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Der Irish Wolfhound gilt als eine der größten Hunderassen der Welt. So imposant diese Hunde beim ersten Zusammentreffen wirken, so schnell fällt auch ihr meist äußerst sanfter Charakter auf.
Steckbrief:
Irish Wolfhound
Diese irische Hunderasse war im 19. Jahrhundert fast ausgestorben. Durch ein groß angelegtes Zuchtprojekt entstand der moderne Irish Wolfhound, wie wir ihn heute kennen.
Größe
♀ mind. 71 cm
♂ mind. 79 cm
Gewicht
♀ mind. 40,5 kg
♂ mind. 54,5 kg
Hundetyp
Windhund
Lebensdauer
6-10 Jahre
Geschichte und Herkunft
Schon vor etwa 2000 Jahren soll es große windhundähnliche Jagdhunde in Irland gegeben haben. Vermutlich stammten diese Greyhounds of Ireland von keltischen Windhunden ab[5], die es schon mehrere tausend Jahre v. Chr. in Irland gegeben haben soll.
Was für ein Fell diese frühen Wolfdogs gehabt haben könnten, weiß man heute nicht mehr so genau. Aber es gibt die Vermutung, dass sich v.a. die rauhaarigen Hunde im irischen Klima nach und nach besser behaupten konnten[2].
Und wahrscheinlich waren die Wolfshunde damals auch noch nicht ganz so gigantisch riesig wie die modernen Wolfshunde. Aber schon im 18. Jahrhundert wurde dieser Typ Hund als auffällig groß und kräftig beschrieben.
Man setzte diese großen Hunde vermutlich zur Ausrottung der Wölfe Europas[1], aber auch zur Jagd auf große Wildtiere wie Hirsche, Elche, Wildschweine[3] oder Bären ein.
Aber gerade seine Eignung zur Wolfsjagd in ganz Europa brachte diesen Hunden ja auch offensichtlich ihren Namen ein.
Durch den Rückgang der Wolfspopulation und die Ausfuhr dieser wohl sehr beliebten Jagdhunde aufs Festland sollen die Zahlen dieser Tiere im 17. Jahrhundert stark abgenommen haben. Um 1652 trat daher in Irland sogar ein Exportverbot für den Wolfhound in Kraft.
Allerdings schwand durch das Aussterben der Wölfe ohnehin das Interesse an diesem Typ Hund, der irgendwann nur noch als Statussymbol gehalten wurde.
Während der großen Hungersnot in Irland konnte die Bevölkerung sich kaum selbst ernähren geschwiege denn große Jagdhunde, so dass es zu Beginn des 19. Jahrhunderts kaum noch echte irische Wolfshunde gegeben habe soll.
Die Neuerfindung dieser Hunderasse wird heute dem schottischen Captain George Augustus Graham zugeschrieben[2].
Dieser beschäftigte sich zu Beginn seines Ruhestandes ab 1862 zunächst mit der Zucht des Deerhounds seiner schottischen Heimat. Der Irish Wolfhound galt schon damals als enger Verwandter und sogar Vorläufer der schottischen Windhunde[2].
Das Konzept der systematisch gezüchteten reinen Hunderassen anhand eines Rassestandards war zu dieser Zeit eine relativ neue Idee.
Und aus Captain Grahams wachsendem Interesse am eigentlich bereits ausgestorbenen irischen Wolfhound entwickelte sich ein erster Standard und ein über 40 Jahre angelegtes Zuchtprojekt zur Neuerschaffung der verschwunden Wolfshunde in Irland.
Als Zuchttiere wurden neben vereinzelten Restbeständen einem Wolfshund ähnlicher Tiere vor allem kräftig gebaute Scottish Deerhounds eingesetzt, daher auch die nicht von der Hand zu weisende Ähnlichkeit beider Hunderassen. Aber auch andere Hunde wurden eingekreuzt, u.a Deutsche Doggen, aber auch einzelne Barsoi und evtl. eine damalige Sorte Tibetdogge mit Zottelfell.
Eine genetische Abstammung des modernen Irish Wolfhound zu den mittelalterlichen Jagdhunden ist ziemlich unwahrscheinlich. Es handelt sich eher um eine Neukreation rein nach optischen Krietrien, die einem etwas massigeren Deerhound gleichen sollte.
Nachdem die „Wiedergeburt“ des Irish Wolfhound geglückt war, wurden bereits 1879 erste Exemplare auf Ausstellungen vorgeführt. Und bereits 1885 wurde der Irish Wolfhound Club gegründet, dessen Vorsitz Captain Graham bis 1908 übernahm.
Die FCI erkannte den Irish Wolfhound 1955 als eigenständige Hunderasse an.
Bis etwa 1960 konzentrierte sich die Zucht hauptsächlich auf die britischen Inseln, wobei die Population während der beiden Weltkriege jeweils stark dezimiert wurde.
Seit den 1970ern wurde der Irische Wolfshund schließlich als Show- und Gesellschaftshund immer beliebter und verbreitete sich massenhaft auch außerhalb Großbritanniens.
Und wie jeder weiß, kennt jedes Kind diese sanften Riesen mit dem Zottelfell.
Größe und Aussehen
Der Irish Wolfhound ist ein riesiger rauhaariger Windhund, der insgesamt an einen etwas massigeren Deerhound erinnern soll[2].
Die gewünschte Schulterhöhe dieser Hunde wird im FCI-Standard mit mindestens 71 cm für Hündinnen und mindestens 79 cm für Rüden angegeben. Erwünscht ist eine es ist für die größeren Rüden eine Schulterhöhe zwischen 81 bis 86 cm[1].
In der Realität sind Hündinnen aber meist schon 80 cm hoch und nicht wenige Rüden erreichen um die 90 cm Schulterhöhe[5], manche sogar 100 cm.
Vertreter dieser Hunderasse haben kleine Rosenohren und einen langen Hals. Die manchmal aberwitzig lange Rute ist an der Spitze leicht nach oben gebogen.
Trotz ihrer beachtlichen Größe sollen sie weniger massig als eine Deutsche Dogge wirken und sich leicht und lebhaft bewegen können.
Das Fell ist drahtig und buschig, aber die Hunde haben keine übertrieben langen Furnishings.
Die meisten Irish Wolfshounds sind grau oder grau-gestromt. Die Welpen werden mit dunklerem Fell geboren, das früher als bei anderen Hunderassen ergraut.
Es gibt auch einige Hunde mit rote-grauem oder weizenfarbenem Fell.
Offiziell sind daneben im Prinzip alle Farben zulässig, die auch beim Deerhound vorkommen. Im Standard werden u.a. einfarbig rote, schwarze oder weiße Hunde aufgeführt.
Allerdings wäre mir sicherlich in Erinnerung geblieben, wenn ich schon mal einen lackschwarzen Irish Wolfhound gesehen hätte.
Temperament und Haltung
Dieser imponierende Windhund gilt als sanfter Riese, der oft erstmal etwas beobachten und introvertiert wirkt. Als Halter so eines Hundes muss man allerdings besonders respektieren, dass es eben Menschen gibt, die Angst vor Hunden haben.
Ein gesunder Irischer Wolfshund trottet sehr elegant und leichtfüßig und man sollte nicht vergessen, dass es sich um einen großrahmigen Windhund handelt. Wenn er losrennt, ist er auf seinen langen Beinen schnell auf und davon.
Wobei nicht mehr jeder Wolfshund eine so ausgeprägte Jagdpassion hat m Vergleich zu typischen Sichtjägern wie z.B. einem Greyhound oder einem Podenco. Dennoch gelten diese Hunde als Charakterhunde, die zu Selbstständigkeit neigen.
Daheim liegen dieser Hunde gerne weich und gelten als sehr anhänglich, geduldig und treu.
Als Wachhunde sind sie weniger gut geeignet, da sie oft neutral bis freundlich auf Fremde reagieren.
Zur regelmäßigen Körperpflege zählt neben ein bißchen Fellpflege auch das Kürzen der mächtigen Krallen. Am besten gewöhnt man schon den jungen Hund an einen Krallenschleifer.
Das richtige Bewegungspensum und eine bedarfsgerechte Ernährung sollte man schon vor dem Einzug planen. Denn dieser Hund der Spitzenlative braucht eine optimale Versorgung, um sich an möglichst guter Gesundheit zu erfreuen.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Viele Wolfshunde werden nicht sehr alt.
Die enorme Größe ist natürlich einer der Gründe, die zu einer leider sehr stark verkürzten Lebensdauer dieser zotteligen Riesen führt.
Dabei ist die Schulterhöhe allein nicht das größte Problem, sondern eher das hohe Körpergewicht und die damit verbundene erhöhte Wachstumsgeschwindigkeit in den ersten Lebensmonaten.
Junge Wolfshunde sollen bis zu 10 kg monatlich zulegen und dabei um die 9 cm wachsen[3].
Die richtige Fütterung und altersangepasste Bewegung ist bei so einer extrem gebauten Hunderasse enorm wichtig. Denn im Gegensatz zu den meisten normalen Hunden können ungünstige Umstände hier tatsächlich zu einer Häufung orthopädischer Probleme führen.
Auch eine für Windhunde typische geringe Toleranz für manche Betäubungsmittel sollte man frühzeitig mit seinem Tierarzt besprechen.
Daneben treten mehr oder weniger gehäuft verschieden Krankheiten beim Irish Wolfhound auf[8].
- Hüftgelenksdysplasie
- Ellbogengelenksdysplasie
- Dilatative Kardiomyopathie (DCM)
- Magendrehung
- Lebershunt
- Erbliche Augenerkrankungen
- Fanconi-Syndrom
- von Willebrand-Erkrankung
- Rhinitis
- Knochenkrebs
- Epilespie
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
- Irish Wolfhound beim VDH
- Irish Wolfhound Club e.V.
- Deutscher Windhundzucht- und Rennverband e.V. (DWZRV)
Die offizielle Anzahl von Irish Wolfhound-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 361 und 598[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 160: Irischer Wolfshund(2002);
http://www.fci.be/de/nomenclature/IRISCHER-WOLFSHUND-160.html
[2] VDH-Rasseportrait: Irish Wolfhound.
[3] Deutscher Windhundzucht- und Rennverband e.V. (DWZRV): Irish Wolfhound.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Irish Wolfhound Club e.V.: Der Irish Wolfhound.
[6] William Bingley (1809): Memoirs of British Quadrupeds. Illustrative Principally of their Habits of Life, Instincts, Sagacity, and Uses to Mankind. London. https://archive.org/details/memoirsofbritish00bingrich/page/n162/mode/1up
[7] Johann Elias Ridinger (1738): Entwurf einiger Thiere. https://archive.org/details/b30451590/page/n23/mode/2up
[8] S.R. Urfer, C. Gaillard & A. Steiger (2007) Lifespan and disease predispositions in the Irish Wolfhound: A review, Veterinary Quarterly, 29:3, 102-111, DOI: https://doi.org/10.1080/01652176.2007.9695233