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Der Kanadische Eskimohund ist eine kräftig gebaute Hunderasse, die von den Inuit im Norden Kanadas schon vor langer Zeit als Jagd- und Schlittenhund genutzt wurde. Diese Zughunde gelten als sehr selten und weit weniger bekannt als andere nordische Hunderassen.
Steckbrief:
Canadian Eskimo Dog
Der Kanadische Inuithund ist ein großer Vertreter der arktischen Schlittenhunde. Diese wolfsähnlichen Hunde gehen auf die Jagdhunde der Paleoinuit-Kulturen zurück, die es schon vor tausenden von Jahren gab.


Größe
♀ 50-60 cm
♂ 58-70 cm

Gewicht
♀ 18-30 kg
♂ 30-70 kg

Hundetyp
Nordische Schlittenhunde

Lebensdauer
10-12 Jahre
Geschichte und Herkunft
Der Eskimohund gilt als eine der ältesten Hunderassen auf dem amerikanischen Kontinent[3].
Schon vor etwa 1000 Jahren gelangten die Vorfahren dieser Hunde mit Einwanderung der Thule-Inuit aus Sibirien nach Alaska und schließlich ins heutige Kanada. Die Inuit nennen ihre Hunde einfach kurz Qimmit oder Qimmiq, was einfach Hund bedeutet[7].

Die Hunde mussten verschiedene Aufgaben erfüllen und wurden als reine Arbeitstiere gehalten.
Sie wurden von den Thule als Zugtiere, als Wachhunde, aber auch zur Jagd und in Notzeiten auch für ihr Fell und Fleisch genutzt.
Lange Zeit blieben Eskimohunde als vielseitige Arbeitshunde erhalten und wurden auch als Transportmittel für Polarexpeditionen eingesetzt.

Bereits im 19. Jahrhundert gelangten diese Hunde vereinzelt nach Großbritannien und wurden dort als Esquimaux der Öffentlichkeit präsentiert. Im Gegensatz zu anderen Schlittenhunden wurden sie aber nie als Haustiere beliebt.
Und im 20. Jahrhundert gab es nach Erfindung des Schneemobils kaum noch Bedarf nach diesen Zughunden.
Zudem konnten auch zunehmend mehr Menschen in den hohen Norden Kanadas gelangen und brachten ihre eigenen Hunde mit. Eine Vermischung mit europäischen Hunderassen lässt sich bei den indigenen Schlittenhunden Amerikas heute nachweisen[9].
Viele der bis dahin isoliert lebenden Inuithunde wurden durch eingeschleppte Infektionskrankheiten dahin gerafft. Und auch eine gezielte Tötung von Hunden der Inuit durch die kanadische Regierung wird bis heute kontrovers diskutiert[10].

Um 1959 wurde der Canadian Eskimo Dog schließlich beim American Kennel Club aus dem Register gestrichen. Um diese Hunderasse zu erhalten, begannen einige Liebhaber in den 1970ern mit der planvollen Zucht mit den noch verbliebenen Hunden.
Heute weiß man , dass sowohl der Canadian Eskimo Dog als auch der Grönlandhund von den Hunden der Thule-Inuit abstammen. Die genetische Ähnlichkeit ist sogar so groß, dass eine Trennung der beiden Hunderassen sich nur durch die heutige lokale Isolation voneinander ergeben hat[6].
1959 wurde der Kanadische Eskimohund durch die FCI als Hunderasse anerkannt. Allerdings gibt es heute nur sehr wenige dieser Vierbeiner und diese Hunderasse ist kaum bekannt.
Größe und Aussehen
Canadian Eskimo Dogs werden 50-70 cm hoch und können 18-70 kg schwer werden.
Hier zeigt sich, welche große Spannweite an Typen es bei diesen Arbeitshunden heute noch gibt. Rüden werden zudem um einiges größer als Hündinnen.
Diese leistungsstarken Vierbeiner zählen zu den mittelgroßen bis großen Hunderassen und sind sehr stämmig, athletisch, imposant und kräftig gebaut. Es sind keine Sprinter, für ihre ursprüngliche Verwendung waren große Kraft und Ausdauer entscheidender.
Der Canadian Inuit Dog sieht einem Wolf nicht unähnlich.
Teil der typischen Optik dieser nordischen Hunderasse sind der keilförmige Kopf, die Stehohren und die buschige und teilweise geringelte Rute.
Das harsche Deckhaar wird von reichlich Unterwolle ergänzt, sonst hätten die Hunde die Winter ihrer Heimat nicht überleben können. Es kommen verschiedene Fellfarben vor, u.a. weiß oder Hunde mit roten, braunen, schwarzen, grauen oder sandfarbenen Abzeichen.
Viele dieser Hunde zeigen Anzeichen für Northern Domino (einer Farbvariante, die die ursprüngliche Fellfarbe aufhellt und zu einer hellen Maske im Gesicht führt).
Temperament und Haltung
Es handelt sich um robuste und zähe Arbeitshunde.
Diese Arbeitshunde vom Urtyp gelten als wachsam, impulsiv und aufmerksam. Menschen gegenüber sollen diese Hunde sich sanft, freundlich und umgänglich verhalten.

Sie binden sich eng an ihren Menschen und sind gut erziehbar, sind aber eben keine klassischen Begleithunde. Sie sind sehr stürmisch und arbeitseifrig, so dass man eine Haltung als reine Familienhunde oder Anfängerhunde nicht empfehlen kann.
Auch der enorme Bewegungsdrang macht die Haltung zu einem zeitintensiven Projekt für echte Liebhaber nordischer Hunderassen.
Als nordische Hunde vom Spitztyp besitzen diese Hunde enorm viel Unterwolle, so dass man im Fellwechsel alle Hände voll zu tun hat.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Über Jahrhunderte konnten durch die harschen Lebensbedingungen nur die zähesten Hunde überleben. Bis heute ist der Canadian Inuit Dog dafür bekannt auch unter den widrigsten Bedingungen leben und arbeiten zu können.

Seine Diät bestand fast ausschließlich aus Fleisch. Es wird angenommen, dass diese Hunde im Gegensatz zu unseren modernen Hunderassen nicht im gleichen Maß die Fähigkeit besitzt Getreide zu verdauen. Es wird daher empfohlen diese Hunde besser sehr proteinlastig zu füttern.
Es gibt kaum Hinweise auf erbliche Erkrankungen bei dieser Hunderasse. Vereinzelt kommen aber auch beim Canadian Eskimo Dog die gesundheitlichen Probleme vor, die so ziemlich alle Hunderassen betreffen, u.a.:
- Erbliche Augenerkrankungen
- Hüftgelenksdysplasie
- Degenerative Myelopathie
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Es wurden bislang keine Welpen dieser Hunderasse in der VDH-Welpenstatistik erfasst[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 211: Canadian Eskimo Dog (2018);
http://www.fci.be/de/nomenclature/KANADISCHER-ESKIMOHUND-211.html
[2] VDH-Rasseportrait: Canadian Eskimo Dog.
[3] Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.: Canadian Eskimo Dog.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Charles Hamilton Smith (1840): The natural history of dogs. https://archive.org/details/dogs02smit/page/n128/mode/1up
[6] Brown SK, Darwent CM, Wictum EJ, Sacks BN. Using multiple markers to elucidate the ancient, historical and modern relationships among North American Arctic dog breeds. Heredity (Edinb). 2015;115(6):488-495. doi: https://dx.doi.org/10.1038%2Fhdy.2015.49
[7] Canadian Inuit Dogs: History (engl.).
[8] Robert Leighton (1907): The New Book of the Dog. https://archive.org/details/newbookofdogcomp00leigrich/page/530/mode/1up
[9] Ní Leathlobhair et al. (2018). The evolutionary history of dogs in the Americas. Science. 361 (6397): 81–85. PMID 29976825. DOI: https://doi.org/10.1126/science.aao4776
[10] National Film Board of Canada: Qimmit: A Clash of Two Truths. http://www.nfb.ca/film/qimmit-clash_of_two_truths/