilt als sehr ursprüngliche Hunderasse und verhält sich meist anhänglich, anpassungsfähig und auch sehr wachsam.

3

Perro Sin Pelo del Perú

Der Peruanische Nackthund ist ein kleiner, mittelgroßer oder großer Nackthund, der schon vor langer Zeit von den Inka und anderen indigenen Völkern der peruanischen Anden gehalten wurde. Heute wird auch die Varietät mit Fell offiziell anerkannt.

Im 20. Jahrhundert gelangten solche Vierbeiner in die USA und wurden dort als Peruvian Inca Orchid gezüchtet. 1981 wurde der Nackthund schließlich auch durch die FCI anerkannt und 1985 in Perro sin pelo del Perú umbenannt. Seit 2001 gilt diese exotische Hunderasse in Peru als nationales Kulturgut.

Der Peruanische Nackthund ist ein lebhafter und anschmiegsamer Begleithund mit etwas windhundeähnlichen Eigenschaften. So ist ein gewisser Jagdinstinkt vorhanden und die Hunde sind zurückhaltend gegenüber Fremden, daheim verhalten sie sich ausgeglichen und wachsam.

4

American Hairless Terrier

Der American Hairless Terrier ist seit 2016 als eigenständige Hunderasse vom American Kennel Club anerkannt worden. Allerdings findet man diese Hunderasse bislang nur relativ selten in Europa, da der amerikanische Nackthund nicht durch FCI anerkannt ist.

Der American Hairless Terrier ging aus einem 1972 geborenen Rat Terrier hervor, der durch eine neue Mutation haarlos wurde. Denn eine Besonderheit dieser Hunde ist, dass Welpen noch mit kurzem Fell geboren werden, dieses aber bereits in den ersten Lebenswochen wieder verlieren.

Als haarloser Terrier ist dieser Vierbeiner sehr munter, verspielt und agil. Eine weiter Besonderheit dieser Hunderasse ist, dass die Haarlosigkeit bei diesen kleinen Begleithunden rezessiv vererbt wird und und alle Vertreter reinerbig für das Merkmal sind.

5

Jonangi

Jonangi Welpe
[Venkata Ramana Pasila, Ausschnitt, CC BY-SA 4.0]

Der Jonangi ist eine sehr alte Hunderasse von der Ostküste Indiens. Die Hunde haben Stehohren, sehr runzlige Haut, auffällige Stirnfalten und so extrem spärliches und kurzes dünnes Fell, dass sie eigentlich so gut wie nackt ist.

Heute ist der Jonangi leider sehr selten geworden, einige Züchter bemühen sich aber diesen kuriosen Wach- und Begleithund zu erhalten. Allerdings ist dieser Hund außerhalb Indiens von keinem größeren Zuchtverband anerkannt und daher international kaum bekannt.

Weitere Nackthunderassen

Es sind einige weitere Nackthunde bekannt, die oft als primitive Landrassen in entlegenen Gebieten Zentral- und Südamerikas gehalten wurden. Viele dieser haarlosen Hunde sind heute ausgestorben, nur wenige werden bewusst gezüchtet.

Fast alle dieser Hunderassen teilen sich die dominante Mutation, die auch mit diversen gesundheitlichen Problemen assoziiert ist und im reinerbigen Zustand letal  ist. Man kann vermutlich davon ausgehen, dass sich die meisten Nackthunde weltweit gemeinsame Vorfahren teilen.

Die genaue Herkunft und Abstammung der meisten modernen Hunderassen ohne Fell ist allerdings ziemlich unklar ist[1].

Hier Beispiele für ein paar weitere haarlose Hunde:

  • Der Argentine Pila Dog oder Perro pila argentino ist eine Landrasse aus der Provinz Salta im Nordwesten Argentiniens.
  • Den Khala findet man vor allem in Südamerika, das Wort khala bedeutet in der Quechua-Sprache einfach nackt.
  • Der Bolivian Hairless Dog ist ein niederläufiger bis hochbeiniger kleiner Vierbeiner mit Haarquasten an Kopf und Rute.
  • Der Ecuadorian Hairless Dog ist ein seltener Nackthund, den man wohl vor allem in der Provinz Santa Elena finden kann.
  • Die in Afrika beobachteten Nackthunde nannten Naturforscher im vorletzten Jahrhundert African Hairless Dog oder Abyssinian Sand Terrier, heute gelten die haarlosen afrikanischen Hunde als ausgestorben.

Links

[1] Parker Heidi G., Harris Alexander, Dreger Dayna L., Davis Brian W., Ostrander Elaine A.. 2017. The bald and the beautiful: hairlessness in domestic dog breeds. Phil. Trans. R. Soc. B.. DOI: https://doi.org/10.1098/rstb.2015.0488

[2] C Vilà, JE Maldonado, RK Wayne. Phylogenetic relationships, evolution, and genetic diversity of the domestic dogJournal of Heredity, Vol. 90. 1999. https://doi.org/10.1093/jhered/90.1.71

[3] Bergström A, Frantz L, Schmidt R, et al.. Origins and genetic legacy of prehistoric dogsScience. 2020. 370(6516): 557-564. DOI: https://doi.org/10.1126/science.aba9572