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Pfotenschuhe für Hunde sind natürlich kein Modeaccessoires, die Kratzer im Parkett verhindern sollen. Es gibt aber ein paar Situationen im Hundeleben, in denen es durchaus notwendig werden kann dem Hund einen Pfotenschutz anzuziehen:
- Als Pfotenschutz bei Verletzungen
- Als wasserdichter Schutz um Verbände
- Als Antirutschsocken auf glatten Böden
- Als Hundeschuh gegen Umwelteinflüsse
In den folgenden Kapiteln findest Du nach praktischen Kriterien ausgewählte Hundeschuhe für jede dieser Gelegenheiten.
1. Verbandsschutz bei Pfotenverletzungen
Du kannst noch so gut aufpassen, manchmal verletzt sich der Hund an den Pfoten. Sei es, weil er mit den Krallen irgendwo hängen bleibt, in achtlos in der Natur weggeworfenen Müll tritt oder einfach anderweitig Pech hat.
Kleine Verletzungen und Wunden seitlich an den Pfoten heilen bei guter Wundpflege meist schnell. Hier kann ein Verband oder Pfotenschuh sogar kontraproduktiv sein, wenn er unnötig an der Wunde reibt oder sich warme Luft im Schuh staut.
Wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, ob eine Wunde im Pfotenbereich besonderer Pflege bedarf, solltest Du Deinen Tierarzt mal drüber schauen lassen!
Hat der Hund eine Schnittwunde an den Ballen oder eine abgebrochene Kralle, benötigt er meist einen Verband und darüber einen wasserdichten Pfotenschutz. Du kannst Deinen Hund ja nicht spazieren tragen bis die Verletzung ausgeheilt ist. Und in größere offene Wunden können beim Spaziergang Dreck und Keime eindringen. Das kann die Heilung verlangsamen oder im schlimmsten Fall zu einer Infektion der Wunde führen.
Beachte bei der Größenwahl eines Hundeschuhs als Verbandschutz, dass Du einen entsprechend großen Schuh kaufen musst, wenn noch ein Verband unter dem Pfotenschutz getragen werden soll.
Wasserdichte Verbandsschuhe sind meist im Pfotenbereich sehr großzügig geschnitten.
Das ist natürlich so gewollt, wenn noch ein Pfotenverband mit in den Hundeschuh passen soll. Allerdings führt aber zu schlechten Kundenbewertungen von Hundehaltern, die diese Schuhe natürlich fürs normale laufen als „zu labberig“ befinden.
Sollte der Pfotenschuh tatsächlich selbst mit Verband zu locker sitzen, kannst Du eine alte Herrensocke über den Verband ziehen.
Diese Hundeschuhe reichen dem Hund bis über die Karpalgelenke und bedecken somit den Fuß komplett. Befestigt wird dieser Verbandsschutz mit zwei Klettverschlussbändern. Dadurch lässt sich die Passform flexibel anpassen. Bitte die Messanleitung des Herstellers in den Produktbildern beachten!
Das sind die klassischen Pfotenschuhe, die man auch im sortierten Zoohandel bekommt. Durch das Softshellmaterial am Schaft sind sie spritzwasserfest, aber nicht komplett wasserdicht. Wer eine schnelle günstige Lösung für kleine Wehwehchen an den Ballen sucht, für den reicht dieser Schuh.
Diese wasserfesten Hundeschuhe haben ein elastisches Bündchen und lassen sich auch über einen Verband oder kleine Verletzungen ziehen. Die Sohle ist gummiert und mit einem flachen Rillenprofil ausgestattet für guten Halt auf glatten Böden. Die Außenmaße findest Du in der Produktbeschreibung.
Lass Deinen Hund mit Pfotenverletzungen bitte nicht ohne Leine wild toben, auch in der Socke kann eine Wunde aufreiben. Und schau auch beim Laufen an der Leine hin und wieder, ob der Pfotenschuh noch am Hund ist.
Wenn Du mit dem Verbandsschutz primär verhindern willst, dass der Hund an der Wunde rumschleckt, ist ein Trichter immer die bessere Wahl! Kaum ein Pfotenschuh sitzt so stabil, dass der Hund ihn unbeaufsichtigt nicht selbst ausziehen könnte.
Einen Pfotenverband bitte nur selbst anlegen, wenn Du das schon mal gemacht hast oder Dir das zutraust!
Das ist wirklich eine Kunst für sich und sollte Dir vom Tierarzt oder entsprechend kundigem Fachpersonal erst einmal in Ruhe gezeigt werden (z.B. in einem Erste-Hilfe-Kurs für Hundehalter).
An den Beinen passiert es schnell, dass man mit einem zu festen Wundverband die Blutzufuhr in die Pfote abschnürt.
Verbände an den Beinen müssen sehr gut gepolstert werden und dürfen dennoch nicht zu locker sitzen, weil sie sonst abrutschen. Außerdem müssen Verbände zur Wundkontrolle i.d.R. mindestens täglich gewechselt werden.
Pfotenschutz-Socken mit wasserdichter Sohle
Socken sitzen locker und elastisch und lassen sich daher praktischer über einen Verband ziehen als ein fester Pfotenschuh. Dafür sind Socken aus Textilmischgeweben natürlich weniger wasserdicht.
Das ist in der Regel aber auch nicht notwendig, da Du mit einem verletzten Hund ja ohnehin nur kleine Pieselrunden auf befestigten Wegen gehst und Pfützen meidest.
Diese beschichtete Socke ist rutschfest und durch das Strickmaterial elastisch. Wenn Klettverschluss und Bündchen allein keinen passenden Halt an der Pfote bieten, kannst Du mit selbsthaftender Bandage nachhelfen.
Diese Schutzsocken für den Hund sind aus dickem elastische Material, wasserdicht und lassen sich per Klettverschluss befestigen. Durch das flexible Material passt die Socke auch über kleine Verbände.
Diese Socken aus Naturgummi werden im 12er-Set verkauft. Durch das an einen Luftballon erinnernde Material sind sie stretchbar, aber komplett wasserdicht. Für Spaziergänge sind sie m.M. nach nur bedingt geeignet.
Tipp: Statt einer speziellen Socke für Hundepfoten reicht in der Regel bei mittelgroßen Hunden für den akuten Einsatz auch schon eine Antirutsch-Socke aus dem Babybedarf. Solche Socken gibt es günstig in jedem zweiten Supermarkt.
Auch um zu verhindern, dass ein Hund sich eine Wunde im Gesicht mit den Krallen aufkratzt, finde ich Socken ziemlich praktisch.
Hundesocken kann man mit einem (locker sitzenden!) Haargummi oder mit Verbandstape am Bein des Hundes fixieren. Zugegeben, so eine improvisierte Konstruktion ist meist nicht allzu stabil. Dafür schmerzt der Verlust einer Socke weniger als der Verlust von einem teuren Pfotenschuh.
Solltest Du dem Regen nicht entfliehen können, reicht es oft schon eine kleine Pastiktüte mit einem losen Küchengummi über den Verband bzw. die Hundesocke zu ziehen. Das gilt natürlich auch für den Fall, dass Du den Hund trotz Pfotenaua mal unter die Dusche stellen musst.
Das ist natürlich keine Lösung für lange Spaziergänge, aber für „nur mal Beinhcen heben“ klappt das ganz ok.
Für ganz winzige Hunde kannst Du als Schutz gegen den nassen Boden einen Luftballon über den Verband ziehen. Hier muss man evtl. ein paar Ballonformen ausprobieren oder den Ballonrand abschneiden. Dafür ist das eine günstige Alternative, wenn man die Pfoten nur kurzzeitig schützen muss.
Achte aber darauf den Pfotenschutz nach jedem Kontakt mit Wasser ausziehen und zu kontrollieren, ob Du die Wunde trocknen oder den Verband erneuern musst.
2. Hundesocken gegen Ausrutschen auf glatten Böden
Hunde mit wackeligem Gangbild rutschen auf glatten Fußböden besonders schnell aus.
Auch ganz junge Hunde kann es bei genügend Schwung mal „aus der Kurve hauen“. Welpen lernen meist recht schnell ihre Kurvenlage in der Wohnung entsprechend anzupassen, gebrechliche Hunde haben allerdings keine große Wahl.
Unsichere Hunde versuchen nach einem Sturz oft die gefährlichen Stellen besonders geschickt zu überspringen oder taxieren nervös jeden Schritt und verstolpern sich gerade wegen dieser absurden Manöver besonders schnell an der gleichen Stelle wieder. Das ist natürlich ein Teufelskreis und macht den Hund auf Dauer nicht gerade entspannter.
Ausrutschen birgt besonders bei großen alten Hunden ein Verletzungsrisiko.
Wenn die Gelenke Deines Hundes weh tun, kann ein Sturz auf die Hüfte zu großen Schmerzen führen. Und ganz wackelige alte Hunde kommen auf Fliesen kaum mehr selbst auf die Füße, wenn sie einmal hingefallen sind.
Es gibt genug gute Gründe einem wackeligen Hund mit einer Antirutsch-Lösung auszustatten, um ihm das Leben leichter zu machen.
Gummierte Socken können gegen Ausrutschen auf glatten Böden helfen!
Achte auf ausreichend viele Noppen auf der Unterseite von Antirutsch-Hundesocken. Hast Du eine Socke gefunden, die toll sitzt und nicht verrutscht, aber nicht ausreichend gummiert ist, kannst Du mit Sock-Stop nachhelfen.
Diese Hundesocken für den Innenraum haben an der Unterseite eine Gummierung im Pfötchendesign.
Dieses 4er Set Hundesocken mit beschichteter Unterseite und kariertem Strickgewebe sind rundum elastisch.
In diesem Set aus bunten Hundesocken bekommst Du eine Auswahl der abgebildeten Muster.
Da Hunde ja meist wenig begeistert davon sind, wenn man ihnen Schuhwerk anzieht, kann man es gerade bei Hunden mit schmerzhaften Gelenken erstmal mit ein paar weniger invasiven Maßnahmen versuchen die Bodenhaftung zu verbessern.
→ Trockene Ballen befeuchten
Hunde schwitzen bekanntermaßen nicht über die Körperporen, sondern über die Ballen. Die dichte der Schweißdrüsen im Pfotenbereich ist geringer als der in der menschlichen Körperhaut, reicht aber dennoch, um die Pfoten kaum merklich zu befeuchten.
Und Feuchte sorgt für mehr Reibung auf dem Untergrund. Hat der Hund trockene, rissige Pfoten, ist es einen Versuch wert, durch regelmäßige befeuchtende Pfotenpflege für mehr Grip zu sorgen.
→ Fell zwischen den Ballen schneiden
Bei langhaarigen und gelockten Hunden ist es leider üblich, dass übertrieben viel Fell zwischen den Ballen wächst. Diese Haare verfilzen durch die ständige Reibung beim Laufen besonders schnell. Und auch Fremdkörper bleiben hier schnell hängen.
Wachsen die Haare schließlich über die Ballen hinaus, läuft der Hund nicht mehr auf seinen Ballen, sondern auf einer Matte aus rutschigen Haaren. Ballenhaare sollten also regelmäßig ausgeschoren werden.
→ Krallen kurz halten
Krallenpflege ist bei Hunden jeden Alters wichtig. Zu lange Krallen können das gangbild schädlich verändern.
Bei alten Hunden steht man oft vor dem Dilemma, dass die Krallen durch die verringerte Mobilität des Hundes kaum mehr natürlich abgelaufen werden, der Hund aber gleichzeitig durch schmerzende Gelenke nicht mehr willens ist, lange Pflegeprozeduren über sich ergehen zu lassen.
Statt das verhasste Krallen kürzen ständig vor sich herzuschieben, ist es hilfreich daraus eine regelmäßige wöchentliche Routine zu machen, die dann in ein paar Minuten vorbei ist.
→ Rutschfeste Unterlagen an die kritischen Stellen legen
Rutscht der Hund immer nur an den gleichen Stellen aus (meist da, wo er beschleunigen möchte, nach Kurven und Durchgängen), kann die simple Lösung darin bestehen, ein paar Teppichläufer und Stufenmatten zu kaufen.
Auch für Hunde, die aus Unsicherheit nach einem einmaligen Sturz Angst vor bestimmten Stellen am Boden der Wohnung haben, kann das eine deutlich sanftere Zwischenlösung als ein Pfotenschuh sein.
Für Treppen gibt es übrigens spezielle transparente Antirutschbänder♥ zu genau für diesen Zweck. Diese kann man natürlich auch auf ebenerdigen Stellen abringen, um für mehr Bodenhaftung zu sorgen.
3. Pfotenschuhe für Hunde als Hilfe gegen Umwelteinwirkungen
Bei Spaziergängen „in der Zivilisation“ kommen die Pfoten unserer Hunde mit allerhand unnatürlichen Einflüssen in Berührung. Da kann es manchmal Sinn machen seinem Hund zumindest streckenweise einen Pfotenschutz überzuziehen.
Im Hochsommer werden Bodenbeläge wie Asphalt kochend heiß und es lauern überall scharfe Grannen und Disteln.
Im Winter sammeln sich in jedem Matschhaufen Streusalz und giftige Frostschutzmittel. Hunde mit Fell und Locken leiden zusätzlich unter Schneebommeln an den Füßen und im Ballenzwisschenraum.
Bei „Gassischuhen“, die der Hund über längere Strecken tragen soll, sollte man besonders darauf achten, dass der Schuh gut sitzt, bequem ist und fest genug sitzt, um nicht ständig verloren zu gehen.
Ich rate dazu einen Schuh mit vollgummierter Unterseite zu wählen, gerade im Winter macht ein Schuh nur Sinn, wenn er von unten rundum wasserdicht ist.
Pfotenschuhe für den Sommer müssen nicht komplett wasserdicht sein. Hunde schwitzen über die Pfoten und ein atmungsaktives Material sorgt dafür, dass die Pfoten auch beim Spaziergang angenehm belüftet werden.
Auch der beste Schuh kann verloren gehen. Wenn möglich, kaufe lieber Pfotenschuhe in knalligen Farben. Dann hat man immerhin eine kleine Chance einen verlorenen Pfotenschuh jemals wieder zu finden.
Diese Hundeschuhe besitzen eine feste Laufsohle aus strukturiertem und wenig elastischem Kautschuk. Das schützt vor spitzen Steinen und heißem Asphalt.
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Das Obermaterial dieser Hundeschuhe ist aus luftigem Mesh-Gewebe. Das macht sie im Sommer besonders angenehm und leicht zu tragen.
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Diese Hundeschuhe mit PVC-Sohle sprechen mich durch ihr Preis-Leistungsverhältnis an. Der Hersteller gibt in der Produktbeschreibung die Innennmaße an!
Wenn Du Schuhe für den absoluten Härtefall, Minusgrade oder lange Wandertouren suchst, empfehle ich Dir die Produkte der Marke Ruffwear♥. Diese sind etwas teurer als Hundeschuhe für den normalen Gebrauch. Dafür sind die Schuhe dieser Marke hochwertig und halten auch extremeren Einsatzbedingungen Stand.
Hier findest Du z.B. das Modell „Ruffwaear Polar Trex“♥ (Link zu Amazon) für den Einsatz auf scharfkantigem Eis.
Auch nennenswert sind die Hundeschuhe von Muttluks (hier die Muttluks in Pink♥). Die sollen laut Kundenbewertungen echt toll sein. Da ich persönlich keine Produkte aus Echtleder kaufe, habe ich allerdings keine Erfahrungen mit diesen Hundeschuhen.
Die Größe der Hundepfoten messen
Schuhe für den regelmäßigen Einsatz sollten sehr bequem sitzen. Es sollte nichts an den Pfoten drücken und reiben. Trotzdem sollte der Schuh rundum gut sitzen und nicht schlackern. Wir laufen ja auch nicht gern in zu kleinen oder zu großen Schuhen.
Manche Hersteller geben in ihren Produktbeschreibungen an, welche spezifischen Maße man ausmessen muss. Andere Hersteller geben dummerweise nur die Außenmaße an, so dss man ein bisschen raten muss, welche Innenlänge der Schuh hat.
Viele Hersteller bieten neben den reinen Größenangaben in cm dankenswerterweise auch Referenztabellen, in denen man die passende Schuhgröße anhand der Hunderasse oder dem Hundegewicht heraussuchen kann.
Bei den meisten Hunden sind die Vorderpfoten größer und runder als die Hinterpfoten. Sollte der Unterschied bei Deinem Hund offensichtlich sein und brauchst Du Schuhe für hinten und vorne, kann es nötig sein die Pfoten wirklich genau auszumessen.
Hierzu kannst Du die Pfote Deinen Hundes auf ein Stück Papier stellen und den Umriss mit einem Stift grob umzeichnen. Es reicht, wenn Du Markierungen vorn und hinten sowie rechts und links machst.
Sollte Dein Hund sehr weiche Pfoten haben, kannst Du beim Messen leichten Druck auf das Bein nach unten ausüben, so dass die Pfote ganz minimal gespreizt wird. Das bildet die normale Ausdehnung der Pfote beim natürlichen Laufen ab.
Eine weitere Methode ist das Stempeln des Pfotenabdrucks. Tinte in Stempelkissen wird der Hund anschließend abschlecken wollen, das kann ungesund sein. Feuchte einfach seine Pfoten mit ein bisschen Wasser ganz leicht an und lass ihn über ein Stück Papier laufen, um einen Abdruck zu erhalten.
Bedenke, dass Du dabei die komplette Länge der aufsitzenden Fläche misst. Das bedeutet vom hinteren Ende des großen Ballen bis zur Spitze der mittleren Krallen, denn die Krallen müssen ja auch mit den Schuh passen.
Und bei besonders wolligen Hunden musst Du vielleicht auch noch den ein oder anderen Millimeter für das Fell im Schuh einplanen.
Liegt der Hund zwischen zwei Schuhgrößen, sollte man im Zweifel die größere Größe wählen.
Extratipp: Sollten an der Innenseite der Hundeschuhe Nähte oder Verklebungen rausstehen, die an den Hundepfoten reiben könnten, kannst Du probieren Deinem Hunde eine Einlegesohle aus elastischem Moosgummi zuzuschneiden.
Troubleshooting: Dein Hund will mit Schuhen nicht laufen?
Viele Hunde verweigern das Laufen in Schuhen zunächst komplett, andere vollführen erstmal die absurdesten Stepptänze, weil sie die Schuhe abschütteln wollen.
Auch können viele Hunde ihre Schrittlänge durch das veränderte Laufgefühl nicht mehr richtig abschätzen und reißen die Beine mit Schuh dran bei jedem Schritt enorm weit hoch. Das wirkt zunächst enorm belustigend und das Internet ist voller Videos von Hunden, die sich in ihren neuen Schuhen aufführen wie auf Glatteis.
Für den Hund ist das allerdings weniger lustig und nicht jeder Hund kommt leicht über diese Aufregung hinweg. Und Du willst dem Hund ja helfen und ihn nicht stressen.
Wenn der Hund die Schuhe partout nicht akzeptiert und ein Tragen nicht unbedingt nötig ist, sollte man sich den Stress besser ersparen und ihm das gar nicht erst aufzwingen. Es hängt natürlich ein bisschen vom Temperament eines Hundes ab, ob er Pfotenschuhe als „Na gut“ oder als pure Strafe empfindet. Letzteres passiert weitaus häufiger.
Wenn das Anziehen von Hundeschuhen sein muss, kannst Du die Situation so entspannt wie möglich für den Hund gestalten und ein Training draus machen:
Um sicherzustellen, dass Dein Hund seine neuen Schuhe mag, solltest Du ihm Zeit lassen. Die einzelnen Schritte bis zum tatsächlichen Gehen in den Schuhen können sich ruhig über Tage strecken und eine dreistellige Einzahlung von Keksen auf das Trainingskonto Deines Hundes wert sein.
- Pfotenschuhe zeigen
Bevor Du Deinem Hund Schuhe anziehst, solltest Du ihm die Pfotenschuhe zeigen und ihn in Ruhe daran schnüffeln lassen.
- Pfoten anfassen üben
Achte darauf, dass Dein Hund es zuerst ok findet, dass Du seine Pfoten anhebst und bewegst. Das Schuhe anziehen soll nicht in einen Konflikt zwischen Dir und Deinem Hund enden.
- Pfotenschuh an, Pfotenschuh aus
Zieh ihm einen Schuh über, sag ihm, dass er der mutigste Hund der Welt ist, gib ihm einen Keks und zieh den Schuh sofort wieder aus. Wiederhole das ein paar Mal. So merkt Dein Hund, dass das der Schuh und das Anziehen kein Drama sind.
- Pfotenschuh schließen
Wenn Dein Hund keine Anzeichen von zu großem Stress zeigt (Gähnen, Kratzen, Fliehen, Einfrieren, etc.), kannst Du den Schuh komplett anziehen.
Die Verschlüsse der meisten Schuhe reichen bis über die Daumenkrallen. Beim Anziehen der Schuhe musst Du also aufpassen, dass Du auch diese Krallen nicht versehentlich umbiegst.
Fühle beim angezogenen Schuhe von außen, ob sie bequem sitzen oder ob sie sich zu weit oder zu eng anfühlen.
Hebt Dein Hund die Pfote mit dem neuen Pfotenschuh dran an, weil er sie nicht aufsetzen möchte, kannst Du versuchen die leere Pfote auf der anderen Seite anzuheben. Dadurch nimmt Dein Hund notgedrungen Gewicht auf den beschuhten Fuß. Lobe ihn und taste jetzt, ob alles perfekt sitzt.
- Im Pfotenschuh laufen lernen
Lauf dann ganz langsam mit gut zureden neben ihm und füttere ihm für jeden Schritt Kekse für seinen Heldenmut. Bei Hunden, die zu Panik neigen, sollte eine Leine dran sein.
Bei Hunden, die cool auf Veränderungen reagieren, kann man den Hund auch animieren einem gerollten Ball nachzutraben oder ihn zum fressen oder spielen zu animieren. Das lenkt nicht nur von den neuen Schuhen ab, sondern verbindet die Erfahrung gleich mit guten Gefühlen.
Wenn der Hund sich „eingekriegt“ hat, kannst Du das Lauftempo erhöhen und ihn ein paar Übungen machen lassen. Denn ganz oft können Hunde anfangs die simpelsten Bewegungen (sitzen, liegen) mit Schuhen nicht mehr ausführen, weil sie so aufgelöst sind und nicht mehr „wissen“, wo ihre Füße sind.
Erst wenn der Hund kein Problem mehr hat, kannst Du ihm alle Schuhe anziehen und loslaufen. Aber fange auch erstmal mit kleinen Strecken an. Du würdest auch nicht gleich eine große Wanderung mit neuen Outdoorschuhen planen, bevor Du sie nicht zuerst „eingelaufen“ hast.
Zusammenfassung
Es gibt Situationen, in denen Pfotenschuhe für den Hund durchaus angebracht sein können.
Als Pfotenschutz bei Verletzungen eignet sich vor allem elastisches Schuhwerk, das zur Not auch über einen dicken Verband gezogen werden kann.
Für ältere Hunde mit Gelenkproblemen sollte ein Pfotenschuh gewählt werden, der besonders rutschfest ist und die Bodenhaftung durch Applikationen oder eine voll gummierte Laufsohle erhöht.
Als Pfotenschuhe für Spaziergänge im Sommer oder Winter geht es vor allem um eine bequeme Passform und einen guten Sitz.
Achte darauf, dass Du Deinem Hund Sicherheit gibst und ihm hilfst sich an das Tragen der Hundeschuhe zu gewöhnen.
Und gewöhn Dir am besten gleich an regelmäßig beim Spaziergang zu prüfen, ob der Hund die Schuhe irgendwo verloren oder abgestreift hat.
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