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Die meisten von uns kennen Kurzhaardackel in Schwarz mit lohfarbenen Abzeichen, rote Langhaardackel und graubraun gestichelte Rauhaardackel. Es kommen aber noch weitere Farbvarianten bei den kurzbeinigen Vierbeinern vor. Hier fassen wir zusammen, welche Dackel-Farben es gibt.
Dackel-Farben bei Kurzhaar, Langhaar und Rauhaar
Diese Dackel-Farben sind laut FCI-Standard zulässig[1]:
- Rot (Schwarz-Zobel)
- Schwarz mit Loh
- Braun mit Loh
- Gefleckt (Merle)
- Gestromt (Brindle)
Ausschließlich beim rauhaarigen Teckel gibt es auch noch Hunde in Wildfarbe:
- Saufarben (Schwarz-Agouti)
- Braun-Saufarben (Braun-Agouti)
Ein kleiner weißer Brustfleck ist bei allen Farben erlaubt.
Brustflecken oder weiße Zehen kommen bei allen Hunderassen hin und wieder vor und lassen sich fast nie so ganz weg züchten. Kleine Brustflecken beim Welpen pigmentieren sogar oft in den ersten Lebenswochen noch nach. Aber auch größere Brustflecken passieren einfach manchmal.
- Schwache Pigmentierung ist höchst unerwünscht. (FCI-Standard Nr. 148)[1]
Schwaches Pigment meint in diesem Fall eine Abweichung vom gewünschten tiefschwarzen, dunkelbraunen oder intensiv roten Pigment (hier entlang, wenn Du mehr über Pigmenttypen im Fell unserer Hunde lernen möchtest).
Nicht erwünscht sind also graublaues, silbriges oder zu helles Fell z.B. durch zu helle Unterwolle, geringe Intensität, Vergrauung, Verdünnung oder durch atypisches Merle.
Rauhaardackel- Farben | Langhaardackel-/ Kurzhaardackel- Farben | |
Rot | ✔️ | ✔️ |
Schwarz mit Abzeichen | ✔️ | ✔️ |
Braun mit Abzeichen | ✔️ | ✔️ |
Schwarztiger (Merle) | ✔️ | ✔️ |
Brauntiger (Merle) | ✔️ | ✔️ |
Rottiger (Merle) | ✔️ | ✔️ |
Gestromt | ✔️ | ✔️ |
Schwarz-Saufarben | ✔️ | |
Braun-Saufarben | ✔️ | |
Saufarbentiger | ✔️ |
Saufarben
Bei der Entstehnug des rauhaarigen Dackels sollen Terrier und Schnauzer eingekreuzt worden sein[2].
Das gab dem Rauhaardackel nicht nur seine typische drahtige Haartextur und den zotteligen Bart, sondern brachte auch eine eigene Farbe mit sich.
Den Farbschlag saufarben (engl.: Wild Boar) gibt es exklusiv beim Rauhaardackel.
Es handelt sich bei dieser Fellfarbe um den Wildtyp, auch Wolfsgrau oder Agouti genannt.
Die einzelnen Haare sind wie beim Wildschwein hell und dunkel gebändert, so dass der Hund insgesamt graubraun-meliert aussieht.
Oft stechen die so genannten hellen Wildfarbigkeitsabzeichen deutlich hervor. Es handelt sich dabei übrigens um die gleichen Abzeichen, die bei Hunden mit Brand sichtbar werden.
Es handelt sich bei saufarben genetisch um das gleiche Muster wie z.B. beim grauen Deutschen Schäferhund oder bei einem Schnauzer in Pfeffer-und-Salz. Allerdings ist bei verschiedenen Hunderassen meist nur die Pigmentverteilung gleich, nicht die Farbnuance.
Saufarben ist ein Muster, keine Fellfarbe!
Es gibt verschiedene Varianten von saufarben beim Dackel, die je nach Farbton manchmal anders genannt werden.
Bei klassischem saufarben ist der Hund sehr dunkel mit schwarzem Pigment auf rotblondem Grund gestichelt. Ist der helle Pigmenttyp (Phäomelanin) besonders intensiv Rot und ausgeprägt, spricht man auch von rot-saufarben.
Ist hingegen der dunkle Pigmenttyp (Eumelanin) braun statt schwarz, hat der Hund auch einen braunen Nasenschwamm und braunes Hautpigment. So ein braun-saufarben ist eine erlaubte Farbe, kommt aber selten vor.
Man findet aber durchaus Bilder von saufarbenen Kurzhaarteckeln, auch wenn diese Farbe bei den kurzhaarigen Dackeln eigentlich laut Standard nicht vorkommt.
Rot
Was beim Dackel als Rot bezeichnet wird, ist bei anderen Hunderassen u.a. Zobel, Fawn oder Sable genannt.
Diese Hunde werden mit rotem Fell und schwarzen Haarspitzen im Gesicht, entlang des Aalstrichs am Rücken, auf der Rute und entlang der Ohrränder geboren.
Im Erwachsenenfell kann sehr viel dieser dunklen Wolkung erhalten bleiben (wie schon erwähnt, einige sehr dunkel gestichelte Teckel sind genetisch aber eigentlich saufarben und nicht rot).
Offiziell gilt allerdings reines tiefrotes Zobel mit wenig Stichelung als ideal.
Vor allem beim Langhaardackel und Rauhaardackel sieht man im Vergleich aber oft noch viel dunkles Pigment. Rote Rauhaardackel wurden früher übrigens auch als dürrlaubfarben bezeichnet.
Rot kommt übrigens offiziell nur in Verbindung mit schwarzem Pigment vor. Man findet aber durchaus Bilder von roten Dackeln mit braunem Nasenpigment, wenn man darauf achtet.
Und viel seltener kommen auch rote Dackel mit rezessiver Fellfarbe vor, d.h. ganz ohne schwarzes oder schokobraunes Haar und mit einer fleischfarbenen Nase.
Zweifarbig
Zweifarbige Dackel kommen bei allen Haarlängen vor. Gemeint sind Hunde in Schwarz oder Braun mit hellen Abzeichen.
Diese Abzeichen finden sich immer an den gleichen Stellen:
- Augenbrauen
- seitlich am Fang
- Kinn und Unterlippe
- Brustflecken
- Innenschenkel
- Läufe und Pfoten
- Hinterteil
Die Tanmarken werden beim Dackel und vielen anderen Jagdhunden auch als Brand bezeichnet.
Das Pigment der Tanmarken kann verschiedene Farbtöne von Weißblond zu Dunkelrot annehmen. Helle Marken sind jedoch unerwünscht, Dackel haben daher meist satte orangerote Abzeichen („je dunkler desto besser„), die einen schönen Kontrast zur Grundfarbe bilden sollen.
Die Marken sollen nicht zu klein und nicht zu groß sein. Effekte, die die Größe der Abzeichen verändern können (mir fallen gerade Sattelzeichnung, Masken oder Domino ein), kommen beim Dackel offiziell nicht vor.
Was allerdings manchmal passiert, sind verwaschene Marken mit unklar definierten Rändern.
Tigerdackel
Tigerdackel mit Merle-Zeichnung sind keine neue Erfindung!
Gescheckte Dackel sind schon im vorletzten Jahrhundert in offizielle Zuchtbücher eingetragen worden.
Allerdings war diese gescheckte Musterung bei Dackelzüchtern nie sehr beliebt, da sie in der Zeit vor Gentests etwa unberechenbar galt und versehentlich produzierte Hund in reinerbigem Merle („Double Merle“ oder „Double Dapple“) ein hohes Risiko für Taubheit, einen zu hohen Weißanteil oder Missbildungen der Augen aufweisen.
Heute weiß man natürlich etwas mehr über Merle und dieses Muster ist bei Familienhunden sehr beliebt, so dass man diese Färbung häufiger zu sehen bekommt.
Von den vielen möglichen Varianten findet man beim Dackel nur klassisches Merle. Große Platten oder zu verwaschene Zeichnungen sind nicht erwünscht.
Beim Lang- und Kurzhaardackel ist Merle in Verbindung mit Brand erlaubt.
Was macht Merle genau?
Merle hat die Eigenschaft nur das schwarze oder braune Pigment zu beeinflussen. Diese Bereiche werden mehr oder weniger zufällig zu grau oder beige aufgehellt, so dass ein Fleckenmuster aus dunklen und aufgehellten Bereichen entsteht.
Das rote Pigment in den Abzeichen eines zweifarbigen Hundes oder im Rot eines roten Hundes wird von Merle hingegen nicht verändert.
Da es nicht ganz vermieden werden kann, sind nur bei den Tigerdackeln ganz oder teilweise blaue Augen ok, wenn auch nicht gewollt.
Auch rot-gescheckte Hunde werden im FCI-Standard erwähnt. Bei solchen roten Hunden mit dunklen Flecken handelt es sich genetisch um Hunde in Zobel-Merle oder Gestromt-Merle.
Diese Fellzeichnung wurde vor Einführung von Farb-Gentests oft bewusst vermieden, denn sie birgt ein züchterisches Risiko.
Denn ein roter Hund braucht schwarze Stichelung oder viele dunkle Streifen, damit Merle überhaupt sichtbar wird.
Verschwindet die Stichelung aber im Erwachsenenfell oder hat der Hund ohnehin ein spärliches Streifenmuster, kann Merle dadurch unsichtbar werden. Denn wie gesagt, in rein roten Pigment zeigt sich der Effekt von Merle nicht.
Bevor ein seriöser Züchter heutzutage einen Tigerdackel verpaart, wird per Gentest geklärt werden, dass der Partner wirklich kein Merle beisteuert. Problem gelöst!
Beim Rauhaardackel ist Merle enorm selten, kann aber theoretisch mit allen Farben, auch als Saufarbentiger auftreten.
Gestromte Dackel
Bei Stromung hat der Dackel ein schwarzes Streifenmuster, das in rotem Fell sichtbar wird.
Gestromte Dackel sind immer einfarbig Rot (Zobel) mit schwarzen Streifen und schwarzem Nasenpigment.
Stromung funktioniert theoretisch auch zusammen mit Tanmarken oder Saufarben. Auch Brindle mit braunen Streifen oder eine Kombination aus Merle und gestromten Abzeichen wäre möglich.
Gestromte Tanmarken („Brindleppoints„) sind aber eigentlich nicht vereinbar mit dem Wunsch die Abzeichen „so rein wie möglich“ zu bekommen und werden nicht als zulässige Farbe aufgeführt.
Überhapt gelten so ziemliche alle Kombinationen mit Brindle als Fehlfarben, so dass es nur wenige Züchter gibt, die sich dieser Farbvariante überhaupt widmen[3].
Andere Länder, andere Dackelfarben
Im Standard des Amerikanischen Kennel Club sind zudem Hunde mit creme-blondem Fell sowie die gerade genannten Brindlepoints und Piebald erlaubt.
Creme ist einfach nur eine hellere Variante von rotem Pigment.
Durch Varianten am I-Lokus kann rötliches Pigment verschiedene Nuancen zwischen Weiß (z.B. beim Malteser oder Samojeden) über Blond (z.B. beim Golden Retriever) bis hin zu Orangerot oder Tiefrot (z.B. beim Cho-Chow oder beim Irish Red Setter) annehmen.
Einige dieser cremeweißen Hunde sind übrigens mehr als nur sehr helle Zobel, sondern lassen sich rezessives Gelb stehen. Diese Hunde können im Gegensatz zu einem hellen Zobel selbst im Welpenfell keinerlei dunkles Pigment bilden und sind oft an ihren weißen Schnurrhaaren und einer fleischfarbenen Wechselnase zu erkennen.
Als Piebald bezeichnet man Hunde mit Weißscheckung. Diese weißen Bereiche können zusätzlich getüpfelt sein.
Im AKC soll Scheckung nur zusammen mit einfarbig rotem Fell sowie bei Hunden in black-and-tan oder brown-and-tan vorkommen.
Denn bei Merle mit Piebald kann sich der Weißanteil im fell aufaddieren. Problematisch an einer ausgedehnten Weißscheckung ist das höhere Risiko für den betroffenen Hund taub geboren zu werden.
Der AKC selektiert gegen zu viel Weiß im Kopfbereich und erlaubt bei Hunden mit Piebald z.B. keine blauen Augen. Verkäufern auf hiesigen Verkaufsplattformen ist sowas wohl eher schnuppe.
Denn diese Farbschläge werden auch hierzulande leider immer beliebter.
Hier kann man nur an jeden Welpenkäufer, der sich für amerikanische dackelfarben interessiert, appellieren wirklich dreimal hinzuschauen und keinem Vermehrer nur für eine seltene oder hübsche Farbe Geld in den Rachen zu werfen!
Augen auf beim Dackelkauf!
Links
[1] FCI-Standard Nr. 148: Dachshund (2019);
http://www.fci.be/de/nomenclature/DACHSHUND-148.html
[2] Dachshund im VDH-Rasselexikon
[3] Deutscher Teckelklub 1888 e.V.: Fehlfarben, Übersichtstabellen für Züchter;
https://www.teckelzucht-info.de/farben.html
[4] Genomia: Farbige Varianten bei Dachshund;
https://www.genomia.cz/de/dachshund/