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Ich rate in der Debatte „Halsband oder Geschirr“ ja grundlegend dazu dem Hund beizubringen beides zu akzeptieren und sich manierlich daran führen zu lassen.
Da es sich aber im normalen Alltag oft nicht vermeiden lässt, dass der Hund hier und da mal zieht oder auch mal jemand anderes als man selbst die Leine hält, ist ein gutes Hundegeschirr hier die deutlich gesundheitlich schonendere Alternative für die Halswirbelsäule und den Atmungstrakt des Hundes, das ist ganz besonders wichtig bei Hundegeschirren für Welpen!
Auf der Suche nach einem guten Führgeschirr für den Alltag fällt schnell auf, dass es eine atemberaubend große Anzahl von verschiedenen Modellen und dabei erhebliche Qualitätsunterschiede zwischen verschiedenen Hundegeschirren gibt.
Damit Du Dich nicht durch den Dschungel an Angeboten quälen musst, habe ich hier mal einen genaueren Blick auf die üblicherweise empfohlenen Top-Hundegeschirre geworfen. Ich teile hier meine gefundenen Einblicke darüber, was ein gutes Führgeschirr ausmacht und warum manche Modelle häufiger empfohlen werden als andere oder als Testsieger in Hundegeschirr-Tests hervorgehen.
Die besten Führgeschirre für Hunde im Überblick
Über die Kriterien für eine gute Passform beim Hundegeschirr habe ich bereits geschrieben. Hundegeschirre mit schlechtem Tragekomfort für den Hund liste ich daher hier gar nicht erst auf. Beachte aber, dass natürlich nicht jedes Geschirr an jedem Hundekörper gleich gut sitzt und es normal ist ein bißchen suchen zu müssen.
Hier also die Brustgeschirre, die ich nach vielen Jahren Hundehaltung für am besten geeignet halte.
Schau ansonsten auch unbedingt mal bei den Geschirren mit Front-Clip vorbei. Auch wenn Du diese Möglichkeit gar nicht nutzen möchtest, findest Du dort weitere alltagstaugliche Hundegeschirre mit guter Passform.
ANNY X HUNDEGESCHIRR ‚FUN‘
Produktbeschreibung
Das Anny x Hundegeschirr♥ ist durch seine Passform un die vielen Einstellmöglichkeiten fast für alle Hunde so einstellbar, das es nahezu perfekt sitzt.
- Sehr, sehr gute Verarbeitung
- Sehr hoher Tragekomfort
- Viele Einstellmöglichkeiten
- Keine Reflektoren (die gibt’s aber in der Protect-Serie)
- Nicht für kurze breite Hunde geeignet
Anleinpunkte
Eine Öse aus Metall auf dem Rücken. Der Hersteller rät davon ab das Geschirr am Verbindungsring an der Front anzuleinen, da die Schnittform natürlich nicht für diese Verwendung konzipiert wurde.
Passform
Dieses Hundegeschirr hat einen längeren Unterbruststeg als viele Konkurrenzprodukte, somit ist ein ausreichend großer Abstand zu den Achseln des Hundes gewährleistet.
Messanleitung des Herstellers:
Anny x Messanleitung beim Hersteller (PDF)
Größen:
Anny x Maßtabelle beim Hersteller (PDF)
Einstellmöglichkeiten
Hals- und Brustbereich sind verstellbar und dehnbare Gummibänder und eine smarte Schnittform sorgen dafür, dass doppelt liegendes Gurtband immer schön dicht anliegen und hier keine überstehenden Enden rumlabbern. Top!
Polsterung
Hier wurden die Gurtbänder mit einer sehr breiten Lage aus luftdurchlässigem Schaumstoff in einer abriebfesten Einfassung aus Cordura unterlegt. In der kleinsten Einstellung ist das Geschirr rundum gepostert, aber auch bei einer Erweiterung der Gurte bleibt der Zugpunkt an der Front und Unterbrust des Hundes immer optimal geschützt.
Verarbeitung und Material
Alle Nähte sind sauber verarbeitet, die Materialien sind strapazierfähig und hundefreundlich, aber trotzdem pflegeleicht und bleiben bei sachgemäßer Pflege formstabil. Das Material ist weich genug, um sich allen Bewegungen des Hundes anzupassen. Und auch Baden ist in diesem Geschirr kein Problem, denn es saugt sich nicht schnell voll und trocknet ziemlich schnell.
Farben
Verschiedene Farbkombinationen aus Gurtband und Polsterung sowie gelegentlich auch Sonderfarben-Editionen erhältlich.
Achtung vor überteuerten Angeboten im Netz, das Geschirr ist bei manchen Haltern tatsächlich so beliebt, dass Sonderfarben schnell aufgekauft und dann sehr teuer weitergehandelt werden.
Kritikpunkte
Beim Anny X ‚Fun‘ findet man keine Reflektorstreifen und müsste dafür auf die etwas teurere ‚Protect‘-Serie von Anny X♥ ausweichen, wenn einem das wichtig ist (ich finde das nicht tragisch, meine Hunde tragen bei Dunkelheit ohnehin ein Leuchthalsband).
Sehr individuelle Körperformen brauchen eben manchmal eine Maßanfertigung (oder eine Diät?), damit man ein passendes Hundegeschirr bekommt. Das ändert nichts daran, dass das Anny X wirklich eins der derzeit besten Hundegeschirr auf dem Markt ist.
Unser Fazit
Die Hundegeschirre von Anny X♥ wurden entworfen, weil genau so ein Hundegeschirr bislang gefehlt hat.
Meinen ersten Kontakt mit dem Anny•X-Hundegeschirr hatte ich vor Jahren in einer Border-Collie-Diskussionsgruppe auf Facebook, in der dieses Brustgeschirr als das „absolut beste Geschirr“ empfohlen wurde und bis heute regelmäßig wird.
Durch die vielen Einstellmöglichkeiten und den ergonomisch einwandfreien Sitz an vielen Hunden wird das Geschirr regelmäßig von Hundephysiotherapeuten in meinem Umfeld empfohlen und gilt in der Hundeszene weithin als das Nonplusultra unter den Hundegeschirren.
Spätestens nach genauer Recherche wird klar: Das „Anny•X“ sitzt an fast allen Körperformen ziemlich optimal. Der Hersteller hat hier erfreulicherweise besonders viel Augenmerk darauf gelegt ein Geschirr zu entwerfen, das in erster Linie die Bedürfnisse des Hundes an ein bequemes Geschirr erfüllt. Hier zahlt man wirklich nicht mehr als üblich für hochwertige und
langlebige Hundegeschirre und bekommt ein rundum tolles und durchdachtes Produkt, das den Bedürfnissen der meisten Hunde und ihrer Halter absolut genügen wird!
Meine Meinung: Klare Kaufempfehlung! Wenn Dein Hund zu der glücklichen Mehrheit gehört, denen dieses Geschirr passt, dann musst Du echt nicht weiter nach einem tollen Hundegeschirr suchen.
Meinem älteren kleinen Schnauzermädchen passt das Geschirr nicht. Sie ist irgendwie zu kurz und knubbelig, um den Brustring in Position zu halten, bei ihr rutscht es dann im laufen nach vorn.
Tipp: Direkt beim Hersteller findest Du dieses Hundegeschirr manchmal auch in Sondereditions-Farben!
CURLI BELKA COMFORT
Produktbeschreibung
Das Hundegeschirr von curli♥ begeistert mich durch seine tolle Passform für große athletische Hunde mit langem und tiefem Brustkorb.
- Tolle Verarbeitung
- Sehr hoher Tragekomfort
- Haltegriff
- Zwei Anleinringe
- Geschirrlänge nicht verstellbar
- Krempelt evtl. an kurz gebauten Hunden
Anleinpunkte
Zwei. Einer vorne für bessere Kontrolle, einer hinten zur besseren Kraftverteilung beim gewollten Ziehen.
Passform
Wirklich gut! Hier sitzt nix an den Achseln, die Schultern bleiben frei und die Achseln sowieso. Allerdings ist das natürlich für plumpere Figuren nachteilig, denn dann krempelt sich der Stoff dieses soften Geschirrs im Nacken.
Messanleitung des Herstellers: Hier muss man neben dem Halsumfang auch den Rumpfumfang an der angedachten Lage des Brustgurts parat haben. Bilderanleitung findest Du in der Produktinformation auf der Verkaufsseite.
Größen: Fünf Größen für Hunde von ca. 12-60 kg.
Einstellmöglichkeiten
Brustgurt ist weitenverstellbar.
Polsterung
Sehr leichte Mesh-Polsterung an allen wichtigen Stellen, auch komplett an der Unterbrust.
Verarbeitung und Material
Gewohnt gut. Bei Extremziehern erleiden die Klickverschlüsse wohl mal verfrühte Materialermüdung, aber das sollte man ohnehin bei allen Geschirren regelmäßig überprüfen, wenn man einen Hund vom Typ Dampflokomotive ausführt.
Farben
Rot, Schwarz und Braun. Ungewohnt kleines Sortiment für curli-Geschirre!
Kritikpunkte
Wenige. Wenn Dein Hund nicht lang gebaut ist, ist das eben nicht das richtige Geschirr für Euch. Einzig halbherziger Kritikpunkt für mich ist das verwendete Netzfutter. Das ist zwar pflegeleicht und durchaus geeignet, fängt aber bei Kurzhaarhunden viele Haare.
Fazit
Das Belka Comfort von curli♥ ist endlich noch ein Geschirr für lang gebaute Hunde!
curli kennt man eigentlich als Hersteller der bunten Softgeschirre für kleine Hunde. Hier wurde jetzt auch ein toll sitzendes soft gepolstertes Hundegeschirr für größere Hunde entworfen.
Mit Reflektoren, Haltegriff und den Anleinringen für verschiedene Einsatzzwecke findest Du hier viele Details in einem Produkt, die anderen Geschirren oft fehlen!
Meine Meinung: Kaufempfehlung für alle Hunde, denen andere Hundegeschirre immer zu kurz und zu nah an den Achseln sitzen!
HUNTER® NEOPREN-GESCHIRR
Produktbeschreibung
Das Hundegeschirr mit Neopren von Hunter®♥ ist ein sehr hochwertiges-Markengeschirr, das aber wenige Verstellmöglichkeiten hat und eben nicht jedem Hund passt.
- Sehr, sehr gute Verarbeitung
- Sehr hoher Tragekomfort
- Verstellbarer Unterbruststeg
- Halsöffnung und Rückensteg nicht verstellbar
- Fällt klein aus, evtl. größer bestellen
- Keine Reflektoren
Anleinpunkte
Zwei. Einer vorne für bessere Kontrolle, einer hinten zur besseren Kraftverteilung beim gewollten Ziehen. Das Neoprengeschirr hat eine Anleinöffnung. Zwei. Einer vorne für bessere Kontrolle, einer hinten zur besseren Kraftverteilung beim gewollten Ziehen.
Passform
Bei diesem Y-Geschirr findest Du einen sehr tiefen Halsausschnitt, so dass der Hund auch nach Herzenslust am Boden schnüffeln kann, ohne dass sich die Brustplatte in den Hals drückt. Allerdings ist die Halsöffnung nicht verstellbar. Laut Kundenstimmen im Internet passt das Geschirr durchaus auch Hunden vom Bully-Typ und Beagles und der Hund kann darin problemlos schwimmen und am Rad laufen, aber bei einem zu großen Kopf mit Fell und Stehohren wird vor allem das Ausziehen schwierig. Hier wäre eine Verbesserung wünschenswert.
Dieser Hersteller hat endlich auch mal mitgedacht und verwendet für kleinere Geschirre ein schmaleres Gurtband, so dass ein Kleinhund hier nicht unter zu breiten Gurten untergeht.
Messanleitung des Herstellers: Zur Größenermittlung empfiehlt der Hersteller den Bauchumfang an der breitesten Stelle enganliegend zu messen. Allerdings hat sich in der Praxis bewahrheitet, dass man ruhig großzügig messen oder direkt eine Größe größer kaufen sollte.
Größen: Maßtabelle beim Hersteller
Einstellmöglichkeiten
Neben der nicht verstellbare Halsöffnung ist positiv hervorzuheben, dass bei diesem Brustgeschirr der Unterbruststeg längenverstellbar ist und somit für einen Sitz der Gurte weit hinter den beweglichen Ellbogen sorgt. Nachteil dabei ist allerdings, dass der Rückensteg nicht auch verstellbar ist und ein lockerer Steg am Bauch und ein zu kurzer Steg am Rücken zum Verrutschen des Geschirrs und einem dennoch zu engen Sitz führen, so dass man die maximale Verstellbarkeit kaum ausnutzen kann.
Für sehr kleine und sehr große Hunde (XS, S, XXL) bietet der Hersteller das „Neopren Perfect Fit“♥ mit verstellbarer Halsöffnung an. Allerdings gibt es auch hier Mängel bei der Passform vor allem für große Hunde, da der Rückensteg auch hier weiterhin nicht verstellbar ist.
Polsterung
Das große Plus bei diesem Geschirr ist sicherlich die sonst nicht übliche Polsterung mit Neopren an allen Kontaktstellen, auf die Zug ausgeübt werden kann. Das Material ist leicht und formstabil, allerding für mein Empfinden etwas zu starr für sehr kleine Hunde.
Verarbeitung und Material
Hier wurden nur hochwertige Materialien verwendet, die sauber verarbeitet wurden, leicht zu reinigen sind (Handwäsche oder einfach mit einem feuchten Tuch abschrubben) und lange Freude bringen.
Die Metallbeeschläge sind hochwertig, allerdings gibt es hier schon den ein oder anderen Kunden, der nach vielen Badegängen über Rost klagt. Der Hersteller selbst empfiehlt dafür zu sorgen, dass nach dem Spaziergang keine Feuchtigkeit an den Beschlägen verbleibt.
Farben
Das Geschirr ist in vielen schlichten und farbenfrohen Kombinationen erhältlich. Ich mag das Geschirr in Blau-Grün am liebsten.
Kritikpunkte
Aufgrund der fehlenden Verstellbarkeit an der Halsöffnung und dem relativ kurzen Rückensteg sehe ich dieses ansonsten echt tolle Geschirr eher an Hunden mit kurzem Rücken und nicht ganz so klobigem Kopf.
Dass hier auch keine Reflektoren verarbeitet wurden, finde ich wiederum nicht schlimm, weiß aber, dass manche von Euch das gern hätten.
Bei den gelegentlichen Berichten von Rost am Geschirr bin ich etwas enttäuscht. Es würde ja nun echt nicht weh tun hier rostfreies Material zu verwenden, oder?
Fazit
Der Zooladen bei mir um die Ecke hat ein großes Sortiment dieser Geschirre zur Auswahl. An meinen großen athletischen Buben mit etwas längerem Rücken sitzt es zu nah an der Achsel und könnte aber von einem verstellbaren bzw. längeren Rückensteg und einer anpassbaren Halsöffnung profitieren.
An meiner kleinen Hündin ist mir die Brustplatte etwas zu starr, wobei das natürlich nur meine subjektive Meinung ist und das Geschirr ansonsten in Sachen Qualität und Verarbeitung absolut keine Wünsche offen lässt.
Bei Hunden mit kürzerem Rücken sitzt dieses Geschirr aber oft sehr, sehr gut, weshalb es hier mit in die Liste gehört. Das Neopren-Hundegeschirr von Hunter®♥ muss man also ausprobieren, denn es passt toll oder eben gar nicht.
Preislich liegt man auch bei diesem Geschirr über den Durchschnitt, bekomm aber dafür auch absolut keine Billigware!
Als Alternative mit verstellbarer Halsöffnung und Reflektoren empfehle ich das schlichte ‚Madlon‘-Geschirr von Hunter®♥ oder das vergleichbare ‚Adventure‘-Geschirr von Hurtta®♥. Ohne Reflektoren kommt hier auch das ebenfalls mit Neopren gepolsterte Alltagsgeschirr von Wolters®♥ in Betracht.
Meine Meinung: Wenn der Hund nicht zufällig in eine Standard-Größe passt, dann verrutsch dieses Geschirr und sitzt an Kopf und Achseln viel zu eng. Wenn es allerdings passt, bekommt man hier ein absolut tolles Hundegeschirr mit hochwertiger Verarbeitung.
RUFFWEAR® HI AND LIGHT™
Produktbeschreibung
Das ‚Leichtgewicht‘-Geschirr von Ruffwear®♥ kann hinsichtlich Verstellmöglichkeiten nicht mit dem Kultgeschirr dieses Herstellers (ich meine das Front Range Harness♥, das Du bei den Geschirren mit Brustring findest) mithalten, ist aber für Hunde im mittleren Größenspektrum eine tolle leichte Alternative ohne viel Schnickschnack und extra leichtem Tragekomfort.
- Abriebfest und schmutzresistent
- Mit Reflektoren
- Extrem leicht
- Wenig Einstellmöglichkeiten
- Fällt klein aus
- Anleinring mit zu kleiner Öffnung für sehr große Karabiner
Anleinpunkte
Das Brustgeschirr hat eine Anleinöffnung am Rücken. Hier wurde statt dem bekannten D-Ring ein V-Ring aus Alu verwendet. Dieser ist leichter und strapazierfähiger, aber bei manchen Karabinern etwas doof fürs schnelle Anleinen.
Passform
Obwohl dieses Führgeschirr speziell für kleine Hunde entwickelt sein soll, hört man hier die größten Beschwerden, denn für sehr fragile kleine Hunde unter 5 kg ist die Halsöffnung selbst auf kleinster Einstellung oft noch zu groß, so dass das Hundegeschirr am kleinen Körer hin und her labbern kann. Bei größeren Hunden mit dem richtigen Körperbau hingegen sitzt das Geschirr auch bei breiter Brust und längerem Rücken sehr gut und lässt den Schultern des Hundes viel Spielraum.
Wünschenswert wäre ein Sitz des Brustgurts noch weiter entfernt von der Achsel des Hundes. ABer angesichts dieser Schwachstelle bei den allermeisten Geschirren auf dem Markt kann man hier schon fast nicht mehr meckern.
Passformbedingt gleitet das Geschirr bei manchen Hunden beim ziehen an der Leine zu sehr aus der Position, das sollte bei der Anprobe individuell geprüft werden.
Messanleitung des Herstellers: Vor der Auswahl der richtigen Größe solltest Du den Umfang an der breitesten Stelle des Brustkorbs parat haben.
Größen: XXXS: 23-33 cm; XXS: 33-43 cm; XS: 43-56 cm; S: 56-69 cm; M: 69-81 cm; L: 81-107 cm.
Einstellmöglichkeiten
Das Hundegeschirr bietet Verstellschnallen an Brust- und Halsring, bei denen an Taschen für überstehende Gurtenden gedacht wurde- Unterbruststeg und Rückensteg entfallen durch die Materialschicht in diesen Bereichen, die logischerweise nicht verstellbar ist.
Polsterung
Bei diesem leichten Geschirr wurde bewusst auf eine dicke Polsterschicht verzichtet, die bei kleinen Hunden ja tatsächlich mal zu dick auftragen kann. Hier sorgt stattdessen die durchgehende Lage an der Brust und Unterbrust des Hundes für eine gute Druckverteilung am Zugpunkt.
Verarbeitung und Material
Wie von diesem Hersteller gewohnt scheitert es auch bei diesem Hundegeschirr nicht an der Qualität. Hier wurde an viele kleine Details gedacht, z.B. findest Du am Rücken des Geschirrs eine kleine Tasche für Hundemarken und eine Lasche zum befestigen eines Blinkies.
Farben
Dieses Geschirr gibt es in Blau, Dunkelgrau und einem grellen Orangerot. Sorry, ich meine natürlich Blue Atoll, Twilight Grey und Sockeye Red…
Kritikpunkte
Durch die mangelnde Verstellmöglichkeit der Geschirrlänge kann es unmöglich allen Hunden passen. Auch hier sitzt das Geschirr bei bei lang gebauten athletischen Hunden gern mal zu nah an der Achsel.
Fazit
Das Hi and Light™♥ punktet durch seinen einfachen und leichten Tragekomfort mit guter Kraftverteilung unter Zug. Abzüge gibt es bei den Einstellmöglichkeiten für Hunde, denen Standardmaße nicht passen.
Das Hi and Light™ steht durch sein extrem leichtes Gewicht ziemlich konkurrenzlos da und ist empfehlenswert. Allerdings mit der Anmerkung, dass man hier die Passform am eigenen Hunde erst wirklich gründlich überprüfen sollte.
Das Geschirr fällt für manche Hunde etwas eng aus, es empfiehlt sich also bereits im Zweifelsfall eher zur größeren Größe zu greifen. Und auch wenn es für Hunde kleiner Rassen eher nix taugt, kann ich es mir toll als nicht so störendes Geschirr an Welpen größerer Hunderassen vorstellen.
Meine Meinung: Bei mittelgroßen bis großen Hunden mit nicht zu langem Körperbau findet man hier ein hochwertiges, unkompliziertes und vor allem strapazierfähiges und superleichtes Hundegeschirr.
Original Feltmann® Kreuzgeschirr
Produktbeschreibung
Beim Kreuzgeschirr von Feltmann®♥ ist der Unterbruststeg verbreitert, so dass hier ein Einschneiden und Verrutschen verhindert wird. Es ist mir ein Rätsel, warum diese Geschirre immer noch halbwegs unbekannt sind.
- Mit Reflektoren
- Sehr soft
- Tiefe Halsöffnung
- Keine Polsterung
- Keine Verstellmöglichkeiten am Rückensteg
Anleinpunkte
Einer an der Oberseite.
Passform
Ideal als leichtes Nylongeschirr für Hunde mit tiefen Brustkörben. Auch als Mopsgeschirr voll tauglich. Die Feltmann-Geschirre sind wirklich toll, v.a. auch für Hunde, die Geschirre eigentlich nicht so mögen.Der tiefe Halsasuschnitt sorgt außerdem für eine größere Halsöffnung. So müssten alle Nylongeschirre gebaut sein!
Auch hier wird erfreulicherweise Gurtband in verschiedenen Breiten je nach Hundegröße verwendet.
Messanleitung des Herstellers: Hier wird der Brustumfang an der breitesten Stelle ca. 5-10 cm hinter den Achseln gemessen.
7 verschiedene Größen!
Feltmann Maßtabelle beim Hersteller (PDF)
Einstellmöglichkeiten
Fünffach verstellbar an Brust- und Halsring sowie dem Übergang von Brustring zu Unterbruststeg, allerdings lässt sich der Rückensteg nicht anpassen.
Verarbeitung und Material
Sehr weiches leichtes Nylonmaterial in sehr guter Verarbeitung. Schnell trocknend, pflegeleicht und wetterbeständig. Klickverschlüsse aus stabilem Plastik, Made in Germany, nichts zu meckern.
Farben
Grau, Orange, Grün. Das Feltmann Soft Grip mit leichter Polsterung (PDF)♥ gibt es in weiteren Farben.
Kritikpunkte
Wenige. Dieses Geschirr gibt nicht vor besser zu sein als es ist. Hier bekommt man ein normales Nylongeschirr, nur eben viel durchdachter in besserer Ausführung und Passform.
Fazit
Diese Geschirre sind die bessere Alternative bei Hunden mit schmalem und tiefem Brustkorb, bei denen jedes andere Hundegeschirr sonst ständig zu einer Seite hin verrutscht.
Meine Meinung: Klare Kaufempfehlung für alle, die einfach nur ein simples Nylongeschirr anschaffen wollen, aber trotzdem wert auf eine gute Passform legen.
Nylongeschirre diverser Anbietern
Das „beste Hundegeschirr“, gibt es das?
Nein, natürlich nicht. Auch wenn manche Internetseiten das gerne so verkaufen möchten.
Ich denke das Das Anny•X Brustgeschirr sollte bei den meisten Hunden gut sitzen, aber sicher nicht bei allen unseren Hunden!
Jeder Hund ist anders geformt. Und da hängt es eben sehr individuell von den Einstellunsgmöglichkeiten, der Schnittform und den unterschiedlichen Größenangaben der Hersteller ab, wie gut ein individuellen Geschirrs an einem individuellen Hund sitzt.
Am besten ist immer die Anprobe im Fachgeschäft, aber die wenigsten von uns haben das Glück einen gut sortierten Zooladen um die Ecke zu ahben.
Selbst hier in der Großstadt findet man meist nur ein kleines Sortiment der einschlägigen Großhandelsware.
Es ist absolut normal, dass man für einzelne Hunde mehrere Brustgeschirre durchprobiert bis endlich eines perfekt sitzt. Nicht verzweifeln!
Was ist ein Führgeschirr?
Es ist nirgendwo definiert, was genau ein Brustgeschirr oder Führgesschirr für Hunde ausmacht. Grundlegend werden alle Hundegeschirre um die Brust gelegt und sind zum führen des Hundes im Alltag konzipiert worden.
Um Sprachgebraucht ist der Begriff „Führgeschirr“ üblich für Geschirre, die im Gegensatz zu Spezialgeschirren für den alltgäglichen Spaziergang und den normalen Alltag mit Hund gedacht sind und nicht zu einem der anderen Geschirrtypen zählen.
Führgeschirre bestehen aus einem Halsring und einem Brustgurt, die jeweils über den Rückensteg und den Bauchgurt (oder auch: Unterbruststeg) miteinander verbunden sind.
Einsatzbereiche für ein Führgeschirr
Führgeschirre sind als Alltagsgeschirre konzipiert.
Ein gutes Führgeschirr erlaubt freie Bewegungen und ist zum rennen, toben und spielen absolut geeignet. Es stört den Hund nicht und sorgt besonders auch unter Zug für optimale Druckverteilung.
Das ist ganz wichtig für Hunde, für die man mangels Training noch für den Großteil der Zeit draußen auf eine Leine angewiesen ist oder den Hund dank realistischer Erwartungen an den Abruf in einem Wildgebiet lieber an der Schleppleine oder Ausziehleine führt.
Auch zum normalen Training eignen sich Hundegeschirre ganz wunderbar.
Dabei meine ich nicht die diversen Hundesportarten, sondern das ganz normale Alltagstraining und Leinenlauftraining. Auch wer gern mal unbewusst an der Leine zuppelt, tut seinem Hund mit einem Brustgeschirr einen großen Gefallen.
Da ein Geschirr natürlich nicht „auf Press“ sitzen soll, rate ich allerdings dazu das Brustgeschirr beim schwimmen und Hundespiel auszuziehen.
Denn natürlich kann es durch einen dummen Zufall passieren, dass sich ein Ast oder die Pfote eines anderen Hundes unter einen der Nylongurte schiebt. Der Hund kann das nicht einordnen und reagiert panisch. Das kann zu bösen Missverständnissen zwischen Hunden und wirklich bedrohlichen Situationen führen.
Und auch beim Hundesport gibt es gute Gründe, dass Brustgeschirre nur bei der Begleithundeprüfung und keiner weiterführenden Prüfungssportart erlaubt sind. Denn Brustgeschirre sind einerseits eine Gefahrenquelle wegen des erwähnten Hängenbleibens, v.a. bei Gerätesportarten wie Agility. Andererseits erlauben die allermeisten Geschirre eben keinen freien Bewegungsspielraum beim Hund.
Und auch bei der Begleithundeprüfung würde ich nur den Straßenteil der Prüfung im Geschirr ablegen. Denn ein Hundegeschirr ist für mich nicht vereinbar mit einer gut trainierten schönen Fußarbeit.
Typen von Führgeschirren
Gelegentlich verwendet man für verschiedene Schnittmuster dieses Geschirrtyps auch Bezeichnungen wie H-Geschirre, T-Geschirre, Y-Geschirre oder X-Geschirre.
Die Bezeichnungen mit den Buchstaben H oder Y werden häufig verwendet und bezieht sich auf die Form dieser Brustgeschirre, wenn man sie flach vor sich legt.
- Die schlichte Standardvariante bildet ein „H“ oder „T“
- Die Variante mit ergonomischerem Halsauschnitt bildet ein „Y“
- Die Variante ohne Rückensteg bildet ein „X“
Der große Unterschied ist vor allem die weite Halsöffnung bei den X- und Y-Geschirren. Diese trägt zu einem optimaleren Sitz im Halsbereich bei.
Um die Kraftverteilung im Brustbereich zu verbessern, verfügen viele Hundegeschirre hier über eine feste Brustplatte. Das vermindert auch ein Einschneiden des Verbindungsrings zwischen den Gurten vorne und erleichtert das anziehen, weil sich „vorn“ und „hinten“ intuitiver unterscheiden lassen.
Vergleich von Führgeschirren mit anderen Geschirrtypen
Gegenüber den anderen Geschirrtypen für Hunde bieten zumindest die guten Führgeschirre mehr Einstellungsmöglichkeiten und erlauben so eine individuell modulierbare Passform.
Wie ein Führgeschirr idealerweise sitzen sollte, kannst Du hier nachlesen.
Das macht sie in meinen Augen ideal als stabiles Alltagsgeschirr für Jederhund, das richtig eingestellt besser sitzt als jedes noch so gute Norweger-Geschirr. Auch als Geschirr für Training und Hundesport ist ein funktionales Führgeschirr wunderbar geeignet, da es maximale Bewegungsfreiheit erlaubt.
Wer ein Geschirr sucht, das einem speziellen Verwendungszweck dienen soll, der findet hier besonders ausbruchssichere Sicherheitsgeschirre, Geschirre mit Brustring zum anleinen im Brustbereich, Zuggeschirre für Zughundesport oder Wandergeschirre, die sich auch als Tragehilfe und Stütze für gebrechliche Hunde dienen.
Allerdings tragen die Gurtbänder an sehr kleinen Hunden manchmal etwas dick auf, so dass man sich für Toyhunde auch die Step-In-Geschirre und Softgeschirre unbedingt mal ansehen sollte.
Pro und Contra Führgeschirr am Hund
Hier nochmal alle Punkte, die es vor dem Geschirrkauf zu überdenken gilt, im Überblick:
Vorteile der normalen Brustgeschirre
- Bei qualitativ hochwertigen H-Geschirren und Y-Geschirren findest Du beidseitig an allen Gurten Möglichkeiten die Länge des jeweiligen Riemens anzupassen.
- Die Verstellmöglichkeiten machen diese Geschirre zu idealen „mitwachsenden“ Geschirren für Welpen.
- Diese Hundegeschirre gibt es in unglaublich vielen Variantenund oft auch mit Polsterung und allem Schnickschnack zu moderaten Preisen.
- Bei guter Passform liegt kein Gurt über der Schulter oder dem Halsdes Hundes. Und darum geht es den meisten Haltern beim Geschirrkauf. Für rundköpfige Hunde mit breiter Brust und platter Nase findet man hier die Modelle mit der größten Atem- und Bewegungsfreiheit.
- Bei Geschirren von diesem Typ findet man die besten Modelle fürs Schleppleinentraining. Eine breite Brustplatte und ein guter Sitz am Hals des Hundes sind unabdingbar, wenn man weiß, dass der Hund regelmäßig ins Leinenende donnert.
- Soll der Hund ziehen, so kann er an einem gut gepolsterten und gut sitzenden Führgeschirr am besten sein ganzes Gewicht einsetzen, ohne dass man sich um seine Gesundheit sorgen muss.
Nachteile der normalen Brustgeschirre
- Bei schlechter Passform und zu kleiner Auflagefläche an der Brust wirken die Kräfte beim Ziehen vorn zu punktgenau auf der Brust oder schneiden hinten die Weichteile ein.
- Zu enge Geschirre können zu nah hinter den Ellbogen liegen und scheuern.
- Bei billig verarbeiteten Geschirrensind oft der Brustgurt und der Rückensteg nicht fest an den Bauch- und den Halsriemen angenäht. Dadurch können diese Gurt sich leicht verschieben.
- Nicht jeder Hund mag beim Anziehen etwas über den Kopf gestreift
- Manche Hunde fühlen sich auch im leichtesten Geschirr eingengt. Wenn Dein Hund unfröhlich wirkt oder sich plötzlich nicht mehr rücklings durchs Gras schubbern mag, dann investiere lieber Zeit und Geld in eine gute Leinenführigkeit.
Kriterien beim Kauf eines Führgeschirrs für den Hund
Brustgeschirr ist nicht gleich Brustgeschirr!
Man muss kein Vermögen für ein gut sitzendes und robustes Geschirr ausgeben. Es gibt also keinen Grund hier an der falschen Ecke zu sparen.
Denn ein schlecht sitzendes Führgeschirr ist dann auch nicht mehr wert als ein Halsband, was die Auswirkungen auf die Gesundheit des Hundes angeht.
Denn das bleibt ja der eigentliche Grund für den Geschirrkauf und sollte bei der Auswahl oberste Priorität haben:
Der Hund soll sich im Geschirr sicherer und gesünder bewegen können als am Halsband.
Die Anleinöse am Rücken
Bei den hier vorgestellten Brustgeschirren für Hunde habe ich mich auf Modelle konzentriert, die wie üblich eine Anleinmöglichkeit auf dem Rücken haben.
Das ist für normale Ausflüge und Aktivitäten mit dem Hund auch mehr als ausreichend. Eine Anleinmöglichkeit im Brustbereich des Hundes dient keinem Nutzen und soll nur als Erziehungshilfe dienen (diese Geschirre mit Brustring findest Du hier).
Worum es mir hier geht ist die Anordnung und Beschaffenheit der Anlein-Stelle auf der Oberseite des Geschirrs. Denn leider ist das oft nicht ganz so selbsterklärend und einfach wie man meinen möchte.
- Bei normalen Führgeschirren ragt der D-Ring zum anleinen über das Geschirr hinaus. Spätestens abgeleint klappert dieser Ring u.U. auf dem Hund auf und ab und nervt beim Schubbern auf dem Rücken. Diese üblicherweise verwendete Anbringung kannst Du oben bei den normalen Nylongeschirren und dem Hunter®-Neoprengeschirr sehen.
- Bei besser gepolsterten Hundegeschirren liegt dieser D-Ring auf der Polsterung auf und der Hund bekommt davon nichts mit. So zu sehen bei den Das Anny•X Brustgeschirren und dem Ruffwear® Hi and Light™.
- Gerne wird auch statt einem Edelstahlring eine Gussform aus Aluminium verwendet. Diese sind sehr beständig und rostfrei, sind aber für mich bei kleinen Karabinern zu fummelig zum anleinen und drücken sich ohne gute Polsterung beim Wälzen wie ein Baukötzchen in den Rücken des Hundes. Beim Ruffwear® Hi and Light™ liegt dieses Teil deshalb auf Textillage am Rücken auf.
Einstellmöglichkeiten am Hundegeschirr
Wenn man einen „normal“ gebauten schlanken Hund hat, hat man eine ziemlich große Auswahl an Geschirren, die auch ohne große Anpassungsmöglichkeiten an jedem einzelnen Gurt ziemlich gut sitzen.
Hier können zu viele Einstellmöglichkeiten sogar nerven, weil natürlich an all diesen Stellen zusätzliche Regler und überstehendes Gurtband anfallen und dann sinnlos rumbaumeln.
Auch die Qualität der Einstellmöglichkeiten variiert stark zwischen verschiedenen Hundegeschirren. Ich habe oben nur hochwertige Geschirre vorgestellt, gehe aber trotzdem kurz auf das Thema ein.
An guten Hundegschirren findest Du elastische Schlaufen und durchdachte Gurtsysteme, die doppelt liegendes Gurtband und überstehende Gurtenden geschickt verstecken. Denn überstehende Gurtschlaufen sind nicht nur ungemütlich, sondern auch gefährlich, da der Hund sich hier ansonsten beim Rennen an Astwerk verfangen kann.
Wenn man beim Einstellen der Gurtlängen ins Schwitzen gerät und mit solcher Gewalt an den Gurtbändern reißen muss, dass man sich fast die Fingernägel abbricht, bringt das keine Freude und lässt sich spätestens dann fast nie wieder ändern, wenn das Geschirr eingetragen und ein paar mal nass geworden ist.
Klar, ein zu leichtes Verstellen deutet darauf hin, dass man hier immer wieder nachjustieren muss, weil sich lockere Verschlüsse beim tragen verschieben und allein durch die Krafteinwirkung beim normalen Trab schon lockern werden. Das ist ja auch nicht Sinn der Übung.
Auch mitwachsende Geschirre sind gerade für Welpen großer Rassen nicht immer sinnvoll, da hier meist viel zu viel Gurtband an locker verstellbaren Leiterschnallen hin und her baumelt und ständig lose wird. Du ziehst einem Kleinkind ja auch nicht schon mal die Hose eines Erwachsenen an und stellst einfach nur den Gürtel ab und zu mal weiter.
Hast Du das Gefühl, dass die Länge der Gurtbänder sich zu leicht verstellen lässt, dann lass auch die Finger weg. Dann lieber ein oder zwei Geschirre während dem Wachstum kaufen oder -so mach ich das- ausleihen.
In Einzelfällen kann man hier nachhelfen (lassen), wenn einem das Hundegeschirr ansonsten gut gefällt und der Hund ausgewachsen ist: Schneide überstehendes Gurtband ab, versiegele die Schnittkante vorsichtig mit einem Feuerzeug und vernähe die Enden mit der Nähmaschine am Geschirr.
Polsterung von Plastikteilen und Verschlüssen
Führgeschirre für Hunde müssen durch ihre vielen Gurte und Einstellungsmöglichketen eine Reihe von Verbindungsringen und verschiebbaren Teilen aufweisen.
Das ist an sich natürlich unumgänglich, kann aber bei billigen oder nicht ganz so praxisfern konzipierten Geschirren zu einer Problemquelle werden.
Denn natürlich drücken und scheuern unglücklich angebrachte Plastik- und Metallteile ohne Polsterung beim laufen. Das ist vor allem relevant für Hunde, die kaum polsterndes Fell aufweisen, denn hier scheuern die Verbindungsteile und Nähte direkt an der Hundehaut.
Aber auch bei Hunden mit dicker Unterwolle können sich die Besitzer oft erstmal nicht erklären, warum der Hund ständig verfilzte Stellen am Rumpf oder Haarbruch auf dem Rücken hat.
Bei nicht ganz optimalem Sitz des Geschirrs kann das an einen Anschnallgurt erinnernde Material den Hund sogar einschneiden.
Vor allem für Hunde mit Hautproblemen und Neigung zu allergischen Hautreaktionen rate ich Dir Dich besonders gut nach einem Hundegeschirr umzusehen, dass die Haut Deines Vierbeiners nicht irritiert und sich schnell waschen und desinfizieren lässt.
Die Lösung: Polsterung, Polsterung, Polsterung!
Eine gute Polsterung verhindert nicht nur Scheuerstellen. Starre Materialien verhindern auch ein Verrutschen des Hundegeschirrs bei seitlichem Zug, sind dafür aber evtl. zu unbequem. Hier muss man den bestmöglichen Kompromiss suchen.
Aber: Es gibt auch zu viel des Guten. Denn manche Hundegeschirre sind so gut gepolstert und vernäht, dass sie entweder eher an eine starre Weste als an ein bequemes Kleidungsstück erinnern.
Und auch eine viel zu breite Polsterung aus Fleece vergrößert zwar die Auflagefläche des Hundegeschirrs, macht spätestens im Sommer keinen Spaß und wirkt beim anziehen auf so manchen Hund beängstigend.
Werden diese Geschirre an Regentagen nass, sind sie bis zum nächsten Spaziergang nie und nimmer wieder trocken (Zweitgeschirr ist aber ohnehin sinnvoll). Deshalb habe ich oben nur Geschirre mit schnell trocknender Polsterung herausgesucht.
Den Wärmefaktor darf man auch nicht außer Acht lassen. Denn gerade an kleineren Hunden trägt eine zu gut gemeinte Zusatzschicht aus Fleece oder Neopren im Sommer zu dick auf und kann erdrückend wirken.
Deshalb haben sich bei zwerghunden aus gutem Grund die Softgeschirre durchgesetzt.
Hunde verlieren zwar kaum Wärme über die Haut, bei zu dicker Polsterung kann sich hier im Sommer aber natürlich Stauungshitze anreichern.
Es gilt hier ein gutes Mittelmaß zu finden zwischen funktional angebrachter Polsterung und übertriebenem Einpacken des Hundes.
Halsausschnitt und Brustplatte
Leider sind sehr viele Geschirre im Handel, bei denen sich der Eindruck aufdrängt, dass auf Teufel komm raus eine Brustplatte angebracht wurde, weil wir Halter darauf im Moment so abfahren.
Ja, eine breite Auflage im Brustbereich sorgt für eine idealere Druckverteilung unter Zug. Allerdings sollte man dabei beachten, dass die Brustplatte dafür natürlich unter Zug überhaupt erstmal auf der Brust aufliegen muss.
Hier werden oft sehr starre Materialien und ein zu enger Halsausschnitt mit geradem Abschluss gewählt, so dass die Brustplatte vorne vom Hund absteht und der Druckpunkt unter Zug nicht auf die Spitze des Brustbeins, sondern entweder auf der Luftröhre oder viel zu weit unten liegt.
Ein guter Test, um diese Schwachstelle zu enttarnen ist einerseits den Hund mal kurz bei der Anprobe zum Ziehen an der Leine zu animieren und ihm ein paar Kekse zum aufsammeln zu verstreuen.
Wenn das Geschirr schon im Stand vorn vom Körper absteht oder Deinem Hund beim Bücken nach den Leckerchen ins Fleisch schneidet, wurde hier ein zu starres Material in wenig ergonomischer Passform verwendet!
Bei Hundegeschirren mit einer durchgehenden Polsterung über die Unterbrust des Hundes fehlt zudem eine Möglichkeit der Längenverstellung. Wenn hier nicht von vornherein auf eine ausreichende Länge geachtet wurde, liegen diese Geschirre zu nah an den Achseln.
Eine durchgehende Unterbrustplatte hat natürlich den Vorteil, dass der Hund hier auch bei Zug nach oben gut gepolstert ist. Das ist vor allem für kleinere Hunde und Welpen mit großen Haltern relevant, da hier eben durch uns Halter versehentlich auch mal nach oben gezogen wird.
Und fast jeder hat schon mal einen durch schlechte Erfahrungen hysterischen Hundehalter getroffen, der seinen Kleinhund aus Schreck senkrecht in die Luft gerissen hat. Mal abgesehen von den unsäglichen Angewohnheit bei manchen Haltern den Hund absichtlich so anzuheben, weil man zu faul zum bücken ist.
Spätestens dann ist eine Bauchplatte unerlässlich und ein Tragegeschirr vermutlich die bessere Übergangslösung.
Kleine Materialkunde für Hundegeschirre
Bei Hundegeschirren kommt eine Vielzahl von verschiedenen Materialien in Frage.
Hier würde ich die Wahl nicht überdenken und auf bewährte Standardmaterialien der Markenhersteller vertrauen.
Grundlegend sollten die verwendeten Stoffe ein paar simple Anforderungen erfüllen:
- Sie sollen funktional und bequem für den Hund sein,
- Sie sollen robust, wetterbeständig und langlebig sein,
- Sie sollen formstabil sein,
- Sie sollen auch großer Zugbelastung standhalten.
Im Endeffekt ist man also mit Kunstfasern hier meist besser bedient als mit Naturfasern.
Denn wir dürfen nicht nur von unserem präferierten Tragefgefühl auf die Materialeigenschaften oder Funktionalität schließen. Ein Hundegeschirr ist kein Kleidungsstück, sondern vor allem ein nützliches Stück Ausrüstung.
Plastik oder Metall am Hundegeschirr?
An Hundegeschirren werden je nach Modell und Schnittform eine mehr oder weniger große Anzahl an Verschlüssen, Schiebern und Verbindungsteilen verarbeitet.
Die Verbindungsringe zwischen den Gurten sind meist aus Metall, die Klickverschlüsse und Leiterschnallen aus Hartplastik.
Hier gibt es natürlich auch ein paar Kritikpunkte zu beachten:
Schnallen und Klickverschlüsse aus Hartplastik
Gegen Schnallen und Klickverschlüsse aus Hartplastik ist soweit erstmal nicht viel einzuwenden. Auch Leiterschnallen werden der Einfachheit halber meist in der Kunsstoffvariante verarbeitet. Denn natürlich ist Plastik nicht nur günstiger, sondern eben auch leichter (und eklig kalt wird’s auch nicht).
Bei guter Qualität sind Plastikteile am Geschirr langlebig (langlebiger als die textilen Bestandteile allemal). Aber Plastik kann natürlich spröde werden.
Wenn man das Geschirr also auch im Winter draußen aufhängt oder im Auto lagert, sollte man sich angewöhnen in gewissen Zeitabständen immer mal zu prüfen, ob alles gut aussieht.
Mir ist schon mal ein Terrier im Dunkeln abhanden gekommen, weil sich ein Klickverschluss genau in dem Moment verabschiedete als ein lebensmüdes Eichhörnchen vor uns über die Straße huschte, Lektion gelernt.
Denn natürlich werden alle Teile des Geschirrs deutlich mehr beansprucht, wenn der Hund sich regelmäßig ungestüm verhält.
Wer also täglich mit seinem Rabauken lange Touren an der dauergespannten Ausziehleine unternimmt und seinen jagdlich ambitionierten Hund oft wieder aus dem Unterholz zerren muss, der sollte eben öfter mal das Geschirr wechseln.
Anleinringe aus Edelstahl und Messing
Edelstahl gibt es bekanntermaßen in verschiedenen Qualitäten. Bei handelsüblichen Hundegeschirren werden hier viel zu oft die wenig praktikablen nicht rostfreien Varianten verarbeitet. Das ist gerade bei neuen Geschirren ärgerlich, wenn man im Strandurlaub mit Hund bemerkt, dass einem das Geschirr einrostet und danach erst wieder aufwändig aufgearbeitet werden muss oder in die Tonne wandert.
Für die Wasserurlauber und Küstenbewohner bietet es sich also an beim Kauf des Geschirrs an gleich auf rostfreies Material zu achten oder (weil man zu diesem Punkt selten genaue Informationen bekommt) für Aktivitäten mit Hundegeschirr am Salzwasser ein günstiges Zweitgeschirr zu verwenden.
Befestigungsringe aus Vollmessing sind übrigens rostfrei, aber kommen bei Hundegeschirren viel seltener zum Einsatz als bei Halsbändern.
Anleinring aus Aluminium
Befestigungsringe aus Aluminiumguss lösen dieses Problem und werden zudem nicht so kalt. Allerdings finde ich diese starren Anleinringe aus der Gussform blöd zum schnellen anleinen.
Klar, die Qualität ist überragend und äußerst strapazierfähig. Aber da bei Gussfomren meist die tatsächliche Anleinöffnung sehr klein gehalten ist, finde ich das unpraktisch. Denn die Stabilität des Hundegeschirrs nützt ja wenig, wenn ich meinen 40 kg schweren Hund nur noch mit einer dünnen Welpenleine mit Minikarabiner daran anleinen kann.
Beim Kauf eines solchen Geschirrs solltest Du unbedingt prüfen, ob Deine normalen Leinen hier problemlos passen.
Polster- und Gurtmaterialien für Hundegeschirre
Echtleder
Ledergeschirre habe ich hier bewusst nicht vorgestellt, da ich selbst kein Leder trage und meine letzte Erfahrung mit Lederprodukten am Hund wirklich lange zurück liegt.
Ledergeschirre gelten gemeinhin als anschmiegsamer und hautfreundlicher als ungepolsterte Kunstfaser.
Was mich abseits von ethischen Bedenken jedoch vom Leder abgebracht hat ist der enorm hohe Pflegeaufwand gegenüber anderen Materialien, damit so ein Geschirr wetterfest ist und lange gut aussieht.
Kunstleder
Kunstleder wird ständig weiterentwickelt. Hier sehe ich allerdings noch nicht den großen Durchbruch auf den Hundegeschirrmarkt. Denn zu dünnes weiches Kunstleder mag schön aussehen…bis der Hund damit einmal durch Unterholz gekraxelt ist.
Und dickes Kunsteleder ist zwar deutlich beständiger, aber nach meinem Empfinden viel zu starr und erinnert eher an Plastik mit ehr scharfkantigen Rändern. Wer ein schönes robustes Kunstledergeschirr findet, der möge mir gern davon schreiben!
Gurtband und Nylongewebe
Gurtband besteht meist aus weichem PP-Nylon in verschiedenen Farben, Stärken und Breiten. Gurtband ist wetter- und lichtbeständig, verzieht sich nicht, bleicht nicht aus und erhält seine Eigenschaften lange Zeit. Auch besondres abriebfeste Stoffe wie Cordura sind aus Polyamid- und anderen Kunstfasern aufgebaut.
Über die Zugfestigkeit muss man sich als Halter eines normalen Hundes keine Gedanken machen. In der Regel reißen diese Kunstfasern erst, wenn sie nach langem Gebrauch schon Schwachstellen und Risse aufweisen, also längst hätten ausgetauscht werden müssen.
Allerdings kann Gurtband ziemlich scheuern und führt insbesondere bei zu kurzen und engen Geschirren (bzw. zu dickem Hund!) nicht nur bei wenig behaarten Hunden zu Scheuerstriemen hinter den Achseln.
Mesh-Gewebe
Mesh- und Airmesh-Gewebe wird bei Führgeschirren gelegentlich als Polstematerial insbesondere im Bereich der Brustplatte verwendet. Mesh ist nicht sonderlich langlebig, wenn der Hund sich mit Anlauf frontal in jedes Gebüsch wirft. Ansonsten allerdings ist es leicht und besonders schnell trocknend.
Neopren
Neopren ist ein gummiartiges Material auf Kautschukbasis. Beim Hund wird vor allem beidseitig „kaschiertes“ (stoffbezogenes) Neopren verwendet, da es unseren Vierbeinern sonst durch die Gummireibung die Haare ausrupfen würde.
Neopren hat sich vor allem im Wassersport durchgesetzt, da die im Material eingeschlossenen Gasbläschen für eine gute Wärmeisolation sorgen. Bei der Polsterung von Hundegeschirren mit Neopren schätzt man vor allem die knautschbaren und nachgiebigen Eigenschaften.
Fleece
Fleece ist der am häufigsten verwendete Polsterstoff für Hundegeschirre. Das zu recht, den Fleece ist besonders weich, schnell trocknend, langlebig und in einem gewissen Maß wasserabweisend.
Hier kommt es allerdings auf die Qualität des verwendetetn Fleecestoffs und seiner Verarbeitung an. Wohl jeder kennt diese billigen Fleecedecken, die extrem elastisch sind und sich beim kleinesten Zug oder der ersten Wäsche extrem verformen.
Das ist beim Hundegeschirr nicht anders. Auch hier sollte auf dicken Fleecestoff und gute Nähte geachtet werden, damit man lange Freude an seinem Führgeschirr hat.
Ein weiteres Manko von Fleece an Geschirren: Hier bleiben vor allem die geraden kurzen Deckhaare mancher Hunderassen (Dalmatiner, Terrier,…) für alle Ewigkeit hängen und kommen selbst in der Waschmaschine kaum jemals wieder raus.
Mikrofaser
Mikrofaser kommt gelegentlich als Polstermaterial für Hundegeschirre zum Einsatz. Seine Materialeigenschaften sind dafür auch bestens geeignet, denn was als Sofabezug taugt ist auch stabil genug für ein Hundegeschirr.
Allerdings zieht Mikrofaser bekanntermaßen Haare und Schmutz magisch an.
DIY-Geschirre aus Paracord, rundgeflochtenen Bändern und Flechtriemen haben ihre Liebhaber.
Diese Art von Zierbändern scheuern allerdings extrem an Fell und Haut und sitzen selten so wie sie sollen.
Wer unbedingt ein optisch außergewöhnliches Geschirr haben möchte, dem rate ich zum Kauf eines passenden Hundegeschirrs, das man dann von außen gemäß eigenem Wunsch verzieren, besticken oder anderweitig aufwerten kann.
Passform und Bewegungsfreiheit
Zur optimalen Passform bei Hundegeschirren habe ich bereits geschrieben.
Kurze Zusammenfassung: Der Hund soll in allen Positionen frei atmen können. Es soll nichts von vorn, oben oder den Seiten auf die Schulterblätter drücken. Und ein zu kurzer Unterbruststeg ist die Achillessehne der meisten Geschirre und führt zu einem Einschneiden des Brustgurts in die Achseln.
Beim Ausmessen des Hundes vor dem Geschirrkauf sollte immer auf die Messanleitung des Herstellers geachtet werden.
Wer „über den Daumen“ schätzt, kann damit goldrichtig liegen, muss aber beim Online-Shopping im Zweifel den Umtausch oft selbst zahlen.
Meist benötigen die Geschirrhersteller den Halsumfang, den Brustumfang und gelegentlich die Rückenlänge.
Liegt Dein Hund genau zwischen zwei Größen, rate ich Dir erstmal noch bei anderen Herstellern nach einer besseren Passform umzusehen oder im Zweifelsfall immer die größere Größe zu bestellen.
Auch Besitzer von extrem (unter)wolligen Hunden wie Chow-Chows oder Wolfsspitzen sollten überlegen, ob ihr Hund ein etwas weiteres Hundegeschirr braucht, weil der ganze Plüsch selbst plattgedrückt noch ziemlich dick aufträgt.
Bei normalem Langhaar hingegen ist das in der Regel kein Problem. Hier sollte man (wie eigentlich bei allen Hunden) eben kein zu enges Brustgeschirr wählen, damit das schöne Hundefell nicht kaputt gerieben wird.
Hier nochmal alles Wichtige zur Passform beim Führgeschirr
Ein Geschirr ist nur dann besser und gesundheitsfreundlicher als ein Halsband, wenn es gut sitzt.
Viele Halter kaufen ihrem Hund naiv irgendein beliebiges Hundegeschirr, das hübsch aussieht, und denken sich sie hätten was Tolles für den Hund und sein Wohlbefinden getan.
Das ist allerdings so überhaupt nicht richtig.
Ein gutes Hundegeschirr muss rundum auch unter Zug gut sitzen, darf nicht leicht verrutschen und soll den maximale Bewegungsfreiraum bieten. Hierfür darf kein Gurt über die Schultern oder Oberarme des Hundes führen und hinter der Achsel sollte eine Handbreit frei bleiben.
Im Frontbereich soll der beim Ziehen entstehende Druck über eine breite Auflagefläche verteilt werden.
Und auch beim Zug nach hinten (wenn der Hund rückwärts ausbüchsen will oder sich gegens Weiterziehen verweigert) soll das Geschirr sich nicht von selbst über den Kopf ausziehen. Das ist nämlich weder bequem noch sicher (wenn Dein Hund leicht in Panik gerät, rate ich aber ohnehin zum Sicherheitsgeschirr).
Der Hund muss in seinem Führgeschirr frei atmen können und braucht hierfür eine entsprechend große Halsöffnung. Das ist nicht nur, aber vor allem für die Bullyrassen ein ganz wichtiger Punkt.
Wie zieht man ein Führgeschirr an?
Ein Führgeschirr anzuziehen geht eigentlich ganz einfach und wird deutlich leichter, wenn man Routine hat und der Hund brav mitmacht.
Allerdings ist nicht bei allen Geschirren so ganz intuitiv zu erkennen, wo oben und wo unten ist, weshalb ich in meiner Zeit am Hundeplatz gerade im Anfängertrainign reihenweise Hunde gesehen habe, die ihr Geschirr falsch herum an hatten.
Das passiert in der regel aber nur mit ungepolsterten H-Geschirren, die ohnehin selten die beste Alternative sind.
Da das Anlegen des Hundegeschirrs aber scheinbar keine selbsterklärende Tätigkeit ist, hier eine kleine Anleitung für alle Verzweifelten:
- Zunächst löst Du alle Klickverschlüsse und legst das Geschirr flach vor Dich. Siehst Du den geschlossenen Ring in der Mitte? Hier muss der Hundekopf durch.
- Nur an einem der Gurtbänder, die von diesem Ring wegführen, findest du einen beweglichen Anleinring. Dieser Gurt muss nach oben auf den Hunderücken.
- Streife also die Halsöffnung über den Kopf Deines Hundes und achte dabei darauf, dass tatsächlich der Rückensteg oben auf dem Hunderücken aufliegt und der Bauchsteg nach unten hängt.
- Das Überstreifen mögen nicht alle Hunde, man sollte das also immer mit Leckerchen belohnen bis der Hund merkt, dass das nischts Schlimmes ist. Wer Trainingserfahrung hat, kann mit seinem Hund clickern freiwillig den Kopf durch die Halsöffnung zu stecken.
- Jetzt verbindest Du rechts und links an der Flanke die zueinander gehörenden Klickverschlüsse miteinander. Achte dabei darauf, dass der Bauchgurt sich nicht unbemerkt verdreht. Eine weitere gute Idee ist es das Geräusch beim Zuschnappen der Klickverschlüsse jeweils mit einem Keks zu paaren bis der Hund kaum abwarten kann, dass man das Geschirr rechts und links verschliesst.
Fertig!
Führgeschirre für bestimmte Hunderassen und Körperformen
Für einen Hund mit einem speziellen Körperbau bedarf es ein Hundegeschirr mit spezieller Passform.
Betroffen sind dabei vor allem die besonders langen, runden oder schmalen Hunde.
Grundlegend empfehle ich für extrem gebaute Hunde eine Beratung bei einschlägigen Experten im Fachhandel. Eine gute Chance ein passendes Nylongeschirr zu finden hast Du bei den Kreuzgeschirren von Feltmann®.
Bei Windhunden und anderen Hunden mit sehr schmalen und spitzen Brustkörben sitzen viele herkömmliche Führgeschirre nicht optimal.
Zu schmale Brustgurte verrutschen zu einer Seite hin und schnüren dann rechts oder links genau in der Achsel. Zu breite oder gepolsterte Brustgurte berühren allerdings schon im Stand die von innen die Ellbogen des Hundes und scheuern beim Laufen.
Eine Lösung hierfür bieten so genannte Kreuzgeschirre, bei denen der Brustgurt zweigeteilt „über Kreuz“ verläuft und so für eine stabile Positionierung über dem Brustbein des Hundes sorgt.
Geschirre für Möpse, englische und französische Bulldoggen und deren Mixe unterscheiden sich von anderen Geschirren meist durch ihren verkürzten Rückensteg und die insgesamt breitere Passform.
Das ist bei den meisten X-Geschirren schon gegeben, aber es gibt auch Führgeschirre in Spezialausführung für diese Hunderassen.
Auch eine besonders breite Passform ist im Halsbereich zum freien atmen wichtig. Dennoch darf die Halsöffnung auch bei diesen kleinen Hunden vom Bully-Typ nicht so weit unten sitzen, dass sie die ohnehin eingeschränkte Bewegungsspielraum weiter einschränkt.
Beim Geschirr für Dackel und andere Hunde mit langem Rücken und kurzen Beinen sollte man auf einen besonders guten Sitz achten. Diese Rassen sind durch ihre Körperform vorbelastet und neigen zu Bandscheibenproblemen.
Es sollte nix auf den Rücken drücken und man sollte keinen Hund und besonders keinen dackelförmigen am normalen Brustgeschirr in die Luft heben!
FAQ rund ums Hundegeschirr
Sorgt ein Hundegeschirr dafür, dass der Hund nicht mehr zieht?
Nein, auch wenn manche Hersteller das so bewerben. Es gibt euphemistisch als Erziehungsgeschirr bezeichnete Produkte, die die Bewegungsfreheit des Hundes einschränken und sich schmerzhaft unter den Achseln zusammenziehen, wenn das Geschirr sich strafft.
Das finde ich auf mehreren Ebenen schwer bedenklich. Neben dem ethischen Aspekt der Strafanwendung im Training sollte man dann wenigstens genug von Hundetraining verstehen, um den Hund schneller als jedes Geschirr selbst erziehen zu können.
Für mich sind diese Geschirre vor allem Werkzeuge für naive Hundehalter, die sich keine großen Gedanken über gute Trainingsmethoden machen oder sich aus Verzweiflung den versprochenen Trainingserfolg solcher Hundegeschirre erhoffen.
Dabei funktionieren diese Geschirre leider ganz und gar nicht oder nur um einen Preis, den man als Verantwortlicher für das Wohl seines Hundes nicht zu zahlen bereit sein sollte!
Praxisnaher und tierfreundlicher sind die Geschirre mit Front Clip, also mit einer Anleinmöglichkeit an der Brust des Hundes.
Kann der Hund das Geschirr rund um die Uhr anbehalten?
Nein, denn auch das beste Hundegeschirr wird irgendwann nass und fängt an am Hund zu scheuern. Hautirritaion und wunde Stellen sind dann vorprogrammiert.
Mal abgesehen vom Bequemlichkeitsfaktor sollte der Hund nie etwas anhaben, wenn er unbeobachtet ist, denn Halsbänder und Geschirre können natürlich im schlimmsten Fall irgendwo hängen bleiben und zur Erstickungsfalle werden.
Kann man ein Hundegeschirr selbst nähen?
Ja. Sollte man? Nein. Ich habe noch kein selbst gemachtes Hundegeschirr gesehen, bei dem mich die Passform oder die Verarbeitung überzeugt hat, sorry.
Besser sieht das aus, wenn man eine gute Vorlage hat und ein vorhandenes Geschirr nachbastelt oder das vom Fachmann massanfertigen lässt. Der großteil aller Geschirre wird aber von Bastlern selbst gefertigt mit der Vorgabe hübsch auszusehen. Und das sollte eben nicht die oberste Priorität sein.
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Zusammenfassung
Ein gutes Brustgeschirr zu finden ist vor allem dann schwierig, wenn Dein Hund keine Standardmaße hat.
Um trotzdem nicht auf eine gute Passform und hochwertige Verarbeitung verzichten zu müssen, rate ich zur Anschaffung bewährter Markenqualität. Diese Hersteller haben schließlich einen Ruf zu verlieren und verbessern ihre Produkte ständig.
Und dann bleibt nur: Anprobieren und testen. Achte nicht nur darauf, ob Dein Hund sich sichtlich wohl fühlt. Prüfe auch die Passform selbst nochmal unter Zug an allen kritischen Stellen.
Hierzu zählen eine große Halsöffnung, freie Schultern, Ellbogen und Achseln sowie der korrekt sitzende Zugpunkt und die Kraftverteilung über dem Brustbein.
Quellen und weiterführende Links
[1] https://www.hundegeschirr-abc.de/fuehrgeschirr/
[2] https://trampelpfadlauf.de/testbericht-hi-light-harness-geschirr/
[3] https://www.petmd.com/dog/care/surprising-dog-harness-dangers-avoid
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