Barbet

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Diese seltene französische Hunderasse wurde für vielseitige jagdliche Aufgaben gezüchtet. Heute gilt der rustikale Barbet auch als angenehmer und fröhlicher Familienhund.

Steckbrief:
Barbet

Mittelgroße Hunde dieses Typs soll es schon seit dem Mittelalter gegeben haben.

Barbet stehend

Größe
 53-61 cm,
♂ 58-65 cm

Gewicht
 14,23 kg
♂ 18-27 kg

Hundetyp
Wasserhund,
Jagdhund

Lebensdauer
13-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Namensgebend für diese Hunderasse ist ihr langer Zottelbart (frz. la barbe).

Denn Barbets zählen mit zu den ältesten der französischen Hunderassen.

Über die Ursprünge dieser lockigen Apportierhunde gibt es allerdings keine Aufzeichnungen[3].

Man weiß, dass Hunde dieser Art bereits seit dem 16. Jahrhundert erwähnt und beschrieben wurden[1].

Lange Zeit war mit dieser Bezeichnung der generelle Typ dieser zotteligen Wasserjagdhunde gemeint und nicht eine bestimmte Hunderasse. Deutsche Pudel, französische Barbets und italienische Barbone gehörten dieser Gruppe an.

Eine der ersten offiziellen Erwähnungen des Barbet geht auf das Jahr 1683 zurück. Dort werden Barbets in einem französischen Buch über die Jagd als sehr treue und vielseitige Griffons beschrieben[5].

Barbet Illustration 1755
Le Grand Barbet (Histoire Naturelle 1755[7])

Barbets gibt es in Europa schon so lange, dass sie ihrerseits an der Entwicklung von vielen unserer modernen Hunderassen mitgewirkt haben. So finden wir diese alte Jagdhunderasse unter der Liste der Ahnen vieler Griffons, Deutsch Drahthaar, Pudelpointer und dem Irish Water Spaniel[3].

Er soll womöglich auch der Namensvetter des kleinen Bichon Frisé sein, der anfangs auch Barbichon gerufen wurde.

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts solle s viele Barbets in Europa gegeben haben[1].

Barbet Illustration 1907
Barbet (The new Book of the Dog 1907[6])

Der Barbet ist seit 1954 als Hunderasse von der FCI anerkannt.

Allerdings ließ Mitte des letzten Jahrhunderts das Interesse am Barbet nach und auch seine Liebhaber konnten sich lange nicht einigen, wie es züchterisch weitergehen soll.

In dieser Zeit wurden Pudel und andere europäische Wasserhunde eingekreuzt und die Hunde wurden nicht mehr bei den Vorstehhunden, sondern bis heute bei den Wasserhunden eingeteilt.

Auch viele der gewünschten jagdlichen Eigenschaften gingen verloren und mussten züchterisch wieder gefestigt werden[3].

Größe und Aussehen

Mit einer Schulterhöhe von 53-65 cm und einem Gewicht meist unter 30 kg zählt der französische Barbet zu den mittelgroßen Hunderassen. Er ist minimal länger als hoch gebaut.

Der moderne Barbet sieht den anderen Wasserhunden ziemlich ähnlich. Sein Kopf ist breit und rund und er wirkt sehr rustikal.

Das lockige Fell kann eine Vielzahl von Farben haben. Die meisten heutigen Barbets sind braun, braun-weiß, schwarz oder schwarz-weiß. Aber auch blonde Barbets in Schattierungen von Weißblond bis Loh und vergraute Exemplare sind möglich.

Sein Bart soll lang und dicht sein.

Und unter dem langen wolligen Pelz hat ein Barbet ziemlich lange Hängeohren.

Barbet mit Zopf

Temperament und Haltung

Der Barbet wurde für vielseitige jagdliche Verwendung gezüchtet. Er punktet nicht nur beim Apport und Wasserarbeit, sondern soll auch Anlagen zum Stöbern, Vorstehen oder für die Schweißarbeit haben[3].

Er gilt als eifrig, lustig, personenbezogen, aufgeweckt, lernwillig und leicht motivierbar. Aber ist auch ein Jagdhund und benötigt ein solides Training, um möglichst viele Freiheiten haben zu dürfen.

Dementsprechend erfreut er sich an anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgaben. Durch sein Fell ist er zudem ziemlich wetterfest und möchte gerne täglich bewegt werden.

Ein ausgelasteter Barbet ist gesellig, sanftmütig und ausgeglichen.

Wie alle bärtigen Hunde mit Locken muss auch der Barbet regelmäßig frisiert werden, da das Fell immer weiter wächst und zum verfilzen neigt. Das Fell gilt als relativ pflegeleicht und kann problemlos geschoren werden.

Es soll allerdings ein bißchen komplizierter sein und ganze 16 Wochen dauern, um das Fell in Ausstellungskondition zu bringen[2]!

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Allgemein gelten Barbets als robuste Hunde mit guter Gesundheit. Durch die Seltenheit der Hunderasse und den kleinen Genpool ist eine sorgfältige Zuchtplanung besonders wichtig, um erbliche Probleme so gut es geht zu vermeiden.

  • Epilepsie
  • Entropium
  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellbogendysplasie
  • Ohrinfektionen
  • Rückbiss
  • Erbliche Augenerkrankungen (PRA, PRCD)

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Barbet-Welpen stieg in den letzten Jahren im VDH von 0 auf bis zu 78[4]. Es handelt sich um eine seltene Hunderasse, sie erfreulicherweise aber wieder mehr Liebhaber findet.

Links

[1] FCI-Standard Nr. 105: Barbet (2006);
http://www.fci.be/de/nomenclature/FRANZOSISCHER-WASSERHUND-105.html

[2] VDH-Rasseportrait: Barbet.

[3] Verein für Französische Vorstehhunde e.V.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Le Parfait Chasseur. 1683. Jacques Espée de Selincourt; https://archive.org/details/BIUSante_41650/page/n27/mode/1up

[6] The new Book of the Dog; 1907. Robert Leighton; https://archive.org/details/newbookofdogcomp00leigrich

[7] Histoire naturelle de Buffon; 1755; Georges Louis Leclerc Buffon; https://archive.org/details/A298162/page/n383/mode/2up