Ostsibirischer Laika

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Der Ostsibirische Laika ist ein großer Jagdspitz, der in Sibirien für die Jagd vor allem auf große Wildtiere gehalten wird. Als unabhängiger Einzeljäger soll er Wild aufstöbern und laut bellend in Schach halten. Als reiner Begleithund kommt er eher nicht in Frage.

Steckbrief:
Ostsibirischer Laika

Der Ostsibirische Laika ist eine russische Hunderasse mit dem offiziellen Namen Vostotchno-Sibirskaïa Laïka.

Größe
 53-60 cm
♂ 57-64 cm

Gewicht
21-30 kg

Hundetyp
Nordischer Jagdhund

Lebensdauer
10-12 Jahre

Geschichte und Herkunft

Die Laiki gehören zur Verwandtschaft der urtümlichen nordischen Jagdspitze.

Diese zähen und genügsamen Hunde werden in den weitflächigen Waldgebieten Sibiriens zur Jagd auf allerhand verschiedene Wildtiere vom Hühnervogel bis zum Braunbären eingesetzt. Auch als Schlitten- und Lastenhunde nutze man diese Hunde regelmäßig, auch wenn das nicht ihre Hauptaufgabe ist.

Der Begriff Laika (Лайка, Beller) leitet sich vom russischen layat/lajatsch (лаять, lautes bellen) ab, denn die typische Arbeitsweise dieser Hunde ist das Aufspüren und Verbellen von Wild.

Im Zweiten Weltkrieg gingen viele der bekannten Typen dieser sibirischen Hunde verloren und man war sich uneinige über die Klassifikation der verschiedenen Varietäten. Erst 1949 veröffentlichte man in der Sowjetunion erstmals Standards für die zentralisierte einheitliche Zucht und um die Laiki als offizielle Hunderassen zu etablieren.

Als Vorbilder für die Zucht des Ostsibirischen Laika gelten vor allem die Laiki der nordasiatischen Ewenken.

Verschiedene Kynologen versuchten bereits im 19. Jahrhundert verschiedene Typen der Laiki zu unterscheiden, so dass hier ganz verschiedene Bezeichnungen im Umlauf sind. Unter den Vorfahren der Ostsibirischen Laiki tauchen Varietäten wie der Irkutsk Laika, Yakutia Laika, Amur Laika, Tofolar Laika, Lamutsk Laika, Tungus Laika oder Baikal Laika auf.

Der heutige Ostsibirische Laika ist ein Verwandter des Westsibirischen Laika und des Russisch-Europäischen Laika[5].

Er wird vor allem in den weitflächigen borealen Nadelwaldgebieten der sibirischen Taiga und im Mittel- und Ostsibirischen Bergland bis in die Gegend um Irkutsk und im südsibirischen Baikal-Gebirge gehalten und ist der größte der russischen Laiki.

Er gilt zwar als ostsibirische Hunderasse, aber man findet diesen großen Laika heute auch im westlichen Sibirien bis nach Moskau, Smolensk und St. Petersburg sowie bis nach Nordskandinavien hinein.

Bis heute gibt es durch die vielseitigen Einsatzgebiete viele unterschiedliche Varietäten innerhalb dieser Jagdhunde.

Denn die Vierbeiner werden auf Brauchbarkeit gezüchtet, einheitliches Aussehen spielt für Jäger keine große Rolle. Und die geographische Ausdehnung des Verbreitungsgebiets dieser Hunderassen innerhalb Russlands ist einfach riesig, so dass man selbst innerhalb der offiziell anerkannten Laika-Hunderassen verschiedene Unterpopulationen findet.

Seit 1980 ist der Ostsibirische Laika auch durch die FCI anerkannt.

Größe und Aussehen

Mit einer Schulterhöhe von 53-64 cm ist der Ostsibirische Laika ein mittelgroßer bis großer Jagdspitz.

Als Hund der kalten Klimazonen ist er sehr kompakt gebaut und auch der Kopf ist für einen spitzartigen Hund relativ breit und groß. Die Rückenlänge übertrifft die Schulterhöhe ein bißchen und die Statur ist insgesamt sehr kräftig.

Der Rücken ist gut bemuskelt, die obere Profillinie fällt vom Widerrist zum Hinterteil leicht ab. Die buschige Rute wird meist über dem Rücken getragen und ist sichelförmig gebogen oder eingerollt.

Als Hunderasse der Arktis besitzt der ostsibirische Laika ein sehr wolfsähnliches Aussehen.

Der Fang ist spitztypisch lang und keilförmig. Die dunkelbraunen ovalen Augen sind leicht schräg gestellt. Typisch für Hunde aus dem hohen Norden sind auch die auch an der Innenseite gut behaarten, kleinen und dreieckigen Stehohren. Diese stehen am Kopf relativ weit auseinander.

Das Fell liegt eng an und ist sehr dicht. Die Hunde besitzen reichlich weiche Unterwolle, eine dichte Mähne mit buschiger Halskrause, dichte Hosenbeine und auch zwischen Pfoten findet man schützendes Fell.

Die Fellfarben sind beim Ostsibirischen Laika sehr vielfältig, tendenziell werden wohl eher dunkle Hunde bevorzugt. Schwarz-lohfarbene Tiere mit weißen Abzeichen und heller Unterseite werden als karamis bezeichnet.

Zu den vielen möglichen Fellfarben zählen aber auch schwarzes, weißes, blondes, braunes oder rötlich bis grau gesticheltes Haarkleid und verschiedene Kombinationen dieser Farben.

Weiße Abzeichen an den Läufen oder als Blesse sowie Weißschecken mit Farbplatten in den genannten Fellfarben kommen häufig vor. Weiße Pfoten können zudem ein bißchen getüpfelt sein.

Temperament und Haltung

Diese lebhaften Hunde sollen als typische Standbeller selbstständig auf die Suche vor allem nach Großwild gehen.

Dieses soll laut verbellt werden bis der Jäger aufschließen kann. Dabei müssen sie sich an Jagdtagen oft stundenlang auch durch hohen Schnee voran bewegen und bringen daher große Kraft und Ausdauer mit.

Natürlich besitzen diese Hunde eine ausgezeichnete Nase und einen unbedingten Finderwillen mit einer sehr ausgeprägten Jagdpassion und Wildschärfe. Wer als Jagdhund in Russland überleben will, darf nicht halbherzig bei der Sache sein.

Außerhalb der Jagdsaison werden die Hunde oft angebunden gehalten und müssen sich weitestgehend selbst versorgen.

Diese Hunde sind sehr unabhängig, wendig und flink. Ihr der Jagdinstinkt macht die Haltung als Begleithund schon etwas anspruchsvoll.

Auch in Skandinavien und dem Rest Europas werden die meisten Laiki vor allem für die Drückjagd auf Schwarzwild und andere jagdliche Aufgaben angeschafft und nicht als reine Haushunde.

Denn auch bei konsequenter Erziehung bringen nordische Hunde ja in der Regel keinen allzu ausgeprägten „Will to Please“ mit und Freilauf im Grünen ist nicht wirklich möglich. Die Hunde sollen allerdings durchaus gelehrig und aufmerksam sein.

In Russland werden Ostsibirische Laiki wohl tatsächlich auch als aktive Begleithunde gehalten, sie müssen allerdings ausreichend fordernd beschäftigt werden.

Denn abgesehen von ihren jagdlichen Qualitäten gelten diese Laiki durchaus als angenehme und ruhige Hunde, die sich auch mal selbst beschäftigen können. Menschen gegenüber verhalten sie sich neutral und freundlich, ihrer Familie gegenüber sogar vertrauensvoll, verspielt und sanftmütig.

Das dichte Fell eine nordischen Jagdspitz ist pflegeleicht, aber im Fellwechsel verlieren solche Hunde wahre Unmengen an Fell.

Stark haarende Vierbeiner und regelmäßiges bürsten sollten einen also nicht stören. Und als nordische Hunderasse kommet der Ostsibirische Laika nicht besonders gut mit Sommerhitze zurecht und will dann über den Mittag am liebsten einfach nur rumliegen dürfen.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Bei der harschen Selektion auf jagdliche Brauchbarkeit, Wetterfestigkeit, Genügsamkeit sowie robuste Ausdauer und Körperkraft blieb wenig Raum für kranke Hunde. Dementsprechend gilt der Ostsibirische Laika auch heute als äußerst widerstandsfähiger Hund.

Es sind kaum gesundheitliche Probleme bekannt, nur vereinzelt treten Erkrankungen auf, u.a.:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogendysplasie
  • Hauterkrankungen
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Epilepsie
  • Gebissfehler

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Es wurden bislang keine Ostsibirischer Laika-Welpen in der VDH-Welpenstatistik erfasst[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 305: Ostsibirischer Laika (2011). http://www.fci.be/de/nomenclature/OSTSIBIRISCHER-LAIKA-305.html

[2] VDH-Rasseportrait: Ostsibirischer Laika.

[3] Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.: Ostsibirischer Laika.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Pohjoismäki JLO, Lampi S, Donner J, Anderson H (2018) Origins and wanderings of the Finnish hunting spitzes. PLoS ONE 13(6): e0199992. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0199992

[6] Laika-Club e.V.: Die Laika-Rassen.