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Der Coton de Tuléar ist ein kleiner Vierbeiner, der von der Insel Madagaskar stammt. Der Begleit- und Familienhund gehört zu den Bichons und gilt als unkompliziert, verspielt und charmant. Allerdings benötigt das namensgebende lange Fell regelmäßige Pflege.
Steckbrief:
Coton de Tuléar
Der Name dieser Hunderasse bedeutet übersetzt Baumwolle von Tuléar, man nennt diesen kleinen Wattebausch unter den Bichons daher auch Baumwollhündchen.
Größe
♀ 22-27 cm
♂ 25-30 cm
Gewicht
♀ 3,5-5 kg
♂ 4-6 kg
Hundetyp
Begleithund
Lebensdauer
12-16 Jahre
Geschichte und Herkunft
Der kleine Coton de Tuléar stammt von der Insel Madagaskar vor der Ostküste Afrikas im Indischen Ozean. Madagaskar war über Jahrhunderte Handelsplatz und Piratenhochburg und wurde im 17. Jahrhundert und nochmals ab dem späten 19. Jahrhundert zur französischen Kolonie.
Die Vorfahren aller Bichons wurden als kleine Rattenfänger und Begleithunde im Mittelmeerraum gehalten, bevor sie vorwiegend als kleine Gesellschaftshunde gezüchtet wurden.
Diese Hunderassen gelten als miteinander verwandt und verbreiteten sich durch Handelsschiffe über viele Länder und Inseln aus.
Es ist allerdings nicht bekannt, wann und wie genau diese kleinen Bichons bis nach Madagaskar gelangten.
Vermutlich teilt sich diese Hunderasse einige Vorfahren mit dem heutigen Bichon Frisé sowie dem Malteser, Havaneser, Bologneser oder dem Löwchen.
Es wird angenommen, dass solche Hündchen bereits im 16. Jahrhundert durch französische Soldaten und Handelsschiffe nach Madagaskar gelangten. Dort entwickelten sie sich zu den Schoßhündchen der reichen französischen Bürger.
Bevor die Zucht des Coton de Tuléar als Begleithündchen begann, sollen sie halbwild auf der Insel gelebt haben. Das ist aber vermutlich nur ein Märchen, um dem kleinen Wollhündchen ein etwas tougheres Image zu verleihen.
Benannt wurde diese Hunderasse übrigens nach der Hafenstadt Toliara, die von den Franzosen in Tuléar umbenannt wurde. Nachdem Madagaskar unabhängig wurde, brachten französische Beamte und Soldaten einige dieser Gesellschaftshündchen mit zurück nach Frankreich.
Daher ist der Coton de Tuléar erst seit 1970 durch die FCI als Hunderasse anerkannt.
Größe und Aussehen
Im Idealfall sollen Rüden 26-28 cm und Hündinnen 23-25 cm hoch werden. Mit einem Körpergewicht von 3,5-6 kg zählt der Coton de Tuléar zu den sehr kleinen Hunderassen.
Der Körperbau ist deutlich länger als hoch, Cotons sind daher eine niederläufige Hunderasse. Der lange Rücken ist leicht nach oben gewölbt.
Die dunklen runden Augen, die Hängeohren und der etwas verkürzte Fang tragen zum Kindchenschema dieser kleinen Wuschelhunden bei.
Das namensgebende lange Fell ohne Unterwolle verleiht ihm das aussehen einer aufgeplatzten Baumwollkapsel. Das helle Haar soll sehr geschmeidig, weich und gerade bis leicht gewellt sein.
Im Gegensatz zu vielen anderen Bichons sind Coton de Tuléar nicht nur einfarbig weißblond, sondern zeigen sehr häufig ausgedehnte Weißscheckung mit kleinen grauen oder champagnerblonden Abzeichen an den Ohren.
An anderen Körperpartien kommen solche kleinen Farbkleckse auch vor, sollen aber nicht zu groß werden. Da diese Hunderasse ihre grauen Platten durch progressives Grau bekommt, werden Welpen noch mit dunkel pigmentierten schwarzen Abzeichen geboren
Die Abzeichen verblassen oft nach und nach. Übrigens verbleichen viele dieser Farbplatten beim Übergang vom Welpen- zum Erwachsenenfell auch gern mal komplett.
Die Nase und das Hautpigment ist schwarz oder braun, auch fleischfarbene Wechselnasen kommen gelegentlich vor.
Temperament und Haltung
Als typischer Begleithund gilt der Coton de Tuléar als unkompliziert, ausgeglichen und anhänglich. Beim Spaziergang entfernen dieser anhängliche Vierbeiner sich meist nicht weit, was das Abruftraining auch für Anfänger erleichtert.
Er soll sich anpassungsfähig und umgänglich verhalten, gerne etwas mit seinen Menschen unternehmen und einfach ein charmanter kleiner Gesellschaftshund sein.
Cotons sind fröhlich und gesellig, auch eine Wohnungshaltung ist kein Problem. Sie sind lebhaft und möchten fair und freundlich erzogen werden, um auf langen Spaziergängen alle Freiheiten genießen zu können.
Durch ihre verspielte und neugierige Art sind diese Vierbeiner in den richtigen Händen leicht zu trainieren. Sie wollen gefallen und es ihren Menschen recht machen.
Wenn diese drolligen Hündchen gerade gut drauf sind und toben, können sie auch mal laut werden. Er versteht sich durchaus auch als kleiner Wachhund und meldet ungewöhnliche Geräusche. Aber grundlegend ist der Coton de Tuléar ein eher ruhiger Hund und kein Kläffer.
Das superweiche Flauschfell sollte sehr regelmäßig gekämmt und auch gelegentlich gebadet werden. Denn durch die weiche Textur ohne Unterfell haaren diese Hunde nicht, aber das Haarkleid neigt sehr zum verfilzen.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Der Coton de Tuléar gilt als robust und langlebig. Trotz seiner kleinen und etwas kurzbeinigen Statur ist er widerstandsfähig und ausdauernd.
Erkrankungen kommen nur vereinzelt vor, so dass keine wirklich rassetypischen Probleme bekannt sind[5].
- Patellaluxation
- Erbliche Augenerkrankungen
- Hüftgelenksdysplasie
- Cerebelläre Abiotrophie
- Herzerkrankungen
- Intervertebral Disc Disease (IVDD)
- Primäre Hyperoxalurie
- Neonatale Ataxie (Bandera´s syndrome, BNAt)
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Coton de Tuléar-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 140 und 259[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 283: Coton de Tuléar (2000). http://www.fci.be/de/nomenclature/COTON-DE-TULEAR-283.html
[2] VDH-Rasseportrait: Coton de Tuléar.
[3] Coton de Tuléar-Club e.V.: Rasseportrait.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Crook A et al. 2011. Canine Inherited Disorders Database (CIDD): Coton de Tulear (engl.).
[6] Coton de Tuléar-Verein e.V.: Der Coton de Tuléar.
[7] Société Centrale Canine: Le Coton de Tuléar (frz.).