Löwchen

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Das Löwchen ist eine seltene Hunderasse, die nicht haart und für ihr ungewöhnliche Ausstellungsschur bekannt ist. Löwchen sind darüber hinaus sehr fröhliche, leicht trainierbare und anhängliche Begleithunde, die sich auch für Hundeanfänger und Familien eignen.

Steckbrief:
Löwchen

In Frankreich kennt man diese Hunderasse als Petit Chien Lion.

Größe
25-33 cm

Gewicht
± 6 kg

Hundetyp
Bichon

Lebensdauer
12-14 Jahre

Geschichte und Herkunft

Die genaue Abstammung des Petit Chien Lion ist nicht bekannt.

Bereits ab dem späten Mittelalter sind aus ganz Europa viele Abbildungen kleiner Gesellschaftshündchen mit Löwenschur bekannt.

Ob es sich dabei tatsächlich um die Vorfahren des heutigen Löwchens handelt, ist ziemlich ungewiss. Wahrscheinlich handelte es sich einfach nur um eine damals beliebte Frisur bei den Schoßhunden der Damenwelt.

Stillleben 1644

Zu den Verwandten des Löwchen gehören die Bichons, aber auch Zwergspaniels, Spitze oder Pudel könnte man in der Verwandtschaft dieser Hunde finden[6].

Schon 1847 wurde zwar in Frankreich bereits ein ein Liebhaberclub gegründet, aber bereits im späten 19. Jahrhundert verschwanden diese seltenen Hunde langsam von der Bildfläche.

Le Chien Lion 1755[5]

Als Begründerin des modernen Löwchen gilt Madame M. Bennert aus Brüssel[7].

1897 erwarb die junge Madame Bennert ein Löwchen als Familienhund. Sie hatte eigentlich keine Zuchtgedanken, beobachtete aber mit Trauer das Verschwinden dieser fröhlichen kleinen Hunderasse.

Madame Bennert

Ab 1944 begann sie daher aus den wenigen verbleibenden Hunden eine neue Zucht zum Erhalt dieser Hunde aufzubauen. Erst hier beginnt die Aufzeichnung der Herkunft des heutigen Löwchen.

Züchter fanden sich anfangs vor allem in den Niederlanden, Belgien und Deutschland.

1961 wurde das Löwchen durch die FCI als französische Hunderasse anerkannt, obwohl der tatsächliche Ursprung der Hunde unklar ist.

So wurde das Löwchen international verbreitet und wird seit den 1970ern auch in den USA gezüchtet. Allerdings handelt es sich nach wie vor um eine sehr seltene und fast unbekannte Hunderasse.

Größe und Aussehen

Mit 25-33 cm ist das Löwchen eine sehr kleine bis klein Hunderasse. Das Gewicht liegt meist zwischen 4,5 und 7,5 kg.

Der Körperbau ist funktional und quadratisch, der Fang hat eine gute Länge im Vergleich zu anderen Zwerghunden.

Die Augen sind groß und rund, die übliche Augenfarbe ist braun bis dunkelbraun. Die relativ langen Hängeohren setzen tief auf Augenhöhe an und sind mit langen Haarfransen bedeckt.

Die Rute wird über den Rücken gebogen, soll diesen aber nicht berühren.

Das etwas gewellte Fell ist ist seidig und lang ohne Unterwolle. Das Löwchen haart daher nicht.

Bei der typischen Löwenschur wird bei Showhunden das Fell an der Rute, an den Vorder- und Hinterläufen sowie rund um die Lendengegend kurz geschoren. Am Rutenende und rund um die Knöchel werden Zierpuschel belassen.

Aber ganz im Ernst: Diesen Quatsch muss man eigentlich nur bei Ausstellungshunden notgedrungen mitmachen. Wer will, kann sein Löwchen auch mit ganz normalem Fell bezaubernd finden!

Offiziell sind zwar alle Farben erlaubt, aber es kommen nicht wirklich alle der möglichen Fellfarben auch wirklich vor.

Mögliche Fellfarben beim Löwchen sind u.a. schwarz, grau, weiß, zobelfarben, gestromt, schokobraun, blond oder rotblond.

Auch mehrfarbige Löwchen mit Weißscheckung kommen häufig vor.

Typisch für die Zobelfarbe ist es, dass Welpen mit vielen dunklen Haarspitzen geboren werden, die in den ersten Lebensmonaten verschwinden und dann wieder kommen.

Durch das ebenfalls beim Löwchen möglichen Greying ergibt sich eine Vielzahl an möglichen Farbkombinationen.

Temperament und Haltung

Die Beschreibung dieser charmanten Hunderasse liest sich fast zu gut, um wahr zu sein. Tatsächlich ist mir vollkommen unklar, warum das Löwchen heute so selten ist. Denn Löwchen vereinen viele gefragte Eigenschaften in einem handlichen Format.

Denn diese kompakten Hunde eignen sich für Alleinstehende genauso wie für Familien. Als typische Bichons sind sie anspruchslos, machen aber gerne jeden Quatsch mit ihren Menschen mit.

Denn das Löwchen ist ein sehr angenehmer und freundlicher Begleithund, der einfach nur alles richtig machen möchte und gute Laune versprüht.

Dabei sind sie unempfindlich und unternehmungslustig, sie sind viel rustikaler und robuster als sie mit ihrer dekorativen Frisur auf den ersten Blick wirken.

Ihr zweckmäßiger Körperbau und ihr lebhaftes Temperament machen das Löwchen zu einem ausdauernden Begleiter bei allen Unternehmungen. Auch am Rad oder Pferd laufen die Hunde problemlos mit.

Diese lebenslustigen Vierbeiner sind darüber hinaus verschmust und leichtführig. Eine Wohnungshaltung ist kein Problem, auch ein fauler Sonntag auf dem Sofa machen diese anpassungsfähigen Vierbeiner gerne mit.

Löwchen bellen nur wenig und gelten nicht als Kläffer. Dennoch sind sie wachsam und schlagen an, wenn sie ungewöhnliche Dinge bemerken.

Durch ihre umgängliche und kontaktfreudige Art gibt es mit dem Löwchen im Alltag und Zusammenleben selten Probleme mit Artgenossen. Und auch mit vernünftigen Kindern tobt und kuschelt dieser Vierbeiner mit Hingabe.

Spielfreude und Apportierwillen sind merklich vorhanden. Gepaart mit dem lebhaften Temperament und dem Will to Please lernt das Löwchen gern und schnell jede Menge Tricks. Auch an Hundesportarten wie Agility dürften viele dieser lerneifrigen Hunde Freude haben.

Und als wäre das alles noch nicht gut genug, haart das Löwchen durch die fehlende Unterwolle noch nicht mal.

Wenn Dich also nur die komische Frisur davon abhält Dir das Löwchen mal genauer anzusehen…. Die Frisur kann selbstredend auch einfach naturbelassen bleiben (auch wenn einige Züchter oder Hundesnobs das vielleicht ganz unmöglich von Dir finden werden, pfft).

Wenn man sein Löwchen aber doch lieber in der traditionellen Schur halten möchte, muss man ihm im Winter einen Hundemantel gönnen. Sonst friert sich der kleine Bichon im wahrsten Sinne den Hintern ab.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Es sind bislang keine rassetypischen Erkrankungen bekannt. Löwchen gelten als robust und langlebig, erbliche Probleme kommen nur vereinzelt vor, u.a.:

  • Patellaluxation
  • Hüftgelenksdysplasie
  • Erbliche Augenerkrankungen

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Löwchen-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 91 und 178[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 233: Löwchen (2004). http://www.fci.be/de/nomenclature/LOWCHEN-233.html

[2] VDH-Rasseportrait: Löwchen.

[3] Löwchen-Club Deutschland e.V.. www.loewchenclub-deutschland.de

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Georges Louis Leclerc Buffon (1755): Histoire naturelle de Buffonhttps://archive.org/details/dli.granth.107075/page/n386/mode/1up

[6] Société Centrale Canine: Le Petit Chien Lion (frz.).

[7] Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V.: Löwchen.