6 Schlittenhunde: Zughunde aus dem Norden

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Schlittenhunde wurden schon vor langer Zeit als Lastenhunde genutzt, die beharrlich und ausdauernd einen Hundeschlitten übers Eis ziehen sollten. Diese kräftigen und lebhaften Hunderassen stammen aus der Arktis und gehören zu den nordischen Hunderassen.

Was ist ein Schlittenhund?

Ein Schlittenhund ist ein mittelgroßer bis großer Arbeitshund, der meist als Teil eines Schlittenhundegespanns vor einen Hundeschlitten gespannt wird, um diesen zu ziehen.

Es handelt sich um sehr ursprüngliche Hunde, was man an der wolfsähnlichen Optik und auch am typischen naturbelassenen Verhalten merkt.

Im Gegensatz zu anderen Lastenhunden fallen die Schlittenhunde aus dem Norden schon durch ihren eher gedrungenen Körperbau und das dichte Fell auf. Diese Arbeitshunde sind genügsam, arbeiten sehr ausdauernd und sind perfekt an kalte Witterung angepasst.

Man unterscheidet mitunter zwischen schnellen Sprintern und Lastenhunden, Zughunden für kurze oder lange Diatanzen und sibirischen Arbeitshunden, die dual auch als Hüte- und Jagdhunde genutzt werden.

Die Schlittenhunde werden innerhalb der FCI-Nomenklatur zusammen mit anderen nordischen Hunderassen in Gruppe 5 mit den anderen Spitzen zusammengefasst.

Auch mentale Fähigkeiten machen einen guten Schlittenhund aus, dabei vor allem die bedingungslose Bereitschaft auch unter widrigen Bedingungen immer laufen zu wollen. Was beim Hütehund der will-to-please ist, ist bei den Schlittenhunden das desire-to-go.

Heute gibt es neben reinen Arbeitslinien allerdings auch Showlinien, die eher auf für ihren freundlichen Charakter und ein bestimmtes Aussehen als für ihre robuste Leistungsbereitschaft gezüchtet werden.

Wie schnell laufen Schlittenhunde?

Bei arbeitenden Schlittenhunden war es nicht das Zuchtziel einen Sprinter zu erschaffen, der möglichst hohe Geschwindigkeiten erreicht. Viele Schlittenhunde sind eher ausdauernde Läufer, die mit einer Reisegeschwindigkeit von etwa 15-40 km/h am Ziel ankommen.

Woher kommen Schlittenhunde?

Wann der erste Hund vor einen Zugschlitten gespannt wurde, ist unbekannt.

Es wird aber vermutet, dass diese Vierbeiner zu den sehr ursprünglichen Typen von Hunden zählen. Nordische Schlittenhunde haben ihren Ursprung in Sibirien und könnten schon vor knapp 10.000 Jahren Anpassungen an das Leben im kalten Norden gehabt haben[2].

Canadian Eskimo Dogs

Auf dem amerikanischen Kontinent breiteten sich Schlittenhunde durch die Vorfahren der Inuit vor etwa 1000 Jahren flächendeckend aus[3].

Natürlich ist die Optik bei echten Arbeitshunden nicht so wichtig, so dass die frühen Schlittenhunde längst nicht so homogen aussahen wie wir das von unseren heutigen Hunderassen gewohnt sind. Die direkten Vorläufer unserer modernen Schlittenhunderassen sind erst seit etwa 100 v. Chr. bekannt.

Info

Nicht jeder Schlittenhund wurde in seiner Heimat exklusiv als Zugtier gezüchtet.

Neben einigen Spezialisten gibt es auch Mehrzweck-Hunderassen, die vielseitige Aufgaben übernehmen mussten, z.B. wurden Samojeden auch zum Treiben und Begleiten von Viehherden genutzt und die russischen Laïki wurden vor allem als Jagdhunde gehalten, aber bei Bedarf auch mal als Zughunde genutzt.

Welche Schlittenhunde-Rassen gibt es?

Die von der FCI anerkannten nordischen Schlittenhunde findet man in der Gruppe 5.

1

Siberian Husky

Schulterhöhe: 50,5-60 cm
Gewicht:
 15,5-28 kg

Der Siberian Husky geht auf sibirische Schlittenhunde zurück, aus denen Anfang des 20. Jahrhunderts in Alaska eine neue Hunderasse entwickelt wurde.

Zugegeben, Huskies sind schöne Hunde, sie werden etwa mittelgroß und gelten als kontaktfreudig und freundlich. Durch ihren Bewegungsdrang, ihr üppiges Fell, ihr unabhängiges Wesen und ihr lebhaftes Temperament sind sie allerdings nur für aktive Menschen und Freunde nordischer Spitze geeignet.

2

Alaskan Malamute

Schulterhöhe: 58,5-63,5 cm
Gewicht:
 ca. 34-38 kg

Der amerikanische Alaskan Malamute ist einer der kräftigeren Schlittenhunde.

Denn er wurde nicht als Rennhund oder für hohe Geschwindigkeiten gezüchtet. Stattdessen handelt es sich um einen sehr kräftigen Lastenhund, der über eine große Ausdauer verfügt.

3

Samojede

Schulterhöhe: 50-60 cm
Gewicht:
 17-30 kg

Samojeden gingen aus Hüte-, Wach- und Schlittenhunden aus Nordrussland und Westsibirien hervor.

Heute wird dieser freundliche Vierbeiner nur noch selten professionell vor den Hundeschlitten gespannt, da er weder auf große Ausdauer noch auf enorme Zugkraft gezüchtet wurde.

4

Grønlandshund

Schulterhöhe:  ab 55 cm
Gewicht:
  ca. 30-45 kg

Der kräftige und genügsame Grönlandhund geht auf die vielseitigen Jagd- und Zughunde der Thule-Inuit zurück.

Diese sehr ursprünglichen Arbeitshunde dienen im Norden und Osten Grönlands als Transportmittel während der Wintermonate. Während des arktischen Sommers werden sie oft sich selbst überlassen. Auch bei diversen Polarexpeditionen kamen vor allem diese zähen und genügsamen Hunde zum Einsatz.

5

Canadian Eskimo Dog

Schulterhöhe: 50-70 cm
Gewicht:
  18-70 kg

Auch diese Schlittenhunde stammen von den Arbeitshunden der Paleoinuit ab, die vor etwa 1000 Jahren über Alaska in den Norden Kanadas gelangten.

Es gibt keinen genetischen Unterschied zum Grönlandhund, allerdings werden die Populationen dieser beiden Hunderassen heute getrennt voneinander gezüchtet.

6

Jakutischer Laika

Schulterhöhe: 53-59 cm
Gewicht:
 18-26 kg

Diese Hunderasse wurde erst seit wenigen Jahren durch die FCI anerkannt, so dass der Jakutischen Laika erst nach und nach über seine Heimat hinaus bekannt wird. Es handelt sich um einen arbeitstüchtigen Polarspitz mit Steh- oder Kippohren und weiß-geschecktem Fell.

Diese Lastenhunde werden vielseitig auch zur Jagd oder als Wachhunde eingesetzt. In erster Linie sind es aber Schlittenhunde, die als Zugtiere für die traditionelle Narte lange Zeit das einzige Transportmittel im eiskalten Norden Russlands waren.

Weitere Schlittenhunde

Die heutige Auswahl an Schlittenhunden bildet nur einen kleinen Teil aller nordischen Zughunde ab. Denn viele der nur regional vertretenen Landrassen in sehr abgelegenen Regionen der Erde wurden nie offiziell von den großen Zuchtverbänden international anerkannt.

Es gibt also weltweit ganz verschiedene Schlittenhundetypen und Performance-Mixe außerhalb der uns bekannten Verbandszucht. Hier ein paar Beispiele:

  • Chinook
  • Alaskan Husky
  • Eurodog
  • Tschukotskaja Jesdowaja
  • Seppala Siberian Sled Dog
  • Sakhalin Husky, Karafuto Ken
  • Northern Inuit Dog
  • MacKenzie River Husky
  • Labrador Husky
  • Greyster
  • Chukotka Sled Dog
  • Kamchatka Sled Dog
European Sled Dog (Eurodog)
Greyster

Links

[1] Schlittenhunde bei wikipedia; abgerufen 04/2021 von https://de.wikipedia.org/wiki/Schlittenhund

[2] Sinding MS et. al.. Arctic-adapted dogs emerged at the Pleistocene-Holocene transition. Science. 2020 Jun 26;368(6498):1495-1499. PMID: 32587022; PMCID: PMC7116267. DOI: https://doi.org/10.1126/science.aaz8599

[3] Ameen C, Feuerborn TR et. al.. Specialized sledge dogs accompanied Inuit dispersal across the North American Arctic. Proc Biol Sci. 2019 Dec 4;286(1916):20191929. Epub 2019 Nov 27. PMID: 31771471; PMCID: PMC6939252. DOI: https://doi.org/10.1098/rspb.2019.1929