Pudelpointer

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Der Pudelpointer ist ein anpassungsfähiger Jagdgebrauchshund. Die Hunderasse entstand im 19. Jahrhundert aus einer Kreuzung von Jagdpudeln und Pointern.

Steckbrief:
Pudelpointer

Die meisten Pudelpointer sind braun oder dürrlaubfarben, aber auch einfarbig schwarze Hunde kommen vor.

Größe
♀ 55-63 cm
♂ 60-68 cm

Gewicht
ca. 23-35 kg

Hundetyp
Vorstehhund

Lebensdauer
12-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der Pudelpointer entstand ab 1881 aus einer bewussten Kreuzung zwischen Pudeln und dem Pointer. Zuchtziel war ein rauhaariger Vorstehhund mit vielseitigen Anlagen.

Begründer dieser Hunderasse ist der Jagdkynologe Sigismund Freiherr von Zedlitz und Neukirch, der seinerzeit unter dem Pseudonym Hegewald bekannt war. Hegewald war übrigens auch der Erfinder des Deutsch Drahthaar, für dessen Zucht später auch Pudelpointer genutzt wurde.

Natürlich wurden zur Zucht des Pudelpointers Pudel aus Arbeitslinien verwendet.

Diese sollten ihre Intelligenz, Spurlaut, Stöberpassion, Apportierfreude und Wasserfreude beisteuern. Vom Pointer sollten die Hunde eine gute Nase, die große Jagdpassion und die Anlagen zum Vorstehen abbekommen.

Die Kreuzung aus vielseitigen Jagdpudeln mit verschiedenen Jagdhunden hatte sich wohl schon Anfang des 19. Jahrhunderts vielfach bewährt[6]. Es lag also nahe auch einen Versuch mit dem Pointer zu wagen, als dieser als besonders stilvolle Vorstehhund in Deutschland in Mode kam.

Man nutzte übrigens nur eine Handvoll guter Pudel zur Entwicklung der ersten Linien. Demgegenüber wurden aber um die 100 Pointer als Basis für die Zucht verwendet. Und in den 1980ern wurde abermals Pointer in die Linien des Pudelpointers eingekreuzt.

Bald erreichte man durch geschickte Zuchtauswahl einen rauhaarigen Hund mit dem Körperbau eines kräftigen Pointers, aber den Arbeitsqualitäten beider Ursprungsrassen.

1959 erkannte die FCI den Pudelpointer als Vorstehhund an.

Allerdings ist er bis heute eine eher seltene Hunderasse geblieben, die man ausschließlich in der Hand von Jägern vorfindet. Angehende Zuchthunde müssen vor dem ersten Einsatz ihre jagdliche Brauchbarkeit nachweisen, so dass diese Anlagen erhalten werden.

Größe und Aussehen

Pudelpointer werden etwa 55-68 cm hoch. Damit liegen sie zwischen den mittelgroßen und den großen Hunderassen.

Der zweckmäßige Körperbau soll an einen schwer gebauten kompakten Pointer erinnern. Der Rücken ist kurz und gerade und der Hund soll gut bemuskelt sein. Da so ziemlich alle Pudelpointer als Jagdhunde verkauft werden, werden bis heute nahezu allen Welpen kupiert.

Die Hängeohren haben eine abgerundete Spitze und die übliche Augenfarbe ist dunkelbernsteinfarben. So ziemlich alle Pudelpointer haben braunes Pigment und eine braune Nase.

Gefordert ist ein dicht anliegendes Rauhaar mit viel Unterwolle, allerdings handelt es sich teilweise eher um ein mittelanges Stockhaar. Das Haarkleid ist bei diesen Hunden bis heute ein bißchen variabel, da einheitliches Aussehen in der Zucht weniger wichtig war als die Arbeitsleistung.

Diese Hunde besitzen einen deutlichen Bart, buschige Augenbrauen und eine Stirnlocke aus grobem Haar.

Die Fellfarbe beim Pudelpointer soll einfarbig sein. Typisch sind die Fellfarben braun oder dürrlaubfarben, damit ist die vergraute Variante von braunem Fell gemeint. Auch schwarze Pudelpointer kommen laut FCI-Standard vor, scheinen aber seltener zu sein.

Temperament und Haltung

Pudelpointer sind passionierte Jagdhunde, die durch ihre große Anpassungsfähigkeit vielseitig eingesetzt werden. Darüber hinaus gelten sie nervenstark und ausgeglichen.

Vom leichtführigen Jagdpudel haben sie bis heute ihren Lernwillen, die große Intelligenz und die Wildschärfe.

Sie stöbern gern und laut und apportieren freudig an Land und aus dem Wasser.

Vom Pointer geerbt wurde das großräumige Suchverhalten im flotten Tempo, die feine Nase und das beharrliche Vorstehen.

Abgesehen davon sind sie für ihr unbekümmertes und freundliches Temperament bekannt.

Die Pudelpointer vereinen als echte Jagdgebrauchshunde viele gute Eigenschaften ihrer Vorfahren. Als aktive Familienhunde sind sie durch ihre Jagdpassion und ihren Arbeitseifer allerdings weniger geeignet.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Den Züchtern des Pudelpointers ist die Seltenheit ihrer Hunderasse bewusst.

Um nicht in Gefahr zu laufen den Pudelpointer irgendwann an eine zu geringe genetische Diversität zu verlieren, gibt es immer wieder geplante und sehr sinnvolle Zuchtprojekte wie z.B. die Einkreuzung frischen Pointerbluts.

Vereinzelt sollen Fälle von Hüftgelenksdysplasie und Epilepsie auftreten. Es scheinen allerdings keine so wirklich rassetypischen Erbkrankheiten bekannt zu sein.

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Pudelpointer-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 75 und 183[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 216: Pudelpointer (2004). http://www.fci.be/de/nomenclature/PUDELPOINTER-216.html

[2] VDH-Rasseportrait: Pudelpointer.

[3] Verein Pudelpointer e.V.. http://www.pudelpointer.de/

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Craig Koshyk (2011): The Pudelpointer (engl.). Dog Willing Publications.

[6] Sabine Middelhaufe’s Hund & Natur: Kurzporträt Pudelpointer.
http://www.sabinemiddelhaufeshundundnatur.net/hunderassen/port_pp.htm

[7] Ria Hörter (2012): Poodlepointer – Sigismund Freiherr von Zedlitz (PDF). Mastermind. Abgerufen 10/2021.