Harlekinpudel, Mehrfarbenpudel

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Neben den traditionellen einfarbigen Pudeln werden im VDH auch Mehrfarbenpudel in schwarz-loh oder als schwarz-weiße Harlekinpudel gezüchtet. Die Hunde haben ein für Pudel typisches Temperament und sind gelehrig, umgänglich vielseitig und temperamentvoll.

Steckbrief:
Mehrfarbenpudel

Der Mehrfarbenpudel ist derzeit entweder schwarz-loh oder schwarz-weiß gescheckt.

Größe
Toypudel 23-28 cm
Zwergpudel 28-35 cm
Kleinpudel 35-45 cm
Großpudel 45-62 cm

Gewicht
Toypudel 2-3 kg
Zwergpudel 3-6 kg
Kleinpudel 7-17 kg
Großpudel 18-25 kg

Hundetyp
Begleithund

Lebensdauer
12-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Pudel gab es vermutlich schon im späten Mittelalter als lockige Apportierhunde für die Jagd am Wasser. Ihre Vorfahren waren womöglich Wasserhunde, Hütehunde und Jagdhunde, aber so genau ist die Herkunft und Abstammung des Pudels nicht wirklich bekannt.

Wasserhunde hatten früher alle möglichen Farben , schließlich ging es bei der Zucht um Leistungsfähigkeit und nicht um Aussehen.

The Poodle 1847[7]

Im 18. Jahrhundert war der Pudel in Deutschland weit verbreitet, wurde aber bereits im 19. Jahrhundert in ganz Europa eher als Show- und Begleithund gehalten.

1893 gründeten einige Liebhaber den Deutschen Pudelklub, man einigte sich aber 1936 auf Frankreich als Ursprungsland des modernen Pudels. Seit 1955 ist der Pudel auch durch die FCI international anerkannt.

Über die Jahre wurde der Standard für die Zucht mehrfach geändert. Neben braunen, schwarzen und weißen Hunden durften Pudel später auch silbergrau und apricotfarben sein.

The Poodle 1829[9]

Deutschland erkennt seit den 1980ern auch zweifarbige Pudel in schwarz-loh und Harlekin an. Auch in Tschechien und Österreich erkennt man diese Farbschläge heute auf nationaler Ebene an.

Dies löste allerdings eine Diskussion darüber aus, welche Fellfarben ein Pudel denn nun haben darf. Französische Züchter beriefen sich darauf, dass der Pudel als Verwandter des Barbet und laut gültigem FCI-Standard traditionell nur einfarbig sein sollte[1].

Verschiedene Verbände gehen das Thema Mehrfarbenpudel heute jeweils anders an:

Die französische Société Centrale Canine entschied sich daher zu einer anderen Lösung. Der Mehrfarbenpudel wurde dort mittlerweile als ganz neue nationale Hunderasse unter dem Namen Chien Pluricolore à Poil Frisé (frz. mehrfarbiger Hund mit gelocktem Fell) anerkannt…[5]

Im American Kennel Club sind mehrfarbige Parti Poodle, gestromte Pudel oder zobelfarbene Pudel sehr weit verbreitet, dürfen aber nicht ausgestellt werden.

In der FCI-Zucht hieß es 2012, dass „zweifarbige, mit dem Pudel verwandte Hunde, unter keinerlei Umständen als Pudel bezeichnet werden dürfen[8].

Im VDH hingegen sind auf nationaler Ebene „Zucht und Ausstellung der neuen Farbvarietäten der Rasse Pudel“ genehmigt, beurteilt werden die Mehrfarbenpudel nach den gleichen Kriterien wie der Pudel.

Größe und Aussehen

Mehrfarbenpudel gibt es in allen beim Pudel anerkannten Größenvarietäten, es gibt also kleinere und größere bunte Pudel.

Der Körperbau entspricht dem des Pudels mit relativ langen Beinen und einer athletischen Figur, Hängeohren und einem kräftigen Fang.

Statt der üblichen einfarbigen Nuancen ist das lockige Fell der Mehrfarbenpudel zweifarbig.

Pudel in schwarz-loh haben die typische Zeichnung eines schwarzen Hundes mit Tanmarken. Die Abzeichen sollen möglichst rötlich gefärbt sein, aber auch blonde Marken kommen vor.

Harlekinpudel sind schwarz-weiß mit viel weißer Grundfarbe und großen schwarzen Platten bis hin zu einer schwarzen Mantelplatte am Rücken. Der Kopf ist schwarz, eine weiße Blesse kann vorkommen.

Temperament und Haltung

Auch die mehrfarbigen Pudel sind dafür bekannt sehr aufmerksam und lebhaft zu sein. Sie wollen beschäftigt werden und eigenen sich für vielseitige Hobbies von Nasenspielen bis zu Hundesport und anderen Ausbildungen.

Als anhängliche und gelehrige Familien- und Begleithunde sind sie im Alltag sehr umgänglich und anpassungsfähig.

Das Fell erfordert die typische intensive Pflege, die man auch vom einfarbigen Pudel kennt. Denn das lockige Fell muss sehr oft gründlich ausgebürstet werden und man muss schon etwas Spaß daran mitbringen seinen Hund zu pflegen.

Pudel haaren durch ihre Fellbeschaffenheit nicht, müssen aber dafür alle paar Wochen kürzer geschoren werden. Denn das Fell durchläuft keinen saisonalen Zyklus und wächst einfach munter weiter.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Mehrfarbenpudel gelten als gesunde und robuste Hunde.

Grundlegend können bei diesen Hunden alle beim Pudel bekannten Probleme auftreten, u.a.:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Patellaluxation
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Hautprobleme, Sebadenitis
  • Herzerkrankungen
  • Allergien
  • Ohrentzündungen
  • Zahnerkrankungen
  • Autoimmunerkrankungen
  • Hot Spots

Durch die praktizierte weitreichende züchterische Trennung einzelner Größenklassen gibt es je nach Farbe und Varietät manchmal nicht allzu viele mögliche Zuchtpartner je Verpaarung. Züchter müssen daher nachhaltig planen und auf den Erhalt einer ausreichend hohen genetische Diversität achten.

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Pudel-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 1749 und 2267[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 172: Pudel (2016). http://www.fci.be/de/nomenclature/PUDEL-172.html

[2] VDH-Rasseportrait: Pudel.

[3] Deutscher Pudel-Klub e.V.: Der Pudel.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Société Centrale Canine: Le chien pluricolore à poil frisé (frz.)

[6] Verband der Pudelfreunde Deutschland e.V.: Die Farben.

[7] William Youatt (1847): The Dog. https://archive.org/details/dogwilliam00youarich/page/48/mode/2up

[8] Zirkular 49/2012 der FCI (PDF). Hinterlegt im Internet Archive.

[9] Thomas Brown(1829): Biographical sketches and authentic anecdotes of dogs. https://archive.org/details/bub_gb_cC6FoV8cND4C/page/n254/mode/1up