Russisch-Europäischer Laika

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Der Russisch-Europäischer Laika ist ein mittelgroßer Jagdspitz, mit dem zwischen Karelien und dem Ural vor allem Jagd auf kleinere Wildtiere wie Eichhörnchen und Marder gemacht wird. Diese intelligenten Hunde sind durch ihren Jagdinstinkt nicht für Anfänger geeignet.

Steckbrief:
Russisch-Europäischer Laika

Der Russisch-Europäische Laika ist eine russische Hunderasse mit dem offiziellen Namen Russko-Evropeïskaïa Laïka. Er ist der kleinste der offiziell anerkannten russischen Laiki für die Jagd.

Größe
 48-54 cm
♂ 52-58 cm

Gewicht
20-25 kg

Hundetyp
Nordischer Jagdhund

Lebensdauer
12 Jahre

Geschichte und Herkunft

Sicht- und standlaute Jagdhunde dieser Art werden schon lange in Russland gehalten.

Man nutzt die vielseitigen Arbeitsspitze hauptsächlich zum Aufstöbern, Stellen und Verbellen kleiner und großer Wildtiere. Auch ihr Name leitet sich vom russischen layat/lajatj (лаять, lautes bellen) ab und bedeutet so viel wie Beller.

Der Russisch-Europäische Laika wurde erst ab 1944 als Hunderasse entwickelt.

Russisch-Europäischer Laika 1954[6]

Man nutzte zur Zucht vor allem Tiere aus den Landrassen der Laiki zwischen Finnland und dem Uralgebirge.

Vor allen in und um Moskau, Twer, Archangelsk, Jaroslawl, Komi, Karelien und Udmurtskaya wurden verschiedene Typen der russischen Laiki gezüchtet. Aus diesen Varietäten erschuf man durch planvolle Zucht mit der Zeit eine neue einheitliche Hunderasse, den Russisch-Europäischen Laika.

Zu dessen Vorfahren zählen Varietäten, die man im 19. Jahrhundert unter verschiedenen Namen wie Cheremis Laika, Zyrianskiy Laika, Karelische Laika, Komi Laika, Votyak Laika oder Archangelsk Laika klassifiziert hatte.

Russisch-Europäischer Laika 1960

Man setzte vermutlich auch einige Karelische Bärenhunde als Gründertiere bei der Zucht ein, die die Finnen bei ihrer Flucht aus Karelien zurückgelassen hatten[5].

Ein weiterer Verwandter des Russisch-Europäischen Laikas ist der Westsibirische Laika, aber auch mit den Ostsibirischen Laikas teilt sich die Hunderasse gemeinsame Vorfahren.

1980 wurde der Russisch-Europäische Laika auch durch die FCI anerkannt.

Größe und Aussehen

Mit 48-58 cm ist der Russisch-Europäische Laika eine mittelgroße Hunderasse und der kleinste der Jagdlaiki aus Russland.

Der Körperbau ist im Profil je nach Beinlänge eher fast quadratisch oder etwas rechteckig. Die Statur ist kräftig und sportlich..

Auch dieser Laika besitzt die spitztypischen Merkmale wie einen keilförmigen Kopf, bewegliche mittelgroße Stehohren und eine über den Rücken geschwungene oder gerollte Rute.

Das dicht anliegende Haarkleid besteht aus wasserabweisendem Deckhaar und viel weicher und dicht gepackter Unterwolle.

Die Rute ist buschig behaart, die Hunde haben plüschige Hosenbeine und üblicherweise bildet sich eine etwas üppiger behaarte Halskrause und auch an den Wangen steht das Haar als Seitenbart seitlich vom Hund ab.

Die meisten Russisch-Europäischen Laiki sind weiß-schwarz oder schwarz-weiß.

Aber auch grauschwarze sowie einfarbig schwarze oder weiße Hunde kommen vor. Diese Hunderasse wird oft mit dem verwandten und ebenfalls schwarz-weißen Karelischen Bärenhund verwechselt.

Temperament und Haltung

Der Russisch-Europäische Laika wird vor allem für seinen Einsatz als Jagdhund für Eichhörnchen, Marder, Wildvögel oder Waschbären gezüchtet.

Er soll selbstständig und hartnäckig nach Wild stöbern und dieses auf Bäume treiben und laut und anhaltend verbellen. Diese Hunderasse soll aber auch mutig und wildscharf genug sein, um große Wildtiere wie Bären und Elche in Schach zu halten bis der Jäger aufschließen kann.

Ist er gerade nicht als Jagdhund unterwegs, verhält sich der nervenstarke Russisch-Europäische Laika im Haus meist ruhig und ausgeglichen.

Er gilt als sehr anhänglich, lebhaft und begeisterungsfähig. Diese Vierbeiner hängen sehr an ihrer Familie und gelten als freundliche und umgängliche Haushunde, die allerdings auch gern und viel sprechen.

Allerdings benötigen diese Hunde täglich die Gelegenheit sich frei auszutoben, um sich drinnen von ihrer angenehmen Seite zu zeigen.

Durch ihren ausgeprägten Jagdinstinkt ist Freilauf im Grünen nicht angeraten, so dass man zumindest ausreichend Beschäftigung, viel Bewegung und am besten einen hoch eingezäunte Garten anbieten sollte.

Denn diese Hunde besitzen jede Menge Intelligenz, Kraft und Ausdauer, so dass langweilige Spaziergänge an der Leine auf Dauer viel zu wenig Programm für so einen Arbeitshund sind.

Wie jeder nordische Spitz braucht auch der Russisch-Europäische Laika eine einfühlsame, aber sehr konsequente Erziehung.

Nordische Hunderasse gelten ja insgesamt als etwas unabhängig, der Russisch-Europäische Laika soll aber für einen Jagdspitz sehr lernwillig und arbeitseifrig sein.

Der Russisch-Europäische Laika ist zudem auch selbstbewusst und territorial veranlagt sein und als Wachhund laut jeden Eindringling melden.

Fremde und andere Hunde mögen manche dieser Laiki manchmal nicht so gern. Man sollte daher früh im Hundeleben daran arbeiten, dass fremden Menschen und Tieren einfach mit neutraler Gelassenheit und Toleranz begegnet wird.

Insgesamt handelt es sich um eine interessante Hunderasse, für die man allerdings ausreichend Hundeerfahrung und geeignete Haltungsbedingungen vorweisen können muss.

Als spitzartiger Vierbeiner aus den kalten Klimazonen besitzt auch der Russisch-Europäische Laika an sich ein sehr pflegeleichtes Fell.

Während des Fellwechsel sieht das allerdings ganz anders aus, dann verlieren diese Hunde in mehreren Schüben ihre gesamte Unterwolle und man verbringt seine Freizeit vor allem mit bürsten und staubsaugen.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Durch die Selektion auf einwandfreie Gesundheit und Leistungsfähigkeit findet man bei dieser robusten Hunderasse tatsächlich keine rassetypischen Erkrankungen.

Vereinzelt können dennoch auch beim Russisch-Europäischen Laika Erkrankungen auftreten, u.a.:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Epilepsie

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Russisch-Europäischen Laika-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 34[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 304: Russisch-Europäischer Laika (2011). http://www.fci.be/de/nomenclature/RUSSISCH-EUROPAISCHER-LAIKA-304.html

[2] VDH-Rasseportrait: Russisch-Europäischer Laika.

[3] Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.: Russisch-Europäischer Laika.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Pohjoismäki JLO, Lampi S, Donner J, Anderson H (2018) Origins and wanderings of the Finnish hunting spitzes. PLoS ONE 13(6): e0199992. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0199992

[6] Alexandr P. Mazover (1954): Племенное дело в служебном собаководстве (Zucht im Diensthundewesen). Moskau, DOSAAF. https://litvek.com/book-read/100157-kniga-aleksandr-pavlovich-mazover-plemennoe-delo-v-sluzhebnom-sobakovodstve-chitat-online