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Viele Hunderassen besitzen ein Merkmal, dass sie ganz besonders unverwechselbar macht. Hunde mit langen Ohren gehören zweifelsohne dazu. Denn was wären Bassets oder Cocker Spaniel ohne ihre extrem langen samtig weichen Schlappohren, die im Wind nur so flattern?
Basset Hounds
Kurze Beine, tönnchenförmiger, lose Haut. Einen Basset erkennt man sofort.
Aber so drollig sie als Welpen aussehen, Bassets gelten als nicht unbedingt leichtführig.
Man sieht ihnen ihr Temperament nicht an. Aber klar, wie die meisten nasengetriebenen Jagdhunde haben sie ausgeprägte eigene Interessen, die hier und da eben auch mal mit den Halterwünschen nach einem entspannten Spaziergang konkurrieren.
Und die Figur des Basset Hound erinnert schon ein bißchen an so machen krummbeinigen Dackelmischling. Die Modezucht hat aus dem ehemals ausdauernden Jagdhund in den letzten Jahren eine kleine Walze mit vielleicht ein bißchen zu langen Ohren gemacht.
Ich meine, regelmäßig über seinen Kopfbehang zu stolpern ist dann schon ein bißchen too much.
Aber allen Änderungswünschem am Körperbau zum Trotz, die Schlappohren gehören einfach zum Basset dazu. Der FCI-Standard schreibt sogar vor, dass die Ohren erst unterhalb der Augenlinie ansetzen und bis über die Schnauze hinaus ragen sollen.
Verwandte Jagdhunde wie der Basset bleu de Gascogne oder der Grand Basset Griffon Vendéen kaum minder lange Ohren, sind aber nicht ganz so extrem tiefergelegt.
2. Spaniels
Denkt man an lange Ohren beim Hund, dann fällt einem natürlich zuerst der Cocker Spaniel ein.
Die lockigen Schlappohren und der sanfte Gesichtsausdruck sind sicher mit schuld daran, dass man sich schnell in die Optik dieser einstigen Arbeitshunde verlieben kann.
Und Cocker Spaniels sind die Namensgeber für den „Cockernapf„: Das ist eine besonders hohe Napfform, durch die verhindert werden soll, dass die Ohren beim Fressen im Futter hängen!
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Aus Spaniels vom Arbeitstyp (‚Working Cocker‘) wurde der englische Cocker Spaniel sowie der weniger bekannte Field Spaniel gezüchtet. Und aus diesen wurde wiederum in den Vereinigten Staaten der kompaktere und wolligere Amerikanische Cocker Spaniel entwickelt.
Die English Cocker Spaniels haben im Vergleich mit ihren noch arbeitenden Cousins vom Ursprungstyp einen deutlich längeren Behang. Locken auf den Ohren haben sie aber alle.
So niedlich sie aussehen: Spaniels sind temperamentvoll.
Für ihr einstmaliges Einsatzgebiet als Stöberhund mussten sie Ausdauer und Arbeitswillen mitbringen., Das merkt man noch heute.
Kleine Spaniels mit großen Ohren
Neben den großen Spaniels gibt es noch den kleinen Cavalier King Charles Spaniel. Auch seine Ohren sind nicht zu übersehen.
Dabei sind diese Zwergspaniels ziemlich handlich und bringen maximal 8 kg auf die Waage. Achtet man auf eine Zucht mit gesunden Elterntieren, gelten die kleinen Begleithündchen als gelehrige Hausgenossen.
Noch kleiner ist nur der kontinentale Zwergspaniel. Papillons mit ihren riesigen Schmetterlingsohren kennt jeder. Aber die zweite Varietät, die sich durch Hängeohren ausmacht, ist relativ unbekannt: Der Phalène (frei übersetzt: Nachtfalter).
Die großen Arbeitsspaniels
Den Welsh Springer Spaniel und den etwas größeren English Springer Spaniel.
Letzteren sieht man hierzulande gelegentlich auch mal im Hundesport. Jagdlust haben alle Spaniels, aber Springer Spaniels gelten zudem als äußerst lebhaft und gut trainierbar.
Ebenfalls nicht zu verachtende Ohrlängen sieht man bei seltenen Sussex Spaniel. Sussex Spaniel sind kräftig gebaute Jagdhunde, die ausschließlich in der Fellfarbe Braun gezüchtet werden.
Ein kleines Wort zu den so genannten „Wasserspaniels„:
Der Name ist irreführend. Es kann nicht ganz ausgeschlossen werden, dass bei der Entstehung dieser in Deutschland äußerst seltenen American Water Spaniel und Irish Water Spaniel auch mal ein Spaniel beteiligt war.
Wahrscheinlicher ist aber, dass es sich bei den Ahnen dieser langohrigen Wasserjagdhunde um Pudel und Setter (zu denen kommen wir gleich) handelt.
So oder so, Wasserspaniels haben definitiv lange Ohren mit viel Fluff. Hier ein Auszug aus de Zuchtstandard des Irish Water Spaniel:
Sehr langes, lappenförmiges Ohrleder. Tief angesetzt, recht dicht an den Backen herabhängend, von langen, gedrehten Haarlocken bedeckt. – FCI Standard Nr. 124: Irish Water Spaniel
3. Setter
Ziemlich jeder kennt die tiefroten Irish Setter.
Setter sind aus britischen Arbeitsspaniels, Pointern und anderen Vorstehhunden hervorgegangen.
Nach und nach bildeten sich im 19. Jahrhundert durch gezielte Zucht regionale Varietäten und Farbschläge heraus. Diese wurden schließlich als eigene Rassen züchterisch getrennt.
Die Irish Setter, die gescheckten Irish Red-and-White Setter, die getüpfelten English Setter und die schottischen Gordon Setter sind also quasi Cousins. Allen gemeinsam sind die im Verhältnis zu anderen Hunden schon ziemlich lange Ohren.
Auch Setter sind Jagdhunde und brauchen viel Beschäftigung und Auslauf. Sie gelten als robuste gesunde Arbeitshunde mit regem Interesse an jagdlicher Aktivität. Das macht sie nicht gerade geeignet als Stadt- und Wohnungshunde. Aber schön fürs Auge sind sie trotzdem, finde ich.
Gordon Setter sieht man recht selten. Sie stammen wie die anderen Setter von britischen Arbeitshunden ab. Vor allem die getüpfelten English Setter (Züchter nenn die Farbe „Belton“) aus Showlinien haben oft extra lange Ohren.
4. Bloodhounds
Bloodhounds oder Bluthunde haben mit die längsten Ohren, die Du bei Hunden finden wirst!
Der Bluthund „Tigger“ ist sogar amtierender Rekordhalter im Guinessbuch. Seine Ohren messen stolze 34,9 und 34,2 cm. Ja, auch Hunde wachsen nicht immer symmetrisch.
Für einen Hund, der mit der Nase tief am Boden nach Spuren suchen soll, sind solche Stolperfallen sicher nicht praktisch.
So richtig extrem langen Ohrlappen wird man deshalb vermutlich nur bei Showhunden finden.
Bluthunde wurden zusammen mit den Vorläufern einiger der anderen heute bekannten Schweißhundrasen („Schweiß“ ist Jägersprech für „Blut“) im Kloster St. Hubert in den Ardennen gezüchtet, daher auch ihr Zweitname „Chien de Saint Hubert“ oder „St. Hubertus-Hund“.
Nach Englands exportierte Tiere wurden dann simpel „Bloodhound“ getauft. Bluthunde wurden vor ihrem Einsatz als Fährtenhund auch zur Meutejagd eingesetzt. Dennoch gelten sie als sanftmütig und besonnen.
Verwandte des Bluthunds
Rassen, bei denen irgendwann mal züchterisch ein Bluthund mitgespielt hat, sieht man das meistens ganz genau an den langen Ohren an. Zu den Verwandten gehören z.B. die Hannoverschen Schweißhunde und Bayrischen Gebirgsschweißhund.
Ein weiterer Verwandter ist der zottelige britische Otterhound.
Noch nie gehört? Kein Wunder, Otterjagd ist mittlerweile verboten und diese Hunde sind so selten, dass sie selbst in Großbritannien auf der Liste der bedrohten Hunderassen stehen.
5. Pudel
Bei langohrigen Hunden denkt man nicht unbedingt zuerst an Pudel. Aber der FCI-Standard erwähnt tatsächlich, dass die Ohren beim Pudel durchaus bis über die Mundwinkel reichen dürfen, wenn man sie nach vorne legt.
Sicher sehen die Ohren auch oft frisurbedingt noch länger aus als sie tatsächlich sind. Und es ist hier tatsächlich nicht nur die Ohrlänge, die zum langohrigen Aussehen beiträgt. Pudelohren setzen weit seitlich am Schädel an und sind in der Mitte sehr breit und schwer.
Pudelohren setzen relativ weit seitlich am Kopf an. Pudel haben überraschend lange Schlappohren, wenn man mal genau hinsieht.
Barbet und Doodles
In Doodles sieht man oft deutlich, dass sie die langen Ohren ihrer Pudel-Ahnen tragen. Und auch der mit dem Pudel eng verwandte Barbet hat nicht minder lange Ohren unter der Wolle:
Barbets sind eng mit Pudeln verwandt. Die Ohren kann man vor lauter Plüsch fast nicht erkennen. Labradoodle kommen in zig Farben und Formen vor. Viele haben besonders ausgeprägte Schlappohren.
6. Windhunde
Große Ohren kommen bei Gegenwind nicht so gut. Die absolute Mehrheit aller Windhunde haben deshalb relativ kleine zur Seite gekippte Ohren.
Und dann gibt es da Salukis und Afghanen mit extra langem Ohrenplüsch.
Die langen Ohren beim Afghanen vervollständigen die typische Frisur. Salukis haben lange wellige Haarsträhnen an den Ohren.
7. Dackel
Auch bei den Dackel-Varietäten findet man hier und da kleine Ohrenwunder.
Hier sind neben den Gehwarzen die Ohren halt nur nicht das prominenteste Körpermerkmal, weshalb das oft gar nicht so in Erinnerung bleibt.
Bei Kurzhaardackeln kann man die lange und breite Ohrform gut erkennen. Das lange Fell auf den Ohren von Langhaardackeln verlängert die Ohren optisch noch zusätzlich.
8. Coonhounds
Coonhounds sind in Europa weitestgehend unbekannt. Das ist auch logisch, denn ihr Job ist es Wachbären (raccoons) aufzustöbern und auf Bäume zu jagen.
Lokale Varietäten haben vor allem durch ihre Fellfarbe Namen wie „Redbone Coonhound“ oder „Bluetick Coonhound„.
Der Black and Tan Coonhound ist von der FCI als Hunderasse anerkannt, die anderen Schläge nicht. Allen gemeinsam sind jedoch ihre aberwitzig langen Hundeohren.
Im Jahr 2012 war „Harbor„, ein solcher Black and Tan Coonhound, Spitzenreiter der hündischen Langohren (bevor Bluthund Tigger in ablöste).
Ein Extratipp für alle, die jetzt noch nicht genug haben:
Ein ganz tolles Tool, um nach Hunderassen zu suchen, ist die Bildtafel der Haushunde bei Wikipedia mit über 400 Bildchen.