Yorkshire Terrier

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Der Yorkshire Terrier zählt zu den kleinsten aller Hunderassen. Die Vorfahren dieser britischen Zwergterrier wurden einst als zähe kleine Rattenfänger gehalten. Heute ist der langhaarige Yorkie vor allem als kerniger, quirliger kleiner Begleithund beliebt.

Steckbrief:
Yorkshire Terrier

Das Fell von Yorkshire Terrier-Welpen ist schwarz-loh. Das stahlblaue Fell am Rücken bekommen diese Hunde erst nach und nach.

Größe
ca. 20-22 cm

Gewicht
bis 3,2 kg

Hundetyp
Zwergterrier

Lebensdauer
13-16 Jahre

Geschichte und Herkunft

Die genaue Herkunft der frühen Yorkshire Terrier ist unbekannt.

Vermutlich entstand die Hunderasse in den Industriestädten in Lancashire und Yorkshire im Norden Englands. Dort siedelten sich im Laufe der industriellen Revolution schottische Arbeiter an. Diese brachten auch einige ihrer Hunde mit und züchteten diese weiter.

Clydesdale Terrier 1907[8]

Vermutlich entwickelte man diese langhaarigen kleinen Rattenfänger durch Kreuzung verschiedener Hunderassen.

Unter den Ahnen des Yorkies könnten zum Beispiel kleinere English Black and Tan Terrier, Maltesern oder der Dandie Dinmont Terrier zu finden sein.

Yorkshire Terrier Ch. ‚The Grand Duke‘ um 1909[10]

Als Vorläufer des Yorkshire Terriers gelten aber vor allem die Paisley Terrier oder Clydesdale Terrier.

Dieser zierliche Hund ist heute ausgestorben, war aber noch bis etwa 1888 eine anerkannte Varietät des Skye Terriers. Typisch war langes seidiges Fell und ein eher kurzer Rücken.

Clydesdale Terrier 1907[8]

Als Stammvater des modernen Yorkies gilt der Championrüde Huddersfield Ben (1865-1871).

Dieser wurde bereits 1869 das erste Mal im britischen Manchester ausgestellt und wurde zum beliebten Deckrüden[6].

Nachkomme von Huddersfield Ben 1881[9]

Erst seit 1886 sind die Yorkshire Terrier in Großbritannien anerkannt. Bald entwickelten sich die zierlichen Terrier zu Gesellschaftshunden britischer Damen.

1954 folgte die Anerkennung durch die FCI. Seit den 1970ern wurde der Yorkie auch in Deutschland zeitweise zum Modehund.

Größe und Aussehen

Beim Yorkie gibt es keine Vorgaben zur Größe, sie sollen bis zu 3,2 kg wiegen. Diese Zwergterrier zählen zu den kleinsten Hunderassen.

Ein Körpergewicht von unter 2 kg versuchen verantwortungsvolle Züchter aber aus gesundheitlichen Gründen bewusst zu vermeiden.

Der Körperbau dieser Zwergterrier ist kompakt und manchmal etwas länger als hoch.

Der Fang soll nicht zu lang sein, daher haben leider manche dieser Hunde tatsächlich eine etwas arg kurze Schnauze. Typisch sind auch kleine Stehrohren und das gescheitelte seidige Langhaar auf dem Rücken.

Offiziell soll das Körperhaar nur eine mittlere Länge haben und den Hund nicht in der Bewegung stören.

Bei Showhunde wird das üppige Kopfhaar mit einer Schleife hochgebunden, um die Augen nicht zu reizen. Aber es hat schon seine Gründe, warum viele privat gehaltene Yorkshire Terrier regelmäßig geschoren werden.

Yorkies besitzen übrigens keine Unterwolle. Sie zählen daher zu den Hunderassen, die nicht haaren.

Die progressive Graufärbung schreitet einige Monate voran hin zur gewünschten stahlblauen Fellfarbe. Welpen haben noch eine normale schwarz-lohfarbene Zeichnung.

Temperament und Haltung

Wie es sich für kleine Terrier gehört, ist auch der Yorkie ein sehr quirliger und aktiver Hund.

Sie verstehen sich selbst nicht als Schoßhunde und wuseln lieber geschäftig in der Gegend rum. Trotz der kleinen Körpergröße gelten Yorkies durchaus als typische Terrier. Sie sind schneidig, selbstbewusst und durchaus auch mal größenwahnsinnig.

Denn diese Toyhunde gelten als sehr neugierig, lebhaft und verspielt. Sie sind aber auch sehr anschmiegsam und ausgeglichen und längst nicht so hitzköpfig wie so mancher Jagdterrier.

Ihre drollige Art, das begeisterungsfähige Temperament und ihre Intelligenz haben sie zum beliebten Begleithund gemacht.

Auch in einer Stadtwohnung kommen sie gut klar, wenn sie angemessen beschäftigt werden und man regelmäßige Spaziergänge mit ihnen unternimmt. Eine konsequente Erziehung führt dazu, dass man dem Hund mehr Freiheiten gönnen kann, u.a. Freilauf im Grünen.

 Auch wen sie keine Kläffer sind, melden sie durchaus sehr furchtlos und wachsam alle ungewöhnlichen Vorkommnisse.

Wenn das lange seidige Fell immer tip-top aussehen soll, kommt man um baden und tägliches kämmen nicht herum. Pflegeleichter ist abscheren, was durch die fehlende Unterwolle auch kein großes Problem (auch wenn so manch ein Züchter vermutlich schimpfen wird).

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Yorkshire Terrier sind zwar sehr kleine Hunde, aber ziemlich zäh.

Problematisch ist die Zucht zu kleiner Hunde. Und auch eine immer kürzere Schnauze ist nicht förderlich für die Gesundheit.

Yorkies gelten allgemein als langlebig, es kommen aber durchaus ein paar rassetypische Erkrankungen vor:

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Yorkshire Terrier-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 347 und 1094[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 86: Yorkshire Terrier (2012). http://www.fci.be/de/nomenclature/YORKSHIRE-TERRIER-86.html

[2] VDH-Rasseportrait: Yorkshire Terrier.

[3] Klub für Terrier e.V.: Der Yorkshire Terrier.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] 1. Deutscher Yorkshire-Terrier-Club e.V.: Der Yorkshire-Terrier.

[6] Club für Yorkshire-Terrier e.V.: Der Yorkshire Terrier.

[7] The Kennel Club: Yorkshire Terrier (engl.).

[8] Robert Leighton (1907): The new book of the dog.
https://archive.org/details/cu31924101969198/page/n123/mode/1up
https://archive.org/details/cu31924101969198/page/n125/mode/1up

[9] Hugh Dalziel (1881): British dogs. https://archive.org/details/britishdogstheir00dalzrich/page/432/mode/1up

[10] A. Croxton Smith (1909): Everyman’s book of the dog. https://archive.org/details/everymansbookofd00smitrich/page/304/mode/1up