Dogo Argentino

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Der Dogo Argentino ist ein mutiger und athletisch gebauter Molosser. Er wurde als kräftiger Jagdhund gezüchtet, in Europa und den USA wird er u.a. auch als Wach- und Begleithund gehalten. In verschiedenen deutschen Bundesländern gilt er u.U. als Listenhund.

Steckbrief:
Dogo Argentino

Die Argentinische Dogge ist ein Jagdmolosser mit fast immer einfarbig weißem Fell.

Größe
 60-65 cm
♂ 60-68 cm

Gewicht
 40-43 kg
♂ 40-45 kg

Hundetyp
Molosser

Lebensdauer
10-12 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der Dogo Argentino wurde ab 1928 von Dr. Antonio Nores Martínez (1907-1956) in der Provinz Córdoba im Zentrum Argentiniens entwickelt.

Nores Martínez baute seine Zucht auf dem Cordoba Fighting Dog (Perro de Pelea Cordobés) auf. Dieser muskulöse Hund wurde noch bis zum Verbot von Hundekämpfen 1954 in Argentinien gezüchtet, gilt aber heute als ausgestorben.

Der Córdoba-Kampfhund war unerschrocken und äußerst kampflustig. Er konnte aber nicht als Jagdhund eingesetzt werden, da er wenig Jagdpassion besaß und nicht gut mit anderen Hunden zusammen arbeiten konnte[6].

Perro de Pelea Cordobés

Nores Martínez war begeisterter Jäger und erkannte den Nutzen kräftiger Hunde bei der Jagd auf Großwild[3]. Für die Weiterzucht bevorzugte Nores Martínez weiße Tiere ohne Vorbiss und mit langem Fang und zweckmäßigem Körperbau ausgewählt.

Die „Kampfhunde von Córdoba“ wurden mit Old English Bulldog, Bull Terriern, Bordeuaxdoggen, Pyrenäenberghund, Boxer, Pointer, Irish Wolfhound und mit Deutschen Doggen gekreuzt.

Ab etwa 1947 entstand durch systematische Zucht ein einheitlicher Typ, der als kräftiger und tapferer Jagdhund für Raubkatzen etc. dienen sollte. Die weiße Fellfarbe sollte die Hunde für Jäger besser sichtbar machen.

Aber auch als aufmerksame Begleit- und Wachhunde sollte man die weiße Argentinische Dogge halten können.

Ab 1964 registrierte der argentinische Zuchtverband die neue Hunderasse, 1968 brachte man die ersten Tiere nach Deutschland, 1970 gelangten bereits erste Exemplare in die USA.

1973 wurde der Dogo Argentino schließlich durch die FCI anerkannt.

Heute werden die Hunde vor allem als Ausstellungs-, Wach- und Begleithunde gehalten, außerhalb Argentiniens selten mal als Gebrauchs- oder Sporthunde. Seit Einführung der Rasselisten verschiedener Bundesländer halten nur noch sehr wenige Liebhaber in Deutschland diese weißen Molosser.

Größe und Aussehen

Der Dogo Argentino kann 60-68 cm groß werden. Das Idealmaß für Rüden liegt bei 64-65 cm, Hündinnen sollen am besten 62-64 cm groß werden.

Argentinische Doggen gehören damit zu den großen Hunderassen.

Der Körperbau ist athletisch ohne übertriebene Merkmale, die Hunde sind nur etwas länger als hoch.

Der lange kräftige Hals besitzt manchmal etwas lose Haut, aber soll keine schwere Halswamme haben. Der Brustkorb ist voluminös und tief, die Front des Hundes sehr muskulös und breit.

Der mächtige Schädel besitzt eine ausgeprägte Kiefer- und Nackenmuskulatur. Der Fang hat eine normale Länge und keine Hängelefzen. Die Augen liegen weit auseinander.

In ihrer Heimat werden die Hunde relativ kurz kupiert, die natürlichen Ohren habe eine runde Spitze und hängen seitlich am Kopf. Bei AUfmerksamkeit können sie manchmal mit Mühe etwas aufgerichtet werden.

Der Ausdruck soll freundlich und sanftmütig, lebhaft und intelligent, aber gleichzeitig entschlossen und streng wirken. Je nachdem, wer ihn anguckt, nehme ich an…

Die Augenlider, Hautflecken und die Nase sollen schwarz pigmentiert sein und die Augenfarbe braun.

Da es sich allerdings um einen Extremschecken handelt, kann durch den Pigmentmangel auch das Hautpigment oder der Nasenschwamm teilweise rosa sein. Und auch blaue Augen kommen vereinzelt vor. Beides ist jedoch bei Zuchthunden nicht erwünscht.

Das Haarkleid kann unterschiedlich dicht sein, bleibt aber immer sehr kurz. Oft schimmert die schwarze oder schwarz gefleckte Haut hindurch.

IM FCI-Standard ist eine einfarbig reinweiße Fellfarbe gefordert[1]. Nur am Schädel darf ein einziger dunkler Fleck ums Auge oder am Ohr vorkommen, der auch pirata genannt wird. Solche Flecken sind oft schwarz oder gestromt.

Temperament und Haltung

Zuchtziel bei der Erschaffung des Dogo Argentino als Jaghund waren u.a. Kraft, eine gute Nase, Mut und Hartnäckigkeit. Die Hunde jagen leise und manchmal in Gruppen von mehreren Hunden, sie sollen kooperativ und erziehbar sein.

Die sportlich gebaute Argentinische Dogge möchte bewegt und beschäftigt werden. Man findet die Vierbeiner vereinzelt als Arbeits- oder Sporthunde, aber nur in der Hand von Liebhabern.

In ihrer Funktion als Wachhunde sollen sie selbstbewusst, nervenstark und unerschrocken sein.

Sie hängen sehr an ihrer Familie und sind nicht konfliktscheu, wenn sie das Hab und Gut ihrer Lieben in Gefahr sehen. Sie sollen sich Menschen und anderen Hunden gegenüber aber nicht grundlos aggressiv verhalten.

Viel Hundeerfahrung ist zur Haltung dieser Hunde dennoch angeraten. Denn diese Hunde machen von sich aus einen großen Unterschied zwischen Familienmitgliedern und Fremden. Sowas muss man im Alltag sehen und lenken können.

Eine durchdachte und feinfühlige Sozialisation im ersten Lebensjahr bereitet den Dogo auf ein Leben im Familienalltag vor. Aber auch Training und Sozialisation machen aus einem Molosser natürlich keinen Labradoodle.

Der Dogo Argentino gilt derzeit in einigen Bundesländern als Listenhund, der nur unter Erfüllung bestimmter Auflagen überhaupt angeschafft und gehalten werden darf.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Problematisch bei der Zucht des Dogo Argentino ist die geforderte weiße Fellfarbe. Denn die Argentinische Dogge bekommt ihr weißes Fell ähnlich wie ein Bull Terrier oder Dalmatiner durch extreme Weißscheckung.

Der ausgedehnte Pigmentmangel geht aber leider mit einem erhöhten Risiko einher taub geboren zu werden. Das weiß man heute besser als damals und mir ist unverständlich, warum man an so etwas Banalem wie der Fellfarbe festhält, wo es sich doch um einen Arbeitshund handeln soll…

Verantwortungsvolle Züchter geben ihre Nachzucht ungefragt erst nach einer audiometrischen Untersuchung ab (bei einem so genannten BAER-Test wird in Narkose das tatsächlich vorhandene Hörvermögen des Welpen geprüft).

Ansonsten sind nur wenige rassetypische Erkrankungen bekannt, u.a:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Degenerative Myelopathie
  • Allergien
  • Hautprobleme
  • Taubheit

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Dogo Argentino-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 31[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 292: Dogo Argentino (2019). http://www.fci.be/de/nomenclature/ARGENTINISCHE-DOGGE-292.html

[2] VDH-Rasseportrait: Dogo Argentino.

[3] American Kennel Club: Dogo Argentino (engl.).

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Louisiana State University (LSU): Prevalence of deafness in dog breeds (engl).

[6] Ria Hörter (2008): Drs. Antonio and Agustín Nores Martínez and the Dogo Argentino (PDF). Dogs in Canada. Masterminds. Abgerufen 10/2021.