Über 21 Berghunderassen

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Die Berghunde stammen aus den Gebirgsregionen dieser Welt, wo sie meist als Wachhunde und Herdengebrauchshunde eingesetzt werden. Es handelt sich um große bis sehr große Vierbeiner, die an das Leben unter rauen Bedingungen angepasst sind.

Was ist ein Berghund?

In der FCI-Nomenklatur werden Berghunde zu den Molossern gezählt, aber von den Mastiffs und Doggen abgegrenzt. Es ist nicht so ganz eindeutig definiert, bei welchen Hunderassen es sich um einen echten Berghund handelt.

Die Berghunde sind oft sehr wuchtige und kräftige Vierbeiner, die gerne viel Zeit draußen verbringen und an das Leben in rauem Gelände und kaltem Wetter angepasst sind.

In ihrer Heimat werden diese bärigen Hunderassen meist als Wach- und Hirtenhunde gehalten. Ihre Aufgabe ist es unter anderem Viehherden gegenüber Beutegreifern wie Bären und Wölfe zu verteidigen.

Kein Wunder also, dass die meisten dieser Hunderassen als territorial, wachsam und misstrauisch gegenüber Fremden gelten.

Welche Hunderassen sind Berghunde?

Wie schon gesagt findet man in dieser Hundegruppe vor allem große Wach- und Herdenschutzhunde und einige molossoide Vierbeiner aus bergigen Regionen.

Aber auch mehr oder weniger lose mit den Berghunden verwandte Hunderassen werden mangels einer besser geeigneten Kategorie als Berghunde eingestuft:

Eine weitere Gruppe eng mit den Berghunden verwandter Hunderassen findet man bei den Schweizer Sennenhunden. Diese vielseitigen Arbeitshunde der Schweizer Alpen sind mit dem Bernhardiner verwandt und wurden vor allem als Lastenhunde oder Hofhunde gehalten.

Darüber hinaus werden auch einige große Herdengebrauchshunde zwar offiziell den Hüte- und Treibhunden zugeordnet, als große Hirtenhunde sind sie aber eindeutig eher wachsame Berghunde als gelehrige „Schäferhunde“:

Kuvasz
Maremmano
Slovenský Cuvac

Berghunde-Rassen

Folgende Hunderassen gehören offiziell zu den Berghunderassen in FCI-Gruppe 2, Sektion Molossoide, Untersektion Berghunde:

1

Hovawart

Der Hovawart ist eine deutsche Hunderasse, die nach dem Vorbild mittelalterlicher Wach- und Hofhunde gezüchtet wurde. Dazu wurden Hunderassen wie der Deutsche Schäferhund, Leonberger, Berner Sennenhund, Kuvasz und Neufundländer eingekreuzt.

Als „Wächter des Hofes“ bringt der große Hovawart viel Wachsamkeit mit und gilt nicht als Anfängerhund. Er zählt aber auch zu den Gebrauchshunderassen und ist arbeitsfreudig und lernt schnell.

2

Neufundländer

Der Neufundländer ist eine kanadische Hunderasse, die aus den Lasten- und Wasserhunden der Atlantikinsel Neufundland gezüchtet wurden.

Neufundländer sind groß und breit gebaut, sie sind vor allem für ihr menschenfreundliches und ausgeglichenes Temperament bekannt.

3

Do-Khyi

Die Tibetdogge ist ein großer Berghund, der im Himalaya als Wachhund gehalten wird. Die Vertreter dieser uralten Hunderasse sind an das Leben in Höhenlagen angepasst, kommen mit der sauerstoffarmen Luft zurecht und gelten als bedächtige und nervenstarke Hunde.

In Tibet nennt man die mächtigen und dicht behaarten Hunde auch Do Khyi, was angebundener Hund bedeutet. Denn die territorialen und wachsamen Vierbeiner werden in Klöstern und Dörfern oft angebunden und nachts frei laufen gelassen, um auf das Vieh und Hab und Gut ihrer Menschen aufzupassen.

4

Kangal

Der Kangal ist der bislang einzige unter den türkischen Herdenschutzhunden, die durch die FCI anerkannt sind. Die Hunde sind relativ hochbeinig und besitzen eine schwarze Maske auf hellblondem bis weißblondem Fell. Die Maske hat ihnen den Namen Karabaş (Schwarzkopf) eingebracht.

Bis vor wenigen Jahren wurde diese Hunderasse noch als Anatolischer Schäferhund bezeichnet und nicht ganz eindeutig von anderen Hirtenhunden der Türkei abgegrenzt. Das hat mitunter dazu geführt, dass der Kangal in den USA und Europa heute vergleichsweise breit und groß gebaut ist.

5

Sarplaninac

Der Jugoslawische Hirtenhund stammt offiziell aus dem heutigen Nordmazedonien und Serbien.

Diese Hunderasse wird aber schon seit langer Zeit als Herdenschutz in den Bergen der Šar Planina gehalten, von denen der Šarplaninac  seinen Namen erhielt. Ein enger Verwandter ist der slowenische Karst-Schäferhund. Bevor man beide Hunderassen trennte, galten sie bis Mitte des 20. Jahrhunderts beide als Varietäten des Illyrischen Schäferhundes.

Die Hunde sollen selbstständig agieren und die ihnen anvertrauten Viehherden vor Wölfen und Bären schützen. Entsprechend verhält sich der Šarplaninac territorial und misstrauisch gegenüber Fremden. Seine Haltung erfordert geeignete Lebensumstände und Hundeerfahrung.

6

Landseer

Diese Hunderasse entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland und der Schweiz.

Der große Landseer ging als eigenständige Hunderasse aus den schwarz-weißen Neufundländern hervor, die nach Sir Edwin Landseer benannt worden waren. Denn dieser britische Tiermaler hatte viele der zweifarbigen Hunde aus dem kanadischen Neufundland in seinen Gemälden verewigt.

Landseer gelten als Spätentwickler. Sie sind geduldig und besitzen eine hohe Reizschwelle, sind aber auch wachsam und verspielt. Im Vergleich zum Neufundländer ist der Landseer hochbeiniger und schmaler gebaut und auch etwas aktiver.

7

Spanischer Mastiff

Der Mastín Español ist ein spanischer Herdenschutzhund mit loser Haut und imposanter Statur.

Man kannte die Hunde in ganz Spanien, wo sie als wachsame und verteidigungsbereite Hirtenhunde arbeiteten. Heute hält man den spanischen Mastiff vor allem als Wach- und Hofhund.

8

Kaukasischer Schäferhund

Diese russische Hunderasse wurde im frühen 20. Jahrhundert aus Herdenschutzhunden des Kaukasus gezüchtet.

Die Kaukasischen Owtscharki haben ein kurzes bis langes Haarkleid in verschiedenen Fellfarben und gelten als sehr ernsthafte und zähe Wach- und Hirtenhunde.

9

Bernhardiner

Der Bernhardiner stammt aus der Region um den Großen St. Bernhard, einem Bergpass in den Walliser Alpen. Als mögliche Vorfahren dieser bärigen Hunde gelten lokale Berghunde wie der heute ausgestorbene Alpine Mastiff.

Einst war dieser Berghund ein athletischer und eifriger Rettungshund, heute findet man die St. Bernhardshunde vor allem als eher gemütliche Familienhunde.

10

Pyrenäen-Berghund

Den Pyrenäenberghund kennt man in Frankreich auch als Patou. Dieser große Herdenschutzhund ist ein Verwandter des spanischen Pyrenäenmastiffs.

Durch seine bestechende Optik wird er auch vereinzelt als Familienhund angeschafft. Allerdings ist er durch seine HSH-typischen wachsamen und territorialen Eigenschaften weder für eine Stadtwohnung oder unerfahrene Halter geeignet.

11

Tornjak

Diese Hirtenhunde stammen aus Bosnien und Herzegowina sowie Kroatien, wo sie wohl schon vor Jahrhunderten fester Bestandteil der Wanderschäferei waren.

Der Tornjak ist ein typischer eigensinniger Herdenschutzhund, er agiert wehrhaft und selbstständig mit einem ausgeprägten Bewusstsein für sein Territorium.

12

Ciobanesc Românesc De Bucovina

Der Ciobanesc Românesc De Bucovina ist ein kraftvoller Berghund aus den nordrumänischen Karpaten. Dort wird der wuchtige Vierbeiner als Wach- und Herdenschutzhund gehalten.

Diese molossoiden Vierbeiner haben einen großen, aber nicht zu wuchtigen Kopf. Rüden werden deutlich substanzvoller und größer als Hündinnen. Diese Hunde haben dichtes mittellanges Fell und eine zottelige Mähne. Die typische Fellfarbe ist weiß-gescheckt mit schwarzen oder grauen Platten und Tüpfeln.

13

Rafeiro Do Alentejo

Dieser Mastiff aus Portugal ist ein typischer Herdengebrauchshund, der auch als Wachhund gehalten wird.

Auch der große Rafeiro Do Alentejo ist selbstbewusst und stets wachsam, als Begleithund ist er durch diese Eigenschaften eher weniger geeignet.

14

Aïdi

Der Atlas-Berghund entstand in den Bergen und Hochebenen des Atlasgebirges im Nordwesten Afrikas. Dort wird der äußerst zähe Vierbeiner von halbnomadischen Viehhirten als Wachhund der Lager und Herden eingesetzt.

Dementsprechend ist der territoriale Aïdi ein guter Wach- und Herdenschutzhund, den man zwischen Marokko und Tunesien antreffen kann. Aber als Begleithund für die Stadtwohnung ist die seltene Hunderasse völlig ungeeignet.

15

Leonberger

Unter den Ahnen des Leonbergers findet man Hunderassen wie den Neufundländer, den Pyrenäenberghund und vor allem den Bernhardiner. Natürlich zählt damit auch der löwenhafte Vierbeiner aus der Stadt Leonberg zu den Berghunden.

Leonberger haben rotblondes bis hellblondes Fell und eine schwarzen Maske. Rüden werden bis zu 80 cm hoch und besitzen eine üppige Mähne. Diese stattlichen Riesen werden als Begleithunde, Hofhunde und Familienhunde gehalten. Züchter achten heute auf ein gutmütiges und souveränes Temperament.

16

Mittelasiatischer Schäferhund

Der Zentralasiatische Owtscharka geht auf Hunde zurück, die man in einem riesigen Verbreitungsgebiet zwischen der Türkei und der westlichen Grenze Chinas findet. Entsprechend viele Schläge dieser Hunde sind auch heute noch in ihren Heimatländern bekannt.

Dort hält man den Alabai als Hirtenhund, Wachhund, Schutzhund und züchtet in auch gelegentlich noch für Hundekämpfe. Dementsprechend bringen diese Hunde je nach Linie sehr unterschiedliche Eigenschaften mit, sie gelten als sehr selbstbewusst und verteidigungsbereit.

In der ehemaligen Sowjetunion entwickelte man diese Hunderasse aus verschiedenen solcher Arbeitshunde, die man als Militär- und Wachhunde nutzte. Der Mittelasiatische Schäferhund gilt daher heute als russische Hunderasse.

17

Cão De Castro Laboreiro

Der Herdenschutzhund aus Portugal ist gebaut wie ein leichter Mastiff. Die großen Hunde werden nur bis zu 40 kg schwer und besitzen zudem keine Unterwolle unter in ihrem fast immer gestromten Deckhaar.

Eingesetzt wird der Cão De Castro Laboreiro vor allem an den Viehherden im Norden Portugals. Hierzulande ist diese Hunderasse fast unbekannt.

18

Karst-Schäferhund

Der slowenische Kraški Ovčar ist ein mittelgroßer bis großer Herdenschutzhund mit grauem bis gelbgrauem Fell. Die Hunde wurden vor allem in der slowenischen Karstlandschaft zum Schutz der Viehherden eingesetzt und bis 1968 gemeinsam mit dem Šarplaninac gezüchtet.

Als typischer Hirtenhund ist auch der Karst-Schäferhund eher besonnen ruhig, wenn gerade nichts zu tun ist. Der selbstbewusste Vierbeiner reagiert allerdings misstrauisch und beobachtend auf Fremde und duldet keine Eindringlinge in seinem Revier.

19

Pyrenäen-Mastiff

Der spanische Pyrenäenmastiff ist ein imposanter Herdenschutzhund aus Spanien. Er teilt sich gemeinsame Vorfahren mit dem französischen Pyrenäenberghund.

Als Wachhunde ist er natürlich durchaus aufmerksam und verteidigungsbereit. Der Mastín Del Pirineo wird daher heute hauptsächlich als Wachhund gehalten.

20

Cão Da Serra Da Estrela

Dieser portugiesische Hirtenhund stammt aus der Serra da Estrela im Norden Portugals. Dort wurden die Herdenschutzhunde traditionell zur Bewachung von Schaf- und Ziegenherden eingesetzt. Selbst in seiner Heimat ist der Cão Da Serra Da Estrela selten und außerhalb Portugals kaum bekannt.

Der Serra da Estrela-Berghund ist ein aufmerksamer und territorialer Wachhund, der sich Fremden gegenüber misstrauisch zeigt. Aber erst seitdem der Iberische Wolf in Portugal unter Schutz gestellt wurde, besinnen sich die Viehhirten wieder auf die traditionellen Arbeitshunde der Region.

21

Transmontano-Hirtenhund

Der Cão de Gado Transmontano ist ein hochbeiniger Berghund aus dem Nordosten Portugals.

Dort wird der Transmontano-Hirtenhund zum bewachen von Rinderherden eingesetzt. Erst 2020 wurde dieser Berghund von der FCI provisorisch als portugiesische Hunderasse anerkannt.

Weitere Berghunde aus aller Welt

Es gibt weltweit viele Landrassen, die zum Typ der Berghunde passen. Diese Vierbeiner findet man oft in entlegenen Gebieten, sie werden nicht nach einheitlichen Kriterien gezüchtet.

Diese rustikalen Arbeitshunde sind nicht durch die FCI oder andere große Zuchtverbände anerkannt, da sie oft von gar keinem nationalen Zuchtverband betreut werden. Hier nur einige Beispiele für nicht offiziell anerkannte Berghunderassen:

  • Der Akbaş ist ein hochbeiniger türkischer Herdenschutzhund mit weißem Fell.
  • Der Aksaray Malakli oder Türkischer Mastiff ist ebenfalls ein großer Hirtenhund.
  • Der Gampr ist ein Herdenschutzhund aus dem armenischen Hochland, er ist eng mit den kaukasischen Ovcharkas verwandt.
  • Der Cane Garouf oder Patua war ein molossoider Hirtenhund aus den italienischen Alpen.
  • Der Ciobanesc Romanesc Corb ist ein rumänischer Berghund mit schwarzem Fell.
  • Der Nagazi ist ein Hirtenhund aus dem georgischen Kaukasus.
  • Der Moskauer Wachhund ist eine in Russland anerkannte Hunderasse, die durch Kreuzung von Bernhardiner mit dem Kaukasischen Schäferhund hervorging.
  • Der Ellenikós Poimenikós ist ein griechischer Hirtenhund, er wird vom griechischen Kennel Club anerkannt.
  • Den Karakachan und den Barachesto Ovcharsko findet man in Bulgarien als Wach- und Herdenschutzhunde.
  • In Turkmenistan sind verschiedene Schläge der Berghunde als Alabay, Koyunchi oder Chokcha bekannt.
  • Auch die usbekischen Torkuz und Sarkangik gehören zu diesem Typ Hund.
  • Die Kuchi sind nomadische Viehhirten aus Afghanistan, ihre Hunde werden Sage Koochi oder Sage Jangi genannt.
  • Im Hochgebirge Tadschikistans nennt man den typischen Berghund auch den Dahmarda.
  • Mongolische Hirtenhunde werden als Buryato bezeichnet.
  • In Gebirgszügen Nepals und Nordindiens passen Bhotia genannte Molosser auf die Viehherden auf.