Malteser

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Malteser sind zierliche Toyhunde mit langem weißen Fell, die schon vor langer Zeit im Mittelmeerraum als Gesellschaftshündchen bekannt waren. Heute kennen wir den Malteser als drolligen, verspielten und anpassungsfähigen Begleithund mit eher ruhigem Temperament.

Steckbrief:
Malteser

Der Malteser ist ein Toyhund aus der Verwandtschaft der Bichons.

Größe
20-23 cm
 21-25 cm

Gewicht
3-4 kg

Hundetyp
Bichon

Lebensdauer
12-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der Malteser ist eine sehr alte Hunderasse aus der Familie der Bichons. Vermutlich gingen diese Hunde schon vor sehr langer Zeit aus spitzähnlichen Hunden des Mittelmeerraums hervor.

Er teilt sich unter anderem Vorfahren mit dem Havaneser, Bichon Frisé, Bologneser, Löwchen, Coton de Tuléar und dem Pudel.

Phönizische Kaufleute sollen diese Hunde bereits vor unserer Zeitrechnung von Ägypten aus im Mittelmeerraum verbreitet haben, aber das lässt sich heute nicht so richtig mehr belegen.

Auch auf der Insel Malta sollen solche Hündchen vorgekommen sein[5], die Herkunft des Namens bleibt jedoch unklar.

Denn viele antike Hafenorte und Inseln im Mittelmeerraum (Malta, Mljet, Melita etc.) hatten ähnliche Namen und kommen als Herkunftsorte für die kleinen Schoßhunde in Frage.

Ein Art Hündchen 1560[6]

Man hielt die Vierbeiner wohl einst in vielen Küstenorten als Rattenfänger und nahm die Hunde daher auch auf Schiffsreisen mit, so dass sie sich schnell weit ausbreiten konnten.

Schon Aristoteles (384-322 v. Chr.) erwähnte in seinen Aufzeichnungen die Canis Melitae als Zwerghunde mit proportionalem Körperbau und großer Schönheit.

Musette, ein Malteser 1855
[Jean-Baptiste Gille]

Im spätantiken Rom waren die kleinen Vierbeiner schließlich bereits vor allem als Schoßhunde wohlhabender Damen bekannt. Die Haltung der Malteser als Begleithunde ist durch zahlreiche Kunstwerke des Mittelalters, der Renaissance und danach belegt.

1888 wurde der Malteser schließlich als populärer Ausstellungshund bereits vom britischen Kennel Club als Hunderasse anerkannt.

Man nennt diese Hunde im Englischen übrigens bis heute manchmal auch Maltese Terrier.

Maltese Terrier 1897[8]

Aber erst durch das relativ junge Konzept der Reinzucht und Ausstellungszucht wurde der Malteser zur heutigen Form weiterentwickelt. Denn auf vielen alten Abbildungen sind die Hunde noch etwas stämmiger, sind teilweise sogar noch mehrfarbig oder haben nicht ganz so bodenlanges oder gewelltes Fell.

Seit 1955 wurde der Malteser durch die FCI als Hunderasse aus dem zentralen Mittelmeerraum anerkannt, Vertreter des Maltesers bei der FCI ist Italien.

Malteser 1909[7]

Größe und Aussehen

Mit 20-25 cm Schulterhöhe zählt der Malteser ganz eindeutig zu den Toyhunderassen.

Der Körperbau ist niederläufig, Malteser sind etwas länger als hoch. Die lang behaarte Rute wird über den Rücken gebogen, so dass die Rutenspitze auf der Kruppe oder seitlich am Rumpf aufliegt. Kurze schnelle Schritte sollen den Eindruck erwecken der Hund würde gleiten.

Durch den etwas rundlichen Kopf, die großen runden Augen, den steil ansteigenden Stirnabsatz und den verkürzten Fang besitzt der Malteser ein deutliches Kindchenschema. Allerdings gehört er leider heute zu den brachycephalen Hunderassen.

Die Hängeohren liegen seitlich am Kopf an und sind mit langen Haaren bedeckt.

Das lange seidige Haar soll schwer und gescheitelt am Hund herabfallen. Auch ein langer Bart und langes Kopfhaar gehört zur typischen Ausstellungsfrisur.

Malteser besitzen keine Unterwolle, sie haaren nicht und können eigentlich ganz problemlos auch mal kurz frisiert werden… Denn Die Fellpflege bei Showhunden ist aufwendig und eine pflegeleichte Frisur ist sicherlich auch für den Hund luftiger und angenehmer.

Die einzig zulässige Fellfarbe beim Malteser ist einfarbig weiß.

Die Hunde sind aber nicht unpigmentiert, sondern eigentlich blond mit stark aufgehellter Pigmentintensität. Einige Malteser haben bis heute einen kaum merklichen weißblonden bis elfenbeinfarbene Farbton.

Auch nicht erwünschte orangeblonde Ohren kommen noch regelmäßig vor, vor allem im Welpenfell. Denn eine Pigmentanreicherung entlang der Ohren ist typisch für rezessives Blond ist. Ebenfalls nicht erwünscht ist eine dunkelrosa Wechselnase, ein weiteres eigentlich typisches Merkmal bei dieser aufgehellten Fellfarbe.

Blondes Fell bei einem Malteserwelpen
Wechselnase beim Malteser

Temperament und Haltung

Als typischer Bichon ist der Malteser ein ausgeglichener Hund, der sich sehr anpassungsfähig verhält und überall hin mitgenommen werden kann.

Dabei sind sie drollig und liebevoll, sie lassen sich sehr leicht trainieren und lernen gern neue Tricks. Als Begleithunde für Familien mit kleinen Kindern kommen sie durch ihre sehr zarte Statur eher nicht in Frage.

Liebhaber schätzen das verspielte, anhängliche und charmante Wesen des Maltesers. Malteser sind meist robuster als sie auf den ersten Blick wirken und sind dazu sehr mutig. Sie verstehen sich auch als kleine Alarmanlagen und melden alles, was ihnen verdächtig vorkommt.

Malteser haaren nicht, aber das lange Fell muss sehr intensiv gepflegt werden.

Wer sich und dem Hund das tägliche Kämmen und Bürsten ersparen möchte, kann sich auch für eine pflegeleichter Frisur entscheiden. Denn durch die fehlende Unterwolle verzeiht das Fell des Malteser einen Kurzhaarschnitt ohne Probleme.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Der Malteser ist an sich ein langlebiger kleiner Hund, der gut und gerne 12 Jahre und viel älter werden kann.

Eine zu starke Miniaturisierung bringt oft Probleme mit sich, die man auch beim Malteser beobachten kann.

Einerseits findet man bei sehr kleinen Hunden häufiger Probleme mit Kiefer- und Zahnfehlstellungen. Der Malteser gehört zudem zu den brachycephalen Hunderassen und kann an den damit verbundenen Problemen leiden.

Durch die langen Haare und Wimpern, die hohe Stirn und die großen Kulleraugen haben nicht wenige Malteser tränende Augen.

Der Malteser gilt insgesamt als gesunde Hunderasse. Es sind dennoch einige verschiedene gesundheitliche Probleme bekannt, u.a.:

  • Patellaluxation
  • Zahnfehlstellungen
  • Intervertebral Disc Disease (IVDD)
  • Brachycephales Syndrom
  • Herzerkrankungen
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Nekrotisierende Meningoenzephalitis[9]
  • Glykogenspeicherkrankheit
  • Makrothrombozytopenie 
  • Lebershunt
  • Hydrocephalus
  • Shaker Dog Syndrome
  • Taubheit

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Malteser-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 234 und 356[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 65: Malteser (2018). http://www.fci.be/de/nomenclature/MALTESER-65.html

[2] VDH-Rasseportrait: Malteser.

[3] Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V.: Malteser.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Onorato Bres, Charles-Etienne Gaucher, Pietro Ruga (1816): Malta antica (Cagnolini Maltesi). https://archive.org/details/gri_33125012249872/page/n259/mode/2up

[6] Conrad Gessner (1560): Icones animalium. https://archive.org/details/iconesanimaliumq00gess/page/n36/mode/1up

[7] A. Croxton Smith (1909): Everyman’s book of the dog. https://archive.org/details/everymansbookofd00smitrich/page/302/mode/1up

[8] Harry Woodworth Huntington (1897): My dog and I. https://archive.org/details/mydogibeingconci00hunt/page/112/mode/1up

[9] Stalis IH, Chadwick B, Dayrell-Hart B, Summers BA, Van Winkle TJ. Necrotizing meningoencephalitis of Maltese dogs. Vet Pathol. 1995. DOI: https://doi.org/10.1177%2F030098589503200303