Bologneser

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Der Bologneser gehört zu einer sehr alten Hunderasse, die im Mittelalter vor allem beim Adel beliebt war. Diese zarten italienischen Bichons sind sehr menschenbezogen und gelehrig. Allerdings muss man ein bißchen Zeit in die Fellpflege dieser weißen Fellknäuel investieren.

Steckbrief:
Bologneser

Der Bologneser zählt zu den Bichons. Diese winzige italienische Hunderasse ist wurde nach der Stadt Bologna in Norditalien benannt.

Größe
 25-28 cm, ♂ 27-30 cm

Gewicht
2,5-4 kg

Hundetyp
Bichon, Begleithund

Lebensdauer
12-14 Jahre

Geschichte und Herkunft

Die genaue Abstammung des Bolognesers ist unbekannt. Ähnliche Hunde soll es im Mittelmeerraum aber schon zu Zeiten der Römer gegeben haben[1].

Er gehört mit dem Bichon Frisé, Havaneser, Malteser, Löwchen, Bolonka, Coton de Tuléar zu den Bichons und Gesellschaftshunden.

Vor allem der Malteser gilt als engster Verwandter, aber bereits seit etwa dem 12. Jahrhundert wird der Bologneser als eigener Hundetyp erwähnt[3].

Allerdings werden auch die Bichons wie so ziemlich alle unserer modernen Hunderassen erst seit dem 19. Jahrhundert streng getrennt gezüchtet. Vor dem Konzept der Reinzucht verpaarte man seine Hunde eher nach persönlichen Vorlieben, was zu ganz verschiedenen Zuchtlinien führte.

 

Bologneser um 1915[6]

Es handelt sich bei diesem Typ Hund um kleine Begleithunde, die beim Adel als Schoßhündchen beliebt waren.

So konnten sich Bologneser u.a. als Geschenkgaben schnell in ganz Europa und darüber hinaus ausbreiten.

Von Frankreich aus gelangten Hunde an den russischen Adelshof.

In Russland wurden Hunde dieses Typs übrigens als französische Bichons oder Bolonka Franzuska weiter gezüchtet, aus dem sich später der Bolonka Zwetna als bunter Bichon entwickelte.

Auch viele Maler der Renaissance stellten ähnliche kleine Luxushunde auf ihren Gemälden dar. Aber natürlich ist es fast unmöglich solche Abbildungen von kleinen Flauschhunden nachträglich einer genauen Hunderasse zuordnen.

Seit 1956 ist der Bologneser durch die FCI als Hunderasse anerkannt.

Bologneser Hündchen 1889[7]

Vor der deutschen Wiedervereinigung züchtete man den Bologneser in Deutschland vor allem in der ehemaligen DDR aus sowjetischen Importhunden.

In den frühen 1990ern wurden daher massenhaft Hunde ins Zuchtbuch des Verbands Deutscher Kleinhundezüchter eingetragen und die verschiedenen Zuchtlinien zusammengeführt[3].

Aber bis heute ist der Bologneser im Vergleich zu den anderen Bichons eher selten[4].

Größe und Aussehen

Der Bologneser ist klein und hat einen kompakten Rumpf, aber dennoch proportional und quadratisch gebaut.

Hündinnen sollen am besten 25 bis 28 cm Schulterhöhe haben, Rüden können 27 bis 30 cm hoch werden. Bei der Größe erlaubt der Standard aber einen kleinen Spielraum zwischen etwa 22 bis 33 cm.

Insgesamt handelt es sich um eine sehr kleine Toy-Hunderasse mit einem idealen Körpergewicht von 2,5 bis 4 kg. Größere Bologneser können auch mal 6 kg wiegen.

Das Fell des Bolognesers ist weiß, manchmal auch ein bißchen cremeweiß oder elfenbeinfarben.

Denn Bologneser sind wie alle Bichons oder auch weiße Pudel nicht etwa pigmentlosen Weißschecken.

Durch gezielte Züchtung wurde die Farbintensität ihres blonden Pigments nur einfach immer heller und heller und erscheint uns jetzt einfach nur Weiß.

Das macht einen großen Unterschied zum Beispiel hinsichtlich eines Taubheitsrisikos, von dem diese weißblonden Hunde im Gegensatz zu extremen Weißschecken nicht betroffen sind.

Hunde mit dieser Fellfarbe haben typischerweise eine so genannte Wechselnase, die zumindest saisonal eher fleischfarben als schwarz erscheint.

Das ist ganz normal, aber für Aussttellungshunde wird dennoch möglichst schwarzes Nasenpigment gefordert[1].

Das Fell formt lange Strähnen, die wild in alle Richtungen abstehen. Diese wuschelige Frisur unterscheidet ihn von anderen Bichons.

Temperament und Haltung

Als typischer Begleithund ist der Bologneser nicht allzu anspruchsvoll, was das Bewegungspensum und Beschäftigung angeht.

Er ist fröhlich, verspielt und unternehmungslustig, aber insgesamt eher ruhig und ausgeglichen. Dennoch brauchen auch Bologneser tägliche Spaziergänge und freuen sich über Quality Time mit ihren Menschen.

Natürlich sind diese Hunde verkuschelt, sehr anhänglich und auch gelehrig.

Bologneser neigen nicht zum kläffen, können aber durchaus sehr wachsam sein und dann auch mal laut und aufbrausend werden. In den meisten Fällen verhalten sie sich Fremden gegenüber erstmal etwas zurückhaltend.

Er gilt als guter Familienhund für Familien mit größeren Kindern.

Und auch für Alleinstehende und Hundeanfänger ist der Bologneser ein toller Kumpel, den man allerdings geduldig ans gelegentliche Alleinsein heranführen sollte.

Allerdings sind diese Hündchen durch ihre geringe Größe manchmal auch sehr zart.

Der Bologneser ist eher nicht für einen Haushalt mit kleineren Kindern geeignet, die die Rechte eines Hundes noch nicht respektieren können. Denn auch ein kleiner Wuschelhund möchte lieber wie ein echter Hund behandelt werden.

Die Fellpflege darf beim Bologneser nicht vernachlässigt werden. Das weiche Fell neigt zwar nicht arg zum verfilzen, muss aber regelmäßig gekämmt werden.

Vor allem die Ohren, Augen, Pfoten und das Hinterteil sollten regelmäßig kontrolliert werden. Denn in dem welligen Fell bleibt jeglicher Schnodder sehr leicht hängen.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Bologneser sind robuster als sie aussehen. Viele dieser kleinen Vierbeiner haben eine Lebenserwartung von über 12 Jahren und gelten bis ins Seniorenalter hinein als verspielt und aktiv.

Es gibt keine rassetypischen Erkrankungen und die wenigen erblichen Probleme können verantwortungsvolle Züchter durch Untersuchungen ihrer Zuchttiere weitestgehend vermeiden:

  • Patellaluxation
  • Erbliche Augenerkrankungen

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Bologneser-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 26 und 110[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 196: Bologneser (2018);
http://www.fci.be/de/nomenclature/BOLOGNESER-196.html

[2] VDH-Rasseportrait: Bologneser.

[3] Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V.: Der Bologneser.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Ente Nazionale della Cinofilia Italiana (ENCI): BOLOGNESE (ital.). https://www.enci.it/libro-genealogico/razze/bolognese

[6] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/75/mode/1up

[7] Otto Friedrich (1889): Des edlen Hundes Aufzucht, Pflege, Dressur und Behandlung seiner Krankheiten. https://archive.org/details/desedlenhundesa00friegoog/page/n186/mode/1up