Drentsche Patrijshond

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Der Drentsche Patrijshond ist ein Vorstehhund aus den Niederlanden. Die Hunde werden als vielseitige Jagdhunde, Hofhunde und Familienhunde gehalten. Außerhalb ihrer Heimat sind diese Vierbeiner kaum bekannt.

Steckbrief:
Drentsche Patrijshond

Diese Hunderasse wird in den Niederlanden liebevoll und kurz einfach nur Drent genannt.

Größe
 55-60 cm
♂ 58-63 cm

Gewicht
 25-31 kg
♂ 30-35 kg

Hundetyp
Vorstehhund

Lebensdauer
12-14 Jahre

Geschichte und Herkunft

Die Vorfahren dieser mittelgroßen Vorstehhunde soll es schon im 16. Jahrhundert in den Niederlanden gegeben haben. Wie der Name schon sagt, man züchtete den Patrijshond (Rebhuhnhund) offensichtlich für die Jagd auf Federwild.

Seine Vorfahren waren kleine Vogelhunde aus Spanien, die man in den Niederlanden und Norddeutschland auch als Spanjoels oder Spioene kannte.

Man fand diese spanielartigen Vierbeiner vor allem in der Provinz Drenthe im Nordosten der Niederlande. Dort wurden sie von Bauernfamilien mit Jagdrecht gehalten, um in den Heide- und Moorlandschaften auf die Jagd gehen.

Patrijshond (Paulus Potter 1653)

Zu dieser Zeit war die Netz- und Beizjagd noch das Mittel der Wahl.

Die Hunde sollten das Wild nur aufstöbern und dann entweder für den Greifvogel aufscheuchen oder sich hinducken bis man das Netz angebracht hatte.

Erst nach Einführung guter Jagdschusswaffen kreuzte man größere europäische Vorstehhunde ein, um einen still verharrenden Hund zu bekommen. So entstand der heutige Patrijshond, welcher nur noch das Versteck des Wildes durch beharrliches Vorstehen anzeigen soll.

Zudem sollten die Vierbeiner vielseitige Aufgaben erledigen und wurden auch als Lastenhunde, Treibhunde fürs Vieh und Wachhunde eingesetzt. Es gab sie daher in verschiedenen Größen.

Auch heute wird der Drentse Patrijshond als Jagdhund, Hofhund und Familienhund gehalten. Er apportiert gern und ist sehr wasserfreudig.

Patrijshond damals

Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Zucht dieser Hunde nicht vereinheitlicht, es gab sie halt einfach. Die Menschen in Drenthe galten als arm und bescheiden und durch die halbwegs isolierte Lage züchtete man die Hunde ohne großen Einfluss von außen.

Ein züchterischer Austausch mit dem Epagneul Français und der Heidewachtel, den norddeutschen Vorfahren der Kleinen Münsterländer, ist allerdings durchaus sehr wahrscheinlich.

Damit war aber spätestens nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Schluss. Um 1943, mitten im Krieg, wurde der Drentsche Patrijshond durch den niederländischen Zuchtclub als einheimische Hunderasse anerkannt.

1960 erkannte schließlich auch die FCI den Drent’schen Hühnerhund an. Außerhalb der Niederlande sind diese Hunde allerdings bis heute eher selten.

Größe und Aussehen

Mit 55-63 cm Schulterhöhe liegt der Drentsche Patrijshond genau zwischen den mittelgroßen und den großen Hunderassen.

Der Körperbau wirkt minimal gestreckt und rechteckig, der Rücken muskulös und gerade.

Bis heute kennt man einen etwas schwereren Clovis-Typ und den bevorzugten schlanken Nimrod-Typ. Beide Linien sind nach bekannten und beliebten Rüden aus der Anfangszeit der Zucht in den 1940ern benannt.

Der keilförmige, stumpfe Fang ist etwas kürzer als der breite Schädel. Die Ohren hängen und die Lefzen liegen eng an und sollen keinesfalls hängen.

Der Blick aus den bernsteinfarbenen bis nussbraunen Augen ist gutmütig und klug.

Das glatte bis leicht gewellte Fell ist insgesamt mittellang, aber gerade an der Brust, am Hals, an der Rute und den Hosenbeine findet man etwas längeres Haar. Auch die Ohren sind reichlich befedert.

Diese Hunde haben allesamt braun-weißes Fell und schokobraunes Nasen- und Hautpigment. Die weißen Abzeichen können etwas getüpfelt sein, dichtes Roaning (‚braunschimmel‚) soll hingegen nicht vorkommen.

Am Kopf rund um die Ohren findet man große braune Platten, ein durchgehender brauner Mantel am Rücken ist aber nicht erwünscht.

Temperament und Haltung

Der Drentsche Patrijshond wurde als Hofhund sowie als vielseitiger Jagdhund gehalten.

Mit seiner feinen Nase spürt er Wild auf, er sucht temperamentvoll und selbstständig. Er bleibt aber in der Nähe des Jägers und und hält den Kontakt. Er steht gut vor und lernt schnell zu apportieren und gilt als weichmäulig.

Auch Wasserarbeit und Verlorensuche liegen ihm. Typisch ist das aufgeregte Wedeln bei der Arbeit, wohl ein Erbe der Spaniels unter seinen Vorfahren.

Hier gibt es ein Video von der Jagd mit dem Drentsche Patrijshond.

Ein Patrijshond verhält sich daheim zudem wachsam und meldet ihm merkwürdig erscheinende Situationen. Allerdings fungiert er nur als lebende Alarmanlage und soll keine territoriale Aggression gegenüber Menschen zeigen. Fremden gegenüber bleibt er aber schon mal distanziert.

Innerhalb der Familie sollen die Drents sehr lieb, verspielt und anhänglich sein. Als umgängliche Familienhunde kommen sie auch mit Kindern geduldig zurecht, natürlich immer unter Aufsicht.

Für ihre Erziehung sollte man viel Konsequenz und Geduld mitbringen.

Denn diese neugierigen und freundlichen Vierbeiner gelten als etwas eigensinnig.

Klar, Jagdhunde sind ja draußen gern mal etwas ablenkbar. Und auch der Rebhuhnhund geht gern mal seinen eigenen Vorlieben nach, wenn man ihn lässt. Und auch sonst heißt es, dass der Drent gern mal Regeln hinterfragt und die Grenzen des Erlaubten neu auslotet.

Dennoch braucht man für seine Ausbildung viel Fingerspitzengefühl, denn diese Vierbeiner sind durchaus feinfühlig und sensibel.

Die Hunde sind allerdings durchaus auch erziehbar, arbeitswillig, sensibel und intelligent. Sie wollen beschäftigt werden und brauchen viel Bewegung.

Die Fellpflege macht nicht viel Arbeit.

Das mittellange Fell muss ab und an gebürstet werden und wird saisonal abgehaart. Zu langes Haar an den Ohren oder Pfoten kann man manchmal in Form schnibbeln.

Und wie bei jedem schlappohrigen Hund sollte man den Gehörgang regelmäßig auf Hautirritationen kontrollieren.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Insgesamt gelten die Vierbeiner als gesund, funktional gebaut und robust.

Es gibt folgende gesundheitliche Probleme beim Drentsche Patrijshond, die verantwortungsvolle Züchter jedoch sehr ernst nehmen:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Epilepsie
  • Taubheit

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Drentsche Patrijshond-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 12[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 224: Drentsche Patrijshond (2020). http://www.fci.be/de/nomenclature/DRENT-SCHER-HUHNERHUND-224.html

[2] VDH-Rasseportrait: Drentsche Patrijshond.

[3] Raad van Beheer: Drentsche Patrijshond (nl.).

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Ria Hörter (2010): Drentsche Patrijshond (PDF). Canine Chronicle. Abgerufen 10/2021.

[6] Drentsche Patrijshonden Club Nederland (engl).

[7] Vereniging de Drentsche Patrijshond (nl.).