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Der Épagneul Français ist ein mittelgroßer Vorstehhund, der bis heute vor allem als vielseitiger Jaggebrauchshund gehalten und gezüchtet wird. Der französische Spaniel ist zudem bekannt für seine äußerst arbeitsfreudige, lebhafte und umgängliche Art.
Steckbrief:
Epagneul Français
Im Deutschen bezeichnet man diese Hunderasse als französischen Spaniel. Allerdings sind die Épagneuls eigentlich keine Spaniels, sondern Vorstehhunde.
Größe
♀ 55-59 cm
♂ 56-61 cm
Gewicht
ca. 20-27 kg
Hundetyp
Vorstehhund
Lebensdauer
12-15 Jahre
Geschichte und Herkunft
Hunde dieses Typs gehen auf kleine mittelalterliche Stöberhunde zurück, die Wild finden und aufscheuchen sollten. Ihren Namen bekamen die Espaignolz schon im 14. Jahrhundert durch ihre ursprünglich aus Spanien stammenden Vorfahren.
Aus diesen Spaniels entwickelten sich verschiedene regionaltypische Schläge spanielartiger Jagdhunde, die schon im 16. Jahrhundert in Frankreich bekannt waren.
Aber erst durch Einkreuzung britischer Pointer und Setter in Nordfrankreich entstanden schließlich im frühen 19. Jahrhundert die modernen Épagneuls, die als Vorstehhunde genutzt werden.
Lange Zeit machte man jedoch keinen großen Unterschied zwischen verschiedenen Varietäten dieser französischen Épagneuls. Selbst der französische Zuchtclub gibt zu, dass die Abstammung des Epagneul Français trotz vieler Theorien ziemlich unklar ist[3].
Und erst im späten 19. Jahrhundert begann man einzelne Schläge als strikt getrennte Hunderassen zu züchten. So wurde etwa 1891 auch für den Epagneul Français erstmals einheitliche Rassekennzeichen festgelegt.
Allerdings wurden weiterhin auch britische Hunderassen eingekreuzt und die Hunde waren zu Anfang des 20. Jahrhunderts noch sehr heterogen. 1921 gründeten Liebhaber einen Zuchtclub und man verfolgte eine etwas einheitlichere Zucht.
Bereits 1955 wurde der französische Spaniel durch die FCI anerkannt.
Jedoch waren nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg nur noch wenige Jagdhunde im Norden Frankreichs übrig. Heute hat sich der Bestand wieder erholt und der Epagneul Français gilt in Frankreich als beliebter Jagdgebrauchshund.
Die Hunde ähneln manchmal einem Deutsch Langhaar oder einem Kleinen Münsterländer Vorstehhund. Denn diese Hunderassen könnten durchaus ein bißchen miteinander verwandt sein.
Größe und Aussehen
Der Epagneul Français wird 55-61 cm hoch, ist also eine mittelgroße Hunderasse.
Es handelt sich um elegante sportliche Hunde mit funktionalem Körperbau. Der Rücken erscheint minimal lang, im Profil sollen die Hunde leicht rechteckig erscheinen. Die Rute wird nicht kupiert.
Der Fang ist mäßig lang und der Nasenrücken ist manchmal ein kleines bißchen konvex aufgewölbt, kann aber auch gerade sein. Die Oberlefze kann ein bißchen hängen, soll aber nicht zu lose werden.
Ein weiteres typisches Merkmal des Epagneul Français sind die relativ langen Hängeohren, die etwa auf Augenhöhe ansetzen.
Der Epagneul Français ist für sein besonders elegantes und leichtfüßiges Gangwerk bekannt.
Das zweckmäßige Haarkleid soll den Hund vor äußeren Einflüssen schützen, aber ihn nicht behindern. Das Fell wird daher nur mittellang, an Partien mit längerem Haar wie Rücken, Brust, Ohren oder Rute können sich ein paar Wellen zeigen.
Alle französischen Spaniels besitzen ausschließlich braunes Pigment. Daher ist auch das Hautpigment und die Nase immer braun gefärbt. Die Augenfarbe dieser Hunderasse wird als zimtfarben bis braun beschrieben.
Die typische Fellfarbe ist braun mit Weißscheckung und Tüpfelung. Vor allem am Kopf soll der Hund viel Farbe besitzen und auch das Ticking soll nicht so dicht werden wie bei manch anderem Jagdhund (also kein Roaning oder Braunschimmel)
Temperament und Haltung
Es handelt sich um einen Jagdgebrauchshund, den man hierzulande kaum als Begleithund antreffen wird.
Diese arbeitseifrigen Hunde werden für ihre gute Nase, die flotte Suche, die Härte gegenüber äußeren Einflüssen, den Finderwillen und das sichere Vorstehen geschätzt. Auch Wasserfreude und die Anlagen zum Apportieren sind ihm oft schon angeboren.
Er hält bei der Arbeit den Kontakt zu seinem Menschen und gilt in erfahrenen Händen als äußerst leicht trainierbar, anpassungsfähig und soll eine schnelle Auffassungsgabe besitzen.
Nach getaner Arbeit verhalten die Hunde sich innerhalb der Familie meist ruhig, sanft und ausgeglichen.
Auch sein umgänglicher und geselliger Charakter macht ihn theoretisch zu einem guten Begleithund für aktive Leute. Allerdings braucht so ein Hund natürlich regelmäßig viel Bewegung und Beschäftigung und einen Halter, der die Jagdleidenschaft in die richtigen Bahnen lenken kann.
Die Fellpflege ist durch das halblange Fell kaum erwähnenswert. Ab und zu mal bürsten schadet aber vor allem in der Kletten-Saison nicht.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Diese Hunderasse gilt als sehr gesund und wird bis heute vor allem auf jagdliche Leistungsfähigkeit gezüchtet. Entsprechend robust und genügsam sind die französischen Spaniels.
Ganz vereinzelt kommen gesundhetliche Probleme vor, die man aber kaum als rassetypisch einordnen kann, z.B.:
- Hüftgelenksdysplasie
- Ohrentzündungen
- Hyperurikosurie
- Zahnfehler, Kieferanomalien
- Akrales Mutilationssyndrom und Analgesie (AMA)[7]
- Degenerative Myelopathie
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Epagneul Francais-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 16[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 175: Epagneul Français (2013). http://www.fci.be/de/nomenclature/FRANZOSICHER-SPANIEL-175.html
[2] VDH-Rasseportrait: Epagneul Français.
[3] Société Centrale Canine: L’Épagneul Francais (frz.).
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Craig Koshyk (2012): Breed of the Week – The French Spaniel (engl.). Dog Willing Publications.
[6] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of All Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/51/mode/1up
[7] Paradis M, de Jaham C, Page N, Sauve F, Helie P. Acral mutilation and analgesia in 13 French spaniels. Vet Dermatol. 2005 Apr;16(2):87-93. DOI: https://doi.org/10.1111/j.1365-3164.2005.00443.x