Sennenhunde

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Als Sennenhunde kennen wir die rustikalen Bauernhunde des Alpenraums, die als Hunderassen erst Anfang des 20. Jahrhunderts das Interesse von Kynologen weckten.

1

Entlebucher Sennenhund

Höhe:  42-48 cm, ♂ 44-50 cm
Gewicht:
20-30 kg

Die Vorfahren des Entlebucher Sennenhundes sollen aus dem Entlebuch stammen, einem Flusstal in den Kantonen Bern und Luzern. Die etwas niederläufigen Hunde galten zunächst als Varietät des Appenzellers, wurden aber schon bald als eigenständige Hunderasse innerhalb der Schweizer Sennehunde anerkannt.

2

Appenzeller Sennenhund

Höhe:  50-54 cm, ♂ 52-56 cm
Gewicht:
22-32 kg

Der Appenzeller ist der seltenste der Schweizer Sennehunde. Er gilt als laut, temperamentvoll und in der regel sehr arbeitseifrig und gutgelaunt. Ein Appenzeller Sennenhund ist ein wunderbarer Begleiter für alle, die ihm eine sinnvolle Aufgabe bieten und mit dem hohen Energielevel mithalten können.

Als einzige der Sennenhunde hat er eine eng aufgerollte Rute und kommt auch in einem havannabraunen Farbschlag, natürlich in Tricolor! Er gilt als gesunde Hunderasse und nicht wenige Exemplare dieser mittelgroßen Hunde aus der Ostschweiz werden steinalt.

3

Berner Sennenhund

Höhe:  58-66 cm, ♂ 64-70 cm
Gewicht:
35-55 kg

  • Tricolor
  • Langhaar

Diese Hunderasse wurde zunächst nach einem bekannten Vorkommen im Süden von Bern als Dürrbächler bezeichnet. Nachdem die großen und kräftigen Dürrbachhunde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgreich auf ersten Hundeausstellungen vorgestellt worden waren, begann die Reinzucht dieser ehemaligen Bauernhunde.

Heute ist der Berner Sennenhund vor allem als gut gelaunter und unkomplizierter Familienhund beliebt. Auch die bärige Optik mit dem langen schwarz-dreifarbigen Fell hat ihm viele Liebhaber eingebracht. Allerdings hat der moderne Berner auch einige gesundheitlich Probleme, so dass die Auswahl eines guten Züchters nochmal besonders wichtig ist!

4

Großer Schweizer Sennenhund

Höhe:  60-68 cm, ♂ 65-72 cm
Gewicht:
 35–50 kg, ♂ 40–65 kg

  • Tricolor
  • Kurzhaar

Der größte unter den Schweizer Sennenhunden ist durch seinen gemütlichen Charakter heute vor allem als Familienhund beliebt. Früher wurde er als Zughund zum transportieren von Lasten sowie als Hirtenhund zum Treiben und Bewachen der Viehherden eingesetzt.

Was sind Sennenhunde?

Als Senn oder Senner werden die Hirten der Bergweiden bezeichnet. Die Hirtenhunde dieser Almhirten kennen wir als Sennehunde. Etwas weiter gefasst handelt es sich um Bauernhunde aus der Schweiz.

Natürlich wurden diese Hunde nicht wie heute üblich nach optischen Kriterien selektiert. Wichtiger war Leistungsfähigkeit, so dass die Arbeits- und Hofhunde damals nicht nur ausschließlich dreifarbig waren.

„Berner Sennenhündin mit Welpen“ (Benno Adam 1862)

Und auch die Körperform war nicht so einheitlich wie heute, eine exklusive Reinzucht wie heute gab es nicht. Vor allem der Berner Sennehund hat sich im letzten Jahrhundert sehr verändert und hat eine kürzere knubbelige Gesichtsform bekommen.

Die Sennenhunde mussten vielseitig einsetzbar sein. Denn sie sollten gleich mehrere Aufgaben erfüllen: Sie sollten als Hirtenhunde zum Treiben und Bewachen der Herden imstande sein, aber auch kräftig genug sein, um als Wachhund und Lastenhund einen guten Job zu machen.

Viele dieser Anlagen sind natürlich heute verloren gegangen. Denn nach der weitflächigen Ausrottung großer Raubtiere im Alpenraum und Modernisierungen im Agrarwesen waren Zughunde und Herdenschutzhunde nicht mehr so gefragt wie noch vor ein paar Jahrhunderten.

Bereits im 19. Jahrhundert waren gerade die großen Varietäten der Sennenhunde fast verschwunden. Es ist vor allem dem Geologen und Hundeenthusiasten Prof. Albert Heim zu verdanken, dass die heute bekannten Hunderassen zu Beginn des 10. Jahrhunderts aus Restbeständen neu aufgebaut wurden.

Unsere modernen Sennehunde bekamen ihren Namen erst im 20. Jahrhundert durch Kynologen. Die komplette Zucht der dreifarbigen Sennenhunde wurde von Liebhabern aus kleinen Restbeständen aufgebaut.

Man weiß übrigens aus Genom-Analysen[1], dass der Bernhardiner eng mit dem Berner Sennehund und dem Große Schweizer Sennenhund verwandt ist[4]. Vermutlich gab es also einen gewissen Austausch und vermutlich aucheinen gemeinsamen Vorfahren. In Frage kommt zum Beispiel der heute ausgestorbene Alpine Mastiff.

Auch der Rottweiler scheint mit diesen Hunden verwandt zu sein, wenn auch etwas loser.

In der Nomenklatur der FCI wurden die Sennehunde als eigene Sektion in Gruppe 2 zusammen mit Pinschern, Schnauzern und Molossern einsortiert.

Alpine Mastiff (Edwin Landseer ca. 1818)

Links

[1] Heidi G. Parker, Dayna L. Dreger, Maud Rimbault, Alexandra B. Mullen, Gretchen Carpintero-Ramirez, Elaine A. Ostrander: Genomic Analyses Reveal the Influence of Geographic Origin, Migration, and Hybridization on Modern Dog Breed Development; 2017; Cell Reports, ISSN: 2211-1247, Vol: 19, Issue: 4, Page: 697-708; ; doi: https://doi.org/10.1016/j.celrep.2017.03.079

[2] Swiss Mountain Dog. Wikipedia (engl.), abgerufen 04/2021 von https://en.wikipedia.org/wiki/Swiss_mountain_dog