Arthrose beim Hund: Infos und Hilfen

[Werbung]: Wenn Du über einen unserer Affiliate-Links kaufst, bekommen wir eine Provision.

Der Sprung ins Auto klappt plötzlich nicht mehr von alleine. Jedes Aufstehen und Hinlegen wird zur Qual. Und an Treppensteigen ist fast gar nicht mehr zu denken.

Arthrose ist der häufigste Grund für chronische Schmerzen beim alten Hund.

Tipps und Alltagshilfen für Hunde mit Arthrose

Auch wenn Arthrose gerade bei alten Hunden ein weit verbreitetes Phänomen ist, muss man die Einschränkungen in der Lebensqualität nicht einfach hilflos hinnehmen.

Arthrose kann nicht geheilt, ihr Verlauf aber mit den richtigen Maßnahmen durchaus abgebremst werden.

Je frühzeitiger man anfängt gegenzusteuern, desto besser der Effekt.

Da der Verlauf einer Arthrose sehr individuell vom Hund und dem betroffenen Gelenk abhängt, kann es einige Versuche kosten bis man den idealen Weg für seinen Hundesenior gefunden hat.

Hier einige der Dinge, die man bei Arthrose beim alten Hunde versuchen kann:

1. Hilfe beim Tierarzt suchen!

Ziemlich offensichtlich, oder?

Die Therapie einer Arthrose beim alten Hund durch einen Tierarzt verfogt vor allem ein Ziel:

So schmerzfrei leben wie möglich bei möglichst geringer Einschränkung der Lebensqualität.

Beim Menschen werden gelegentliche operative Verfahren durchgeführt, die mögliche Fehlbelastungen der Gelenke korrigieren und störendes Gewebematerial entfernen sollen.

Beim Hund wird diese Methode nicht leichtfertig in Erwägung gezogen, da die betroffenen Hundepatienten oft alt sind und sich von einem chirurgischen Eingriff nicht mehr so schnell erholen.

Mittel der Wahl ist meist eine medikamentöse Schmerztherapie.

Man weiß, dass die von einer Arthrose verursachten Schmerzen durch verschiedene Signalwege im Körper kommuniziert werden.

Es ist daher nicht ungewöhnlich, wenn der Tierarzt gleich mehrere Präparate verschreibt, um all diese Signalwege zu unterbrechen.

Manchmal werden auch Injektionen herangezogen, die nah am oder direkt in das entzündete Gelenk gespritzt werden und bei besonders schlimmen arthritischen Veränderungen für Linderung sorgen sollen.

2. Hundephysiotherapie kann die Symptome einer Arthrose beim Hund lindern

Ein spezieller Physiotherapeut für Hunde kann einem helfen ein kleines Übungsprogramm für daheim zusammenzustellen.

Er weiß, welche Übungen gelenkschonend sind, aber sich günstig auf den Erhalt der Mobilität auswirken können.

Manche Praxen sind mit einem Unterwasserlaufband ausgestattet. Dieses ermöglicht ein Training mit verringerter Gewichtsbelastung auf den Gelenken durch den Auftrieb im Wasser.

Auch Massagen und weitere Zusatzleistungen können sich wohltuend auf ein geriatrisches Tier auswirken und Muskelverspannungen durch die permanente Schonhaltung lösen.

Physiotherapeuten für Haustiere gibt es mittlerweile eigentlich bundesweit.

Am besten erkundigt man sich im Hundebekanntenkreis und beim Tierarzt und lässt sich einen guten Hundephysiotherapeuten empfehlen.

3. Nahrungsergänzung bei Arthrose

Überall im Internet findet man Anekdoten darüber, welche Mittel bei Arthrose helfen und welche nicht so wirklich.

Da das auch oft vom einzelnen Hund und dessen Krankeitsgeschichte abhängt, lohnt es sich selbst manchmal ein bisschen rumzuprobieren.

Von den Präparaten und Heilpflanzen gegen Arthrosebeschwerden beim alten Hund zielen einige auf die bessere Versorgung des Körpers mit den Bausteinen für Gelenkschmiere oder Knorpelgewebe ab.

Wieder anderen Präparaten wird eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.

In beiden Fällen soll eine Dauergabe dazu dienen die Entzündungserscheinungen und damit Schmerzen beim alten Hund zu reduzieren.

Es gibt eine ganze Reihe von Fertigmischungen, die aus hochwertigen Substanzen speziell für Arthrose bei alten Hunden zusammengestellt wurden.

» HIER FINDEST DU NAHRUNGSERGÄNZUNGS-­
MITTEL FÜR DIE GELENKE
DEINES HUNDES

4. Idealgewicht entlastet die Gelenke

Übergewicht beim Hund gilt ja als einer der auslösenden Faktoren für frühzeitigen Gelenkverschleiss. Und wenn die Arthrose einmal da ist, verschlimmert Übergewicht den Verlauf durch den Druck auf den Gelenken.

Zudem bewegen sich Hunde bei Arthroseschmerzen ja in der Regel noch weniger als vorher und setzen damit weiter Gewicht an.

Wenn Dein Hundesenior also etwas zu moppelig ist und erste Anzeichen von Lahmheit zeigt, ist es allerallerhöchste Eisenbahn sein Gewicht zu reduzieren.

Ein großes Bewegungsprogramm ist meist nicht mehr angebracht bei richtig alten Hunden mit schon fortgeschrittener Arthrose.

Der Ansatz zum Abspecken Deines alten Hundes sollte also vermutlich eher bei Futterqualität und Futtermenge liegen.

Schau Dir dazu auch den Beitrag über Diättipps für Hunde an.

5. Ausrutschen auf glatten Böden verhindern

Hundesenioren können durch Arthrose ziemlich wacklig werden und auf glatten Böden leicht ins Schwanken kommen und ihr Gleichgewicht verlieren.

Die empfindlichen Schmerzen, die so ein Ausrutschen verursachen kann, sorgen beim Hund für Angst vor dem nächsten Sturz.

Das führt oft zu Bewegungsverweigerung oder übermäßiger Vorsicht und Anspannung beim Laufen.

Und gerade das macht ein Gehen auf glatten Untergründen neben den eigentlichen Unfällen für alte Hunde mit Arthrose besonders anstrengend.

Dieses Problem kann man lösen durch ein Auslegen von Teppichläufern an besonders kritischen Stellen (in Kurven, vor dem Futternapf).

Und man kann den Hund daran gewöhnen sich freiwillig Hundeschuhe mit Anti-Rutsch-Sohlen anziehen zu lassen.

» HIER FINDEST DU PFOTENSCHUHE FÜR HUNDE

Ich weiß, die meisten Hunde reagieren ja mit wilder Gegenwehr, wenn man ihnen Schuhe anzieht. Dieses empörte Rumgestakse mit den Beinen möchte man bei Gelenkschmerzen unbedingt vermeiden.

Lieber die Hundeschuhe erstmal einfach immer mal beim Kuscheln lose anziehen und den Hund behutsam an das Tragegefühl gewöhnen, bevor man die erste Laufprobe macht.

6. Treppen steigen mit Arthrose so gut es geht vermeiden

Gerade abwärts sind Treppen ein für alte Hunde oft kaum noch zu bewältigendes Hindernis.

Nicht nur Arthrose, auch andere Gelenkserkrankungen und abnehmendes Augenlicht erschweren ein Bewältigen der ohnehin oft für Hunde zu steilen Treppen.

Oft überschätzen sich unsere greisen Begleiter und stecken dann jammernd und hilflos in der Mitte der Treppe fest. Gerade bei glatten und offenen Treppen kann aber auch schnell Schlimmeres passieren.

Es empfiehlt sich daher, bevor Dein alter Hund den ersten Treppensturz erleidet, offene Treppenzugänge mit einem solchen Trenngitter von Amazon oder einem anderen Hindernis abzusperren.

Ich finde das mit Hunde ohnehin praktisch sowas im Haus zu haben.

Für Treppen, die unmöglich ganz abzusperren sind oder die der Hundesenior im gemeinsamen Alltag zwingend selbst bewältigen muss, können neben den schon genannten Antirutschsocken auch Stufenmatten für mehr Grip sorgen.

Wenn Treppen nicht vermieden werden können, muss man dem Hund Gehhilfe bieten:

7. Geh- und Tragehilfen für besonders wackelige Läufer

Wenn Dein Hund Probleme beim Treppen steigen hat oder oft kaum mehr die richtige Position findet, um seine kleinen und großen Geschäftchen zu verrichten, ist es Zeit für eine Gehhilfe.

Bei größeren Hunden reicht es oft ein breites Handtuch oder einen Schal um den Hundebauch zu spannen und so zumindest ein bisschen beim Laufen zu helfen.

Unterwegs und bei kleinen Hunden ist das nicht ganz so praktisch.

Hier bietet sich eine Lösung an, an der man als Verlängerung des Arms eine Leine befestigen kann.

Es gibt eine Reihe an Tragehilfen für Hunde mit Gelenkproblemen auf dem Markt.

Hier gibt es Ausführungen in allen möglichen (und teils in meinen Augen auch recht absurden) Preisklassen.

Ja, passend, bequem und für den Dauereinsatz geeignet muss so ein Geschirr natürlich sein. Aber Preise von über 150,- Euro würde ich mir allerhöchstens bei einer Maßanfertigung gefallen lassen.

Das geht bei sicherlich vergleichbarer Qualität auch günstiger!

Je nach betroffenem Gelenk ist die beste Lösung entweder ein Tragegeschirr aus dem Wanderbedarf für Hunde oder Bauchgurt zur allgemeinen Entlastung.

Es gibt aber auch Tragehilfen, die wahlweise nur an der Vorderhand oder -das brauchen wohl die meisten- nur an der Hinterhand getragen werden.

» HIER FINDEST DU TRAGEGESCHIRRE FÜR HUNDE

8. Hunde mit Arthrose nicht einrosten lassen

Es gibt keine wissenschaftlichen Daten dazu, welches Bewegungspensum bei Arthrose bei alten Hunden richtig ist.

Dafür ist die Ausprägung dieser Erkrankung auch zu individuell von vom betroffenem Gelenk sowie Alter, Gewicht und sonstigen Eigenschaften des erkrankten Hundes abhängig.

Es ist aber davon auszugehen, dass gar keine Bewegung mindestens genau so schädlich für den alten Hundekörper ist wie etwas zu viel Bewegung.

Es gilt also das richtige Maß für Deinen Hund zu finden. Bei noch aktiven Hundesenioren mit Arthrose sollten Aktivitäten, die mit harten Stopps verbunden sind, gegen gelenkschonendere Hobbies wie z.B. Schwimmen und Schnüffelspiele ausgetauscht werden.

Ganz alte Hunde mit Arthrose sollten ermuntert werden statt einen großen anstrengenden Spaziergang täglich lieber ein paar Mal am Tag zumindest eine kleine Strecke in selbst gewähltem Tempo zu absolvieren.

9. Essen und Trinken bequemer machen

Bücken kann für arthritische Hunde sehr schmerzhaft sein.

Der Bereich um die Näpfe sollte mit einem rutschfesten Untergrund wie z.B. einem Teppich ausgelegt werden, um ein Ausrutschen während des Fressens und Trinkens zu vermeiden.

Zusätzlich sollten die Näpfe erhöht positioniert werden, um das anstrengende Bücken nicht mehr nötig zu machen.

Hierfür gibt es eine ganze Reihe an hübschen Lösungen im Internet. Auf Amazon gibt es günstige und/oder geschmackvolle Lösungen wie diese Futtertheke aus Metall und bei Etsy findest Du viele handgefertigte Designer-Hundetheken.

10. Einstiegsrampen fürs Auto

Alte Hunde mit Arthrose können und sollten nicht mehr ins und noch weniger aus dem Auto heraus springen.

Aber die wenigsten schaffen es körperlich einen großen Labrador oder einen noch größeren Hund mehrmals am Tag aus eigener Kraft zu verladen. Zumal Hunde mit schmerzenden Gelenken verständlicherweise nicht gern hoch gehoben werden mögen.

Da Du mit diesem Problem nicht allein da stehst, gibt es Einstiegshilfen für Hunde zum kaufen.

Beachten sollte man beim Kauf, dass die Rampe das Gewicht des Hundes trägt, die Länge der Rampe einen nicht zu steilen Einstiegswinkel bietet und dass die Einstiegshilfe für den Hund sich auf ein transportables Maß verkeinern lässt und so auch ins Auto passt.

Diese Einstiegsrampe aus Alu mit Antirutschbeschichtung von Trixie ist bis 120 kg belastbar und lässt sich platzsparend zusammenfalten. Da kann man auch über den Preis nicht wirklich meckern.

11. Kletterhilfen für Möbel

Hunde, die ihr ganzes Leben auf unsere Polstermöbel und mit ins Bett durften, verstehen die Welt nicht mehr, wenn ihnen das plötzlich verboten wird.

Und man will seinem ohnehin schon eingeschränkten Senior ja in seinen goldenen Jahren nicht noch die kleinen Annehmlichkeiten des Alters rauben.

Eine Möglichkeit, dieses Problem für Deinen Hund zu lösen, wäre es eine kleine Treppe oder Rampe an sein liebstes Möbel zu rücken und ihn mit ein bißchen Training von deren Nützlichkeit zu überzeugen.

Von den vielen Möbeltreppen für Haustiere sind viele aus Schaumstoff. Diese sind vor allem für die ganz kleinen der Hunde, die nicht jedesmal den tiefen Sprung vom Sofa unternehmen sollen.

Für arthritische Gelenke bieten diese Lösungen oft zu wenig Halt. Hier sollte ein festeres Material und eine rutschfeste Aufstellmöglichkeit Priorität haben.

Für kleine Hunde kann man sich eine Treppe aus stabilen Kartons und ein bißchen Gewebeband selbst basteln. Für größere Hunde reicht oft schon ein breites Trittchen aus dem Menschenbedarf, dass man auf eine rutschfeste Unterlage stellt.

12. Krallenpflege kann das Gangbild verbessern

Zu lange Krallen können die Schmerzen beim laufen für den Hund erhöhen.

Krallenpflege beim alten Hund ist aber oft schwierig, weil Hundesenioren durch ihre Schmerzen oft recht unkooperativ sind.

Wenn man es selbst nicht mehr schafft die Krallen seines Hundeseniors regelmäßig einzukürzen, sollte man die Situation managen und einen regelmäßigen Termin mit einer Hilfperson oder beim Tierarzt oder Hundefriseur vereinbaren.

Eine relative schnelle Möglichkeit die Krallen ohne großes Verletzungsrisiko einzukürzen bietet der Einsatz eines zweckentfremdeten manuellen Schleifgeräts.

Diese Methode erfreut sich zunehmender Beliebtheit und Firma Dremel hat erkannt, dass ihr Produkt so zu einem weiteren Einsatzzweck gekommen ist. Daher gibt es mittlerweile speziell zur Krallenpflege beim Hund gedachte Krallenschleifgeräte.

Bei Pfotenarthrosen muss man besonders vorsichtig und langsam vorgehen.

Zu dolle Manipulation an den entzündeten Gelenken kann für den Hund äußerst schmerzhaft sein.

Hier sollte man den Hund nicht zwingen, sondern ganz regelmäßig alle guten Tage nutzen, um immer mal ein bißchen an den Krallen einzukürzen.

13. Zeit für ein gelenkfreundliches Körbchen

Eine ideale Polsterung der Gelenke kann die Schmerzen beim alten Hund vielleicht etwas lindern.

Gerade aufstehen ist für alte Hunde mit Arthrose besonders schwer. Ein zu weiches Bett und zu viel Deckengewurstel erschwert das zusätzlich.

Eine harte Plastikschale oder ein Weidenkörbchen bieten aber nicht die Polsterung, die für die erkrankten Gelenke ideal wäre.

Eine gute Lösung ist ein orthopädisches Hundebett aus einer dicken, nicht zu harten und nicht zu weichen Schaumstoffschicht. Der Memory-Effekt von vielen Orthobetten macht das Liegen hier besonders angenehm für den Hund.

» HIER FINDEST DU ORTHOPÄDISCHE HUNDEBETTEN

Außerdem solltest Du darauf achten, dass das Bett keinen rundum erhöhten Rand hat, über den Dein alter Hund immer erst mühsam drüberkraxeln muss.

14. Nasskaltes Wetter verschlimmert die Arthrosebeschwerden

Die ohnehin schon lange „Anlaufzeit“ nach Ruhephasen verschlechter sich oft an nasskalten Tagen.

Man sollte daher versuchen seinen Hundesenior möglichst warm zu halten. Zu diesem Zweck kann je nach Situation ein Hundepullover oder Hundemantel zum Einsatz kommen.

Zudecken, ein Liegeplätzchen an der (nicht zu heißen) Heizung oder eine Wärmflaschen kann an besonders schlimmen Tagen Linderung verschaffen.

Aber Achtung: Nie direkt Wärme auf die Gelenke applizieren, das kann die Schwellung und Entzündung im Gelenk verschlimmern!

15. Hundebuggies und andere Transportmittel

Will man mit seinem eingeschränkten Hundesenior noch kleine Unternehmungen gemeinsam teilen oder mal wieder ein bißchen gemeinsam vor die Tür kommen, braucht man ein geeignetes Transportmittel.

Für kleine Hunde reicht in der Regel ein Fahrradkorb oder eine Tragetasche. Aber alte Hunde mit fortgeschrittener Arthrose sind meist etwas zu groß dafür geraten.

In diesem Fall kann man sich ein spezielles Transportmittel für Hunde anschaffen.

Sollen die Ausflüge primär mit dem Fahrrad stattfinden, bietet sich die Anschaffung eines großen Fahrradanhängern über gar gleich eines Lastenfahrrads an.

Den meisten von uns wird es aber um eine Ermöglichung von Spaziergängen zu Fuß gehen. Hierzu kann bei mittelgroßen Hunden ein Hundebuggy bzw. „Hunde-Kinderwagen“ die optimale Lösung sein.

Es gibt aber auch duale Transportlösungen für Hunde wie diese hier, die man sowohl zu Fuß als auch als Fahrradanhänger für den alten Hund nutzen kann.

Kriterien bei der Anschaffung sollten vor allem das richtige Innenmaß, die Geländegängigkeit und bei Gelenkproblemen natürlich auch die Federung sein.

So funktionieren gesunde Gelenke beim Hund

Gelenke sind dafür da zwei Knochen durch weiche Strukturen miteinander zu verbinden und dabei trotzdem einen angemessenen Bewegungsspielraum zu erlauben.

An verschiedenen Stellen im Körper gibt es auch beim Hund verschiedene Gelenktypen. Durch die spezielle Wuchsform von Gelenkkopf und Gelenkpfanne und deren Verbindung miteinander werden z.B. bei einem Kugelgelenk andere Bewegungen möglich als in einem Scharniergelenk.

Gemeinsamkeit dieser beweglichen Gelenke ist die Gelenkkapsel. Diese umhüllt das komplette Gelenk und sorgt zusammen mit den Kapselbändern für die Festigkeit und Stoßdämpfung des Gelenks.

Sie kleidet die Gelenkhöhle aus und besteht zum Großteil aus Zellen, die für Absorption von Abriebsteilchen und für die Neubildung der Gelenkschmiere (Synovia) zuständig sind. Nervenfasern in der Gelenkkapsel sind für die Wahrnehmung von Schmerzen und der aktuellen Knochenposition verantwortlich.

Desweiteren sind die Knochenenden dieser Gelenke mit hyalinem Knorpel überzogen. Diese Art von Knorpel ist besonders elastisch und ähnelt unserem menschlichen Nasenknorpel. Der Gelenkknorpel bietet zusätzlichen mechanischen Schutz bei Druck auf das Gelenk und vermindert die Reibung der Gelenkknochen bei Bewegungen .

Ursachen für Arthrosen beim Hund

Es gibt verschiedene Ursachen für eine Schädigung der Gelenke.

Primäre Arthrose und Wachstumsdefekte

  • Als Arthritis bezeichnet man eine Gelenkentzündung, die durch Krankheitserreger, aber vornehmlich durch rheumatoide Autoimmunreaktionen ausgelöst wird. Hierbei kommt es meist in mehreren Gelenken im Körper gleichzeitig zu Entzündungsreaktionen.
  • Kommt es schon früh im Leben zu einer Degeneration (funktionseinschränkenden Verfallsprozess) der Gelenke, handelt es sich meist um eine primäre Arthrose, die durch erblich bedingtes minderwertige Gewebstrukturen zurück geht.
  • Bei Mangelernährung und extremen Fällen von Bewegungsmangel (Kettenhunde) kann es bei Junghunden zu Rachitis und anderen Wachstumsdefekten kommen. Oft hält nur die Muskulatur die deformierten Gelenke überhaupt irgendwie zusammen, ein Verschleiß ist in solchen Extremfällen die geringste Sorge.

Sekundäre Arthrose durch Gelenkverschleiß

  • Die allermeisten unserer Hundesenioren sind von einer erworbenen, sekundären Arthrose betroffen. Hierbei sorgen unterscheidliche Faktoren für Verschleißerscheinungen im Gelenkknorpel, der weitere degenrative Prozesse auslöst.

Die Ursachen für einen vorzeitigen Verschleiß der Gelenke variiert von Hund zu Hund.
Manchmal kommen mehrere begünstigende Faktoren zusammen:

  • Falsche Belastung der Gelenke nach Unfällen
  • Falsche Belastung der Gelenke durch Fehlbildungen (HD, ED, OCD,…)
  • Zu viel mechanischer Stress auf den Gelenken durch Übergewicht
  • Ein zu rasanter Lebensstil, z.B. etliche Stunden Ballspiel jeden Tag
  • Ungünstiger Körperbau bei z.B. Dackeln oder Bulldoggen
  • Mechanischer Stress bei besonders großen und schweren Rassen
  • Die Knorpelschicht nimmt mit zunehmendem Alter ab

Ist es einmal zu mechanischen Schäden im Gelenkknorpel beim Hund gekommen, nimmt die Erkrankung einen progressiven Verlauf. 

Die Knorpelschicht in Gelenken wird selbst nicht durchblutet und ihre Regenerationskräfte sind nur sehr schwach. Einmal beschädigtes Knorpelgewebe heilt nur langsam bis gar nicht mehr.

Wenn genug Knorpelgewebe abgetragen worden ist, führt das in eine Art Teufelskreis.

Die Gelenkknochen werden nicht mehr „auf Abstand“ gehalten und reiben aneinander . Die Gelenkkapsel entzündet sich weiter und weiter.

Die Entzündungsreaktion zieht ihrerseits einen weiteren Abbau von weichen Strukturen wie Knorpel und Gelenkkapsel nach sich.

Die Knochenenden versuchen den mangels Knorpelschicht ungefederten Aufprall aufeinander bei Bewegungen abzufedern, indem sie durch Knochenauswüchse (Osteophyten) an den Gelenkrändern die Druckfläche vergrößern.

Die teils mit Zystenbildung einhergehende Schwellung des Gelenks bzw. ein Gelenkerguss kann die Kapselbänder dehnen.Nach genügend langer Zeit kann es zu einer kompletten Versteifung des betroffenen Gelenks kommen. 

Symptome eine Arthrose beim Hund

Theoretisch kann jedes echte Gelenk von Arthrose betroffen sein. Besonders häufig sind beim Hund jedoch die Gelenke der Extremitäten wie Hüfte, Ellbogen, Karpal- und Sprunggelenk oder die Pfoten betroffen.

Jedes „echte“ Gelnek im Hundeskelett kan von Arthrosen betroffen sein. Besonders häufig sieht man Arthrosen in den Gliedmaßen.

Neben hörbaren Gelenkgeräuschen durch Unebenheiten des Knorpelgewebes sind wiederkehrende Schmerzen das Hauptsymptom einer Arthrose beim alten Hund.

Manchmal muskeln Hunde bei Gelenkerkrankungen erstmal extrem auf (die Muskeln sollen dem kaputten Bewegungsapparat mehr Halt bieten). In weit fortgeschrittenen Stadien kollabiert dieses System und es kann zu Muskelschwund bzw. einer Muskelatrophie kommen.

Je nach betroffenem Gelenk können sich natürlich die Symptome einer Arthrose von Hund zu Hund unterscheiden. Aber durch die Schmerzhaftigkeit der Erkrankung kommt es meist zu einem oder mehreren der folgenden Anzeichen:

  • Der Hund will keine Treppen mehr steigen.
  • Der Hund verweigert den Sprung in und aus dem Auto oder jault dabei auf.
  • Der Hund möchte nicht angefasst oder hochgehoben werden.
  • Der Hund verweigert seine Mitarbeit bei Körperpflegemaßnahmen.
  • Der Hund knurrt oder schnappt, wenn man ihn streichelt.
  • Der Hund humpelt, lahmt oder zeigt ein anderweitig unrundes Gangbild.
  • Der Hund schleckt die betroffenen Gelenke
  • Der Hund will nicht spielen oder rennen.
  • Der Hund wirkt in sich gekehrt, müde, appetitlos oder traurig.
  • Der Hund hat besonders nach Ruhephasen Probleme auf die Beine zu kommen.
  • Der Hund hat Probleme damit oder verweigert es bestimmte Positionen einzunehmen.

Arthrose verursacht wiederkehrende Schmerzen

Die Gelenkkapsel ist mit Nervenenden ausgestattet, deren Impulse einen von ungesunden Bewegungen abhalten sollen. Bei entzündlicher Arthrose werden diese Nervenfasern im Gelenk angeregt und senden permanent Schmerzsignale aus.

Die Schmerzen, die durch die degenerativen Prozesse im Gelenk entstehen, zwingen den Hund absurderweise so zu Schonhaltungen, weiteren Fehlbelastungen und unnatürlichen Bewegungsmustern.

Arthroseschmerzen kommt auch bei Hunden meist in Schüben. Diese wiederkehrenden Schmerzen sind das Hauptsymptom einer Arthrose beim Hund.

Das Schmerzlevel schwankt bei einer Arthrose meist von Tag zu Tag, hängt von der vorangegangenen Bewegung ab und ist oft schwer vorherzusagen.

Und Schmerzen werden vom Hund zumindest in frühen Stadien nicht immer eindeutig durch Lahmheit oder Winseln angezeigt. Oft erkennt man eine Arthrose beim Hund deshalb erst in fortgeschrittenen Stadien oder als Zufallsbefund, wenn ein Gelenk geröntgt wird.

Zusammenfassung

Viele Hunde leiden spätestens im hohen Alter an erworbenen Arthrosen durch fortgeschrittenen Gelenkverschleiß. Zu den merkbaren Anzeichen gehören wiederkehrende Schmerzen und Bewegungsunlust.

Es gibt viele Hilfen, mit denen auch ein Hund mit Arthrosen noch eine gute Lebensqualität haben kann. Neben einer Schmerztherapie durch den Tierarzt fängt das schon zuhause an bei einer ausgewogenen Diät und regelmäßiger Krallenpflege an.

Für den Transport eines lahmenden Hundes gibt es viele Hilfen wie Einstiegsrampen, Tragegeschirre und Hundebuggies.

Und bei allen Maßnahmen rund um das körperliche Wohlempfinden sollte auch nie die geistige Auslastung von Hunden mit Arthrose vergessen werden. Regelmäßige Glücksgefühle durch Kuscheleinheiten und Nasenspiele  sorgen dafür, dass das Hundeleben auch mit Gelenkbeschwerden noch Spaß macht.

Bitte handle mit gesundem Menschenverstand immer im Sinne Deines Tieres: Ein kranker Hund gehört zum Tierarzt! Du findest hier lediglich allgemeine Informationen über Beschwerden und Symptome. Du findest hier weder Ersatz für eine individuelle tierärztliche Beratung noch Therapieempfehlungen. Die hier präsentierten Produkte oder Aussagen sind nicht geeignet klinische Krankheitsbilder vorzubeugen, zu diagnostizieren oder zu behandeln.