Westsibirischer Laika

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Der Westsibirische Laika ist ein sicht- und standlauter Jagdspitz aus Russland.

Es handelt sich primär um instinktsichere Jagdhunde mit viel Kraft, Ausdauer und Entschlossenheit. Diese lebhaften und unabhängigen nordischen Jagdhunde werden aber von erfahrenen und sportlichen Haltern auch als aktive Begleithunde mit Charakter geschätzt.

Steckbrief:
Westsibirischer Laika

Der Westsibirische Laika ist eine russische Hunderasse mit dem offiziellen Namen Zapadno-Sibirskaïa Laïka.

Größe
 51-58 cm
♂ 55-62 cm

Gewicht
14-23 kg

Hundetyp
Nordischer Jagdhund

Lebensdauer
11-14 Jahre

Geschichte und Herkunft

Laiki sind sehr ursprüngliche nordische Jagdhunde, die als typische Standbeller auf eigene Faust Wildtiere aufspüren und laut bellend in Schach halten sollen bis der Jäger eintrifft. Die Bezeichnung Laika (Лайка) bedeutet übersetzt so viel wie Kläffer, Beller.

Diese Hunde werden von Jägern gehalten, die in den riesigen sibirischen Wäldern auf Jagd nach allerhand verschiedenem Wild vom großen Bär bis zum kleinen Eichhörnchen gehen. Früher wurden die Westsibirischen Laika oft in der Pelzindustrie für die Jagd auf sibirische Zobel verwendet.

Westsibirischer Laika 1954[8]

Die Selektion der Zuchttiere erfolgt in erster Linie nach deren Arbeitsqualitäten. Je nach Einsatzgebiet und geographischer Lage sehen diese Hundedaher teilweise noch sehr unterschiedlich aus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte man die noch vorhandenen Varietäten der Laiki in Russland grob zu klassifizieren. 1947 wurden daher in der damaligen Sowjetunion Standards zur Zucht nach einheitlichen Kriterien für einige verschiedene Laiki erstellt.

Sibirischer Laika 1894[7]

Daneben gibt es in Russland aber bis heute noch sehr viele weitere regionale Landrassen vom Laika-Typ. Als Ausgangstypen für die Zucht des Westsibirischen Laika gelten u.a. Landrassen wie der schmalere Mansijskaya/Vogul Laika oder der breitere Chantejskaya/Osyak Laika.

Den Westsibirischen Laika findet man als Jagdhund vor allem vom Altaigebirge über das Westsibirischen Tiefland bis ins Uralgebirge vor. Er ist verwandt mit dem Russisch-Europäischen Laika, auch mit dem Ostsibirischen Laika teilt sich diese Hunderasse natürlich einige Vorfahren[5].

Westsibirischer Laika 1960

1980 wurde der Westsibirische Laika von der FCI als Hunderasse anerkannt.

Die Laiki zählen auch heute noch zu den sehr beliebten Jagdhunden, die in der gesamten Russische Föderation gehalten werden. Entsprechend viele Unterpopulationen des Westsibirischen Laika gibt es auch heute noch je nach geographischer Lage.

Größe und Aussehen

Der Westsibirische Laika wird als mittelgroße Hunderasse etwa 51-62 cm hoch.

Die Hunde sind im Profil rechteckig bis quadratisch und haben eine straff zusammengerollte Rute.

Der Körperbau ist etwas leichter und schmaler als beim Ostsibirischen Laika, aber in der tat ähneln die Hunde sich äußerlich in vielen Punkten.

Der Westsibirische Laika ist etwas kleiner, aber ebenfalls ein wendiger, funktional gebauter und kraftvoller Jagdhund. Es handelt sich um wolfsähnliche Vertreter der Spitze mit einem keilförmigen Kopf und beweglichen Stehohren.

Typischerweise sind die Ohren bei den nordischen Hunderassen wie dem Westsibirischen Laika auch an der Innenseite behaart.

Die Fellqualität ist für diese Hunderasse überlebenswichtig.

Unter den nicht zu langen, festen und eng anliegenden Grannenhaare findet man sehr viel weiche Unterwolle.

An den Wangen steht das Fell etwa ab, auch die Rute, die Halskrause und die Hosenbeine sind etwas buschiger behaart. Sogar zwischen den Zehen besitzt der Westsibirische Laika schützendes Fell!

Bevorzugt werden Hunde mit grau bis rötlich gesticheltem Fell und heller Unterseite, aber es kommen sehr viele verschiedene Fellfarben beim Westsibirischen Laika vor.

Am häufigsten sind sicher wildfarbige oder zobelfarbene Hunde mit rötlicher, grauer oder blonder Grundfarbe, heller Unterwolle und dunklen Haarspitzen. Die Hunde können auch ganz einfarbig weißblond sein.

Auch weißgescheckte Hunde mit bunten Platten in den zulässigen Fellfarben sind üblich.

Temperament und Haltung

Mit dem Westsibirischen Laika wird in Russland vor allem Jagd auf Großwild gemacht, aber man nutzt sie auch zur Jagd auf Wildvögel und Niederwild.

Dieser Vierbeiner jagt selbstständig, soll sich dabei aber nicht zu weit entfernen und immer mal wieder Kontakt zum Jäger halten.

Die Hunde sind in der Regel nicht spurlaut auf der Fährte, sondern bellen erst bei engem Wildkontakt. Haben sie Wild aufgestöbert, sollen sie es nicht selbst hetzen, sondern umkreisen und mit einem anhaltenden Standlaut anzeigen.

Durch ihre Trainierbarkeit und die gute Nase werden sie teilweise als Schweißhunde für die Nachsuche verwendet. Und auch als Suchhunde, Wachhunde oder Zughunde hält man diese vielseitigen Vierbeiner.

Als Einzeljäger für die Jagd auf teilweise große Wildtiere bringen die Westsibirischen Laiki viel Entschlossenheit, Mut und Wildschärfe mit. Die Hunde sind selbstbewusst und sehr intelligent, als zu nervöser oder kopfloser Jagdhund überlebt man in diesem Job schließlich nicht lange.

Menschen gegenüber verhalten diese Laiki sich umgänglich und freundlich. Sie binden sich eng an ihre Familie und sollen sehr lernwillig und arbeitsfreudig sein. Dennoch bleibt es ein typischer nordischer Hund mit viel Jagdinstinkt, der gern eigene Entscheidungen trifft.

Dabei gelten die Hunde als raffiniert, charmant und manchmal eben etwas eigensinnig. Sie sind neugierig und gelten als meist verträglich und sozial mit anderen tierischen Mitbewohnern.

Man kann diese Hunde mit genügend Engagement und Zeit als aktive Begleithunde halten, muss dem Hund dann aber eine Möglichkeit bieten können sich täglich auszupowern und seine jagdlichen Anlagen z.B. mit Fährtenarbeit auszuleben.

Man selbst sollte sportlich sein und gern viel Zeit in der Natur verbringen, als Anfängerhund ist der Westsibirische Laika eher nicht geeignet.

Übrigens: Viele Hündinnen solcher wolfsähnlichen ursprünglichen Hunderassen werden nur einmal im Jahr läufig.

Auch die Fellpflege darf einen nicht stören. Denn im Fellwechsel verlieren diese Hunde über mehrere Wochen nicht gerade wenige Haarflocken und müssen viel gebürstet werden. Im Rest des Jahres hingegen ist das spitztypische Fell sehr pflegeleicht und die Hunde gelten als reinlich.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Nur gesunde und leistungsfähige Hunde werden in der Zucht verwendet. So gilt der Westsibirische Laika bis heute als Hunderasse ohne rassetypische Erkrankungen. Wie viele der nordischen Arbeitshunde sind diese Tiere äußerst gute Kostverwerter und setzen bei Bewegungsmangel schnell Fett an.

Vereinzelt können aber immer verschiedene Probleme auftreten, u.a.:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Epilepsie
  • Gebissfehler

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Westsibirischen Laika-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 41[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 306: Westsibirischer Laika (2011). http://www.fci.be/de/nomenclature/WESTSIBIRISCHER-LAIKA-306.html

[2] VDH-Rasseportrait: Westsibirischer Laika.

[3] Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.. Westsibirischer Laika.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Pohjoismäki JLO, Lampi S, Donner J, Anderson H (2018) Origins and wanderings of the Finnish hunting spitzes. PLoS ONE 13(6): e0199992. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0199992

[6] Laika-Club e.V.. Der Westsibirische Laika.

[7] Ludwig Beckmann (1894): Geschichte und Beschreibung der Rassen des Hundeshttps://archive.org/details/geschichteundbes02beck/page/138/mode/1up

[8] Alexandr P. Mazover (1954): Племенное дело в служебном собаководстве (Zucht im Diensthundewesen). Moskau, DOSAAF. https://litvek.com/book-read/100157-kniga-aleksandr-pavlovich-mazover-plemennoe-delo-v-sluzhebnom-sobakovodstve-chitat-online