Eurasier-Farben erklärt

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Der Eurasier entstand durch Kreuzung von Chow-Chow, Wolfspitz und Samojeden. Als eigene Hunderasse wurde er schon relativ bald nach seiner Entstehung im Jahr 1973 durch die FCI anerkannt. Als Erbe seiner Ahnen gibt es verschiedene mögliche Eurasier-Farben, die wir uns hier genauer anschauen.

Welche Eurasier-Farben gibt es?

Der FCI-Standard schränkt die Farbvielfalt des Eurasiers nicht sehr ein:

  • Alle Farben und Farbkombinationen sind zugelassen, ausgenommen reinweiβ, gescheckt. (FCI-Standard Nr. 291)[1]

Dennoch gibt es beim Eurasier nicht alle Farben, die man beim Haushund kennt:

Scheckung durch Pigmentmangel und echtes weißes Pigment kommen zum Beispiel als Erbe des Samojeden vor, sind aber beim Eurasier nicht erwünscht.

Fellmuster wie Merle oder Stromung sowie blaues oder braunes Pigment kamen bei den Ursprungsrassen des Eurasiers gar nicht bzw. sehr selten vor und sind beim Eurasier gänzlich unbekannt. Die Nase eines Eurasier ist immer schwarz pigmentiert.

Trotzdem zeigt der Eurasier eine Vielfalt an möglichen Farbkombinationen, die er v.a. vom Chow-Chow und vom Spitz geerbt hat.

Alle Fellfarben des Eurasiers gehen auf folgende Muster zurück:

  • Grau (Agouti)
  • Rot (Zobel)
  • Schwarzmarken (lohfarbene Wildfarbigkeitsabzeichen)
  • Schwarz (dominant oder rezessiv)

Durch einige Modifizierungen ergibt sich aus diesen Grundfarben die Vielzahl an Farbschlägen:

  • Alle Farben können mit oder ohne eine dunkle Maske vorkommen.
  • Das rötliche Pigment (Phäomelanin) kann verschiedene Intensitäten von Silbergrau über helles Falb zu kräftigem Rot annehmen.
  • Die Menge und Verteilung von dunklen Haarspitzen („Wolkung“) bei roten und grauen Hunden kann variieren.
  • Manche Hunde haben eine auffällige helle Unterseite und eine helle „Fuchsmaske„.
  • Welpenfell, Fellwechsel oder lange helle Unterwolle verändern den Gesamteindruck.

Durch solche Nuancen und Schattierungen entstanden ganz verschiedene fantasievolle Bezeichnungen für die verschiedenen Eurasier-Farben, auch wenn es sich manchmal genetisch um die gleiche Fellfarbe handelt.

Das macht es manchmal verwirrend den Überblick zu behalten. Zumal nirgends definiert ist, wie verschiedene Farben genannt werden und es sich um rasseinterne Begriffe handelt, die anderen Hundehaltern nicht unbedingt etwas sagen werden.

Schauen wir uns die verschiedenen Eurasier Fellfarben mal genauer an:

Grau

Grau beim Eurasier meint einen Hund in Wildfarbe. Hunde mit dieser Fellzeichnung haben eine Mischung aus hellen und dunkel gebänderten Haaren im Fell.

Graue Hunde sind bei Geburt und auch im Erwachsenenfell oft dunkler gewolkt als rote Hunde und haben nicht selten eine komplett schwarze Decke auf dem Rücken.

Hunde, die genetisch Träger für Tanmarken (aw/at) oder rezessives Schwarz (aw/a) sind, haben oft eine deutlich dunklere Wolkung als reinerbige Hunde in grau (aw/aw).

Um einen grauen Eurasier von dunkel gewolkten roten Hunden zu unterscheiden, hilft ein Blick auf die Außenseiten der Beine. Graue Hunde haben meist einen Streifen mit deutlich erkennbarem dunklen Pigment entlang der Unterschenkel, der roten Hunden fehlt.

Links rot, rechts grau

Grau hat beim Eurasier verschiedene Namen, die sich an der Menge und Farbe des rötlichen Pigmentanteils richten. Je nach Farbnuancen und Anteil heller Haare werden graue Eurasier auch schon mal als Schwarz-Rot, grau gewolkt, Grau-Rot oder Grau-Falb bezeichnet.

Wolfsfarben
Wolfsfarben

Hunde in Wolf-Sable oder Wolfsgrau haben sehr helles creme- oder falbfarbenes Phäomelanin und erinnern ein bißchen an einen Wolfsspitz.

Wolfsgrau

Als wildfarben oder wolfsfarben werden Hunde bezeichnet, deren Phäomelanin eine rote Schattierung hat.

Wolfsfarben

Wie alle Farben beim Eurasier kann auch Grau mit oder ohne eine dunkle Maske vorkommen.

Rot

Als rote Eurasier werden Hunde bezeichnet, die genetisch Zobel (=Rehfarben, Sable,…) sind.

Diese roten Hunde haben meist ein paar dunkle Haare an den Ohren, entlang des Aalstrichs am Rücken und an der Rute. Viele Eurasier klaren beim Wechsel ins Erwachsenenfell aber auch komplett auf und haben dann nur noch rote Haare im Fell.

Die Bezeichnung für rote Eurasier richtet sich vor allem nach der Farbintensität des Phäomelamnins.

Dieses kann ziemlich viele Schattierungen zwischen hellem Falb und sattem Rot oder annehmen. Wie immer kommen in allen Varianten Tiere mit oder ohne Maske vor.

Rot mit Maske

Sind die Hunde dunkel gewolkt, spricht man auch von Rehfarben, Falb-Grau oder Rot-Grau.

Rote Eurasier, die genetisch Träger für Tanmarken (Ay/at) oder rezessives Schwarz (Ay/a) sind, haben oft eine etwas dunklere Wolkung als üblich.

Falb-Grau
Grau-Falb
Rot-Grau ohne Maske

Hunde mit roter Unterseite und heller Unterseite werden als Rot-Falben oder falbenrot bezeichnet und haben eine helle Fuchsmaske.

Rot-Falb
Rot-Falb

Schwarzmarken

Schwarzmarken entspricht der Färbung, wie man sie z.B. vom Rottweiler kennt. Diese Hunde haben schwarzes Fell mit so genannten helleren Wildfarbigkeitsabzeichen.

Auch hier sind beim Euasier verschiedene Farbintensität möglich und die klar abgetrennten Abzeichen an Fang, Augenbrauen, Beinen, Brust, Unterseite und Hinterteil können von Weiß hin zu hellem Falb zu dunklem Rotorange gefärbt sein.

Auch das führt zu einer Vielzahl von Bezeichnungen wie Schwarz-Silber oder Schwarz mit Loh.

Schwarz mit Tanmarken

Hat ein Eurasier mit Tanmarken gleichzeitig eine dunkle Maske, kann diese die Gesichtsmarken verdecken und insgesamt zu einer größeren Ausdehnung der schwarzen Bereiche führen.

Auch genetische Träger für rezessives Schwarz (at/a) haben oft etwas kleinere Marken.

Schwarzmarken mit Maske

Schwarz

Schwarz ist eine zulässige Eurasier-Farbe, kommt aber insgesamt selten vor.

Rezessives Schwarz ist bei Hunden sehr selten, kommt beim Eurasier aber viel häufiger als die dominante Variante (KBlack am K-Lokus) vor. Dass beide Genvarianten in dieser Hunderasse vorkommen, hat Züchtern lange den Kopf zerbrochen, kann aber mittlerweile per Gentest geklärt werden.

Äußerlich kann man einem schwarzen Eurasier nicht ansehen, warum er schwarz ist, so dass wir das jetzt mal ignorieren.

Schwarzer Eurasierwelpe

Wie alle schwarzen Hunde mit viel Unterfell haben auch viele Eurasier einen deutlichen rot-braunen Schimmer entlang von Ohren, Rücken und Rute. Es handelt sich hier um altes mattes Fell und der Rotstich nimmt zum Fellwechsel oft wahrnehmbar zu.

Schwarz mit Rotschimmer

Einige wenige schwarze Eurasier haben helle Unterwolle und weiße bis bronzefarbene Bereiche vor allem am Rücken und den Hosenbeinen. Dieser Phänotyp wird bei anderen Hunden als Seal bezeichnet und kommt fast nur bei Hunden mit dominantem Schwarz vor.

Beim Eurasier spricht man auch von Rot-Schwarz, Schwarz-Rot, Grau-Schwarz oder verwaschenem Schwarz.

Weiß

Weiß ist beim Eurasier keine anerkannte Farbe, kommt durch das Erbe des Samojeden aber durchaus vor (vor allem, bevor es entsprechende Gentest gab).

Weißes Fell

Denn weiße Eurasier entstehen wie weiße Samojeden durch rezessives Gelb (ee am Extension-Lokus).

Ähnlich wie bei einem roten Hund kann auch hier das Phäomelanin unterschiedliche Farbintensitäten haben. Die Möglichkeiten reichen von Weißblond über helles Creme, falb oder Sandfarben zu Blond und Rotgelb.

Eine Unterscheidung zu einem hellen roten Eurasier ist oft nicht so leicht möglich.

Erkennungsmerkmal dieses gelben Hunde sind meist helle Schnurrhaare, eine wurstfarbene Wechselnase und das komplett fehlende dunkle Pigment bereits ab Geburt an.

Links

[1] FCI-Standard Nr. 291: Eurasier (2020);
http://www.fci.be/de/nomenclature/EURASIER-291.html

[2] Eurasier Online: Farbvarianten beim Eurasier;
https://www.eurasier-online.de/index.php/der-eurasier/fellfarben

[2] Eurasier Fellfarben: Bildersammlung;
https://eurasier-fellfarben.de.tl/Sammlung.htm