Rund um’s Hundefell: Haarwachstum, Haarzyklus und Haartypen

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Hier ein paar grundlegende Informationen rund um Hundefell und Haarwachstum.

Haartypen beim Hund

Die meisten Hunde sind fast am ganzen Körper behaart.

Ihr Fell setzt sich zusammen aus langen Grannenhaaren und Wollhaaren.

Die Grannenhaare bilden das Deckhaar und die Wollhaare die Unterwolle (sofern ein Hund nicht einer Hunderasse ohne Wollhaare/Unterwolle angehört).

Bei Hunden mit Unterwolle dauert es meist bis ins Erwachsenenalter bis das Fell komplett „fertig“ ist. Es ist ganz normal, dass junge Hunde bis dahin ein paar Phasen mit mal mehr, mal weniger Plüsch durchlaufen und etwas fusselig aussehen.

Zusätzlich besitzen Hunde so genannte Sinushaare oder Vibrissen.

Dies sind speziell aufgebaute Haare, mit denen der Hund mechanische Reize wahrnehmen kann. Üblicherweise bezeichnet man diese Haare als Tast- oder Schnurrhaare und findet diese in großer Anzahl v.a. im Gesicht unserer Hunde.

Wenn Du Dir mal im Bild das Deckhaar im Gesicht, die Wollhaarfussel hinter den Ohren und die Tasthaare rund um die Nase und die Augenbrauen ansiehst, fällt auf, dass verschiedene Haartypen nicht die gleiche Farbe haben.

Die Unterwolle sieht durch ihre feinere Struktur und oft geringere Pigmentdichte etwas heller und stumpfer aus. Man weiß allerdings noch wenig darüber, warum manche Hunde ziemlich dunkle Unterwolle und viele andere Hunde ganz helle Unterwolle haben.

Und auch die Sinushaare folgen scheinbar einer anderen Farbgebung als das Deckhaar. Beim zobelfarbenen Collie kannst Du zu sehen, dass schwarze Tasthaare auf tanfarbenem Grund wachsen.

Beim Hund gibt es drei Merkmale, die bei den meisten Hunderassen über das endgültige Haarkleid entscheiden:

Und natürlich gibt es auch Hunde (fast) ganz ohne Haare.

Wie die einzelnen Haartypen vererbt werden, findest Du in den einzelnen Beiträgen.

Haarwachstum und Pigmentierung

Hundehaare entstehen aus einer Zellmatrix in einer speziellen Einstülpung in der Dermis, der so genannten Haarpapille.

Bei Hunden wächst ein Grannenhaar gemeinsam mit mehreren dünnen Wollhaaren aus dem selben Haarfollikel.

In der Haarpapille finden sich u.a. auch die Melanozyten sowie die Keratinozyten.Melanozyten bilden das Haarpihment, Keranozyten die Hornzellen des wachsenden Haarschafts.

Die Hornzellen lagern Pigment ein, verhornen und sterben während ihrer Entwicklung schließlich ab. Sie werden nach und nach durch weitere Zellteilungen in der Haarpapille an die Hautoberfläche und darüber hinaus geschoben.

Man kann ein einzelnes Haar grob in das innen liegende Haarmark und die äußere Haarrinde unterteilen. In den Pigmentzellen gebildetes Melanin wird hauptsächlich in die Zellen der Haarrinde eingelagert.

Ein gewachsenes Haar kann seine Farbe nachträglich nicht mehr ändern. Das Pigment im Haar kann aber durch äußere Einflüsse wie z.B. Sonnenstrahlung beschädigt werden und so seine Farbintensität verlieren.

Melanozyten der Haut

In der Epidermis findet man ebenfalls Melanozyten.

Diese epidermalen Melanozyten sind eng verwandt mit den Melanozyten der Haarpapille.

Sie sind aber auf die Pigmentierung der Hautzellen spezialisiert und unterliegen anderen Steuerungsmechanismen.

Diese Trennung von dermalen und follikularen Melanozyten wird z.B. bei Nackthunden sichtbar, die trotz verkümmerter Haaranlagen dennoch pigmentierte Hautareale aufweisen. Und auch weiße Hunde haben oft pigmentiert Hautflecken.

Haarzyklus und Pigmentierung

Bei Hunden mit ursprünglichem doppellagigem Fell wachsen die Haare nicht ganzjährig konstant immer weiter, sondern folgen einem extern vom Körper vorgegebenem Zyklus.

Einzelne Haare durchlaufen dabei eine Wachstumsphase (Anagen), eine Übergangsphase (Katagen) und eine Ruhephase (Telogen).

Anschließend fällt das Haar aus (Exogen) und der Haarfollikel bleibt u.U. für einige Zeit leer (Kenogen).

Bei Hunden ist der Zyklus einzelner Haare nicht ganz synchron, aber dennoch aufeinander abgestimmt. Das macht sich zweimal jährlich als Abwurf großer Haarmengen gleichzeitig bzw. „Fellwechsel“ bemerkbar.

Natürlich nur bei Hunden mit entsprechendem Felltyp.

Nur in der Wachstumsphase (Anagen) findet man Melanozyten, die aktiv Pigment an neue Hornzellen weiterreichen.

In der Übergangsphase (Katagen) lässt die enzymatische Aktivität in den Melanozyten nach und diese bilden sich schließlich bis zum Beginn des nächsten Zyklus zurück.

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Zusammenfassung

Hundefell setzt sich aus Deckhaar und Unterwolle  zusammen. Zusätzlich besitzen Hunde Tasthaare.

Einzelne Haare bestehen aus abgestorbenen Hornzellen. Diese entstehen in der Haarpapille und lagern exklusiv während der Wachstumsphase des Haarzyklus das von den Melanozyten gebildete Pigment ein.

Fellbeschaffenheit und Haarwechsel werden zum Großteil von den Merkmalen Langhaarigkeit, Locken und Furnishings beeinflusst.