Irish Water Spaniel

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Der Irish Water Spaniel ist ein eifriger Wasserhund, den man sofort an seiner ulkigen Lockenfrisur und der Peitschenrute erkennt. Die Hunde gelten als anhänglich und unkompliziert, aber auch sehr lebhaft und arbeitsfreudig. Diese irische Hunderasse ist eher selten.

Steckbrief:
Irish Water Spaniel

Der Irish Water Spaniel ist kreativ, intelligent, arbeitseifrig und ein bißchen vergnügungssüchtig. Er gilt als der Clown unter den Spaniels, ist aber eigentlich eher ein Retriever als ein Stöberhund.

Größe
 51-56 cm
♂ 53-59 cm

Gewicht
20-30 kg

Hundetyp
Wasserhund

Lebensdauer
10-12 Jahre

Geschichte und Herkunft

Wasserspaniels wurden in Irland schon vor langer Zeit als Stöber- und Apportierhunde für die Jagd am Wasser gezüchtet.

Large Water-Spaniel 1807[10]

Alle der heutigen irischen Wasserspaniels gehen allerdings auf den Rüden Boatswain aus der Zucht von Justin McCarthy in Dublin zurück.

McCarthy hatte ab 1830 scheinbar aus Wasserspaniels und verschiedenen Hunderassen diese neue Jaghunderasse mit den besten Eigenschaften von Spaniels und Wasserhunden entwickelt. Die genaue Abstammung des modernen Irish Water Spaniels ist allerdings bis heute unklar.

Irish Water Spaniel mit behaarter Rute1865[13]

Zu den Vorfahren dieser irischen Hunderasse könnten Hunde vom Typ des französische Barbets oder des Pudels gehören. Auch der französische Épagneul de Pont-Audemer hat eine sehr ähnliche Frisur.

Man weiß heute zudem, dass der Irish Water Spaniel eigentlich viel näher mit den anderen Retrievern wie dem Curly Coated Retriever und dem Neufundländer als mit den typischen Stöberhunden verwandt ist[9].

Irish Water Spaniel 1903[12]

Ab Mitte des 19. Jahrhundert waren die irischen Wasser Spaniels auch als Ausstellungshunde bald beliebt. Bereits 1890 gründeten Liebhaber den ersten Irish Water Spaniel Club und 1954 wurde der Irische Wasserspaniel schließlich durch die FCI anerkannt.

Heute handelt es sich allerdings um einen eher seltenen Jagdhund.

Denn das lockige Fell ist natürlich alles andere als pflegeleicht für einen Hund, dessen Job es ist in Hecken, Klettensträuchern und Brombeerdickichten herumzuwuseln.

Irish Water Spaniel 1904[11]

Im britischen Kennel Club gilt der Irish Water Spaniel durch sinkende Welpenzahlen mittlerweile sogar im Bestand gefährdet[5]. Und selbst als Show- und Sporthund findet man ihn nur noch selten, was sicher auch an der geringen Bekanntheit dieser interessanten Hunderasse liegt.

Größe und Aussehen

Mit seiner Schulterhöhe von 51-59 cm ist der Irish Water Spaniel eine mittelgroße Hunderasse.

Die Hunde sind kräftig und gut bemuskelt, sie haben einen voluminösen Brustkorb und wirken kompakt. Das Gangbild wird als rollend beschrieben.

Ihr Fang ist lang und die langen lockigen Ohren werden hängend getragen.

Ein einzigartiges Merkmal des Irish Water Spaniel ist die eher kurze und unbehaarte Whip Tail (Peitschenrute) oder Rat Tail (Rattenschwanz).

Das typische Fell besteht aus vielen krausen Ringellöckchen, die Nacken, Brust, Rumpf, Ohren und Beine bedecken. Das Haarkleid ist nicht weich, sondern eher fest und etwas ölig. Der Haarschopf auf der Stirn läuft in eine deutlich Spitze zusammen.

Arbeitshunde bekommen oft einen pflegeleichten kurzen field cut, in dem sich weniger Gräser, Kletten oder Schneebommel verfangen können.

Diese Hunderasse hat immer dunkelbraunrotes Fell, das auch als leberfarben bezeichnet wird. Gemeint ist einfarbig braunes Eumelanin. Typisch für solche schokobraunen Hunde ist übrigens auch die helle bernsteinfarben oder nussbraune Augenfarbe.

Temperament und Haltung

Der vielseitige Irish Water Spaniel gilt als ausgezeichneter Jagdhund mit einem extrovertierten und fröhlichen Temperament. Er wird vor allem als Apportierhund für die Vogeljagd eingesetzt, stöbert aber auch und steht manchmal sogar passabel vor.

Diese Hunderasse besitzt große Wasserfreude und gilt als temperamentvoll. Dennoch kann ein irischer Wasserspaniel durchaus auch konzentriert und ruhig warten lernen.

Das charismatische und lustige Wesen wird ähnlich wie beim allseits bekannten Labrador beschrieben.

Denn auch Irish Water Spaniel sind grundlegend sehr liebenswerte, unkomplizierte und umgängliche Hunde, die es ihren Menschen recht machen wollen und einen deutlichen Will to Please besitzen.

Irish Water Spaniels sind intelligent und arbeiten gerne, aber sind dabei aber nicht ganz so leichtführig wie ein typischer Retriever. Sie haben ihren eigenen Kopf, den sie manchmal durchzusetzen versuchen.

Dafür bringen sie jede Menge Power mit und sind eine interessante Wahl für jeden, der gern ernsthaft und regelmäßig etwas mit seinem Hund trainieren möchte.

Ihren Menschen sind sie treu ergeben und können auch als aktive Familienhunde glücklich werden. Fremde hingegen brauchen sie nicht und schlagen mit ihrer tiefen Stimme durchaus mal an, wenn sie ungewöhnliche Geräusche wahrnehmen.

Durch das lockige Fell haaren diese Hunde wenig. Allerdings macht diese Frisur die Fellpflege auch etwas arbeitsintensiver, denn loses Haar und Dreck müssen regelmäßig von Hand herausgebürstet werden. Wird das Fell zu lang, muss es zudem alle paar Wochen eingekürzt werden.

Damit der Irish Water Spaniel dann nicht wie ein Pudel aussieht, schert man ihn in der Regel nicht kurz, sondern kürzt das Haar rundherum mit einer Schere moderat ein und entfernt dabei auch störende Filzmatten oder zu langes Fell an den Pfoten.

Auch um die Pflege der langen haarigen Hängeohren sollte man sich regelmäßig kümmern.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Durch die Seltenheit dieser Hunderasse ist es langfristig schwierig eine ausreichend große genetische Diversität zu erhalten. Schon heute sterben wohl wohl im Vergleich zu anderen Hunderassen viele Vertreter der Irish Water Spaniels an Krebs[8].

Ebenfalls bekannt ist wohl eine seltene und bislang ungeklärte Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Antibiotika, die man als Halter am besten möglichst frühzeitig seinem Tierarzt gegenüber ansprechen sollte.

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Ohrinfektionen
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Epilepsie
  • Allergien
  • Haarausfall

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Irish Water Spaniel-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 9[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr.124: Irish Water Spaniel (2001). http://www.fci.be/de/nomenclature/IRISCHER-WASSERSPANIEL-124.html

[2] VDH-Rasseportrait: Irish Water Spaniel.

[3] Jagdspaniel-Klub e.V.: Irischer Wasserspaniel.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] The Kennel Club: Vulnerable native breeds (engl.).

[6] Spaniel-Club Deutschland e.V.. www.spaniel-club-deutschland.de

[7] Russell Dodd (2021). Project Upland: Irish Water Spaniel: A Versatile Dog Breed Indeed. Northwoods Collective, LLC. https://projectupland.com/hunting-dogs/irish-water-spaniel-a-versatile-dog-breed-indeed/

[8] Adams VJ, Evans KM, Sampson J, Wood JL. Methods and mortality results of a health survey of purebred dogs in the UK. J Small Anim Pract. 2010 Oct;51(10):512-24. DOI: https://doi.org/10.1111/j.1748-5827.2010.00974.x

[9] Parker, Heidi & Dreger, Dayna & Rimbault, Maud & Davis, Brian & Mullen, Alexandra & Carpintero-Ramirez, Gretchen & Ostrander, Elaine. (2017). Genomic Analyses Reveal the Influence of Geographic Origin, Migration, and Hybridization on Modern Dog Breed Development. Cell Reports. 19. 697-708. https://doi.org/10.1016/j.celrep.2017.03.079

[10] Thomas Bewick (1807): A General History of Quadrupeds. https://archive.org/details/b28037479/page/361/mode/1up

[11] Joseph Franklin Perry (1904): Kennel secrets. https://archive.org/details/kennelsecretshow00perr/page/n207/mode/1up

[12] William D. Drury (1903): British dogs. https://archive.org/details/britishdogstheir00drurrich/page/327/mode/1up

[13] W. N. Hutchinson (1865): Dog breaking. https://archive.org/details/dogbreakingmoste00hutcrich/page/53/mode/1up