Epagneul Picard

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Der Picardie-Spaniel ist ein temperamentvoller Vorstehhund aus Frankreich. Der Epagneul Picard gilt als vielseitig und lebhaft, aber auch ausgeglichen und unkompliziert im Alltag, sofern man ihm ausreichend Bewegung und Beschäftigung bieten kann.

Steckbrief:
Epagneul Picard

Der Epagneul Picard bekam seine Namen durch die Picardie, eine Provinz im Norden Frankreichs. Dort wurde mit den Hunden in den gewässerreichen Landschaften Jagd auf Wasservögel gemacht.

Größe
ca. 55-60 cm

Gewicht
ca. 20-25 kg

Hundetyp
Vorstehhund

Lebensdauer
13-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Die Vorfahren der Épagneuls waren spanielartige Jagdhunde, mit denen man in den Fluss-, Marsch- und Sumpflandschaften entlang der Küste im Norden Frankreichs Jagd auf kleinere Wildtiere machte.

Man soll diese Hunde schon am französischen Königshof genutzt haben. Auch eine Verwandtschaft zum Épagneul Français ist sehr wahrscheinlich.

Der moderne Épagneul Picard entstand aber vermutlich erst im 19. Jahrhundert durch Einkreuzung von English Setter in die lokalen französischen Jagdhunde.

Als Farbvarietät entstand durch die Vermischung mit britischen Jagdhunden zusätzlich der Épagneul Bleu de Picardie. Sogar heute sollen solche Einkreuzungen von Settern in den Arbeitslinien ab und an mal vorkommen….

Das ist bei so einer seltenen Hunderasse wie dem Épagneul Picard auch gar nicht verkehrt, denn einerseits bekam man verbesserte Arbeitseigenschaften und vergrößerte zugleich die genetische Diversität.

1901 wurde der Picardie-Spaniel in Frankreich bereits als nationale Hunderasse anerkannt. Und seit 1954 ist die französische Hunderasse auch durch die FCI anerkannt.

Größe und Aussehen

Der Epagneul Picard wird meist 55-60 cm hoch, große Rüden können auch mal bis zu 62 cm hoch werden. Damit zählen sie alles in allem noch zu den mittelgroßen Hunderassen.

Er gilt dennoch durch seinen breiten muskulösen Körperbau als der kräftigste unter den langhaarigen französischen Vorstehhunden.

Typisch ist der elegante Jagdhundekopf mit einem betonten Hinterhauptbein. Die langen Hängeohren sind von langem welligem Haar bedeckt.

Das halblange Haarkleid kann an der Brust, der Rutenfahne oder am Rücken schon mal deutlich gewellt sein. Es soll zweckmäßig und dicht sein sowie den Hund bei der Wasserarbeit vor Kälte schützen.

Alle Hunde sollen braunes Pigment besitzen, inklusive eines braunen Nasenschwamms, braunem Hautpigment und bernsteinfarbenen Augen. Die typische Fellfarbe ist braun-weiß mit ausgeprägter Tüpfelung in den weißen Bereichen, meistens haben die Hunde zudem lohfarbene Anzeichen.

Durch Einkreuzung des English Setters kommen auch Hunde mit zitronengelben Tüpfeln und andere Fehlfarben gelegentlich vor.

Temperament und Haltung

Wie auch die anderen französischen Épagneuls soll auch der Picardie-Spaniel ziemlich leicht zu trainieren, nervenstark und sehr unkompliziert im Alltag sein. Diese Hunde besitzen viel Will to Please und wollen es ihrem Menschen recht machen.

Er ist treu, verspielt und sanftmütig, daheim kann er gut entspannen und verhält sich ausgeglichen und anpassungsfähig. Natürlich brauchen die Hunde angemessene Beschäftigung, um sich auf Dauer so entspannt zu verhalten.

Durch seine große Energie und Ausdauer zählt der Picardie-Spaniel zu den sehr bewegungsfreudigen Hunderassen.

Als Jagdhund fällt seine natürlich Begabung zur Jagd auf Vögel und zur Wasserarbeit auf. Auch Nachsuchen und Apportieren liegen diesem Arbeitshund.

Hierzulande sind diese Hunde sehr selten, In Frankreich werden sie auch als Wohnungs- und Familienhunde gehalten.

Die Pflege ist bis auf gelegentliches bürsten und eine Kontrolle der Ohren sehr einfach.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Diese rustikalen Jagdhunde gelten als gesund, langlebig und robust.

Allerdings handelt es sich auch um eine seltene Hunderasse, so dass eine umsichtige Zuchtplanung notwendig ist, um langfristig eine ausreichende genetische Diversität zu erhalten.

Etwas spanieltypisch ist das Risiko einer Ohrinfektion durch die schweren Schlappohren. Auch eine gewisse Neigung zu Übergewicht soll vorkommen, was sich ja durch Bewegung und Portionsgrößen gut vermeiden lässt.

Vereinzelt kommen u.a. folgende Erkrankungen vor, aber rassetypische Probleme sind nicht bekannt:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ektropium

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Epagneul Picard-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 22[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 108: Epagneul Picard (1998). http://www.fci.be/de/nomenclature/PICARDIE-SPANIEL-108.html

[2] VDH-Rasseportrait: Epagneul Picard.

[3] Verein für Französische Vorstehhunde e.V.: Epagneul Picard.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Craig Koshyk (2012): The Picardy Spaniel (engl.). Dog Willing Publications.

[6] Société Centrale CanineL’Épagneul Picard (frz.).