23 russische Hunderassen

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Es gibt 11 russische Hunderassen, die von der FCI international anerkannt werden:

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Hunderassen in Russland, u.a.:

  • Bolonka Franzusaka
  • Bolonka Zwetna
  • Russischer Spaniel
  • Osteuropäischer Schäferhund
  • Chukotka Sled Dog
  • Hortaya Borzaya
  • Moskauer Wachhund
  • Chortaj
  • Shalayka
  • Russischer Salonhund
  • Kostroma-Bracke
  • Gefleckte Russische Jagdhund

Sibirische Hunderassen

Als Sibirien bezeichnet man im weitesten Sinne den ganzen nördlichen Teil Russlands zwischen Ural und Pazifik. Sibirien ist riesig und beherbergt eine unfassbare Vielzahl von einzelnen Volksstämmen und ihren vielen regionalen Hundetypen[4].

Aus diesem Gebiet stammen so ziemlich alle der nordischen Hunderassen Russlands, also die Laïki als sibirische Jagdhunde oder der Barsoi als sibirischer Windhund.

Der Samojede wird manchmal als sibirischer Hütehund bezeichnet, er geht aber eher auf vielseitige sibirische Schlittenhunde zurück.

Hunderassen aus Russland

Hier also zu unserer Übersicht der offiziellen Hunderassen Russlands:

1

Barsoi

Der russische Borzoi ist ein eleganter Jagdwindhund mit halblangem Lockenfell.

Entstanden sind die Vorfahren dieser Hunderasse vermutlich schon vor mehreren Jahrhunderten aus der Kreuzung von ausdauernden Jagdhunden und schnellen Windhunden.

Der Name des russischen Windhundes Russkaya Psovaya Borzay kommt von den alten russischen Vokabeln borzaya (Windhund) und psovaya (seidig, wellig).

2

Russkiy Toy

Dieser winzige Vierbeiner ging Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem English Toy Terriers und ähnlichen Zwerghunden hervor. Denn nach der Oktoberrevolution wurden keine fremden Begleithunde mehr in die ehemalige Sowjetunion importiert und man züchtete eben mit den vorhandenen Tieren weiter.

Als bei der Zucht auch russische Toyhunde mit längerem Haar und Ohrfransen fielen, wurden diese in den 1950ern als neue Hunderasse etabliert. 1988 beschloss man jedoch die kurzhaarige und langhaarige Varietät wieder gemeinsam zu züchten.

Heute ist diese kleine russische Hunderasse international anerkannt und findet auch außerhalb Russlands ihre Liebhaber.

3

Kaukasischer Schäferhund

Gelegentlich wird der Kaukasiche Owtscharka auch als russischer Schäferhund bezeichnet. Dabei handelt es sich bei diesen sehr großen Hirtenhunden eigentlich um besonders imposante und kräftige Wach- und Herdenschutzhunde.

In Russland wurde diese Hunderasse ab 1920 als Wachhund fürs sowjetische Militär gezüchtet. Dazu setzte man verschiedene regionale Typen der Arbeitshunde des Kaukasus ein, vor allem die georgischen Owtscharki dient als Vorbild für diese heute russische Hunderasse.

4

Mittelasiatischer Schäferhund

Der Alabai ist ein russischer Schäferhund, der als Wachhund und Herdenschutzhund gehalten wird. Er ist ein Vertreter der Berghunde und man findet verschiedene Schläge dieser Hunde in allen Ländern Zentralasiens.

Manchmal werden diese großen und kräftigen Hunde auch als sibirische Hirtenhunde bezeichnet, aber hauptsächlich findet man sie an der Südgrenze Russlands.

5

Russischer Schwarzer Terrier

Der Russische Schwarze Terrier ist eine große russische Hunderasse. Gezüchtet wurden diese imposanten Hunde planmäßig aus verschiedenen Arbeitsrassen in einer staatlichen geführten Militärschule außerhalb Moskaus.

Heute werden diese Hunde als Familien- und Begleithunde gehalten, brauchen aber einen erfahrenen Halter und einen aktiven Lebensstil. Typische Eigenschaften sind die Gebrauchstüchtigkeit, Intelligenz und große Wachsamkeit.

6

Südrussischer Ovtcharka

Der Yuzhnorusskaya Ovcharka sieht mit seinem langen Zottelfell zwar aus wie ein russischer Hütehund, ist aber eigentlich ein Wach- und Herdenschutzhund.

Sein ungewöhnliches Aussehen soll dieser russische Hirtenhund aber tatsächlich durch den Einfluss langhaariger Hütehunde bekommen haben.

7

Samojede

Der Samojede wurde aus den zähen Arbeitshunden der Nenzen aus dem westlichen Sibirien gezüchtet.

Diese nutzten ihre Vierbeiner einst als sibirische Hütehunde, Wachhunde und vor allem als Schlittenhunde. Heute ist der ausgeglichene Samojede uns natürlich eher als Begleithund bekannt.

Diese Hunderasse ist munter und fröhlich, jeder erkennt den Samojeden sofort an seinem weißen Plüschfell und seinem strahlenden Lächeln. Als spitzartige Vierbeiner besitzen diese sibirischen Hunde Stehohren und eine über den Rücken geschwungene Rute.

Russische Laika-Hunderassen

Als Laiki werden traditionell die ursprünglichen Jagdhunde vom nordischen Spitztyp bezeichnet, die in Russland als sehr genügsame und vielseitige sibirische Hund für die Niederwild- oder Bärenjagd gehalten werden.

Es handelt sich vor allem um Sicht- und Standbeller, die gefundenes Wild durch monotones Verbellen anzeigen.

Auch der Begriff Laika (Лайка, Beller) leitet sich vom russischen layat (лаять, bellen) ab. Der Begriff wird allerdings auch als loser Sammelbegriff für andere spitzartige nordische Hunde wie Schlittenhunde (z.B. Jakutischer Laika) oder Hütehunde (z.B. Nenets Laika) verwendet.

Bereits im 19. Jahrhundert versuchte man die unsäglich vielen Varietäten und Landrassen dieser Hunde in Russland zu klassifizieren. Hier findest Du zum Beispiel das Album of Northern dogs mit Abbildungen ganz verschiedener Laiki aus dieser Zeit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann man in zentralen Zuchtanlagen einheitliche Hunderassen aus den verschiedenen Laikatypen zu erschaffen. Dabei entstanden die heute anerkannten Hunderassen.

8

Westsibirischer Laïka

Der Zapadno-Sibirskaïa Laïka ist ein russischer Laika, der vor einst allem als Jagdhund für Zobel gehalten wurde. Er ist ein kompakter und leicht gebauter Jagdspitz mit wolfsähnlichem Aussehen.

9

Russisch-Europäischer Laïka

Der Russisch-Europäische Laika entstand aus den Varietäten an russischen Jagdspitzen, die man vor allem zwischen Karelien und dem Uralgebirge kannte. Er ist der kleinste der standlauten Jagdspitze aus Sibirien und wird vor allem für die Jagd auf Marder und Eichhörnchen genutzt.

Diese Hunde haben meist schwarzes und weißes Fell und sind eng mit dem Karelischen Bärenhund verwandt.

10

Ostsibirischer Laïka

Ein weiterer russischer Jagdhund ist der breit und kräftig gebaute Ostsibirische Laika.

Die Hunde sollen selbstständig vor allem Großwild aufstöbern und bellend in Schach halten. Diese russische Hunderasse gilt als die größte unter den anerkannten Laiki.

11

Jakutischer Laïka

Obwohl man diese Hunderasse als Laika bezeichnet, handelt es sich primär um einen russischen Schlittenhund.

Der Yakutskaya Laïka ist ein plüschiger und gedrungener Lastenhund aus dem kalten Nordosten Russlands. Er besitzt meist schwarz-weißes Fell, auch blaue Augen kommen vor.

12

Chukotka Sled Dog

Der Arbeitshund der Tschuktschen wird etwa 53-65 cm groß und wurde unter anderem dazu genutzt, um auf den Eisschollen an der ostsibirischen Küste Jagd auf Meeressäuger zu machen[5].

In Russland ist diese seltene Hunderasse national anerkannt, er wird noch heute von der indigenen Bevölkerung als Schlittenhund genutzt.

13

Karelo-Finnischer Laïka

Der Karelo-Finnischer Laika ist eigentlich nur eine Unterpopulation des Finnenspitzes. Denn 1922 wurden die Populationen dieser Hunderasse in Finnland und der heutigen Republik Karelien im Nordwesten Russlands durch die Gründung der Sowjetunion voneinander getrennt.

Erst ab 2006 begann man offiziell wieder die russischen und finnischen Linien zusammenzuführen und die Karelo-Finnischen Laikas wieder als Finnenspitze zu registrieren[3].

Weitere Hunderassen aus Russland

In den Weite Russlands findet man ganz verschiedene Landrassen, die oft nur lokal verbreitet sind. Und diesen russischen Naturrassen findet man neben vielen Jagdhunden vor allem viele Typen von Schlittenhunden wie den Sakhalin Husky oder viele der Schlittenhunde vom Laikatyp.

Landrassen (not recognized by Federation Cynologique International but nevertheless assigned country of origin based on their well-established local status):

14

Bolonka Franzuska

Bereits im 18. Jahrhundert gelangten europäische Bichons als Geschenke vom französischen an den russischen Adelshof.

Dort wurden die Hunde als Franzuskaya Bolonka (französische Schoßhündchen) weiter gezüchtet. Auch in der ehemaligen DDR waren diese schneeweißen Hunde mit dem Lockenfell sehr beliebt.

Nach der Wiedervereinigung wurden die Vertreter dieser kleinen Hunderasse kurzerhand als Bologneser anerkannt.

Aber obwohl die FCI den italienischen Bichon als Vorläufer des Bolonka Franzuska ansieht, könnten die wahren Vorfahren aber auch Hunde vom Typ des Maltesers oder des französischen Bichon Frisé gewesen sein.

15

Bolonka Zwetna

Der Bolonka Zwetna entstand aus Kreuzung des reinweißen Bolonka Franzuska mit weiteren langhaarigen Zwerghunden wie dem Shih Tzu oder dem Lhasa Apso. Seine verschiedenen Fellfarben machen den russischen Schoßhund zu einem Exoten unter den sonst fast immer weißen Bichons.

Erst seit 2011 ist der Russkaya Tsvetnaya Bolonka auf nationaler Ebene vom VDH als Hunderasse anerkannt.

16

Russischer Spaniel

Der Russische Spaniel entstand aus der Verbindung von English Cocker Spaniels und English Springer Spaniels evtl. mit anderen Hunderassen, die schon Ende des 19. Jahrhunderts ins heutige Russland gelangt waren.

Erst seit 1951 werden diese flinken Stöberhunde so richtig planmäßig gezüchtet. Sie werden in Russland nach wie vor als Jagdhunde gezüchtet, sind aber auch als aktive Familienhunde beliebt.

17

Osteuropäischer Schäferhund

Der Osteuropäische Schäferhund wird auch als Vostochno Evropeiskaya Ovcharka oder kurz VEO bezeichnet.

Dieser sibirische Schäferhund entstand durch selektive Zucht und Einkreuzungen russischer Hunden in den Deutschen Schäferhund, um einen großen und kälteresistenten Diensthund für Militär, Grenzschutz und Polizei zu entwickeln.

Dieser Arbeitshund ist sehr substanzvoll und groß mit einem zähen und arbeitseifrigen Temperament. Vor allem Rüden sollen deutlich größer sein als Hündinnen.

18

Hortaya Borzaya

Diese Vierbeiner kennt man auch als Chortaja Borzaja oder kurz als Chortaj. Der Name leitet sich von borzaya (Windhund) und hortaya (kurzhaarig) ab, um ihn vom langhaarigen Barsoi abzugrenzen.

Traditionell wurden diese Hunde im Steppengürtel zwischen der Ukraine und Kasachstan gehalten. Die wneigsten dieser Hunde sind offiziell registriert und bis heute wird der CHortaj vor allem für seine jagdlichen Eigenschaften gezüchtet.

19

Moscow Watchdog

Der Moskauer Wachhund ist eine noch junge Hunderasse, die in den 1950ern in der ehemaligen UdSSR gezüchtet wurde.

Man versuchte durch Kreuzung von Kaukasischen Owtscharkas mit Bernhardinern einen Wach- und Militärhund zu entwickeln, der besser kontrollierbar als ein typischer Herdenschutzhund sein sollte.

Diese wuchtigen Vierbeiner werden bis zu 70 cm hoch und bis zu 70 kg schwer, sie gelten als souveräne und anhängliche Wachhunde. Vom Bernhardiner haben sie den bollerigen Kopf und das zobelfarbene Fell abbekommen, vom Owtscharka das wachsame und wehrhafte Temperament.

20

Shakalo-Psovaya Sobaka

Der kurz Shalayka gerufene Such- und Fährtenhund entstand 1975 aus der Verbindung eines Mischlingshundes mit einem Goldschakal (Canis aureus moreoticus). Für die Weiterzucht sollen nordische Rentierhunde, Spitze und Kurzhaar-Fox Terrier genutzt worden sein.

Seit 2018 ist dieser ungewöhnliche Hybrid als nationale Hunderasse Russlands anerkannt. Es handelt sich um einen Vertreter der spitzartigen Hunde, der auch als Wachhund gehalten wird. Die Hunde werden nach dem Betreuer des Zuchtprogramms Klim Sulimov heute auch Sulimov Dogs genannt.

21

Russkaya Salonnaya Sobaka

Der Russischer Salonhund wurde 2019 durch den russischen Zuchtverband als nationale Hunderasse anerkannt.

Der kleine Gesellschaftshund entstand zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Moskau durch Mischung verschiedener Toyhunde. Die langhaarigen Vierbeiner erinnern an einen Yorkshire Terrier, haben aber meist einfarbig rotes Fell.

22

Gonchaya Russkaya

Der Russische Laufhund ist einer der ältesten Jagdhunde Russlands. Seine Vorfahren sollen schon im 16. Jahrhundert erstmals erwähnt worden sein. Sie wurden oft zusammen mit dem Barsoi genutzt, für den sie das WIld finden und aufscheuchen sollten.

Man nennt die Hunde auch Kostroma Bracke oder Russian Drab Yellow Hound. Er wird zur Jagd auf Hasen, Bären, Füchse oder Schakale allein oder als Meutehund verwendet. 2020 veröffentlichte der russische Zuchtverband einen neuen Standard zur einheitlichen Zucht der großen Hunde.

23

Russkaya Pegaya Gonchaya

Der Gefleckte Russische Jagdhund ist eigentlich gar nicht so bunt, aber immer dreifarbig mit weißen und roten Abzeichen sowie einem schwarzen Sattel.

Die Hunde sind für ihren melodischen Spurlaut und wurden früher auch Anglo-Russian Hounds genannt, denn es handelt sich um eine Kreuzung aus dem Russischen Laufhund mit English Foxhound und einigen französischen Jagdhunden.

Links

[1] Native Breed.org: Russia – Native Dog Breeds (engl.).

[2] Russian Kynological Federation (RKF). http://rkf.org.ru/plemennaja-dejatelnost/

[3] Nordic Kennel Union (NKU): Finnish Spitz (engl.).

[4] Shiroky, B. I (2004). Our Northern Dogs (PDF). Primitive and Aboriginal Dog Society Newsletter.

[5] L. S. Bogoslovskaya (2009): Sled Dogs Of Russia (engl.). Institute of Heritage, Moscow, Russia.