Der Brüsseler Griffon: Griffon Bruxellois

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Der Brüsseler Griffon ist eine Varietät der belgischen Zwerggriffons, der exklusiv drahtiges rotes Fell mit dunklen Haarspitzen aufweist. Die Hunderasse ging zusammen mit dem Griffon Belge und dem Petit Brabancon im 19. Jahrhundert aus kleinen zotteligen Rattenfängern hervor.

Steckbrief:
Griffon Bruxellois

Dieser kleine Zwerggriffons ist ein Nachfahre kleiner Stallhunde und Rattenjäger aus Belgien.

Größe
23-28 cm

Gewicht
3,5-6 kg

Hundetyp
Kleiner Wach- und Begleithund; Gesellschaftshund

Lebensdauer
10-15 Jahre

Temperament

entspannt explosiv

Die kleinen Griffons aus Belgien gelten als aufmerksam und wachsam, aber auch als verspielt, ausgeglichen und anpassungsfähig.

Charakter

anhänglich unabhängig

Als typische Begleithunde sind Zwerggriffons sehr anhänglich und sollen sich sanft, sozial und menschenbezogen zeigen. Sie sind intelligent und können sich auch mal allein beschäftigen.

Anfängertauglich

besser nicht! sollte klappen

Zwerggriffons sind gute Begleithunde, aber müssen durch ihre sehr kleine Körpergröße mit unter 6 kg natürlich besonders vorsichtig behandelt werden.

Wohnungshaltung

anstrengend unkompliziert

Eine Wohnungshaltung ist unproblematisch, allerdings passen Zwerggriffons auf und bellen auch mal. Ein ruhiger Rückzugsort, eine nicht zu hellhörige Wohnung und behutsames Heranführen ans Alleinbleiben sind gute Voraussetzungen.

Gesundheit

könnte besser sein gut

Mit einer Lebenserwartung bis zu 15 Jahren gelten die belgischen Zwerggriffons als robuste Hunde. Allerdings können die Hunde durch die rundköpfige Kopfform unter den typischen Problemen brachycephaler Hunde leiden.

Pflegeaufwand

unkompliziert aufwendig

Das drahtige Fell muss regelmäßig gebürstet und handgetrimmt werden, damit der Hund gepflegt aussieht. Durch das kleine Format ist der Aufwand dafür überschaubar, sobald man den Dreh einmal raus hat.

Mehr zum Brüsseler Griffon

Der Begriff Griffon bezeichnet einen rauhaarigen Hund. Der Griffon Bruxellois und der Griffon Belge haben Drahthaar und zählen zusammen mit dem glatthaarigen Petit Brabançon zu den Varietäten der modernen Belgischen Zwerggriffons.

Die drei Hunderassen teilen sich einen FCI-Standard und unterscheiden sich nur in ihrer Felltextur und -farbe:

  • Brüsseler Griffon: rauhhaarig, rot
  • Belgischer Griffon: rauhhaarig schwarz mit oder ohne rote Abzeichen
  • Petit Brabançon: kurzhaarig, rot oder schwarz mit oder ohne rote Abzeichen

Stichpunkte zum Brüsseler Zwerggriffon

  • Mit einer Schulterhöhe von meistens unter 30 cm ist der Brüsseler Griffon eine sehr kleine Hunderasse und muss entsprechend vorsichtig behandelt werden. Kleine Kinder sollten von Anfang an unter Aufsicht einen respektvollen Umgang mit dem neuen Vierbeiner erlernen.
  • Ein ruhiger Rückzugsort, Hundepullover, Trockenfutter und Leckerlies mit kleinen Futterbrocken und eine leichte Schleppleine gehören zu den Anschaffungen speziell für Toyhunde.
  • Auch kleine Hunde brauchen Training und Beschäftigung. Und ein aufmerksamer kleiner Gesellschaftshund erfreut sich an Freilauf und kann jede Menge Tricks lernen.
  • Das Drahthaar muss regelmäßig gepflegt werden. Und auch an Krallenpflege und Kontrolle von Ohren, Pfoten und Zähnen sollte ein kleiner Hund mit Geduld herangeführt werden bevor es wirklich notwendig wird.

Geschichte und Herkunft

Die Belgischen Zwerggriffons entwickelten sich im Brüsseler Raum aus so genannten kleinen Smousje, kleinen rauhaarigen Hunden, die ähnlich wie die Vorfahren unserer Pinscher und Schnauzer bereits seit dem Mittelalter als Rattenfänger und kleine Wachhunde gehalten wurden.

Aus kleinen Stallhunden dieses terrierartigen Typs entstanden im 18. und 19. Jahrhundert durch Einkreuzungen beliebter Gesellschaftshunde ihrer Zeit die Vorfahren der heutigen Belgischen Toygriffons.

Griffon Bruxellois Ch. ‚Copthorne Lobster‘ um 1909[8]

Zu nennen sind hier vor allem der Mops, dem der Griffon Bruxellois seine kompakte Statur, den großen Kopf und die platte Nase zu verdanken hat. Von King Charles Spaniels in der Farbe Ruby bekam er das satte rote Pigment und den Körperbau.

Im späten 19. Jahrhundert gelangten die Zwerggriffons als beliebte Gesellschaftshunde nach England und wurden dort vermutlich mit irischen Terriern und mit hochläufigen Vorläufern der Yorkshire Terrier (die noch nicht so langhaarig waren wie heute) verpaart[7].

Brussels Griffon, Gemälde der britischen Malerin Frances C. Fairman (1836-1923)

Wie bei fast jeder europäischen Hunderasse ist es auch nur einigen Liebhabern zu verdanken, dass diese Hunderasse über die Kriegszeit hinweg erhalten blieb. 1954 wurden der Griffon Bruxellois, der Griffon Belge und der Brabanter Griffon als Hunderassen von der FCI anerkannt, teilen sich aber zusammen als Belgische Zwerggriffons einen gemeinsamen Standard.

Brüsseler Griffon 1915[7]

Damals wie heute handelt es sich um eine sehr seltene Hunderasse, die nur wenige Hundefreunde kennen geschweige denn jemals live gesehen haben. In Amerika erfreuen sich die Zwerggriffons einer größeren Beliebtheit, sind aber auch dort nie wirklich in Mode gekommen.

Größe und Aussehen

Mit maximal 6 kg Körpergewicht und einem kompakten quadratischen Körperbau zählt der Brüsseler Griffon zu den sehr kleinen Hunderassen und hat eine Schulterhöhe von unter 30 cm.

Das wellige drahtige Fell in kräftig pigmentiertem Zobel ist Rotgelb bis Rot, das oft im Jugendfellviel dunkle Haarspitzen an Rücken, Ohren, Bart und Rute aufweist. Beim kurz frisierten erwachsenen Hund bleiben oft nur noch die helleren Haare übrig.

Von seinen brachycephalen Vorfahren Mops und Zwergspaniel hat er ein ausgeprägtes Kindchenschema geerbt und bis heute wird sein „menschenähnlicher Gesichtsausdruck“ in vielen Beschreibungen in den Vordergrund gestellt.

Auffällige Merkmale ist der sehr kurze aufgebogene Fang, der im FCI-Standard geforderte Vorbiss, die großen runde Augen und die hohe Stirn. Der lange Kinnbart verstärkt ähnlich wie beim verwandten Affenpinscher die gewünschte Optik.

Temperament und Beschäftigung

Mit terrierartigen Rattenfängern als Vorfahren gilt der heutige Zwerggriffon als sehr wachsamer und quirliger Zwerghund, der auch mal eigene Entscheidungen treffen kann.

Insgesamt hat er durch seine Entstehungsgeschichte aber viel von seinem Jagdtrieb verloren und gilt heute als angenehmer und anpassungsfähiger Begleithund, der sich aber auch mal aufbrausend verhalten kann.

Er gilt als verspielt, anhänglich und lernfreudig, so dass die Erziehung und Beschäftigung in den richtigen Händen ziemlich unproblematisch sein sollte, wenn man sich auf den Hund und modernes Training einlassen kann.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Es ist ja offensichtlich, dass der Brüsseler Zwerggriffon ganz deutliche brachycephale Merkmale hat und an einen Ewok erinnert… Der kurze Fang, der Vorbiss und die auf Augenhöhe liegende Nase sind ja kaum zu übersehen.

Die steile Gesichtsfront beruht auf einem verformten und verkürzten Gesischtsschädel und kann mit Atemproblemen und einer geringen Belastbarkeit einhergehen.

Die offenen Nasenlöcher und die straffe Gesichtshaut sind sicherlich Glück im Unglück. Eine Auswahl von Elterntieren mit einwandfreier Belastbarkeit ohne Atemgeräusche ist hier ganz besonders wichtig.

Einige seltene, aber ernstzunehmende Probleme scheinen vor allem die Augen (PRA, Katarakte)[5] und den Gesichtsschädel (Syringomelie, Chiari-Malformation)[6] zu betreffen.

Haltung

Mit einem ähnlichen Temperament wie kleine Pinscher und Schnauzer ausgestattet, nimmt auch der Brüsseler Zwerggriffon sich selbst sehr ernst. Er hat ein großes Herz, ist mutig aber auch sehr anschmiegsam und anhänglich.

Bei der Haltung zu beachten ist, dass so ein kleiner Kuschelhund frühzeitig daran herangeführt werden ruhig und selbstbewusst genug zu sein, um auch mal allein zu bleiben.

Da sie sehr neugierig und wachsam sind, sollte sein Bellen einen nicht zu sehr stören. Natürlich helfen Geduld, Training und ein nicht zu hektisches Wohnumfeld dabei, dass aus dem kleinen Griffon kein Kläffer wird. Dann ist auch Wohnungshaltung kein Problem.

Zwerggriffons gelten als gute Hunde für Anfänger, begleiten einen gerne überall hin, sind verspielt und gelehrig, aber insgesamt nicht zu anspruchsvoll in der Haltung

Pflege

Hunde wie der Griffon mit seinem harschem Drahthaar haaren nur sehr wenig. Die lose Unterwolle muss dafür allerdings ab und an von Hand entfernt werden. Wer sich zutraut das trimmen zu erlernen (das kann einem jeder Hundefriseur oder auch der Züchter beibringen), bekommt hier einen relativ pflegeleichten kleinen Hund.

Der Kinnbart und die langen Furnishings an den Beinen müssen ab und an gebürstet werden, um nicht zu verfilzen.

Baden ist hingegen nur fällig, wenn der Hund sich eingesaut haben sollte.

Die Ohren werden gekippt getragen und sollten ab und zu kontrolliert und ggfs. gereinigt werden. Eine gute Zahnpflege und das Entfernen von Schnodder im Augenwinkel sind bei Hunden mit Plattnase bzw. einem sehr steilen Gesicht manchmal eine Notwendigkeit.

Und auch das Einkürzen der Krallen sollte von Anfang an eingeübt werden. Denn solche kleinen trippelnden Leichtgewichte laufen sich die Krallen auch bei langen Spaziergängen nicht immer ausreichend ab.

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Brüsseler Griffon-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 32.[4]

Links

[1] FCI-Standard Nr. 80: Brüsseler Griffon (2003)
http://www.fci.be/de/nomenclature/BELGISCHER-GRIFFON-81.html

[2] VDH-Rasseportrait des Brüsseler Griffons

[3] Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V. (VDH, FCI): Belgische Zwerggriffons

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Canine Inherited Disorders Database: Brussels Griffon (University of Prince Edward Island)

[6] Justus-Liebig-Universität Gießen: Chiari Malformation und Syringomyelie beim Hund

[7] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/76/mode/1up

[8] A. Croxton Smith (1909): Everyman’s book of the dog. https://archive.org/details/everymansbookofd00smitrich/page/308/mode/1up