Mastino Napoletano

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Der Mastino Napoletano ist ein großer und sehr wuchtiger Molosser aus Italien, dessen Vorfahren in der Gegend um Neapel als Wachhunde gehalten wurden. Heute kennt man den bedächtigen Mastino aber vor allem für ihre übermäßigen Runzeln und Hautfalten.

Steckbrief:
Mastino Napoletano

Dass der faltige Mastino Napoletano zum sabbern und schnarchen neigt, hast Du Dir sicher schon gedacht. Mastini werden als bedächtig und wachsam beschrieben.

Größe
 60-68 cm
 65-75 cm

Gewicht
 50-60 kg
 60-70 kg

Hundetyp
Molosser

Lebensdauer
8-10 Jahre

Geschichte und Herkunft

Molosser zählen zu den ältesten bekannten selektiv gezüchteten Hundetypen.

Vor allem die Griechen waren in der frühen Antike für ihren Molossus bekannt, es handelte sich vermutlich um Nachfahren sumerischer und assyrischer Mosser aus Vorderasien.

Mastiff Keramik Mesopotamien etwa 1500 v. Chr.

Schon vor über 2000 Jahren verbreiteten sich diese großen Hunde über den ganzen Balkan und bald schon im Rest Europas. Man hielt die kräftigen Vierbeiner im antiken Rom als Jagdhunde, Metzgerhunde, Kampfhunde und Kriegshunde.

Laut FCI-Standard soll der Mastino Napoletano ein direkter Nachfahre dieser römischen Molosser sein, die in ländlichen Gebieten als Hof- und Wachhunde überlebt hatten.

Aber erst 1947 begann die Reinzucht der italienischen Mastiffs. Kynologen fanden einige Vertreter vor allem als Kettenhunde in der Gegend rund um Neapel, diese hatten wohl ein sehr heterogenes Aussehen und entsprachen nicht wirklich einem einheitlichen Typ.

Anfangs hatten Züchter mit vielen Wesensmängeln und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Durch selektive Showzucht und Übertypisierung wurde aus den kräftigen Vierbeinern aber schließlich irgendwie der heute so schwere und faltige Mastino Napoletano.

Schon 1949 wurde der Mastino Napoletano durch den italienischen Hundezuchtverband als nationale Hunderasse anerkannt. Und 1956 folgte die Anerkennung dieser italienische Hunderasse durch die FCI.

Der Mastino Napoletano ist eng mit dem etwas jüngeren Cane Corso Italiano verwandt.

Größe und Aussehen

Der italienische Mastino wird 60-75 cm hoch und bis zu 70 kg schwer. Es handelt sich um eine große Hunderasse, aber besonders die Rüden können durchaus auch sehr groß und mächtig werden.

Der Körperbau ist wuchtig und schwer, Mastinos sind deutlich länger als hoch.

Der FCI-Standard beschreibt den Mastino als „edel und majestätisch“ mit einem „katzengleichen Gangwerk„, das an einen Löwen oder Bären erinnern soll…[1]

Aber durch die überschüssige Haut, den tonnenförmigen Körper und die vielen Falten wirken die Hunde eher plump und gedrungen. Und so richtig Schub und Tempo bekommen die schweren Vierbeiner mit ihrem schwerfällig daher rollenden Gangbild auch nicht drauf.

Der große Kopf ist mit vielen Runzeln und Falten bedeckt, auch am Hals bildet sich eine doppelte Kehlwamme.

Der breite und tiefe Fang wirkt quadratisch und ist nur ein Drittel so lang wie Schädel. Vor allem die Lefzen sind fleischig und schwer, der Lefzenwinkel ist sehr ausgeprägt mit deutlich sichtbaren Schleimhäuten.

Das liegt eng an und bleibt sehr kurz. Die meisten Mastinos sind blau oder schwarz. Aber auch braune und isabellefarbene sowie blonde und hirschrote Hunde kommen vor, allesamt oft sogar mit gestromtem Fell.

Temperament und Haltung

Der Mastino Napoletano ist ein anhänglicher und bedächtiger Hund mit eher ruhigem Temperament. Grade erwachsene Mastinos schlafen sehr viel und bevorzugen meist von allein nur kurze Spaziergänge. Als Haushunde sind sie sehr ausgeglichen und bellen sehr selten.

Der Neapolitanische Mastiff gilt als mutig und belastbar und soll sich nicht grundlos aggressiv verhalten. Dennoch sind diese Hunde manchmal nur bedingt verträglich mit anderen Vierbeinern.

Er wirkt allein schon durch seine Größe und Erscheinung sehr kräftig und imposant. Er wird als Schutz- und Wachhund beschrieben, der zu Misstrauen gegenüber Fremden neigt.

Der Mastino Napoletano ist ein eigensinniger, aber auch grundlegend braver und gelehriger Vierbeiner. Hundeerfahrung und konsequente Erziehung werden empfohlen.

Man sieht dem Mastino ja schon deutlich an, dass die Selektion der Zuchthunde offensichtlich nicht Funktion und Leistung, sondern eben vor allem auf ein bestimmtes Aussehen hinzielte.

Heute sind diese Hunde körperlich kaum mehr leistungsfähig oder belastbar, auch wenn die Hunde auf Züchterseiten immer noch oft als Arbeitshunde geschildert werden.

Durch seine vermeintliche Vergangenheit als Kampf- und Kriegshund und die Charakterbeschreibung des Mastino Napoletano werden diese Hunde in einigen Regionen als Listenhund angesehen. Mit dem Thema sollten sich angehende Halter natürlich vor der Anschaffung auseinandersetzen!

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Der extrem schwere Körperbau führt zu einer verringerten Lebenserwartung dieser Molosser.

Der Mastino ist ja heute vor allem für seine Hautfalten bekannt. Diese sollen mittlerweile offiziell nicht so reichlich werden, dass sie das Wohl und die Gesundheit des Hundes gefährden…

Dennoch findet man beim Mastino Napoletano vor allem Erkrankungen, die direkt mit dem Aussehen und Körperbau zusammenhängen.

Und da muss man sich die Diskussion rund um Qualzucht beim Mastino Neapolitano als Liebhaber oder gar Züchter dieser Hunde durchaus gefallen lassen!

Unter anderem folgende Probleme sind bei dieser Hunderasse bekannt:

  • Brachycephales Syndrom
  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogendysplasie
  • Osteochondritis dissecans
  • Kreuzbandrisse
  • Degenerative Myelopathie
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Ektropium
  • Entropium
  • Distichiasis
  • Herzerkrankungen
  • Hautfaltendermatits
  • Magendrehung

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Mastino Napoletano-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 21 und 65[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 197: Mastino Napoletano (2019). http://www.fci.be/de/nomenclature/MASTINO-NAPOLETANO-197.html

[2] VDH-Rasseportrait: Mastino Napoletano.

[3] Club für Molosser e.V.. https://www.clubfuermolosser.org

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Ente Nazionale della Cinofilia Italiana (ENCI): MASTINO NAPOLETANO (ital.).