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Es gibt bislang 5 finnische Hunderassen, die vom Hundezuchtverband in Finnland (Suomen Kennelliitto) anerkannt werden[2]:
- Lappländischer Rentierhund (Lapinporokoira)
- Finnischer Lapphund (Suomenlapinkoira)
- Finnen-Spitz (Suomenpystykorva)
- Karelischer Bärenhund (Karjalankarhukoira)
- Finnischer Laufhund (Suomenajokoira)
Wie Du siehst gibt es bei den finnischen Hunden bislang nur nordische Jagdhunde und nordische Hüte- und Wachhunde.
Und dann gibt es noch den bislang nicht von der FCI anerkannten Tamaskan, einen finnischen Schäferhund mit wolfsartigem Aussehen.
Finnische Hunderassen
Diese Hunderassen aus Finnland sind durch die FCI anerkannt[1]:
1
Lappländischer Rentierhund
Der Finnische Lapplandhirtenhund ist ein zäher Arbeitshund, der in Lappland bei Wind und Wetter zur Arbeit an den großen Rentierherden genutzt wird.
Diese alte nordische Hunderasse ist allerdings durch die Verbreitung von Schneemobilen nicht mehr ganz so gefragt, so dass man den Lappländischen Rentierhund heute auch als sportlichen und gelehrigen Begleithund für aktive Menschen bekannter machen möchte.
Als finnischer Hirtenhund aus dem hohen Norden ist der Lapinporokoira eng mit dem Finnischen Lapphund verwandt.
2
Finnischer Lapphund
Der Finnische Lapphund ist ein langhaariger nordischer Wach- und Hütehund, der langes Fell und einen mittelgroßen gedrungenen Körperbau hat. Diese alte Hunderasse wurde aus den Arbeitshunden der Sámi im Norden Finnlands entwickelt.
Die aktiven Hunde sind in Skandinavien als Familienhunde beliebt. Durch ihre wissbegierige und sanfte Art lassen sie sich auch gut als Therapie- oder Reitbegleithunde ausbilden.
3
Finnen-Spitz
Der Finnenspitz oder Suomenpystykorva ist ein nordischer Jagdhund, der zum aufspüren, verfolgen und verbellen vor allem von großen Hühnervögeln genutzt wird. Auch zur Jagd auf Niederwild, Wasservögel und Hirsche werden diese lebhaften und kommunikativen Vierbeiner genutzt.
Nachdem die Unterpopulation auf russischer Seite viele Jahre getrennt gezüchtet wurde, werden übrigens auch die Karelo-Finnischen Laikas aus Westrussland seit 2006 wieder als Finnen-Spitze registriert.
4
Karelischer Bärenhund
Dieser nordische Jagdhund aus Finnland ist ein spitzartiger Vierbeiner mit schwarz-weißem Fell. Als seine Vorfahren gelten Laiki, die die finno-ugrischen Komi schon vor langer Zeit nach Karelien gebracht haben sollen.
Erst im frühen 20. Jahrhundert wurde eine einheitliche Zucht aufgebaut. Der Karelische Bärenhund ist ein typischer Standbeller, der sich zunächst leise an Großwild wie Bären oder Elche annähern soll und dieses dann so lange und hartnäckig verbellt bis der Jäger eintrifft.
Als Begleithund erfordert die Haltung dieser selbstbewussten und zugleich sensiblen Hunde etwas Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Nur wenige Liebhaber halten diesen finnischen Jagdhund als Begleithund, denn seine etwas introvertierte, freiheitsliebende und entschlossene Art muss man zu schätzen wissen.
5
Finnischer Laufhund
Der Finnische Laufhund wurde ab dem Ende des 19. Jahrhunderts bis ins frühe 20. Jahrhundert bewusst aus den lokal bereits vorhandenen Bracken sowie eigens für diesen Zweck importieren Jagdhunden aus Russland und Europa gezüchtet.
Dabei heraus kam die kräftig gebaute Finnenbracke mit dreifarbigem Fell. Die Hunde gelten als selbstständige Jäger mit guter Nase, Spurlaut und großer Ausdauer.
Heute ist der mittelgroße Laufhund ein beliebter Begleiter für die lange Jagdsaison auf Fuchs und Hase in Finnland. Als reinen Begleithund sieht man ihn eher selten. Und auch außerhalb Skandinaviens ist diese finnische Hunderasse kaum bekannt.
Weitere Hunderassen aus Finnland
Folgende finnische Hunderassen sind bislang noch nicht durch die FCI anerkannt:
6
Tamaskan
Der Tamaskan wurde ganz bewusst in den 1980ern mit dem Ziel gezüchtet einen leichtführigen und gut trainierbaren Arbeits- und Haushund zu erschaffen, der nur äußerlich einem kleinen Wolf ähneln soll. Auch wenn er manchmal als „finnischer Wolfshund“ bezeichnet wird, ist der tatsächliche Wolfsanteil im Tamaskan viel geringer als es den Anschein hat.
Zur Zucht wurden vor allem wolfsähnliche Schlittenhunde und deren Mischlinge verwendet. Unter den Ahnen des Tamaskan findet man u.a. Siberian Huskies, Malamutes, Samojeden, Canadian Inuit Dogs und Deutsche Schäferhunde.
Die Zucht ist weiterhin im Aufbau, aber schon heute hat der noch relativ unbekannte Tamaskan einige Liebhaber in Europa. Denn die Hunde sind sehr intelligent und arbeitsfreudig. Man sollte sie also nicht nur schön finden, sondern ihnen auch Bewegung und eine Aufgabe bieten können.
Ausgestorbene finnische Hunderassen
Diese Hunderassen gab es mal in Finnland:
7
Lapinpaimenkoira
Erst nach 1967 beschloss der finnische Zuchtclub den Finnischen Lapphund vom Lappländischen Rentierhund zu trennen. Bis dahin wurden verschiedene Typen und Varietäten der nordischen Hütehunde aus Finnland noch regelmäßig miteinander verpaart.
Bis in die 1980er gab es in Südfinnland einen weitere Varietät namens Lapinpaimenkoira oder Kukonharjunkoira mit einfarbig schwarzem Fell. Diese Hunde sollen als hochbeinige und langhaarige nordische Spitze äußerlich einem belgischen Groenendael geähnelt haben.
Es handelte sich vermutlich um eine Kreuzung zwischen einem langhaarigen Karelischen Laika und Rentierhunden aus dem Norden. Dieser finnische Wach- und Hütehund gilt heute als ausgestorben, finden sich aber vereinzelt unter den Ahnen der heutigen Finnischen Lapphunde[3].
Links
[1] Nordic Kennel Union (NKU): Finnish dog breeds (engl.).
[2] Suomen Kennelliitto: Finnish Breeds (engl.).
[3] Lapponian Shepherd. Wikipedia (engl.); abgerufen 12/2021 von https://en.wikipedia.org/wiki/Lapponian_Shepherd