Boston Terrier

[Werbung]: Wenn Du über einen unserer Affiliate-Links kaufst, bekommen wir eine Provision.

Der Boston Terrier ist eine kleine doggenartige Hunderasse, die in den 1870ern im amerikanischen Boston entstanden ist. Heute gilt die kleine doggenartige Hunderasse als angenehmer Begleit- und Familienhund. Allerdings zählen Boston Terrier zu den rundköpfigen Hunderassen.

Steckbrief:
Boston Terrier

Trotz ihres Namens galten die Boston Terrier auch in den USA von Anfang an nie als Terrier. Es handelt sich um kleine Begleithunde mit doggenartiger Optik.

Größe
35-42 cm

Gewicht
<6,8 kg,
6,8-8,9 kg,
9-11,3 kg

Hundetyp
Begleithund

Lebensdauer
11-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Im 19. Jahrhundert wurden für die damals leider beliebten Hundekämpfe unter anderem Bull-and-Terrier gezüchtet, also Kreuzungen aus Bulldogs und Terriern[6].

Man mag es heute kaum glauben, aber auch der kleine Boston Terrier geht auf so eine Mischung zurück[4,7].

Als Stammvater dieser Hunderasse gilt ein gestromter Rüde namens Hooper’s Judge.

Dieser kräftig gebaute mittelgroße Hund wurde in den späten 1860ern im englischen Liverpool aus einer Kreuzung zwischen dem damaligen Typ Bulldog und dem White English Terrier geboren (einer heute ausgestorbenen Hunderasse)[7].

White English Terrier (kupiert)[10] und Bulldog[8]

Judge gelangte auf Umwegen ins amerikanische Boston und wurde schließlich 1870 an Robert C. Hooper verkauft. Dieser verpaarte Judge mit einer weißen bulldogartigen Hündin namens Gyp.

In den Folgejahren züchtete man mit den Nachkommen aus diesem Wurf weiter und es entwickelte sich nach und nach der heutige Boston Terrier.

Weißer Boston Terrier (kupiert)[9]

Es gibt die Vermutung, dass auch Toy Bulldogs bzw. die Vorfahren der heutigen Französischen Bulldogge eingekreuzt wurden.

Während dieser Zeit orientierte man die Zucht in Richtung eines kleineren Begleithundes mit angenehmen Temperament.

Die so entstandene Hunderasse wurde zunächst als Roundhead oder Boston Bulldog bezeichnet.

Boston Terrier (kupiert) 1905[8]

Erst nach Gründung des Boston Terrier Club of America änderte man den Namen 1891 auf Boston Terrier.

Schon seit 1893 ist die Hunderasse durch den American Kennel Club anerkannt.

Erst 1955 folgte die Anerkennung durch die FCI.

Boston Terrier (kupiert) 1906[9]

Größe und Aussehen

Beim Boston Terrier gibt es keine vorgeschriebene Widerristhöhe. Stattdessen werden die Hunde in verschiedene Gewichtsklassen eingestuft.

Erlaubt ist ein Körpergewicht bis zu 11,3 kg. Das bedeutet in der Regel eine Schulterhöhe im Bereich um die 35-42 cm. Der Boston Terrier ist damit eine eher kleine Hunderasse.

Sein Körperbau ist quadratisch und hochbeinig.

Der Körper und Rücken sollen kurz und kompakt wirken.

Neben der Stummelrute ist das markante Merkmal eindeutig der Kopf.

Denn Boston Terrier sind ja ganz offensichtlich brachycephal.

Sie sollen buchstäblich einen Quadratschädel haben, auf dem ein kurzer kantiger Fang aufsitzt. Hautfalten soll er immerhin keine besitzen, dafür ist ein Vorbiss durchaus erlaubt. Die Ohren wurden früher teilweise kupiert, heute haben die Hunde natürliche Stehohren.

Die großen runden Augen sind weit außen am Schädel platziert.

Das pflegeleichte kurze Fell kann schwarz-weiß, gestromt-weiß oder seal-weiß sein.

Der Weißanteil dieser Hunde soll am besten ganz symmetrisch auf Blesse, Fang, Hals, Brust und Pfoten verteilt sein. Da diese Hunde allerdings eine so genannte pseudoirische Scheckung zeigen, klappt das nicht immer. Denn eigentlich handelt es sich um ganz normale Weißschecken.

Sowas sorgt normalerweise für einen hohen Weißanteil im Fell oder asymmetrische Kuhfleckenmuster. Durch gezielte Zucht lässt sich die Ausprägung allerdings ein bißchen beeinflussen, so dass fast alle Boston Terrier heute die gewünschte Mantelzeichnung tragen.

Aber Hunde mit einem zu hohen Weißanteil (und einem damit erhöhten Taubheitsrisiko) oder blauen Augen kommen durchaus vor.

Temperament und Haltung

Boston Terrier werden schon seit langer Zeit für ihre Eigenschaften als gute Begleithunde gezüchtet. Auch als Familienhunde werden sie gehalten.

Diese Hunde gelten als anhänglich und humorvoll. Sie besitzen eine meist sehr fröhliche Persönlichkeit und sind gelehrig und lernwillig.

Eine Wohnungshaltung ist möglich, denn Boston Terrier haben ein moderates Energielevel und bellen im Normalfall nicht übertrieben viel.

Es handelt sich um einen relativ lebhaften Hund, der aktiv und unternehmungslustig ist. Durch die brachycephalen Merkmale haben diese Hunde allerdings eine eingeschränkte Möglichkeit mit Hitze umzugehen und ihre Temperatur durch hecheln zu kontrollieren.

Die Fellpflege beschränkt sich auf ein Minimum, dafür sollte man regelmäßig die Krallen kürzen und die Zahnpflege nicht vernachlässigen.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Boston Terrier können ein schönes Alter erreichen, allerdings gibt es ein paar typische Eigenschaften, Probleme und Erkrankungen, u.a.:

  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Brachycephales Syndrom
  • Patellaluxation
  • Taubheit[11]
  • Flatulenz
  • Schnarchen
  • Rückwärtsniesen

Dramatisch ist vor allem die Entwicklung der Hunderasse in Richtung brachycephaler Eigenschaften (der Link führt zum englischen Blog Pedigree Dogs Exposed).

Denn die Fanglänge beim ruundköpfigen Boston Terrier soll maximal ein Drittel der Schädellänge betragen. Und die Nachfrage nach besonders plattnasigen Hunden mit Kindchenschema ist ja immer noch besonders hoch.

Stenotische Nasenlöcher, eine verengte Luftröhre, extreme Glubschaugen (Verletzungsgefahr!) und ein zum Vorbiss aufgewölbter Unterkiefer sind nur einige solcher Merkmale. Die Folgen sind Atemprobleme, Atemgeräusche und eine geringere Belastbarkeit oder Hitzetoleranz.

Und kleine Boston Terrier werden oft per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht.

Hier gilt also ganz besonders: Augen auf beim Welpenkauf!!!

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Boston Terrier-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 151 und 458[5].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 140: Boston Terrier (2014);
http://www.fci.be/de/nomenclature/BOSTON-TERRIER-140.html

[2] VDH-Rasseportrait: Boston Terrier.

[3] 1. Club für Boston-Terrier in Deutschland e.V.

[4] Klub für Terrier e.V.: Der Boston Terrier.

[5] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[6] American Kennel Club: Boston Terrier (engl.).

[7] Boston Terrier Club of America: Boston Terrier History (engl.)

[8] James Watson (1905): A popular history of the dog. https://archive.org/details/dogbookpopularhi02wats/page/n34/mode/1up

[9] J. Varnum Mott (1906): The Boston Terrier. https://archive.org/details/bostonterrierits00mottiala/page/25/mode/1up

[10] (1896): The dog its varieties and management in health. https://archive.org/details/dogitsvarietiesm00wals2/page/68/mode/1up

[11] Louisiana State University (LSU): Prevalence of deafness in dog breeds (engl).