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Zu den Hunderassen, die dem Wolf ähnlich sehen, gehören nicht nur echte Wolfhunde. Es gibt einige Vierbeiner, die durch dichten Pelz, Stehohren und wolfsgraue Fellfarbe tatsächlich sehr wolfsähnlich wirken. In dieser Übersicht findest Du viele Hunde, die wie Wölfe aussehen.
Wolfsähnliche Hunderassen
Es gibt ja bekanntermaßen einige Unterschiede zwischen Hunden und Wölfen. Aber nicht alle Hunde, die wie Wölfe aussehen, sind echte Wolfshybriden oder Wolfhunde.
Übrigens: Mischlinge aus Wolf und Hund bezeichnet man als Wolfhund, z.B. den Saarlooswolfhund oder den Tschechoslowakischen Wolfhund. Ein Wolfshund hingegen ist ein Hund für die Wolfsjagd, z.B. der Irische Wolfshund oder der russische Barsoi.
Falls Du mit der Anschaffung so eines Vierbeiners liebäugelst: Echte Wolfshybriden sehen natürlich sehr schick aus, sind aber auch nach vielen Generationen durch ihr scheues und unberechenbares Verhalten oft keine guten Begleithunde.
Gerade unter den nordischen Vierbeinern findet man einige im Vergleich ziemlich zahme Hunde, die aussehen wie ein Wolf. Und auch ein paar Schäferhunde und Spitze können dem Wolf sehr ähneln.
Allerdings sind Samojeden eben immer nur weiß und der Schwedische Vallhund hat zwar die richtige Fellfarbe, aber ist ja nicht gerade hochbeinig. Es braucht also ein bißchen mehr, damit eine Hunderasse dem Wolf wirklich ähnlich sieht.
Solche Hunderassen, die dem Wolf ähnlich sehen, vereinen oft mehrere der sehr wolfsähnliche Merkmale: Stehohren, dichtes Stockhaar, einen hochbeinigen Körperbau oder eine wolfsgraue Fellfarbe.
Hunderassen, die wie Wölfe aussehen
Hier findest Du eine Übersicht der Hunderassen, die schon mal sehr wölfisch aussehen können:
1
Tschechoslowakischer Wolfhund
Schulterhöhe: ab 60 cm
Gewicht: ab 20 kg
Hundetyp: Begleithund
Und es ist kein Zufall, dass der Tschechoslowakische Wolfhund dem Grauwolf so ähnlich sieht. Denn diese Hunderasse entstand in der ehemaligen Tschechoslowakei beim Versuch durch Kreuzung von DSH und Grauwolf einen zähen Wach- und Diensthund zu erschaffen.
Diese Hunde gelten als reaktionsschnell und lebhaft bis unruhig, aber eben durch ihr scheues und unabhängiges Wesen nicht wirklich als leicht motivierbar oder führig. So wurde aus dem Wolfhund schließlich ein ausgefallener Begleithund, dessen Haltung einen besonders umsichtigen und erfahrenen Halter erfordert.
2
Saarlooswolfhund
Schulterhöhe: 60-75 cm
Gewicht: 35-45 kg
Hundetyp: Begleithund
Der Saarlooswolfhund ist vermutlich die von der FCI anerkannte Hunderasse mit dem höchsten Anteil an Wolfsblut. Denn diese niederländische Hunderasse entstand tatsächlich durch Kreuzung von Eurasischen Grauwölfen mit dem Deutschen Schäferhund.
Der ursprüngliche Plan des Erstzüchters Leendert Saarloos dabei einen besseren Diensthund zu erschaffen ging allerdings wie beim Tschechoslowakischen Wolfhund gründlich nach hinten los. Denn bis heute zeigt auch der Saarlooswolfhund viele wolfsähnliche Eigenschaften, er gilt unter anderem als unabhängig und sehr vorsichtig.
3
Westsibirischer Laika
Schulterhöhe: 51-62 cm
Gewicht: 14-23 kg
Hundetyp: Nordischer Jagdhund
Der Westsibirische Laika entstand aus verschiedenen Landrassen, die im Westsibirischen Tiefland und den angrenzenden Gebirgen schon lange zur Jagd auf allerhand Wildtiere vom Zobel bis zum Braunbären gehalten werden.
Diese ursprünglichen Hunde sind an das Leben im kalten Klima angepasst. Sie besitzen an der Innenseite behaarte Stehohren und einen keilförmigen Kopf. Es kommen ganz verschiedene Fellfarben vor, die maßgeblich beeinflussen, wie wolfsähnlich diese Laiki wirken.
4
Ostsibirischer Laika
Schulterhöhe: 53-64 cm
Gewicht: 21-30 kg
Hundetyp: Nordischer Jagdhund
Diese russische Hunderasse gehört ebenfalls zu den sibirischen Jagdspitzen. Als typischer Laika (Laïka bedeutet übrigens Beller oder Kläffer) ist es die Aufgabe dieses kräftigen und muskulösen Hundes große Wildtiere bellend in Schach zu halten bis der Jäger eintrifft.
Ostsibirische Laiki können durch ihren knochenstarken Körperbau, das dichte Fell und die spitzartigen Merkmale an Wölfe erinnern. Auch hier hängt der Eindruck etwas von der Fellfarbe ab. Denn auch bei dieser Hunderasse kommen viele verschiedene Farbkombinationen vor.
5
Alaskan Malamute
Schulterhöhe: 58,5-63,5 cm
Gewicht: ca. 34-38 kg
Hundetyp: Nordische Schlittenhunde
Dieser kräftige Schlittenhund ist vor allem als Lastenzieher, also auf große Kraft und Ausdauer hin gezüchtet worden.
Fast alle Vertreter dieser amerikanischen Hunderasse haben eine Domino-Zeichnung, die oft für eine verwaschene graue Fellfarbe und ein helles Gesicht sorgt. Die Farbe, das dichte Haarkleid und die Stehohren lassen den Alaskan Malamute schon sehr wölfisch wirken.
In den USA werden Malamute-Wolf-Hybriden übrigens auch als American Husky, Kugsha oder Amerindian Malamute vermarktet…
6
Tamaskan & Northern Inuit
Schulterhöhe: ca. 55-80 cm
Gewicht: 25-50 kg
Hundetyp: Begleithund
Der Tamaskan geht auf unbekannte Schlittenhunde zurück, die in den 1980ern von Nordamerika nach Großbritannien gelangten. Dort begannen einige Züchter eine leichtführige und gut trainierbare Hunderasse zu entwickeln, die nur äußerlich einem Wolf ähneln sollte.
Dazu wurden ganz verschiedene Hunderassen eingekreuzt wie diverse Schlittenhunde, Samojeden, Weiße Schäferhunde, Deutsche Schäferhunde oder geeignete Mischlinge. In UK werden die Hunde heute als Northern Inuit gezüchtet, es gibt verschiedene Ableger und Seitenlinien wie den Utonagan oder den British Timber Dog[1].
Fun Fact: Northern Inuit Dogs wurden übrigens auch ausgewählt , um die Dire Wolves in Game of Thrones darzustellen!
Nach Finnland exportierte Hunde wurden dort zum Tamaskan weiter gezüchtet, einem sehr wolfsähnlichen Begleithund. Bis heute besteht aber Austausch zwischen all diesen Hunden und es werden weiter passende Hunde in die Zucht integriert, so dass Größe, Gewicht und Temperament von Hund zu Hund schwanken kann.
7
Jämthund
Schulterhöhe: 52-65 cm
Gewicht: 19-35 kg
Hundetyp: Nordischer Jagdhund
Als größter der nordischen Jagdspitze besitzt auch der schwedische Jämthund ein wolfsähnliches Aussehen. Denn diese Hunde haben wolfsgraues Fell und cremeweiße Wildfarbigkeitsabzeichen am Fang, um die Augen und der Unterseite des Körpers.
Die Größe und Fellfarbe zählen zu den verschiedenen Merkmalen, die den Schwedischen Elchhund vom eng verwandten Norwegischen Elchhund unterscheiden. Denn die norwegischen Jagdspitze sind etwas kleiner und kompakter und sie besitzen eine schwarze Maske, die dem Jämthund fehlt.
8
Deutscher Schäferhund
Schulterhöhe: 55-65 cm
Gewicht: 22-40 kg
Hundetyp: Schäferhund
Klar, ein DSH aus Hochzucht mit gelb-schwarzem Fell kommt einem Wolf nicht mehr wirklich nah…
Aber einige wolfsgraue Deutsche Schäferhunde aus Arbeitslinien können mit ihrem dunkeln gewolkten Fell und dem ernsthaften Gesichtsausdruck durchaus mal sehr wolfsähnliche Hunde sein.
Deutsche Schäferhunde werden mittelgroß bis groß und zählen zu den sportlich vielseitigen Hunderassen. Sie haben ein oft sehr ausgeprägtes Beuteverhalten, sind verspielt und in erfahrenen Händen leicht trainierbar.
9
Shikoku
Schulterhöhe: 46-55 cm
Gewicht: 16-25 kg
Hundetyp: Spitz
Der Shikoku ist ein mittelgroßer Jagdhund aus Japan. Es handelt sich bei diesem asiatischen Spitz um eine sehr alte Hunderasse mit sehr ursprünglichem Verhalten und lebhaftem Temperament.
Sein energisches Verhalten, die zähe Ausdauer und natürlich auch das oft wildfarbene Fell mit der starken hellen Schattierung an der Unterseite (jp. Urajiro) machen den Shikoku zu einem durchaus sehr wolfsähnlichen Hund.
10
Siberian Husky
Schulterhöhe: 50,5-60 cm
Gewicht: 15,5-28 kg
Hundetyp: Nordischer Schlittenhund
Als typische Polarspitze mit Stehohren und oft grauer Fellfarbe sehen viele dieser Schlittenhunde wie Wölfe aus. Mitunter trägt die durch Northern Domino verursachte Modifizierung der Fellfarbe zum wolfähnlichen Aussehen bei.
Siberian Huskies sind für ihr sehr naturbelassenes Verhalten bekannt, sie sind sehr lebhaft und kommunikativ. Als Schlittenhunde sind sie zudem mitunter ziemlich impulsiv und sollten nicht nur wegen ihres schönen Aussehens oder der blauen Augen wegen angeschafft werden.
11
Grönlandhund
Schulterhöhe: ab 55 cm
Gewicht: 30-45 kg
Hundetyp: Nordische Schlittenhunde
Auch der Grønlandshund gehört zu den nordischen Vierbeinern, die wie Wölfe aussehen können.
Auf Grönland werden diese Hunde seit etwa 850 Jahren isoliert von anderen Hunden gezüchtet. Man hält di Vierbeiner oft halbwild, d.h. im Winter nutzt man die zähen Vierbeiner als Schlittenhunde, im Sommer werden sie sich selbst überlassen.
12
Canadian Eskimo Dog
Schulterhöhe: 50-70 cm
Gewicht: 18-70 kg
Hundetyp: Nordische Schlittenhunde
Der Canadian Inuit Dog ist sehr eng mit dem Grönlandhund verwandt und gehört daher natürlich mit seiner teilweise recht großen Statur und seinem rassetypischen Aussehen auch zu den Hunderassen, die Wölfen ähneln.
Die Vorfahren dieser arktischen Polarspitze gehen auf die Jagdhunde zurück, die schon vor tausenden von Jahren mit den Paleoinuit-Kulturen von Sibirien nach Nordamerika gelangten.
Weitere Wolfhunde
Hier stellen wir Dir noch ein paar der Zuchtprojekte aus aller Welt vor:
13
Calupoh
Schulterhöhe: 58-75 cm
Gewicht: 27-55 kg
Hundetyp: Begleithund
Der Calupoh wurde ab Mitte der 1990er in Mexiko gezüchtet. Denn Wolfhunde wurden scheinbar im vorspanischen Mexiko als Opfertiere gehalten und genossen ein hohes Ansehen.
Um ein Abbild des Perro Lobo Méxicano zu erhalten, verpaarte man Hunde mit Grauwölfen und selektierte auf Vertreter mit einfarbig schwarzem Fell. Der Calupoh gilt als relativ unkomplizierter Haushund, zeigt jedoch das wolfhundtypische Misstrauen gegenüber Fremden[2].
14
American Wolfdog
Zu dieser Gruppe gehören diverse der so genannten Low Content-Wolfhunde (1-49 %), Mid Content-Wolfhunde (50-74 %) oder High Content-Wolfhunde (>75 %) aus Nordamerika wie der Lupine Dog, Lycan Shepherds, Blue Bay Shepherds oder North American Indian Dog (NorthAID).
Diese vor allem in den USA gezüchteten noch jungen Hybridlinien sind viel zu wölfisch, um sie als normale Haustiere zu halten. Es handelt sich um Liebhabertiere, die weltweit oft nur (mit hohen Kosten verbunden) unter behördlichen Auflagen gehalten oder erst gar nicht besessen und gezüchtet werden dürfen.
Denn diese Hybriden sind dann doch eher Wildtiere, die mit einem domestizierten Hund nur wenig gemeinsam. Ihr Verhalten ist in der Regel zu wild und unberechenbar, so dass sie keinesfalls im Haus gehalten werden können und die Haltung sehr kostspielig.
15
Kunming Wolfdog
Schulterhöhe: ca. 60-70 cm
Gewicht: ca. 30-40 kg
Hundetyp: Schäferhund
Dieser chinesische Militär- und Arbeitshund entstand in den 1950ern durch Kreuzung verschiedener Hunde vom Schäferhundtyp. Angeblich soll auch asiatischer Grauwolf eingekreuzt worden sein, das ist angesichts der guten Trainierbarkeit dieser Vierbeiner allerdings unwahrscheinlich.
Kunming Wolfhunde werden nach keinem einheitlichen Standard gezüchtet und kommen außerhalb Chinas praktisch nicht vor.
16
Lupo Italiano
Aus einem Kreuzungsversuch mit Apenninwolf und Deutschen Schäferhunden ging dieser seltene Vierbeiner hervor.
Die Zucht des Lupo Italiano wird heute in Italien von behördlicher Seite überwacht, an Privatleute werden die Vierbeiner nicht abgegeben.
Links
[1] Northern Inuit Society. http://nisociety.com/
[2] Calupoh.com: Estandar (span.). http://calupoh.com/estandar.html