English Pointer

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Der English Pointer ist ein sehr lebhaft arbeitender Vorstehhund aus Großbritannien. Seine stylische Arbeitsweise hat ihm unter Jägern viele Liebhaber eingebracht, als reinen Begleithund sieht man diesen anspruchsvollen und sehr aktiven Spezialisten eher selten.

Steckbrief:
Pointer

Der English Pointer lässt sich durch seine elegante Körperform und die nach oben gebogene Nase meist gut von anderen Vorstehhunden unterscheiden.

Größe
 61-66 cm
♂ 63-69 cm

Gewicht
ca. 20-34 kg kg

Hundetyp
Vorstehhund

Lebensdauer
13-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der englische Pointer soll auf alte spanische Vorstehhunde zurückgehen, die britische Soldaten nach dem Spanische Erbfolgekrieg 1715 mit nach Großbritannien brachten.

Es gibt allerdings auch andere Theorien und keine wirklichen Nachweise für die Abstammung vom Old Spanish Pointer, dennoch wird diese Herkunft heute allgemein anerkannt.

Englische Pointer werden tatsächlich erstmals im frühen 18. Jahrhundert erwähnt, was die Abstammung von spanischen Hunden ja tatsächlich sehr wahrscheinlich macht.

Spanish Pointer[7]

Im 18. Jahrhundert gab es natürlich noch keine rein gezüchteten Hunderassen oder Abstammungsnachweise im heutigen Sinne, so dass es noch ganz verschiedene lokale Schläge von Vorstehhunden in England gab.

Man kreuzte diese Hunde wohl je nach Funktion auch mit Foxhounds oder Bloodhounds, vielleicht sogar vereinzelt mit den Bull Terriern oder Bulldoggen von damals.

Die Pointer sollen vor allem bis zur Einführung von guten Jagdwaffen noch eher schwerfälliger und grob gebaut gewesen sein. Das kann man sich heute beim Pointer kaum noch vorstellen.

Pointer 1915[5]

Aber tatsächlich, erst im späteren 18. Jahrhundert ging man zur Jagd mit neueren Schusswaffen über und wünschte sich einen lebhafteren schnellen Hund. Zu dieser Zeit wurde Greyhound eingekreuzt, wodurch der Pointer seinen athletischen und schlanken Körperbau bekam.

Im späten 19. Jahrhundert wurden schließlich viele der eleganten und flink arbeitenden English Pointer nach Kontinentaleuropa exportiert und waren dort für eine Weile sehr in Mode.

Pointer 1926[6]

So wurde der Pointer bei der Entwicklung vieler verschiedener europäischer Vorstehhunde genutzt, darunter zum Beispiel auch beim Deutsch Kurzhaar, Pudelpointer oder dem Großen Münsterländer.

1936 veröffentlichte man einen ersten Standard im britischen Kennel Club und seit 1963 ist der English Pointer auch in der FCI anerkannt.

Da Pointer bis heute vor allem als Arbeitshunde gehalten werden, haben sie sich ihre außergewöhnlichen Anlagen und ihr lebhaftes und eifriges Temperament erhalten können.

Pointer 1915[5]

Größe und Aussehen

Mit einer Schulterhöhe von 61-69 cm ist der englische Pointer ein großer Hund.

Sein Körperbau ist äußerst sportlich mit einem sehr schlanken Gebäude, einem langen Hals und einem geschmeidigen Gangwerk.

Die harmonisch ineinander fließenden Rundungen seiner Umrisslinie, die eher schmale Statur und die gut bemuskelte Lendenpartie hat er vom Greyhound unter seinen Ahnen geerbt.

Die dünnen Ohren hängen seitlich am Kopf und laufen ein bißchen spitz zu.

Ganz typisch ist der deutliche Stopp zwischen Schädel und einem leicht konkav gebogenen Fang, der zur Nasenspitze als höchsten Punkt führt. Man nennt diese Kopfform unter Züchtern auch dishface oder Himmelfahrtsnase.

Das kurze feine Haar liegt so eng an, dass es glänzt und die Muskulatur des Hundes gut erkennbar ist.

Die Fellfarben beim English Pointer sind vielfältig.

Einfarbige und dreifarbige Hunde kommen vor, sind aber ein eher seltener Anblick. Viele Pointer sind mehr oder weniger ausgedehnt weiß-gescheckt mit zitronenblonden, orangeroten, leberbraunen oder schwarzen Abzeichen und oft auch ein paar Tüpfeln.

Temperament und Haltung

Der Pointer ist ein äußerst athletischer Vorstehhund mit einer sehr klar umrissenen Aufgabe.

Er ist dafür bekannt mit hoher Nase zu arbeiten und soll große Flächen nach Wildgeruch absuchen und durch eingefrorenes Verharren (Pointing) die Richtung seines Fundes anzeigen.

Es handelt sich um Spezialisten, die selten für andere Tätigkeiten wie z.B. Apport trainiert werden.

English Pointer sind sehr elegante, aber auch sehr selbstsichere, schnelle und eifrige Jagdhunde. Sie gelten mit ihrer stylischen Arbeitsweise auch als „das Vollblut unter den Vorstehhunden“ und man sollte ihnen als Halter eine ihren Anlagen passende Aufgabe bieten können.

Diese Hunderasse gilt als nervenstark, anpassungsfähig und ausgeglichen, gleichzeitig handelt es sich um sehr aktive Hunde.

Sie sind freundlich, aber sollen sehr unabhängig und weniger menschenbezogen sein als andere Jagdhunde. Auch Fremden gegenüber bleiben sie meist höflich distanziert.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Insgesamt gelten English Pointer als robuste, sehr sportliche Hunde mit normaler Lebenserwartung.

Aber auch bei diesen Rassehunden kommen vereinzelt verschiedene Erkrankungen vor, es sind u.a. folgende Probleme bekannt:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Patellaluxation
  • Akrales Mutilationssyndrom
  • Gaumenspalte
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Taubheit
  • Herzerkrankungen
  • Hornhautdystrophie
  • Entropium
  • Sensorische Neuropathie
  • Pannus
  • Epilepsie
  • Zerebelläre Ataxie
  • Spinale Muskelatrophie

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von English Pointer-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 30 und 87[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 1: Pointer (2010). http://www.fci.be/de/nomenclature/ENGLISCHER-POINTER-1.html

[2] VDH-Rasseportrait: English Pointer.

[3] Verein für Pointer und Setter e.V.: Pointer.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/12/mode/1up

[6] S. R. Speelman (1926): Breeds of Dogs. https://archive.org/details/CAT87207127/page/28/mode/1up

[7] The Sportsman’s Cabinet (1803). https://archive.org/details/sportsmanscabine02inlond/page/126/mode/1up