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Der Bedlington Terrier ist eine britische Hunderasse und zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Hunden. Diese hochläufigen Terrier haben eine ulkige Lockenfrisur und haaren nicht. Dafür sind diese Charakterköpfe viel mutiger und lebhafter als die Schäfchenoptik vermuten lässt.
Steckbrief:
Bedlington Terrier
Den Bedlington Terrier sieht man nur sehr selten. Aber fast jeder Hundefreund erkennt ihn durch seine außergewöhnliche Frisur auf Anhieb.
Größe
um die 41 cm
Gewicht
8 – 11 kg
Hundetyp
Hochläufige Terrier
Lebensdauer
12-15 Jahre
Geschichte und Herkunft
Der Bedlington Terrier gilt als eine der ältesten belegten Terrierrassen, aber auch seine Herkunft ist nicht bis ins Detail geklärt.
Diese Hunderasse entstand vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts im Norden Englands. Hunde dieses Typs wurden früher auch als Rothbury Terrier[1] oder Northern Counties Fox Terrier[5] bezeichnet.
Vermutlich brachten Arbeiter aus Staffordshire Hunde aus dem Süden mit und kreuzten ihre Hunde mit den bereits vorhandenen Terriern, die sie in Nordengland vorfanden.
Bereits um 1782 findet man Beschreibungen ähnlicher Hunde in der Grafschaft Northumberland[3,9].
Die erste Erwähnung eines „Bedlington Terriers“ stammt aber erst aus dem Jahr 1825. Etwa hier beginnt die planmäßige und einheitliche Zucht dieses Hundetyps.
Eine Vermutung ist, dass der Bedlington Terrier aber eigentlich ein Kreuzungsprodukt verschiedener Hunderassen ist.
So sollen Anteile von schottischen und englischen Terriern, Otterhounds und kleinen Greyhounds eingeflossen sein. Ziel war womöglich ein schneller und zäher Hund zum wildern[3].
Bereits um 1870 wurden Bedlington Terrier auf den gerade aufkommenden Hundeausstellungen präsentiert.
Und 1877 wurde ein Rasseclub für Liebhaber dieser Hunde gegründet.
Wie es zu der merkwürdigen Frisur kam, kann man heute schlecht nachvollziehen.
Schon viele der frühen Ausstellungshunde wurden wohl frisiert oder sogar gefärbt, um der Beschreibung im ersten Standard irgendwie zu entsprechen[7].
Über die Jahrzehnte wurde dann vermutlich noch weitere Hunderassen eingekreuzt.
Den geschwungenen Rücken soll der Bedlington Terrier vom Whippet bekommen haben. Und eine Prise Pudel soll womöglich die Fellqualität beeinflusst haben.
Der Kerry Blue Terrier, der Irish Soft Coated Wheaten Terrier und vor allem der kurzbeinige Dandie Dinmont Terrier werden als eng verwandte Hunderassen angesehen[10].
Heute werden diese Hunde nur noch sehr vereinzelt tatsächlich als echte Jagdhunde eingesetzt.
Seit 1963 ist der Bedlington Terrier eine offizielle Hunderasse in der FCI.
Größe und Aussehen
Der Bedlington ist ein hochläufiger Terrier mit bis zu 41 cm Schulterhöhe, zählt aber durch seine schlanke Statur zu den kleinen bis mittelgroßen Hunderassen.
Unter der ulkigen Frisur verbirgt sich ein muskulöser, sehr biegsamer Körper.
Der Rücken ist im Stand leicht gebogen, was der Verwandtschaft mit dem Whippet zugeschrieben wird.
Die typische Frisur lässt diese Hunde wie ein Lämmchen aussehen. Daher nennt man sie auch manchmal Schäfchenhunde.
Das nicht haarende dichte Haarkleid ist nicht drahtig, hat aber eine dicke flachsartige Textur und bildet kleine Korkenzieherlocken.
Oben auf dem Kopf bildet das Haar eine Haube. Und auch Bart, Beine und Ohren sind behaart, werden aber meist etwas in Form frisiert.
Die typischen Fellfarben sind blaugrau bis sandfarben, manchmal mit blassen lohfarbenen Abzeichen.
Als Welpen haben kleine Bedlington Terrier noch schwarzes oder braunes Fell, vergrauen aber bereits sehr früh und bekommen dann ihre typische aufgehellte Fellfarbe.
Temperament und Haltung
Der Bedlington Terrier ist ein mutiger kleiner Hund, der nicht halb so zart ist wie er aussieht. Es handelt sich um eine durchaus widerstandsfähige und hartnäckige Hunderasse mit dem Temperament eines Terriers.
Im Alltag gelten sie als anschmiegsame, gutmütige und unkomplizierte Begleiter. Sie lassen sich zwar nicht die Butter vom Brot nehmen, suchen aber selten Auseinandersetzungen.
Sie sind aber auch äußerst mutig, wachsam und bringen viel Jagdleidenschaft mit.
Diese kleinen Terrier können ganz schön schnell werden, besitzen ein gutes Sprungvermögen und gelten als sehr gute Schwimmer. Bedlingtons sind insgesamt sehr bewegungsfreudig und temperamentvoll.
Ein Spaziergang ohne Leine ist also nicht immer möglich!
Man sollte andere Möglichkeiten einplanen, bei denen er sich ausleben kann.
Da Bedlington Terrier aber auch sehr klug und lernfreudig sind, lassen sie sich leicht trainieren.
Die Fellpflege besteht aus regelmäßigem Kämmen und Bürsten der kurzen Lockenpracht.
Diese Hunde haaren nicht, aber dafür muss man die losen Haare regelmäßig von Hand aus der Lockenpracht herausbürsten.
Wer seinen Hund nicht auf Ausstellungen vorführen möchte, muss ihn aber nicht immerzu in der typischen Frisur scheren.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Der kleine Bedlington Terrier gilt als sehr langlebige Hunderasse mit allgemein guter Gesundheit.
Es scheint einen gewissen Hang zu Augenerkrankungen zu geben und auch auf Fälle von Kupfertoxikose sollte ein guter Züchter bei seinen Hunden achten.
Diese Probleme tauchen u.a. beim Bedlington Terrier auf:
- Erbliche Augenerkrankungen
- Kupferspeicherkrankheit
- Entropium
- Distichiasis
- Osteogenesis imperfecta
- Hyperkeratose der Ballen
- Herzerkrankungen
- Patellaluxation
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Bedlington Terrier-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 12 und 45[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 9: Bedlington Terrier (2011);
http://www.fci.be/de/nomenclature/BEDLINGTON-TERRIER-9.html
[2] VDH-Rasseportrait: Bedlington Terrier.
[3] Klub für Terrier e.V.: Rasseportrait Bedlington Terrier.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Hugh Dalziel: British Dogs (1881). https://archive.org/details/britishdogstheir00dalzrich/page/n398/mode/1up
[6] Vero Kemball Shaw (1881): The Illustrated Book of the Dog. https://archive.org/details/illustratedbooko00shawrich/page/n155/mode/1up
[7] Rawdon B. Lee (1894): A history and description of the modern dogs of Great Britain and Ireland – The terriers. https://archive.org/details/historydescripti00leer2/page/172/mode/1up
[8] Charles Henry Lane (1902): Dog shows and doggy people. https://archive.org/details/dogshowsdoggypeo00lanerich/page/27/mode/1up
[9] Robert Leighton (1907): The new book of the dog. https://archive.org/details/newbookofdogcomp00leigrich/page/363/mode/1up
[10] American Kennel Club: Bedlington Terrier (engl).
[11] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/20/mode/1up