Chow Chow

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Der Chow Chow ist eine sehr alte chinesische Hunderasse vom Spitztyp. Die Hunde haben oft eine blaue Zunge, sie sind kompakt gebaut und haben ein sehr dichtes Fell. Sie gelten als besonders eigenwillig, unabhängig und selbstbewusst.

Steckbrief:
Chow Chow

Der Chow Chow ist eine der Hunderassen, aus denen der Eurasier entwickelt wurde.

Größe
 46-51 cm
♂ 48-56 cm

Gewicht
ca. 18-30 kg

Hundetyp
Asiatische Spitze

Lebensdauer
9-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der Chow Chow gilt als eine chinesische Hunderasse. Die genauen Anfänge dieses sehr alten Hundetyps kann man heute nicht mehr so genau nachvollziehen.

Er ist verwandt mit anderen ostasiatischen Hunden wie dem Shar Pei oder dem Akita und auch mit den nordischen Hunderassen aus Sibirien.

Chow Chows um 1907[7]

Womöglich entwickelten sich die Vorläufer dieser Hunderasse in Sibirien und gelangte vor mehreren tausend Jahren über die Mongolei nach China[2]. Die ersten Chow Chows sollen dort womöglich bereits vor über 8000 Jahren aus chinesischen Hunden hervorgegangen sein[6].

Schon während der Han-Dynastie vor 2000 Jahren soll es den Chow Chow in China gegeben haben. Diese Hunde wurden während ihrer langen Geschichte als Jagdhund, Zughund, Wachhund und auch als Lieferant für Fleisch und Fell genutzt.

So oder so handelt es sich um eine sehr, sehr alte Hunderasse im Vergleich zu vielen unserer modernen Vierbeiner, die großteils alle im 19. Jahrhundert entwickelt wurden.

Chow Chow Ch. Red Craze um 1909[5]

Man hatte ganz verschiedene Namen für diese Vierbeiner (Löwenhund, Bärenhund, etc.), der Ursprung des Namen Chow Chow ist alles nicht ganz geklärt.

Schon ab dem 18. Jahrhundert gelangten einzelne Tiere nach Großbritannien und wurden dort u.a. als exotische Haustiere im Zoo ausgestellt. Erst um 1880 wurden diese Hunde gezielt für die Zucht nach Großbritannien importiert und wurden in Europa bald zum Begleit-, Show- und Luxushund.

1957 wurde der Chow Chow schließlich auch durch die FCI anerkannt.

Größe und Aussehen

Diese Vierbeiner werden etwa 46-56 cm hoch und zählen daher zu den mittelgroßen Hunderassen.

Der Chow Chow ist ein sehr kompakter Hund mir äußerst dichtem Fell, er soll eine löwenhafte Erhabenheit ausstrahlen. Die Rute wird spitztypisch über den Rücken gerollt.

Die kleinen Stehohren stehen weit auseinander und leicht nach vorne geneigt.

Das unterstreicht den mürrischen Gesichtsausdruck und ernsthaften Blick, der aus dem Englischen als Scowl bezeichnet wird.

Durch seine etwas gerade Hinterhand bekommt er ein manchmal gestelzt wirkendes Gangbild mit kurzer Schrittlänge.

Zu den außergewöhnlichen Merkmalen des Chow Chow gehören ein zusätzliches Paar Milchzähne und natürlich die schwarz-blaue Zunge.

Das Haarkleid dieser Hund ist sehr dicht und üppig, es gibt langhaarige und kurzhaarige Vertreter. Die typischen Fellfarben beim Chow Chow sind einfarbig schwarz, blau, rot, creme, weiß oder rehfarben.

Bei den hellblonden bis cremefarbenen Hunden findet man manchmal ein aufgehelltes Nasenpigment. So eine Wechselnase ist aber ganz normal bei Hunden mit rezessivem Blond.

Temperament und Haltung

Chow Chows haben ein eher unabhängiges und ernsthaftes Wesen. Als sehr alte Hunderasse sind sie sehr selbstständig und freiheitsliebend.

Sie gelten als sehr reinlich und fast katzenartig in ihrem Verhalten.

Diese insgesamt eher ruhigen Vierbeiner sind mit Geduld und Konsequenz erziehbar, aber bringen wenig Will to Please oder Führigkeit mit. Sie denken lieber erstmal nach und reagieren in ihrem eigenen Tempo.

Sie bringe ein niedriges bis mittleres Energielevel mit sich, brauchen aber dennoch Gelegenheit zum toben, Spaziergänge im Grünen und etwas Beschäftigung.

Die meisten Chow Chows werden als Begleit- und Familienhunde gehalten und sind damit ganz glücklich.

Sie sind wachsam und verhalten sich Fremden gegenüber oft etwas reserviert. Auch Jagdinstinkt ist bei diesen Hunden ab und an noch reichlich vorhanden.

Das dichte Fell bringt einen hohen Pflegeaufwand mit sich und muss vor allem im Fellwechsel sehr häufig und gründlich gebürstet werden.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Eine Besonderheit sind die verkleinerten roten Blutkörperchen (Mikrozytose) bei den Vertretern dieser und einiger anderer asiatischer Hunderassen.

Darüber hinaus kommen beim Chow Chow verschiedene Erkrankungen vor[10]. Unter anderem folgende Probleme sind bei dieser Hunderasse bekannt, aber nicht alle im gleichen Maß verbreitet:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Patellaluxation
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Entropium
  • Ektropium
  • Cerebelläre Abiotrophie
  • Wobbler-Syndrom
  • Colour Dilution Alopecia
  • Hornhautdystrophie
  • Dermatosen
  • Shaking Puppy Snydrome
  • Diabetes
  • Krebs
  • Autoimmunerkrankungen

Bei Showhunden dieser alten Hunderasse findet man durch die Tendenz zum Übertypisieren leider manchmal Hunde mit zu extremen körperlichen Merkmalen.

Dazu zählen zum Beispiel ein für den Hund störendes zu üppiges Haarkleid, zu viel lose Haut, Probleme mit dem Lidschluss oder Atemgeräusche bis hin zu Atemproblemen[8].

Insgesamt ist es sehr schade und nicht im Sinne des Tierwohls, dass aus dem fuchsartigen Spitz heute ein Showhund gezüchtet wurde, der eher an einen faltigen Molosser erinnert…

Aua…

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Chow-Chow-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 104 und 188[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 205: Chow Chow (2011). http://www.fci.be/de/nomenclature/CHOW-CHOW-205.html

[2] VDH-Rasseportrait: Chow Chow.

[3] Allgemeiner Chow-Chow-Club e.V.: Ein Rasseportrait.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] A. Croxton Smith (1909): Everyman’s book of the dog. https://archive.org/details/everymansbookofd00smitrich/page/174/mode/1up

[6] Yang, H., Wang, G., Wang, M. et al. The origin of chow chows in the light of the East Asian breedsBMC Genomics 18, 174 (2017). https://doi.org/10.1186/s12864-017-3525-9

[7] Robert Leighton (1907): The new book of the dog. https://archive.org/details/newbookofdogcomp00leigrich/page/124/mode/2up

[8] The Kennel Club: Chow Chow – Breed Watch Category 2 (engl.).

[9] von Holdt, B., Pollinger, J., Lohmueller, K. et al. Genome-wide SNP and haplotype analyses reveal a rich history underlying dog domesticationNature 464, 898–902 (2010). https://doi.org/10.1038/nature08837

[10] Crook A et al. 2011. Canine Inherited Disorders Database (CIDD)Chow Chow (engl.).