Jakutischer Laika (Yakutskaya Laïka)

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Der Jakutische Laika geht auf vielseitige Arbeitshunde aus dem Nordosten Russlands zurück, die schon vor langer Zeit als Schlittenhunde und Jagdhunde gehhalten wurden. Heute werden die lebhaften Polarspitze auch mal als sportliche Begleithunde gehalten.

Steckbrief:
Jakutischer Laika

Der Jakutische Laika ist eine russische Hunderasse mit dem offiziellen Namen Yakutskaya Laïka. Benannt nach zwei großen jakutischen Flüssen nennt man diese Hunderasse manchmal auch Kolyma-Indigirka Laïka .

Größe
 53-57 cm
♂ 55-59 cm

Gewicht
18-26 kg

Hundetyp
Nordische Schlittenhunde

Lebensdauer
12 Jahre

Geschichte und Herkunft

Jakutien (oder: Sakha, Sacha) ist eine riesige Verwaltungseinheit im Nordosten Russlands.

Die Landschaft ist geprägt von Permafrostboden, dem Hochland und Gipfeln verschiedener russischer Gebirge und dem langen Küstenstreifen direkt am Nordpolarmeer.

Die klassischen Laiki werden in Russland als vielseitige Jagdspitze gehalten. Ihren Namen bekamen die Laiki durch ihre Eigenschaft gefundenes Wild durch heftiges Bellen anzuzeigen. Laika (Лайка) bedeutet übersetzt so viel wie Beller.

Die Jakutischen Laiki allerdings wurden dual nicht nur als vielseitige Jagdhunde, sondern vor allem auch als nordische Schlittenhunde gezüchtet. Sogar als Arbeitshunde an Rentierherden setzte man diese spitzartigen Vierbeiner ein.

Schlittenhunde der Jesup North Pacific Expedition 1897-1902

Da die Hundehaltung an eine ausreichende Versorgung mit Trockenfisch gebunden war, fand man die Hunde wohl vor allem entlang der großen Flüsse.

Die indigenen Nomadenvölker Jakutiens hielten ihre Hunde aber auch als Fleischreserve, für ihr Fell und sogar als Opfertiere für religiöse Zeremonien. Die harschen Lebensumstände haben so mit der Zeit eine Landrasse mit äußerst genügsamen, leistungsfähigen und zähen Vierbeinern erschaffen.

Bereits aus dem 17. Jahrhundert findet man Erwähnungen jakutischer Arbeitshunde.

Aber man nutzt man diese Hunde auch in Jakutien vermutlich bereits sehr viel länger zum ziehen von hölzernen Lastschlitten. Denn die Erfindung einfacher Hundeschlitten (so genannter Narten) liegt bereits einige tausend Jahre zurück und war lange Zeit die einzige Fortbewegungsmethode.

Hundefütterung bei der Jesup North Pacific Expedition 1897-1902

Nach Alaska exportierte Schlittenhunde aus Jakutien bildeten übrigens die Grundlage für die Zucht des Siberian Husky durch den Musher Leonhard Seppala.

Erst 1958 wurde eine detaillierte Beschreibung für die jakutischen Schlittenhunde aus dem Nordosten Russlands verfasst.

Allerdings wurde diese Hunderasse in Jakutien zum Ende des 20. Jahrhunderts immer seltener. Denn man bewegt sich heute eher mit Motorschlitten fort und hat weniger Bedarf für die aufwendige Haltung von Schlittenhunden.

Ab 1998 machten sich einige Liebhaber an die planvolle Zucht dieser schönen Hunderasse. Der moderne Jakutische Laika wurde daher aus wenigen Hunde gezüchtet, die man noch in entlegenen Gebieten vorfand.

Erst 2005 gab der Russische Kennel Club schließlich einen offiziellen Standard für diese Hunderasse heraus. Der Jakutische Laika wurde daher auch erst seit 2019 provisorisch durch die FCI anerkannt.

Größe und Aussehen

Der Jakutische Laika wird etwa 53-59 cm hoch, er gehört damit zu den mittelgroßen Hunderassen.

Der Körperbau ist etwas länger als hoch und eher kompakt. Spitztypisch sind der keilförmige Schädel und das buschige Fell. Es kommen sowohl hängende Sichelruten wie auch halb über den Rücken gebogene Ruten vor.

Der Jakutischen Laika hat hoch oben angesetzte Steh- oder Kippohren. Diese sind wie bei allen Hunden aus dem hohen Norden auch an der Innenseite behaart.

Die mandelförmigen Augen sind braun oder vor allem bei extremen Weißschecken auch mal blau. Es ist nicht auszuschließen, dass blaue Augen zusätzlich durch eine auch bei Huskies bekannte dominante Mutation vererbt werden. Auch verschiedenfarbige oder marmorierte Augen kommen vor.

Das doppelte Fell besteht aus moderat langem Deckhaar und reichlich weicher Unterwolle.

Die Beine des Jakutischen Laika sind deutlich befedert und auch an der buschigen Rute bilden sich längere Fransen. Üblicherweise bildet das Fell rund um den Hals eine plüschige Mähne.

Die Fellfarbe beim Jakutischen Laika reichen von einfarbig weiß zu weiß mit ein- oder mehrfarbigen Platten.

Es kommen schwarz-weiße, braun-weiße, blond-weiße, rot-weiße, graue-weiße, wildfarben-weiße, zobel-weiße und dreifarbige Hunde vor. Auch eine helle Gesichtszeichnung durch Northern Domino oder dunkle Masken kommen hin und wieder vor.

Viele dieser Hunde sind Extremschecken, so dass durch den Pigmentmangel im Fell auch angeborene Taubheit vorkommt. Es scheinen bei dieser Hunderasse aber neben Piebald noch weitere bislang unbekannte Faktoren am Weißanteil mitzuwirken.

Beim russischen Zuchtclub für den Yakutskaya Laïka kann man sich (auch ganz ohne Sprachkenntnisse) Bilder der möglichen Fellfarben ansehen.

Temperament und Haltung

Als Jagdhund muss auch der Jakutische Laika sehr mutig, nervenstark und furchtlos sein. Da die Hunde aber vor allem als unermüdliche Schlittenhunde gehalten wurden, mussten sie dazu auch noch führig und kooperativ veranlagt sein.

Diese Hunderasse ist sehr lebhaft und braucht regelmäßig die Gelegenheit angestaute Energie abzuarbeiten. So einen leichtfüßigen, flinken Traber läuft man ohnehin nie müde, aber er braucht eine Möglichkeit zum laufen und ziehen, um sich auszupowern.

Als aktiver Begleithund soll der Jakutische Laika ein umgänglicher und freundlicher Hund sein. Er verhält sich sehr gesellig und sucht Anschluss zu seiner Familie, von Fremden will er sich nicht immer anfassen lassen.

Manche der Jakutischen Laiki sollen sich ein bißchen territorial verhalten, auch mal anschlagen und vor allem keine fremden Hunde in ihrem Revier dulden. Aber so richtige Wachhundequalitäten haben sie nicht wirklich.

Als typische Vertreter der nordischen Spitze ist auch der jakutische Laika etwas gesprächig und zu allerlei verschiedenen Lautäußerungen fähig.

Das Fell dieser Hunde muss man regelmäßig bürsten, wie Du Dir bei diesem fluffigen Polarspitz sicher schon gedacht hast. Und durch den pflegeintensiven Fellwechsel muss man eben einfach durch, wenn man mit einem nordischen Vierbeiner zusammenleben möchte.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Die Menschen im Nordosten Russlands waren auf Hunde angewiesen, die auch unter extremen arktischen Bedingungen arbeiten können. Für kranke Hunde war kein Platz in der Zucht, so dass der Jakutische Laika heute als sehr robuster und vitaler Vierbeiner gilt.

Problematisch ist vor allem der hohe Weißanteil vieler Jakutischer Laiki, der durch Extremscheckung verursacht wird. Denn der Pigmentmangel im Fell geht auch mit einem deutlich höheren Risiko angeborener Taubheit einher!

Viele der sehr alten arktischen Hunderassen sind ohne Kontakt zur sesshaften Lebensweise oder Getreideanbau entstanden. Ihnen fehlt die Amylase-Enzymaktivität, mit dem unsere europäischen Haushunde Stärke heute so unproblematisch verdauen können[5].

Vermeide also besser eine zu kohlehydrathaltige Ernährung durch handelsübliche Snacks und Trockenfutter auf Basis von stärkereichem Getreide oder Hülsenfrüchten.

Diese Probleme kommen vereinzelt vor:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Taubheit
  • Erbliche Augenerkrankungen

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Es wurden bislang keine Welpen dieser Hunderasse in der VDH-Welpenstatistik erfasst[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 365: Jakutischer Laika (2020). http://www.fci.be/de/nomenclature/YAKUTSKAYA-LAIKA-365.html

[2] VDH-Rasseportrait: Jakutischer Laika.

[3] Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.: Yakutian Laika.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Arendt, M., Cairns, K., Ballard, J. et al. Diet adaptation in dog reflects spread of prehistoric agricultureHeredity 117, 301–306 (2016). https://doi.org/10.1038/hdy.2016.48

[6] Russian Kynological Federation: Yakutian Laika breed history (PDF) (engl.).