Eurasier

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Der Eurasier wurde bewusst aus Chow Chows, Wolfsspitzen und Samojeden als anpassungsfähiger, anhänglicher und nervenstarker Familien- und Begleithund gezüchtet. Er ist mittelgroß und besitzt als typischer Spitz viel Unterwolle, Stehohren und eine Ringelrute.

Steckbrief:
Eurasier

Der Eurasier ist die jüngste deutsche Hunderasse, die von der FCI anerkannt ist.

Größe
 48-56 cm
♂ 52-60 cm

Gewicht
 18-26 kg
♂ 22-30 kg

Hundetyp
Asiatische Spitze und verwandte Rassen

Lebensdauer
12-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Die Geschichte des Eurasiers beginnt 1960 mit der Kreuzung zwischen einem Chow Chow und einem Wolfsspitz. Der Begründer des Eurasiers war der Mannheimer Julius Wipfel (1919-2002).

Seine Idee kam Wipfel durch einen nordischen Spitz, den wohl kanadische Truppen nach ihrem Abzug aus Deutschland in der Nachkriegszeit zurückließen.

Julius und seine Frau Elfriede adoptierte „den Kanadier“ aus dem Tierschutz und waren begeistert von dem Vierbeiner, der allerdings sehr wild und unabhängig gewesen sein soll.

Als nächstes legte Familie Wipfel sich eine Wolfsspitz-Hündin zu, mit der sie auch züchten wollten.

Irgendwann hier kam wohl die Idee auf zunächst für den Eigenbedarf einen neuen Typ Hund zu erschaffen. Ziel war es einen ausgeglichenen, gesunden und nervenstarken Spitztyp mit attraktiver Optik zu erschaffen.

Nach viel Recherche entschied sich Wipfel für die Kreuzung zwischen Wolfsspitz und Chow Chow, einer alten chinesischen Hunderasse.

Der Mix wurde zunächst als Wolf-Chow bezeichnet.

Durch sein Engagement schaffte Wipfel es weitere Züchter wie Charlotte Baldamus an seinem Plan zu beteiligen, züchterische Beratung vom Institut für Haustiergenetik der Uni Göttingen zu bekommen und irgendwann auch Konrad Lorenz zu involvieren.

Schließlich wurden zur Auffrischung der Zuchtlinien auch Samojeden in die Wolf-Chows eingekreuzt und die neue Hunderasse in Eurasier umbenannt.

Denn die FCI fand Wolf-Chow als Bezeichnung der neuen Hunderasse unangebracht und Eurasier als Anspielung auf die Beteilung europäischer (Wolfsspitz) und asiatischer (Samojede, Chow Chow) Hunderassen schien passender.

Der Zuchtclub für Wolf-Chow-Polarhunde wurde 1973 der Eurasier-Klub e.V.. Und im gleichen Jahr wurde der Eurasier als Hunderasse durch die FCI registriert.

Größe und Aussehen

Eurasier werden 48-60 cm hoch und 18-30 kg schwer. Es gibt hier also einen deutlichen Unterschied zwischen zierlichen Hündinnen und kräftigen Rüden, aber alle Eurasier sind mittelgroße Hunde.

Der Körperbau ist funktional, die Hunde sind minimal länger als hoch.

Das Aussehen ist spitztypisch, wie sollte es bei den Vorfahren des Eurasiers auch anders sein… Die Vierbeiner haben daher einen keilförmigen Fang, mittelgroße Stehohren und eine über den Rücken getragene Ringelrute.

Eurasier zählen zu den Hunderassen mit gelegentlich auftretender blauer Zunge oder Pigmentflecken auf der Zunge.

Das doppellagige Fell soll nicht zu üppig werden. Rute und Hosenbeine sind buschig befedert, aber am Hals soll sich keine zu deutliche Mähne bilden. Gesicht, Ohren und Läufe sind kürzer behaart.

Es kommen viele verschiedene Fellfarben beim Eurasier vor. Es gibt einfarbig schwarze Hunde, alle anderen Fellfarben gehen auf verschiedene Varianten von Agouti, Zobel oder schwarz-loh zurück.

Temperament und Haltung

Der Eurasier wurde von Anfang an als anpassungsfähiger und ruhiger Familenhund geplant, der keine bestimmte Aufgabe oder Funktion haben sollte.

Er vereint einige der Eigenschaften der nordischen Spitze unter seinen Vorfahren. So gelten Eurasier als selbstbewusst und eigenständig, aber auch anhänglich und feinfühlig.

Sie sollen im Alltag leicht erziehbar und sehr menschenbezogen sein.

Aber man braucht schon etwas Geduld und muss wissen wie man diese Hunde am besten motiviert.

Denn für Wiederholungen und Beutespiele sind die spitzartigen Familienhunde meist nicht wirklich ausdauernd zu begeistern. Wer Spaß an Hundesport oder schnellen Renn- und Trainingsspielen mit dem Hund hat, sucht sich besser eine andere Hunderasse.

Diese Vierbeiner sind sehr auf ihre Familie fixiert, Fremden gegenüber bleiben sie meist neutral distanziert. Sie bellen wenig und nie grundlos, bei ungewöhnlichen Geräuschen wird aber schon mal laut angeschlagen oder geknurrt.

Eurasier besitzen kein allzu ausgeprägtes Interesse an Wildtieren und eine hohe Reizschwelle, was das Zusammenleben und Abruftraining erleichtert.

Das buschige Fell muss einem natürlich gefallen. Denn als spitzartiger Hund durchläuft auch der Eurasier einen Fellwechsel und muss regelmäßig ausgebürstet werden.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Eurasier sind ja eine relativ junge Hunderasse, sie gelten als robust und genügsam.

Es gibt wenige rassetypische Erkrankungen, vor allem folgende Probleme sind vereinzelt bekannt:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Patellaluxation
  • Primäre Ciliäre Dyskinesie
  • Distichiasis
  • Entropium
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Zerebelläre Hypoplasie (Dandy Walker-Syndrome)[7]

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Eurasier-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 235 und 499[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 291: Eurasier (2020). http://www.fci.be/de/nomenclature/EURASIER-291.html

[2] VDH-Rasseportrait: Eurasier.

[3] Eurasier Klub e.V. Sitz Weinheim: Der Eurasier.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Kynologische Zuchtgemeinschaft Eurasier e.V.: Eurasier.

[6] Ria Hörter (2009): Julius Wipfel and the Eurasier (PDF). Dogs in Canada. Mastermind. Abgerufen 11/2021.

[7] Bernardino F, Rentmeister K, Schmidt MJ, Bruehschwein A, Matiasek K, Matiasek LA, Lauda A, Schoon HA, Fischer A. Inferior cerebellar hypoplasia resembling a Dandy-Walker-like malformation in purebred Eurasier dogs with familial non-progressive ataxia: a retrospective and prospective clinical cohort study. PLoS One. 2015 Feb 10;10(2):e0117670. DOI: https://doi.org/10.1371/journal.pone.0117670